Doppelgänger Folge #248 vom 12. Mai 2023

💡 Das Zeitalter der Effizienz | AI Cheat Sheet | OMR23 Recap | Neue Twitter CEO | Earnings: Palantir, AirBnb, About You, Twilio, Affirm, Upstart, Robinhood, Beyond Meat

Heute reden wir über die Highlights der OMR - wie die State Of The German Internet Keynote und den Talk von Luisa Neubauer. Vorher gibt es Earnings von: Palantir, Twilio, Affirm, Upstart, RobinHood und BeyondMeat. Im Anschluss hört ihr den Live Podcast von der OMR: Wie viel organischer Reichweite ging der OMR verloren dank überlastetem Handy Netz und fehlendem WLAN? Wie war Pips Talk zum Zeitalter der Effizienz? Nach der Aufnahme verkündet Elon, dass Twitter eine neue CEO hat.


Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:00) OMR23 recap

(00:23:00) Palantir

(00:27:45) AirBnb

(00:38:20) Twilio

(00:40:00) Affirm

(00:48:00) Upstart

(00:51:30) Robinhood

(00:58:30) Beyond Meat 

(01:00:30) About You

(01:12:00) Live Podcast OMR


Shownotes:

Pips Slides: https://www.doppelgaenger.io/info/besten-tools/ai-cheat-sheet/

Philipps erfolgreichster LinkedIn Post https://www.linkedin.com/posts/philippgloeckler_omr24-omr23-activity-7061982823527669760-oAg_

Neue Twitter CEO https://twitter.com/elonmusk/status/1657050349608501249?s

Linda Yaccarino https://www.linkedin.com/in/lindayaccarino/



Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Ich nehme keine Drogen, ich mag nur den Geruch von Koks, Blut tropft auf den Boden, nachts am Busbahnhof. Mit dem Song von Hafti und Paula Hartmann habe ich mich heute auf die Folge vorbereitet. Folge 248 vom Doppelgänger Tech Talk Podcast. Ihr hört jetzt erst unser schönes Gespräch, aufgenommen am Freitagvormittag und danach 45 Minuten Live Podcast, den wir am Mittwochnachmittag aufgenommen haben. Wir lassen die Woche ein bisschen Revue passieren und du hast eine ganze Menge Earnings mitgebracht und die angeguckt.
Bist du jetzt ein bisschen der deutsche Ben Horowitz mit deinen Rap Zitaten in jeder Folge?
Ja, ich habe mich gefragt, wie viele Koksnasen sagen eigentlich immer, dass sie keinen Koks nehmen?
Ja, wahrscheinlich, das kommt drauf an, wer fragt, glaube ich.
Ja, wahrscheinlich.
Das ist ja ein wichtiger Teil dieser Community, dass man sich untereinander erkennt und versteht, von daher verneint man es glaube ich nicht gegenüber jedem. Habt ihr in Hamburg mal das Trinkwasser gecheckt? Äh, nee, das Trinkwasser natürlich, sondern das Abwasser.
Meinst du, es ist höher geworden, weil die ganzen Berliner angereist sind und die ganzen Münchner? Da! You wish.
Achso, apropos you wish, es gab ein Missverständnis in einem der vorletzten Podcasts, und zwar habe ich glaube ich auf unsere Verteilungsverhandlung über die Podcast-Einnahmen mit you wish geantwortet. Das haben Leute als Jewish verstanden. Ich habe dich natürlich nicht als Mitglied der jüdischen Community bezeichnet, sondern gesagt, you wish im Sinne von, das hättest du wohl gern. Das hat mehr als eine Person anders verstanden, deswegen möchte ich nochmal klarstellen, dass es natürlich nicht die Charakterisierung von vermeintlichen jüdischen Eigenschaften war, sondern einfach nur you wish, so wie ich das eben auch gesagt habe, heißen sollte. Das schien mir wichtig, weil es tatsächlich mehrere Leute falsch verstanden haben.
Sonst hattest du Zeit, dir ein paar Vorträge im Nachgang vom Livestream der OMR oder auf YouTube anzuschauen?
Noch nicht viele, aber Sekunde, ich wollte gerade mal gucken. Aber ich habe mir die anderen KI, äh, AI-Vorträge, ich gebe gern ehrlich zu, dass ich den Vortrag von Frank eine sehr gute Einführung in das Thema fand. Also es ist jetzt nicht mein Anspruch, ich habe jetzt begrenzt viel gelernt, aber man findet durchaus einige Parallelen. Aber ich finde es eine sehr gute Einführung und vermutlich sehr, sehr gut wiederverwendbar auch, um das noch an anderer Stelle vorzutragen. Aber habe ich fast gar nichts daran zu meckern. Habe ich auch auf Twitter geschrieben. Ich bin jetzt übrigens auch endblockt auf allen Kanälen, was nicht heißt, dass es nie wieder irgendwie Kritik geben wird oder so, sondern wenn ich das für angebracht halte, wird es natürlich geben. Aber Friede, Freude, Fragrance, die Kanäle öffnen sich und ich gebe gern zu, dass ich es gar keinen schlechten Vortrag fand.
Dass der Gerber es geschafft hat, euch beide zu entfollowen, könnte ja witziger nicht sein. Zu entfollowen? Ja, also dass ausgerechnet Gerber es schafft, euch beide zu umarmen und zusammenzubringen.
Das ist so ja nicht passiert. Gerber war nur Moderator mit der Moderationsflasche. Also wenn Kinder sich unterhalten oder betrunken, dann muss man, also ich kann nichts über den Zustand noch sagen, dann hilft das, das wurde noch mehrmals praktiziert, auch auf anderen Events im Verlauf der OMR, die Moderationsflasche. Ja, die hat geholfen, etwas Ordnung ins Gespräch zu bringen.
Oh mein Gott. Ja, ich habe auch ein paar Sachen mir angeguckt. Luisa Neubauer fand ich einen super Talk. Ich habe es mir gestern Abend zum Einschlafen angeguckt, weil ich eine Nachricht bekommen habe von Podcast-Kollegen, die geschrieben haben, Jungs schaut euch mal die Kommentare an. Also da wurde Westermeyer wohl ein bisschen kritisiert. Ja, ich fand den Vortrag sehr gut. Inwiefern kritisiert? Ja, dass er sie irgendwie, also zum einen wie er da irgendwie saß, als sie vorgetragen hat. Das ist auch ein schwieriges, also generell, weiß ich nicht, wie man ein gutes Bild machen kann, wenn man auf der Bühne 20 Minuten, 30 Minuten zuhört.
Das ist übrigens auch eine große Schwäche von mir, auf Panels und so interessiert zu wirken. Also wenn ich bei der NDR Talkshow werde, was ich vorhabe, wirklich nicht danach strebe, dieses, wenn dann Stefanie Hertel über ihre neue Platte erzählt, furchtbar interessiert auszusehen, ist ein Talent, was mir definitiv fehlt. Also auf den Panels, wo ich sitze, wird in der Regel von anderen Leuten spannende Sachen erzählt, aber ich kontrolliere da nicht ausreichend gut meine Gesichtszüge manchmal. Also ich verdrehe jetzt nicht die Augen oder so, aber es ist ja ein anstrengendes Event, da sieht man ein bisschen erschöpft aus, wenn man gerade nicht selber redet.
Man braucht so ein freundliches Restface oder so.
Das andere Problem mit meinem Gesicht ist natürlich, dass es mal furchtbar rot wird. Das fällt auf der Bühne nicht so aus, obwohl so ein Rotverblast ist hinter meinem Gesicht. Dafür ist im Nachhinein aufgefallen, dass meine Schuhe und meine Kleidung das Thema der Bühne gematcht hat, ohne dass ich vorher wusste, wie die Bühne aussehen würde. Für alle Modehater auf Twitter.
Twitter war das erste Mal für mich komplett irrelevant auf der OMR.
Wie denn auch ohne Netz. Aber hier zu dem Thema Neuber, was ist denn deine Meinung? Es haben ja auch Leute dann gesagt, wie kann man dem einen so einen antikapitalistischen Widerstand da überhaupt eine Bühne geben, jetzt ein bisschen zugespitzt formuliert.
Ich fand es ein super Talk.
Das gleiche übrigens, viele haben auch gesagt, wie kann man Stein Schmidt eine Bühne geben, als Beitrag oder Kommentar zu dessen Auftritt.
Ich finde eher, wie kann man Jeremy eine Bühne geben. Das ist die einzige Person, die ich nicht auf die Bühne gestellt hätte. Es sind ja zwei Arten.
Die einen wurden ja mehr wegen ihrer, ich werde jetzt nicht radikal oder extrem, obwohl teilweise sind sie sicherlich radikal. Ich glaube schon, dass es unheimlich wichtig ist, dass man, ich glaube beide Ansichten, in dem Fall Luisa und Sven, haben definitiv eine Berechtigung. Solange von beiden Lagern Menschen da sehr unzufrieden mit sind, ist es eher ein gutes Zeichen. Wenn die OMR irgendwas braucht, meiner Meinung nach, ist es mehr Kante. Ich glaube, es bringt überhaupt nichts, so ein Everybody's Darling Event zu machen, wie man sich über irgendeinen Gast empören darf. Ich halte es für total gesund, dass sowohl in Sven viele sehr gute, vielleicht auch einige krude Thesen präsent sind. Gar nicht krude, aber Dinge, womit nicht jeder übereinstimmen würde. Und natürlich gibt es auch Leute, die irgendwie, was Fridays for Future macht, zu radikal finden. Aber dann immer diese Argumentation, wie kann man dem eine Bühne geben. Wie intolerant kann man sein, wenn man es nicht erträgt? Abgesehen davon, dass es ja offensichtlich wird, wenn man sich in diesem Raum befunden hat oder die Aufnahme sieht. Das ist mindestens populär, wenn nicht beeindruckend. Ich glaube, es war der einzige Vortrag, wo die Mehrheit der Leute aufgestanden ist. Warum man das überhaupt infrage stellen kann, verstehe ich nicht.
Ich fand es super.
Die gleiche Toleranz sollte man gegenüber beiden Lagern haben. Ich fände es einen großen Verlust, wenn Sven Schmitt da nicht auftreten dürfte.
Ich fand es super.
Man braucht ja auch konservative, rationale, progressive, liberale Thesen. Ich fand, es war eigentlich eine sehr gute Mischung, die ich mal bei beiden möglich fand. Und dann muss man sagen, der Fall Jeremy Fragins ist natürlich eventuell ein anderer.
Lass uns erst noch mal Luisa besprechen. Ich fand es super, dass sie auf der Bühne war. Ich fand es auch super, was sie gemacht hat. Ich fand, es war auch erwartbar so. Also, dass es dann so eine Überraschung ist. Oh, sie greift die Sponsoren an. Das war klar. Ohne, dass ich so viel von ihr bis jetzt konsumiert habe, hätte ich das ganz klar gesehen. Ich kann mich erinnern, wie ich vor zehn oder noch länger auf so einem Nachhaltigkeits-Event war und komplett empört war, dass McDonalds da Heinz Ketchup und Coca-Cola gesponsert hat, wie nachhaltig sie sind. Das gibt es immer. Und ihre Aufgabe ist es auch einfach, das Einzige, was ich mir erwartet hätte von Westermeyer, und dass er einfach fragt, was soll ich machen? Was soll ich mit der OMR machen? Das wäre die einzige Frage, die ich mir gewünscht hätte, die er sie noch freizeht. Er hätte natürlich gesagt, mach dich oder mach andere Sponsoren oder so. Aber die Antwort hätte ich mir gerne von ihr noch gewünscht.
Zwei Punkte. Also, ich glaube, als Messeveranstalter diese Frage zu stellen, kann sehr schief gehen. Weil es ein großer Vorteil ist, wenn niemand sieht, wie so eine Messe abgebaut wird. Diese ganzen Stände werden nicht eingeklappt und in den Keller der Messe oder von Spotify und Google und Co. getan, sondern werden abgerissen, weggeschmissen, verbrannt,
bestenfalls verbrannt. Du baust da eine Kleinstadt auf und reißt sie wieder ab, zwei, drei Tage später. Ich würde mir schon denken, dass das ein bisschen nachhaltiger ist als noch vor zehn Jahren. Die Ressourcen sind teurer geworden und alles. Die Leute überlegen sich schon, ob sie den Stand vielleicht noch mal nutzen können.
Ich bin dafür, dass es solche Events gibt. Ich will das auch nicht digital machen, um das ganz klar zu sagen. Ich will nur sagen, das ist per se eine sehr unnachhaltige Sache. Und umso besser, dass man dann wenigstens bei den Sachen, wo es definitiv geht, wie Essen und so weiter, ein klares Zeichen setzt. Aber es ist schon sehr schwer. Aber es ist sozial valide, klar, hätte man fragen können, was man besser kann. Ich finde es nicht überraschend, dass es die Sponsoren unter anderem angeht. Was ich komisch finde, ist, dass Fridays for Future so lange gebraucht hat, um es ein bisschen anmaßen. Ich glaube, das ist andersherum formuliert. Ich glaube, es ist eines der effektivsten Mittel, die Belegschaft sozusagen zu konvertieren. Und das, was sowieso passiert, nur viel langsamer, nämlich, dass Menschen für Purpose-Unternehmen arbeiten wollen und nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Leben diese Philosophie vertreten wollen. Das zu beschleunigen, ist, glaube ich, eines der effektivsten Mittel. Weil es ist einer der zwei größten Pain-Pointe von jedem deutschen Unternehmen, ist sozusagen Recruiting und Personalmarketing. Einfach aus den Gründen, die ich im Vortrag schon beschrieben habe. Also, dass wir eine rund halbe Million Lücke pro Jahr haben. An Personal, das fehlt. Und ich glaube, ein sehr wirksames Mittel, Unternehmen in Richtung Sustainability zu beeinflussen, ist über Shareholder. Also, indem man grünen Unternehmen einen höheren Preis gibt. Das haben wir ausreichend beschrieben, wie das theoretisch funktionieren könnte. Allein mit ESG-Fonds funktioniert es nicht, das ist auch klar. Und das andere Mittel ist aber, was relativ kapitalistisch ist, ist dafür zu sorgen, dass niemand mehr für solche Unternehmen arbeiten möchte. Das würde sehr schnell zu sehr viel Wandel führen. Und ich glaube nicht, dass das übrigens Kapitalistisch ist. Das führt vielleicht zu Deindustrialisierung von Deutschland. Das mag marginal eine Konsequenz sein. Aber es ist zutiefst kapitalistisch, wenn Leute einfach sagen, ich möchte für dieses Unternehmen nicht arbeiten. Der Arbeitsmarkt ist einer der Märkte in Volkswirtschaften. Und ich halte es als einen sehr schlauen Ansatz. Mich wundert fast, dass es so spät erst, also relativ spät erst in die Richtung schlägt. Ich würde es viel mehr machen. Neben irgendwelchen Klima-Generalstreiks oder die effektivste Maßnahme, die man machen kann. Und natürlich effektiver, als sich auf Autobahnen festzukleben.
Glaubst du, dass die OMR jetzt Stress bekommt mit den Sponsoren wegen hier dem Parfumtypen?
Das kann ich nicht einschätzen und will es auch gar nicht befeuern. Ich würde auch da versuchen, differenzierte Meinungen zu tragen. Also ich glaube, Jeremy Fragrance darf das sagen, ehrlich gesagt, was er gesagt hat. Er hat auch schon mal gesagt, dass er das nicht vorwerfe. Ich glaube, das wörtliche Zitat, was aber, muss man auch sagen, aus dem Zusammenhang gerissen wird, war, glaube ich, er könne fünf Frauen, weiß nicht, ob ich Frauen gesagt habe, fünf Frauen piepen auf noch heute. So ungefähr. Wie gesagt, da gibt es einen größeren Zusammenhang zu.
Das interessiert ja, darf sich das gerne anhören. Aber er macht es nicht, weil sein Mindset irgendwie anders ist, hat er gesagt.
Er will niemanden verarschen, er könnte es, er sagt dann, ich will aber niemanden verarschen und sagt, er ist hier der Gute und so weiter. Also erst mal sagen, für mich, Jeremy Fragrance ist eine Kunstfigur und damit kann der so etwas sagen. Das ist von der Meinungsfreiheit 100% abgedeckt. Das ist Unterhaltung, Kunst. Ob das geschmacklos ist, ist eine ganz andere Frage. Ich finde es 100% geschmacklos, weil ich sehe überhaupt keinen Grund, sowas irgendwie zu outlawen oder zu sagen, das geht nicht. Ob man ihn dafür einlädt, ist eine andere Frage. Ich sehe schon auch ein berechtigtes Interesse, solche Leute einzuladen, weil es natürlich interessant ist, zu verstehen, wie solche Kunstfiguren funktionieren und wie sie so erfolgreich sein können.
Aber der Typ ist doch ein broken record. Also der spielt doch immer die gleiche Platte ab. Es war doch 100% heraus, also ganz, ganz klar, dass der so einen Scheiß abliefert.
Ja, das ist wiederum schade. Das hätte man vielleicht vorher wissen können, wenn er zwar in der Lage ist, das, was ihn erfolgreich macht, auszustellen, aber nicht zu erklären. Er kann das immer wieder zeigen und man kann das bestaunen und nicht verstehen, aber er selber kann das natürlich, glaube ich, gar nicht so gut erklären, was da eigentlich passiert. Ich weiß nicht, ob man das vorher... Also am Ende muss ich jede Konferenz und jede Brand überlegen, ob sie das sozusagen stellvertretend haben möchte. Ich verstehe das... Also aus Marketing-Sicht gibt es meiner Meinung nach ein Interesse daran, solche Kunstfiguren zu verstehen. Also am Ende ist es ja nichts anderes als irgendwie so ein Manta Manta oder Tommy Gerhardt früher. Das war auch ein bisschen eine andere Zeit oder so, aber die war jetzt auch weit von politisch korrekt entfernt. Die haben einfach dem deutschen Volk auch so ein bisschen den Spiegel vorgehalten. So Tommy Gerhardt jetzt zum Beispiel. Der war ja auch nicht persönlich so ein Asi. Von daher habe ich schon auch ein Maß an Toleranz dafür, was nicht heißt, dass ich es geschmackvoll finde. Ich stehe natürlich überhaupt nicht hinter den Thesen, aber ich würde die jetzt auch nicht verdammen. Ob man dem dann diesen Rahmen geben muss, ist eine andere Frage. Das ist bestimmt nichts, worauf jemand stolz ist oder besonders zufrieden mit ist. Ich weiß nicht, ich habe ehrlich gesagt, glücklicherweise weiß ich nicht, ob er regelmäßig so daneben greift. Ich weiß, dass er von der Art her genau so ist, wie er auch dort aufgetreten ist. Ob er sich regelmäßig im Ton vergreift, das weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Ich hätte ihm keine Bühne gegeben. Ich fand es auch schon damals komisch, dass Hotel Mazzi ihn interviewt hat. Das hätte ich auch nicht gemacht.
Was ich natürlich nicht machen würde, ist, als Advertiser bei ihm als Influencer auch nur einen Cent zu versenken. Also dass der positiv meine Produkte anreichern kann, daran glaube ich null. Egal wie jung meine Audience ist, halte ich es für sehr kompliziert, solchen Leuten Geld zu geben.
Aber diese Aldi-Kampagne wird doch gefeiert. Die war auch in der OMR-Präsentation drin mit State of the Internet, German Internet.
Da habe ich mir nicht sicher, ob das netto positiv auf den Markenwert einzahlt. Das würde ich in Frage stellen. Ich glaube, es gibt, das habe ich auch in der Keynote, das ist immer ein sehr wichtiger Aspekt beim netto-positiv-Durchschnittseffekt, dass der Effekt ja daraus besteht, und alle Sachen sollte man so differenzieren. Das ist, warum man Sachen differenziert betrachten soll. Es gibt natürlich einen Teil der Audience, wo das positiv wirkt. Ich vermute nur, dass in der breiten Kundschaft von Aldi, der keinen Zugang zu diesen Medien hat und das sehen wird, der netto-effekt-negativ ist, obwohl es insgesamt Gruppen gibt, auf die es vielleicht cool und positiv wirkt.
Dann gab es auch zwei komische Sachen. Eine wurde mir geschickt, eine habe ich nachgeschaut, und eine habe ich miterlebt und bin rausgegangen. Aber die hat mich danach noch ein bisschen inspiriert. Das eine war, der Boss-CEO hat mitten in seiner Präsentation gesagt, egal ob du Mann oder Frau bist, you can be your own boss. Also sehr auf Diversity und alles. Das scheint wohl das Brand-Purpose zu sein. Das finde ich immer witzig, wenn das so gesagt wird. Das ist ein bisschen wie dieser Immobilienladen, der alles Liebe zum Frauentag gesagt hat und dann ein Bild mit fünf Anzügen. Generell ist es schon bemerkenswert, dass vor allem diese ganzen Modehäuser, wo ich meinen würde, dass die Zielgruppe mindestens 50-50 ist, obwohl Boss vielleicht eher nicht. Ich glaube, dass die Frauen das auch ansprechen wollen. Das Ziel ist dann doch eher, um Boss bei Boss zu sein, ist es dann doch besser, ein Mann zu sein wahrscheinlich. Das andere war nach der German State of Internet, die man sich wirklich angucken sollte, die tun wir auch verlinken, die ist schon ausgeschnitten auf YouTube mit Philipp und Roland. Die Präsentation fand ich wirklich handwerklich super.
Achso, weil da auch, Entschuldigung, ich muss das unterbrechen, weil viele Leute fragen, ich gehe theoretisch davon aus, dass auch mein Vortrag nochmal freigeschnitten wird. Ich kann es aber nicht versprechen, aber ich könnte mir vorstellen. Für die Leute, die fragen, damit ich nicht alle linkenden Nachrichten einzeln beantworten muss, ich würde davon ausgehen, dass der eventuell noch auf YouTube erscheint die nächsten Tage. Ansonsten die Slides und das versprochene AI-Cheat-Sheet. Da stehen vor allen Dingen ein paar AI-Anwendungen, die ich für echt praktisch halte, drin für verschiedene Aufgabenstellungen. Und einmal so ein kurzes Beispiel, wie man gute Prompts zum Beispiel für Chats GPT schreibt. Also gibt Chats GPT erst eine Rolle, zum Beispiel sag, du bist Physiklehrer oder du bist Goldman Sachs Analyst oder du bist Kardiologin. Dann sozusagen den Output spezifizieren oder einen gewissen Stil, erklär mir das wie einen Fünfjährigen oder sowas, das da drin. Und eben auch die Slides. Ich habe einen Fehler gemacht, die über Dropbox hochzuladen. Ich kriege jetzt jedes Mal eine E-Mail, die die runterlädt und kann sagen, es haben schon über 2000 Leute runtergeladen.
Geiler Typ. Um ein bisschen zu flexen, es haben über 125 Impressionen meinen kleinen LinkedIn-Tweet gesehen.
125.000, meinst du das ehrlich?
Ja. Ja, aber nochmal, also das zweite Thema, achso, zu deinen Sachen, ich überarbeite vielleicht nochmal die OMR-Seite, also doppelgänger.io.com und dann tun wir da alle Sachen rein, also deinen Talk kann man dann da sehen, vielleicht unseren Podcast, wenn der irgendwann ausgegeben ist. Hab ich jetzt gesagt, wo die Slides sind?
doppelgänger.io.com
Ja, okay. Kommt auch nochmal in die Show Notes. Ich kann zustimmen, dein Management hat nicht gesagt, dass deine Sachen nicht veröffentlicht werden dürfen. Auf jeden Fall, der zweite Moment war, nach dieser Präsentation wurde dann Jochen Schweizer gefragt, wie es ihm so geht und er hat so ein bisschen rumgeheult und meinte so, ja, weißt du, ich habe ja am ProSieben verkauft und wenn du deine eigene Marke verkaufst, dann gibst du ja auch irgendwie dein Leben aus der Hand und wenn da Probleme entstehen, dann sind die Probleme irgendwie deine und so weiter und er geht aber jetzt, macht jetzt irgendwie selbst seine PR und es geht irgendwie weiter so. Dann, also das gepaart mit so ein paar Gesprächen, boah, OMR, krass wie das war und alles und ob das vielleicht mal verkauft wird, hab ich mir nur gedacht, ich hoffe, ich hoffe, dass es nicht verkauft wird und dass Philipp das und dieses ganze Team das einfach immer, immer weiter macht und immer, immer besser macht und hatte so ein bisschen heute Morgen, als ich auf dem Fahrrad war, das Gefühl so, hoffentlich, hoffentlich passiert nicht das Jochen Schweizer Phänomen, weil die Marke ja schon so, also ist ja schon sehr auf Philipp, auf das Team, auf Hamburg, auf alles und die Welt scheint sich ja jetzt so ein bisschen zu teilen zwischen mehr Influencer, mehr Prominenz, noch größer so, kann man noch irgendwie ein Boot machen, kann man Heiligen Geist Feld noch machen und dann auf der anderen Seite irgendwie der Wunsch, aber vielleicht sind das auch einfach die alten Hasen, die halt am Anfang schon dabei waren, wo wir uns vielleicht dazuzählen, der Wunsch auf mehr Substanz oder mehr Keynotes.
Darüber sprechen wir später in dem Live-Podcast noch, den man am Schluss hören kann, das muss ich eigentlich nochmal aufwärmen, aber das hab ich ja, glaub ich, schon hinlänglich erklärt, dass man mit einem Event für schlaue Leute und tiefe Learnings keine 70.000 Leute erreicht, ist mein Gefühl zumindest, dann müsste man sich mit einer deutlich kleineren Audience zufrieden geben. Obwohl ich selber natürlich gern mehr tiefgründige Keynotes hören würde, aber mir ist auch durchaus bewusst, dass das ein bisschen im Widerspruch zu einem wirklich großen Event, einer wirklich großen Messe steht.
Genug Smalltalk.
Und ich glaub auch nicht, dass Leute 400 Euro zahlen, einfach nur um Jeremy Fragrance zu sehen, ehrlich gesagt.
Für was zahlt man denn 400 Euro, für KIZ?
Für zwei Tage gute Unterhaltung und Input, Masterclasses.
Ja, und die Leute, die Stände halten, weil... Um ein paar Menschen zu sehen, glaub ich, Leute wieder zu treffen. Also von den Leuten, die Stände hatten, die waren irgendwie alle sehr happy, muss man ehrlich sagen. Da scheint es echt viele Gespräche zu geben, viel Meeting-Marathon, Deluxe hab ich gehört. Genug Smalltalk, wir reden gleich nochmal, wenn ihr den Live-Podcast hört, dann ein bisschen, wie der Tag so war und vor allem das Internet. Lasst uns Earnings machen.
Sie fangen an mit PayPal, machen wir nächstes Mal, würde ich sagen. Da komme ich nochmal tiefer rein. Palantir können wir machen. Das ist die von Peter Thielen ins Leben gerufene Datenanalyse-Firma. Also inzwischen würden sie sich ganz sicher natürlich eine AI-Firma nennen. Aber genau, Palantirs Umsatz ist um 18% gewachsen. Das ist ein Gemüh besser als im Vorquartal. Da waren es nur 17,5%, jetzt sind es 17,7%. Im Vorjahr waren es noch 31%. Das heißt, das Wachstum verlangsamt sich schon, aber es könnte sich so eine Bodenbildung abbilden. Ich glaube, die Aktie hat auch sehr positiv reagiert, wenn ich mich erinnere. Die Rohmarge hat sich minimal verbessert von 79 auf 79,5%. Die Kosten wachsen nur noch mit 5,6%. Da hat man über die letzten Quartale schon immer sehr stark reduziert, sodass man tatsächlich, ich glaube, das erste Mal einen Break-Even nach Gap geschafft hat. Also man hat 4 Millionen Überschuss erwirtschaftet. Das entspricht bei rund 525 Millionen Umsatz einer Marge von etwas unter 1%. Ist damit Break-Even. Cashflow generiert man so sehr schon, was da auf das Ergebnis gedrückt sind, wie immer die Mitarbeiteroption, Sharebase Compensation. Der operative Cashflow würde im dreistelligen Millionenbereich liegen. Also da ist man sehr gesund positiv schon. Ob das jetzt, Sekunde, wie viel sind die? Ich glaube, 40 Mal Umsatz. Ich würde schon sagen, es sieht so aus, als hätten sie das Tief jetzt hinter sich. Da bin ich mir relativ sicher. Wir waren zwischendurch mal 5,6 Dollar runter. 45 Mal Gewinn sind es, kosten sie. Ob das jetzt bei 17% Umsatzwachstum nicht trotzdem ein bisschen teurer ist, da wäre ich schon noch vorsichtig. Und sie sind, glaube ich, sind sie in der Rule of 4, sind sie wieder drüber mit 54 sogar relativ deutlich. Vor allem getrieben vom starken Cashflow. Also ich würde durchaus sagen, es sind gute Ergebnisse.
Der Markt sieht es auf jeden Fall auch so. Die sind plus 33% fast hoch in den letzten 5 Tagen.
Man hat allerdings auch gesagt, also für das nächste Quartal hat man relativ vorsichtig wieder geguided, würde vorsichtig sein. Also dass die Aktie danach hochgeht, ist definitiv gerechtfertigt, weil die Ergebnisse sich schon relativ klar verbessert haben. Insbesondere der Beweis, dass man auch nach Gap positiv werden kann. Ich glaube, das hatten wir vielleicht sogar letztes Mal angedeutet, dass sie da auf dem besten Weg zu sind. Das ist sicherlich wertvoll. Gleichzeitig geht das Wachstum natürlich runter, wobei eben auch da Bodenbildung ist. Ob sie zukünftig eher mit 12 oder mit 20% wachsen, da glaube ich eher an weniger als 20%. Insbesondere, weil das Commercial Segment nicht so richtig funktioniert,
meiner Meinung nach.
Und auch das Government, also das öffentliche Trägersegment, sowieso nicht mehr deutlich wächst.
Wir werden es sehen.
Aber ich würde gerne sagen, dass das im Vergleich mit den letzten Earnings relativ gute Ergebnisse waren. Die meisten Sachen, also was Kosteneinsparungen angeht, aber auch Umsatzwachstum, Rohmarge, sich eigentlich alles auf dem richtigen Pfad befindet. Allein Magic Number, also die Neukundengewinnung, ist mit 0,35 immer noch relativ ineffizient bei Palantir. Dafür sind die Verträge aber entsprechend langlaufend natürlich. Die Net Revenue Retention konnte ich nicht finden. Ist auch eher kein gutes Zeichen, wenn die auf einmal nicht angegeben wird. Mit der praht man sonst ganz gerne, wenn sie über 110 ist. Sie haben sie weggelassen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie unter 110 gefallen ist. Aber wie gesagt, ausnahmsweise kein Grund zu nörgeln. Bei Palantir, weit entfernt natürlich vom Modell des Tenex DNA Teams trotzdem, aber ein gutes Quartal und die Aktie steigt dann auch.
Sie war auch schon mal über dreimal mehr wert.
Es ist jetzt um den IPO-Kurs, wenn ich mich nicht irre.
Es handelt sich aber nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash Disclaimer nachlesen.
So, als nächstes Airbnb können wir machen. Da mal als Disclaimer, dass ich im Aufsichtsrat eines Konkurrenten bin. Ich werde es so wenig wie möglich werten, was da passiert ist. So, dass natürlich keiner irgendwelche exklusiven Insights generieren kann. Airbnbs gebuchte Nächte steigen um 19%. Der Umsatz steigt um rund 20,5%. Die Kosten steigen um auch 20,4%. Das heißt, der Umsatz steigt jetzt so sehr wie die Kosten. Man hatte die Kosten ja mal ganz gut im Griff bekommen. Die ziehen jetzt eher wieder ein klein bisschen an. Also gerade beim Marketing hat man noch deutlich mehr als nur 20% gesteigert. Dieses Narrativ Airbnb würde nie wieder Performance Marketing brauchen, wie das mal während des IPOs gecoint wurde. Das hat sich eventuell dann doch als falsch erwiesen. Bestimmt nicht zur Überraschung irgendwelcher Menschen. Ansonsten wurde auch hier, ich glaube die Aktie hat tendenziell leicht verloren. Also ich halte Airbnb für ein sehr solides Unternehmen. Aber warum sie leicht verloren hat, ist, dass sie geguided haben. Also in der Vorschau, im Ausblick gesagt haben, dass das Q2 vom Wachstum her sehr schwer aussehen könnte. Insbesondere weil im Vorjahr das Q2 besonders stark war, weil es dazu starke Nachholeffekte nach Corona kam. Also viele Leute konnten das erste Mal reisen, haben das ausgenutzt. Davon hat Airbnb letztes Jahr sehr stark profitiert. Dieses Jahr vermuten sie, dass es sehr schwere Vergleichswerte werden könnten. Ich würde jetzt mal sagen, das Wachstum könnte vielleicht nur bei 12, 15% liegen. Man muss dazu sagen, dass Airbnb das vermutlich relativ gut voraussagen kann. Der Grund dafür ist, dass es ein sehr saisonales Geschäft ist. Und die Buchung für das zweite Quartal, also der Umsatz des zweiten Quartals, wird verbucht in dem Moment, wo die Leute auf Reise gehen oder das Airbnb betreten. In dieser virtuellen Sekunde, wo das Airbnb betritt, kann man den Umsatz verbuchen. Der Host wird ausgezahlt und Airbnb verbucht die Umsätze. Diese, also 70, 80% der Umsätze, die sie im Q2 machen, da haben sie jetzt schon sehr gute Visibility drauf. Das heißt, die sind eigentlich schon gebucht. Sie können die natürlich nur noch nicht nach Gap als Umsatz deklarieren, weil der Trip noch nicht angetreten ist. Aber in der Anzahl der gebuchten Aufenthalte kann man das eigentlich schon jetzt ableiten. Das heißt, Airbnb weiß eigentlich, ob es ein gutes oder schlechtes Q2 werden wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Ich würde so auf, ich glaube eher über 80%, sogar die Visibility, die man im Q1 schon hat, auf das nächste Quartal schätzen. Das heißt, diese, in Anführungsstrichen, Ergebnisse, nicht Ergebniswarnung, aber diese Umsatzeinschätzung, ich würde da relativ viel Gewicht beimessen, weil es sehr berechenbar ist. Und diese Saisonalität führt zu einem ganz spannenden, noch anderen Aspekt, nämlich einerseits, dass das Q1 immer ein relativ schlechtes ist. Also Airbnb ist nach Gap Operating Income negativ, obwohl sie vorher schon positiv waren im Q1. Beziehungsweise im Q1 sind sie immer negativ bisher, aber sie waren in anderen Quartalen schon positiv. Das liegt natürlich daran, an dem Gleichen, nämlich dass ich alle Werbeausgaben, oder einen Großteil, nicht alle, aber einen Großteil der Werbeausgaben tatsächlich im Q1 habe. Wenn Leute ihren Jahresurlaub planen eventuell. Das heißt, da werbe ich natürlich um die Budgets der im nächsten Jahr Reisenden. Und gleichzeitig, die Reisesaison ist dann eher im Q2, Q3. Und da habe ich dann die Umsatzeffekte. Das heißt, Q2, Q3 wird immer besonders profitabel sein. Q1 wird immer relativ wenig profitabel sein, weil alle Kalorien, alle Werbeausgaben liegen im Q1 und alle Nährstoffe der Firma liegen dann, wenn die Leute tatsächlich reisen. Dann muss man aber gar nicht mehr so viel Werbung ausgeben. Und einen weiteren interessanten Nebeneffekt hat, und warum das dann unterm Strich, also im Net Income, das Operating Income ist ja quasi das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit und danach kommt noch das Finanzergebnis dazu. Und nach dem Finanzergebnis ist Airbnb sogar das erste Mal positiv im Q1. Und zwar auch gleich um 117 Millionen. Da hat man im Vorjahr noch rund 18 Millionen Verlust gemacht. Jetzt ist man 117 Millionen im Plus. Der Grund dafür ist das Finanzergebnis von 146 Millionen. Und das sind nach meinem Verständnis zum absolut überwiegenden Teil die Zinseinnahmen aus verwalteten Guthaben der Kunden. Weil der nette Nebeneffekt von dem, was ich als Saisonalität gerade beschrieben habe, ist, dass die Kunden im Januar ihren, sagen wir mal, Sommerurlaub in der Provence buchen und da vielleicht 3.000, 4.000 Euro für ein schönes Familienfernhaus anzahlen.
Ach krass, wird das immer vorher eingebucht?
Airbnb, du zahlst vorab als Kunde und der Host, der Vermieter, Vermieterin des Objekts wird in den allermeisten Fällen nach meinem Verständnis bei Reiseantritt vergütet. Das heißt, in der Zwischenzeit kann Airbnb mit diesem Geld arbeiten. Also es ist ein Trustee, also arbeiten, sie können es jetzt nicht ausgeben, sondern man muss das schon irgendwie separiert behalten. Aber man kann zumindest die Zinseinnahmen behalten. Und die sind eben so erheblich, dass sie allein pro Quartal inzwischen bei 150 Millionen liegen. Also Runrate 600 Millionen Zinseinkommen im Jahr. Und das geht jetzt voll in die Marge von Airbnb ein natürlich. Also man kann sich auch gerne mal fragen, bei welchen anderen Marktplatzmodellen eventuell ähnliche Effekte auftreten. Aber wenn man überlegt, dass der gesamte operative Gewinn von Airbnb in den letzten 4 Quartalen, also in den letzten 12 Monaten bei 1,8 Milliarden liegen, kommen jetzt einfach ein Drittel nochmal an Reihenzinsgewinn dazu. Was dann in einem Hochzinsszenario natürlich ein sehr spannender Aspekt dieses Geschäftsmodells ist. Und ähnlich gelagerte Geschäftsmodelle. Genau, ich glaube, das war es zu Airbnb. Also Ergebnisse wie immer sehr gut, würde ich sagen.
Und Aktie minus 7 Prozent?
Wegen des schlechten Ausblicks. Also weil Sie gesagt haben, Q2, glaube ich, ich spreche jetzt mal sinngemäß ein bisschen frei, da werden wir höchstwahrscheinlich nicht um 20 Prozent wachsen wie jetzt zuvor. Da könnten die Ergebnisse deutlich schlechter aussehen. Ich gehe davon aus, dass die Marketingquote nochmal steigen wird, damit Sie ein bisschen kurzfristiges Volumen auch reinbekommen. Es gibt natürlich nicht nur diese langfristigen Buchungen. Es gibt natürlich auch jemand, der mal spontan entscheidet, von London nach Paris zu fliegen oder so eine Messeunterkunft zu buchen. Das wird vielleicht eher dann im gleichen Quartal gebucht. Und so ein bisschen kann man das Ergebnis natürlich taktisch schon beeinflussen. Aber wie gesagt, ich würde schätzen, irgendwo zwischen 70 und 90 Prozent des Ergebnisses stehen entweder fest oder man hat sehr, sehr gute Sichtbarkeit auf das zukünftige Ergebnis in dem Geschäftsmodell. Alles andere wäre ja auch unlogisch.
Und dieses Zinsthema, das müsste doch auch für SaaS-Firmen dann relevant sein. Also die versuchen doch auch immer zu sagen, so kauf jetzt das Jahresabo. Und haben das Geld ja dann auch wesentlich früher als Monat für Monat?
Also eben mehr Geld, als wenn ein Cashflow früher, also gerade die Firmen, die Cashflow-positiv sind, aber nach Gap vielleicht noch negativ, die haben durch den hohen Cashflow dann einen zusätzlichen Einkommensstream. Der erscheint immer als sogenanntes, also bei Finanz, sagen wir mal bei einem Robinhood oder einem Finanzprodukt, würde es im operativen Ergebnis als Interest-Income oder bei einem Affirm zum Beispiel erscheinen. Bei allen anderen ist es eben ein nicht operatives Einkommen und im Finanzergebnis. Das heißt, es geht ins Net-Income unten ein. Und ja, du kannst sagen, wenn die viel Cash einsammeln, dann verbessert das schon ihre Marge um ein paar Präzentpunkte am Ende. Das hat ein Softwareunternehmen aber aus der operativen Tätigkeit herauszunehmen, sozusagen diesen Zinseffekt. Ich glaube am spannendsten ist wirklich bei Marktplätzen, wo die Vereinnahmung der Kundengelder und die Auszahlung der Merchantgelder stark auseinanderfallen. Man kennt das Prinzip, das ist eigentlich so ein bisschen das Aldi-Prinzip, nur dass sie es umdrehen, sondern Aldi verbucht die Kundengelder sofort im Laden, also wenn das Produkt verkauft wird, kriegen sie das Cash und sie zahlen dann die Lieferanten später. Das ist ein anderer Aspekt des gleichen Modells.
Alright, was hast du noch mitgebracht?
Muss ich gucken. Airbnb Twilio können wir vielleicht ein bisschen schneller machen. Das ist deutlich weniger spannend vielleicht inzwischen. Also ich würde auch da vermuten eher schlechte Reaktionen. Umsatz wächst nur noch um 15 Prozent. Das war vor einem Jahr noch fast 50 Prozent, jetzt bei 15 Prozent nach 22 im Vorquartal. Also sehr moderates Wachstum, weit entfernt von einer High-Growth-Company. Der Rohertrag ist auf Niveau des Vorjahres, das muss man schon als Erfolg bezeichnen fast. Die Kosten wachsen unterproportional mit nur 9 Prozent. Trotzdem ist das Ergebnis noch stark negativ, mehr minus 21 Prozent. Verlust nach Gap ungefähr 200 Millionen, die man verliert bei einer Milliarde Umsatz. Und der operative Cashflow ist leider auch noch negativ mit fast 100 Millionen. Und die Rule of Four ist mit 11, 12 Prozent auch nicht sehr gut. Also Twilio hat schon Probleme auf einen grünen Pfad zu kommen. Jetzt haben sie auch das Problem, dass sie eigentlich negativ sind und kaum noch wachsen. Sie haben schon zweimal hier große Restrukturierungsausgaben drin, stehen also schon Leute entlassen. Aber es scheint noch zu zaghaft zu sein. Die Kosten wachsen immerhin noch mit 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und so sehr wie sie einen roten Salen gibt oder wie der Cashflow noch negativ ist, ist es einfach zu wenig. Von daher...
Über die letzten fünf Tage minus 8 Prozent und die waren mal achtmal mehr wert.
Ja, Twilio war ein sehr schönes Modell, als das Internet während Corona brutal gewohnt hat. Vielleicht gibt es auch wieder Use Cases, AI-Anwendungen, wo sie stark von profitieren werden. Also zum Beispiel, jetzt gerade total ausgedacht, wilde Hypothese, aber entbehrt vielleicht nicht mehr eine gewisse Logik. Wenn es viel einfacher wird, personalisiertes Messaging zu machen. Also ein Vorteil von AI wäre, dass ich nicht mehr jedem Kunden die gleiche Nachricht schreiben muss, sondern ich kann sehr personalisiert auf Kundenprofile verschiedene Nachrichten schicken. Dadurch könnte der CRM-Kanal viel effektiver werden. Das heißt, deine CRM-Ausgaben und die Intensität deiner CRM-Maßnahmen würde überdurchschnittlich steigen im Vergleich zu den letzten Jahren. Und davon würde Twilio die Kanäle programmierbar machen. Also ob du es per SMS oder Anruf oder WhatsApp-Nachricht oder App-Push usw. empfängst, das ist einer der Use Cases von Twilio. Und davon könnten sie profitieren, wie vielleicht auch so ein Brace, der den ähnlichen Vorteil empfangen könnte. Sofern die Grundhypothese stimmt, dass personalisiertes CRM einer der Sekundäreffekte aus einem AI-Boom sein könnte, was ich für sehr schlüssig halte, ehrlich gesagt. Okay, damit können wir es auch schon belassen bei Twilio und zu Affirm gehen.
Oh, was ist denn da passiert? Plus 25% fast in den letzten 5 Tagen.
Ja, die wachsen beim GmbH noch mit. Affirm ist ein Buy Now Pay Later Anbieter.
Das amerikanische Klana sozusagen.
Genau, das amerikanische Klana. Dinge später bezahlen, sich damit verschulden. Die spannendste Sache, das gebe ich gerne schon mal vorab weg, ist, dass Affirm sich damit brüstet. Ganz stolz verkündet Affirm, dass die Anzahl der Loans, die mehr als 30% Zinsen im Jahr haben, in den letzten 9 Monaten von 0% auf fast 15% gestiegen sind. Also jeder siebte Kunde bei Affirm zahlt inzwischen mehr als 30% Zinsen im Jahr. Das ist das Modell, das die anderen richten. Das finden die gut?
Die Kunden? Affirm.
Naja, das soll vermutlich zeigen, dass sie sich sehr gut an das neue Zinsszenario anpassen können und ihre hohen Zinskosten weitergeben können. Ob das für Konsumenten und Konsumentinnen dann besonders spannend ist, ist eine andere Frage. Also 30% Zinsen heißt nach 3, 4, 5 Jahren zahlst du das vier- und fünffache deiner ursprünglichen Ausgaben. So lange gehen eine Firmenkredite natürlich nicht, weil man zahlt das in der Regel nur über wenige Monate. Aber wenn man das eben revolvieren macht, also immer wieder über Firmeneinkauf, dann erleidet man eben genau diese Sachen und zahlt letztlich 30% mehr im Jahr für das, was man sich gekauft hat. Das ist vermutlich kein nachhaltiges Konsumtionsmodell für Privathaushalte und Konsumenten. Also, naja. Also wie gesagt, trotzdem floriert dieses Modell insofern, dass es immer noch mit 18% wächst. Im Vorjahr waren es noch 73% GmbH Anstieg, aber man hält das immerhin bei plus 18%. Der eigene Umsatz steigt aber nur noch um 8,3%. Also die Take Rate sinkt, kann man daraus ableiten. Das operative Ergebnis bleibt negativ mit über 300 Millionen Verlusten. Bei einem Umsatz von 381 Millionen macht man über 310 Millionen US-Dollar Verlust. Das ist eine negative operative Marge von 81%. Sekunde, das kommt jetzt fast ein bisschen hoch. Das würde ich gerne nochmal validieren. Immer noch bei minus 81. Net Loss 205, Operating Loss 310. Doch, ist richtig. Okay, also es ist eine minus 81% operative Marge. Sehr schwer, wenn der Umsatz nur noch um 8% wächst, dann minus 80% des Umsatzes zu verbrennen. Man sieht auch keine wirkliche Trendumkehr beim Wachstum. Max Leftsch in der Gründer schlägt definitiv moderatere Töne an. Inzwischen erscheint so ein bisschen Humbleness eingekehrt zu sein. Er spricht jetzt von einem Ausdauerrennen, den man sich befindet. Das sagen eigentlich alle Leute, die sagen, wir sind keine Wachstumsfirma mehr. Das läuft echt nicht gut. Dann werden Dinge von Sprints zu Marathons. Wir haben die Wille und die Kapazität nicht nur zu beenden, sondern zu gewinnen. Er glaubt, er ist der Gewinner und spricht natürlich klarer damit an. Leading into our foundational advantages of strong and nimble underwriting and scalable technology, we intend to grow responsibly. Grow responsibly soll bei dir natürlich den Eindruck erwecken, dass es hier ein besonders nachhaltiges Geschäftsmodell wäre. Tatsächlich heißt grow responsibly einfach nur, wir werden langsam erwachsen. Ob 30% API jetzt deswegen nachhaltiger sind, ist eine andere Frage. Wie auch immer, du sagst, die Aktie fand es trotzdem gut. Ich glaube, sie hat sehr volatil reagiert vor allen Dingen.
Also auf fünf Tage sehe ich hier plus 25%.
Auf die Ergebnisse haben sie mit minus 11 kurzfristig reagiert. Es kann sein, dass sich das schon ein bisschen verändert hat. Die Ergebnisse sind auch einfach nicht gut, muss man sagen. Das ist mein Eindruck. Also diese brutale 80%. Mein Eindruck ist auch, da sieht man ja sehr klar eine gewisse Trendumkehr. Ich glaube nicht, dass sie es im Sommer schaffen werden, wie gesagt. Aber ich glaube, Klana ist auf dem Weg, zumindest in die Nähe von Profitabilität wieder zu kommen. Affirm wiederum ist glaube ich weit davon entfernt. Also würde ich heute, es kommt ja noch drauf an, auf welcher Bewertung, aber würde ich Affirm zur derzeitigen Bewertung kaufen oder Klana für 6, sie sagen mal für 5 Milliarden, dann würde ich im Moment Klana kaufen, glaube ich. Obwohl ich beide Modelle nicht gut finde. Ich glaube bei Klana muss man ein bisschen schauen, wie es sich entwickelt. Aber ich glaube inzwischen halte ich für Affirm fast für überbewerteter.
Affirm war schon mal 13 mal so viel wert. Ja, ja.
Also weil sie sehr stark von Paladin und so weiter profitiert haben damals und auch natürlich viel vom E-Commerce-Boom und Corona. Und man muss natürlich anrechnen, dass sie immerhin noch wachsen. Also das ist, dass sie ihr Total Revenue immer noch mit 7,4% wächst, ist ja schon vorteilhaft. Sie haben außerdem angekündigt, dass sie mehr Rückstellungen für ausgefallene Kredite schon zurücklegen. Das scheint auch sinnvoll, wenn man immer mehr Leuten Geld für 30% Zinsen gibt, dann ist relativ klar, dass man Kreditausfälle geradezu provoziert, weil die meisten Leute das nicht langfristig zahlen können. Das heißt, die Ergebnisse wären, mein Gefühl ist, dass sie noch schlechteren Profilkredite geben, um weiter zu wachsen. Deswegen aber die Rückstellung für Verluste aus Kreditverlusten, also aus Defaults, aus wenn Kunden einfach nichts zahlen können, erhöhen und sich auch nur wieder ein bisschen Zeit kaufen. Ansonsten, was man auch sieht, ist, dass die Loans, die sie selber halten, also sie haben dieses Total Platform Funding, das ist quasi die 8,2 Milliarden, die sie im Moment ihren Kunden zur Verfügung stellen, davon halten sie inzwischen fast die Hälfte auf dem eigenen Balance Sheet. Ein Großteil dieser Modelle, sei es Upstyle oder Firm oder Klana, ist ja fast eine Art Vermittler zu sein. Also ich akquiriere die Kunden, vergeb Konsumentenkredite und die verbriefe ich dann sofort. Das heißt, ich wandle die in strukturierte Wertpapiere um, die ich dann Banken und Investoren, Versicherungen gebündelt und dann wieder relativ sicher verkaufe. Das Interesse an diesen Wertpapieren sinkt natürlich aber, weil ich will mir vielleicht keine porösen Konsumentenkredite gerade ins Portfolio einkaufen, wenn ich 5% bekomme, wenn ich einfach nur US-Dollar-Anleihen vom Staat kaufe. Das heißt, es macht es schwerer, diese Anleihen an den Markt zu bringen, zu guten Preisen. Und ich glaube, das ist eine Konsequenz, warum Firm gerade sein Balance Sheet mit den eigenen Krediten, ob die faul sind oder nicht, wird sich noch zeigen, oder zu welchem Anteil die faul sind. Aber der Grund, warum sie immer mehr der Kredite selber On Balance Sheet haben, egal ob sie Securitized sind oder nicht, ist sicherlich, dass der Markt die nicht mehr abnehmen will im gleichen Maß. Und das erhöht natürlich das Risiko für zukünftige Verluste, in dem Fall, dass die USA wirklich in eine tiefere Rezession rutschen, was ja ein mögliches Szenario wäre. Dann würde Firm durch das Exposure, was sie selber geschafft haben, mit 4 Milliarden an vergebenen Loans, die auf ihrem eigenen Balance Sheet sind, also sagen wir, da würden 10% von abfallen, dann haben wir einen Sonderverlust von 400 Millionen. Und das ist im Vergleich zu den normalen 300 Millionen Verlust von Firm dann fast schon gar nicht mehr so groß, lustigerweise. Ich sehe noch nicht so richtig, wie das Modell auf den grünen Pfad kommt. Da sehe ich es relativ gesehen fast eher bei Klarna. Und wo wir schon über die Vergabestellen von Krediten sprechen, können wir zu Upstart mal schnell eine Abbiegung rüber machen. Die machen das Ganze eher für Autokredite, Studienkredite, Hauskredite. Ich würde sagen, ein typischer Hypotheken- und Kreditvermittler mit einem netten AI- und Technologieanstrich hat er auch während Corona stark geboomt. Bei Nullzins können sich auf einmal ganz viele Leute glauben, sich ein Haus leisten zu können oder ein neues Auto. Davon hat Upstart sehr stark profitiert, hat sehr freihändig Kredite vergeben. Inzwischen liegt man fast zwei Drittel unter dem Vorjahr beim Umsatz. Also der Umsatz ist von 314 Millionen im letzten Jahr auf nur noch 117 Millionen gesunken. Das entspricht fast genau einer Drittelung, weil ich nur den Revenue vom Fees genommen habe. Der Gesamtumsatz ist von 310 auf 303 genau gedrittelt. Die operativen Ausgaben konnten sie auch runterfahren, aber eben nur um 15 Prozent. Und wenn man dann den Umsatz drittelt und die Ausgaben nur um ein Siebentel reduzieren kann, ist klar, dass man höchstwahrscheinlich tief in die roten Zahlen rutscht. Im Vorjahr hatte man noch 11 Prozent positive operative Marge, jetzt sind wir bei minus 112 Prozent. Also mehr als doppelt so viel Kosten wie Umsatz und damit mehr Verlust als Umsatz. Wirklich jetzt nicht besonders gut und vielleicht auch noch nicht so richtig der Boden absehbar. Auch hier können wir mal gucken, was sie eigentlich an Lohns selber haben. Ich konnte noch nicht die Zahl für die Anzahl der Lohns und die Borrows finden auf Anhieb, aber das verborgte Geld liegt bei rund einer Milliarde im Quartal, die sie auf dem eigenen Balance-Sheet haben. Also auch da, die haben signifikant Exposure zu eventuell größeren Kreditausfällen. Ursprünglich war das Modell, wir vermitteln Kunden und geben das weiter an Investoren. Genau wie eben bei Klana beschrieben, haben die das quasi im langfristigen größeren Bereich gemacht. Auch hier, obwohl der Umsatz sinkt, also sie weniger Kredite vergeben, ist die Anzahl der Kredite, die sie auf dem eigenen Balance-Sheet haben, von rund 600 Millionen auf fast eine Milliarde gestiegen. Also auch da könnte man berechtigt sagen, sie müssen immer mehr der Kredite selber aus dem eigenen Balance-Sheet finanzieren. Was heißt, dass sie die Risiken nicht gut weitergeben können an den Markt, aus den gleichen Gründen, wie ich eben beschrieben habe, bei Affirm. Mein Verdacht wäre, dass sich bei Upstart zeigen wird, dass sie hauptsächlich von billigem Geld profitiert haben, dass sie eventuell auch nicht deutlich besser Risiko einschätzen können, weil sie ihr Geld nur schneller verteilen konnten, in einer Zeit, wo es genug Geld gab und die meisten Leute auch noch ihre Kredite zurückzahlen konnten. Wie lange das jetzt hält, muss man mal schauen. Das Cash hält bei der aktuellen Burn-Rate auf jeden Fall noch ungefähr fünf bis sechs Quartale, nach meiner schnellen Rechnung. Dann bleiben wir vielleicht in der Finanzecke und machen Robin Hood hintendran. Robin Hood ist quasi, manche würden sagen, das Vorbild von Trade Republic aus den USA, wobei das Kundenprofil doch noch unterschiedlich ist. Also Robin Hood, würde ich sagen, sind schon deutlich mehr auf schnelles Traden ausgelegte Anlegerinnen. Das erkläre ich gleich nochmal, woran man das auch sieht. Die Net Revenues haben sich verbessert, relativ klar, obwohl wir in der Börsenflaute sind. Im Vorjahr waren sie auch auf dem Tiefstpunkt mit rund 299 Millionen Umsatz. Jetzt ist man inzwischen bei 441 Millionen wieder. Spannend daran ist aber, dass der Umsatz mit Trading von 2018 auf 207 Millionen gefallen ist. Warum das Ergebnis jetzt auf einmal 150 Millionen größer, nicht das Ergebnis, sondern die Umsätze 150 Millionen größer ist, auch das ist der reine Zinsgewinn auf die Einlagen der Robin Hood User. Die parken inzwischen nämlich, ich glaube, 11 Milliarden.
Aber die sollten doch in Zukunft wahrscheinlich weniger dort parken, weil das Apple-Angebot mit irgendwie 4% so ultra attraktiv in Amerika ist.
Ja, die Frage ist, wie groß der Overlap da tatsächlich ist. Wo finde ich denn hier die Cash Assets? Also die Nutzer halten 11 Milliarden in Cash bei Robin Hood. Und weil Robin Hood ihnen da die Zinsen nicht weitergibt, so wie das in Deutschland gerade bei Trade Republic oder Scalable, sondern durch ein bisschen Getrieben vom Wettbewerb sicherlich passiert, passiert es da nicht. Und so kassiert jetzt Robin Hood 200 Millionen, ich denke im Gesamtjahr wird das eine Milliarde erreichen an Zinseinnahmen. Und das rettet ihnen so ein bisschen, wie sagt man das, was rettet ihnen das? Den Hals?
Den Arsch.
Den Hals, das rettet ihnen den Arsch. Würde man denken. Aber trotzdem macht Robin Hood noch über eine halbe Milliarde Verlust. Das ist auch hier wieder mehr als der Umsatz. Das liegt jetzt einmalig, aber auch an sehr hohen Sonderausgaben für, ich denke, das sind Restriktierungsmaßnahmen. Also es gab einfach, ich glaube, 500 Millionen an Sharebase Compensation. Also 500 Millionen extra Effekt allein Sharebase Compensation. Ich gehe davon aus, dass das Abfindungen sind. Oder das Management hat sich die genehmigt, das weiß ich gar nicht. Ich würde von erster ausgehen. Dadurch ist man weiterhin trotzdem noch tief im Minus. Also sie profitieren gar nicht so stark davon, obwohl eine Milliarde im Jahr an Zinseinnahmen natürlich schön ist. Da kann man nur hoffen, dass keiner der anderen Broker auf die Idee kommt, den Leuten mal ihre Guthaben zu verzinsen. Oder dass die Robin Hood User mal so schlau werden, mit einem Klick einfach Geldmarktfonds zu kaufen, die täglich handelbar sind. Statt sie in Cash zu halten bei Robin Hood, wo sie quasi 5% im Jahr verlieren, die sie zur Unterstützung der App spenden. Achso, dann hat Robin Hood angekündigt, das was ich vor, ich glaube, anderthalb Jahren mal vermutet habe. Da war ich deutlich zu früh mit meiner Vorhersage. Es wird jetzt 24 Stunden Trading für die populärsten Aktien und ETFs geben bei Robin Hood. Das ist für langfristige Investoren natürlich vollkommen unwichtig, für notorische Zocker aber ein guter Weg die Transaction Revenues wieder hochzufahren. Indem man rund um die Uhr dann vermutlich auch mit höheren Spreads und damit höheren Einnahmen für Robin Hood handeln kann.
Könnte man sagen, es ist sowohl schlecht für das Portfolio als auch für die Beziehungen zwischenmenschlich. Weil die Leute dann noch mehr am Telefon rumhängen und irgendwelchen Scheiß die ganze Zeit kaufen wollen.
Ja, also es ist aus jeder Sicht. Also du zahlst nachts höhere Spreads und höhere Gebühren damit. Die Gefahr, dass Leute dann insbesondere Earnings und sowas traden. Wir sehen ja oft wie Volatil Aktien, also gerade Pre-Market und After Hours, also in der Phase wo nicht mehr an der New Yorker Börse gehandelt wird. Da gibt es besonders viel Volatilität und Leuten da dann besonders teuer zu erlauben noch Aktien zu handeln. Ich halte das nicht für gut, weil man gar nicht mehr aufhört. Es ist so wie eine Spielothek die 24 Stunden aufhört. Das hilft vermutlich nicht dabei gute finanzielle Habits zu entwickeln. Für langfristiges Investment gibt es überhaupt keinen Grund das zu machen. Du kannst entweder Sparpläne machen oder du kannst einfach auch eine limitierte Order für den nächsten Tag rausgeben, wenn du gebildeter Investor oder Investorin bist. Und sagen, wenn du nachts um 2 Uhr entscheidest, du möchtest jetzt eine Apple Aktie kaufen. Du kannst einfach sagen, wenn die am nächsten Tag noch unter dem Kurs ist, dann möchte ich sie zum ersten Kurs oder zum Mittagskurs kaufen. Eigentlich braucht es dieses Feature nicht, zumindest nicht wenn der Purpose der Firma langfristige Anlage ist. Warum es das aber nicht ist, sieht man unter anderem wieder an der Quote der Einnahmen, die aus Equity Trading, nämlich aus Aktienhandel gewonnen wird. Die ist bei 6%. Also rund jeder 16. Euro, den Robinhood verdient, verdienen sie tatsächlich mit Aktienhandel und Anlagen und alles anderes. Optionen, Krypto, Zinsgewinne. Vermutlich jetzt kein netto positives Unterfangen für eine bessere Aktienkultur, würde ich sagen. Aber man muss auch fairerweise sagen, es gibt natürlich bei allen diesen Produkten auch Nutzer, die vieles richtig machen, die einfach nur straight in ihre Lieblings ETFs investieren. Was unter anderem dazu führt, dass es immer netto Zuflüsse gibt. Also auch in diesem Quartal, Sekunde. Assets under Management, wo haben wir die? Assets under Custody sind, achso da gibt es immer noch eine schöne Tabelle zu, glaube ich. Die kann man aufrufen, da sieht man das sogar aufgerichtet. Also New Deposits, 4,4 Milliarden. 4,4 Milliarden kommt es an zur Neueinzahlung bei Robinhood. Das sind nicht nur Leute, die da Sparpläne machen, sondern auch Leute, die immer wieder versuchen zu traden und immer wieder Geld verlieren vielleicht. Aber das Modell ist insofern resilient, dass es Leute gibt, die jeden Monat Geld, wie man das als guter Investor auch tun würde, jeden Monat Geld überweisen und das anlegen. Das führt wiederum zu den hohen Zinsgewinnen unter anderem, aber auch dazu, dass es gar nicht so einfach ist, mit dem Modell schief zu gehen, wenn du einmal ein paar Schläge. Und ich glaube auch, dass sich langfristig herausstellen wird, dass diese langfristig aktiven Nutzer akquirieren, wo man ja immer die Kickbacks von, wenn du einen BlackRock-Fonds kaufst oder so, bekommst du natürlich auch einen Kickback von der Börse oder vom Imitenten oder der Imitentin des Fonds. Von daher kann man, glaube ich, langfristig mit guten InvestorInnen mehr Geld verdienen, als mit Zockern, die jetzt hin und her schnell mal ein paar tausend Dollar da durchjagen. Wir werden es sehen. So viel zu Robin Hood. Was hätten wir noch? Beyond Meat, erinnere ich mich noch, ist rausgekommen, hatte ich mir angeschaut. Kann man vielleicht kürzer machen, da muss man jetzt nicht noch viel draufhacken. Es geht seinen Gang.
Hacken auf Hackfleisch.
Achso, lustig. Der Umsatzwachstum ist minus 16%, das heißt der Umsatz schrimpft um 16%. Das ist ein bisschen langsamer als im Vorquartal, wenn man es positiv sehen will, aber sicherlich nicht positiv, dass man ein Sechstel des Umsatzes immer noch verliert. Wir sind jetzt weit von den frühen Topwerten entfernt. Ein Lichtblick ist sicherlich, dass die Rohmarge mal wieder positiv ist, ein Quartal nach vier Quartalen ohne deutlich positive Rohmarge. 7% Rohertrag Grossmargin macht man immerhin jetzt mal mit den Bürgern. Nach Abzug der Verwaltungs- und Marketingkosten bleibt aber weiterhin eine negative Marge von 65%. Die Kosten konnte man auf 35% reduzieren, das reicht aber alles nicht. Wie gesagt, man verbrennt weiter 63%. Ich glaube bei B&M, so wie vielleicht auch bei Oatly wird die Frage, es ist so ein bisschen ein Pokerspiel. Man könnte als großer FMCG-Konzern jetzt einfach zuschauen, bis das so billig wird, dass man tatsächlich die Marke einfach vom Markt kauft und günstiger im bestehenden Logistik- und Produktionsnetzwerk abbilden kann. Die Gefahr ist natürlich, dass es mehr als ein FMCG-Konzern gibt und man so ein bisschen puckert. Also wenn Unilever zu langsam ist, kauft es vielleicht P&G oder Nestlé. Von daher bleibt es natürlich spannend, wer dann doch irgendwo mal zugreifen wird. Bis dahin verschlechtern sich aber vor allem erstmal die Ergebnisse. Relativ haben sie sich sogar ein bisschen verbessert, aber sie bleiben desaströs, muss man sagen. Und damit würde ich dann auch schon das abschließen. Ich würde vielleicht mal noch About You, zumindest kurz, vollkommen klar, dass die Fashion Retail gerade nicht Hochkonjunktur hat, sonst es eher eine schwere Zeit wird, was sich unter anderem in der erheblich gesunkenen Rohmarge ausdrückt. Also die Gross Margin der Rohertragsmarge oder Rohmarge ist von 43 im Vorjahr auf 34%, nochmal um weitere 9% runtergegangen. Vollkommen klar, dass sich mit so einer Rohmarge kein vernünftiges Handelsgeschäft machen lässt. About You versucht trotzdem auf einem einigermaßen grünen Pfad zu bleiben, indem man die Marketingausgaben von 69 auf 39 Millionen Euro erheblich reduziert hat. Also man gibt statt 17% nur noch 9% des Umsatzes für Marketing aus und schafft es so, das adjustierte EBITDA bei minus 5% rund zu halten. Das ist relativ gesehen glaube ich ein Erfolg, obwohl die Rohmarge und das nur sehr geringe Umsatzwachstum von 3,4% natürlich einigermaßen besorgniserregend sind, zumal wenn man sich die Inventories anschaut. Also wir wissen, die Inventories, die Lagerbestände geben gut Auskunft darüber, ob man zukünftig eher gute oder eher schlechte Rohmargen erarbeiten wird. Hat man das Lager zu voll, muss man Ware in der Regel rabattieren. Das drückt auf die Rohmarge, wie es jetzt offensichtlich schon passiert ist natürlich. Das ist der Grund, warum sie runtergeht oder einer der Gründe, der Hauptgrund. Die Lagerbestände sind bei 555 Millionen Euro. Das sind 134% des Quartalsumsatzes, noch mal deutlich mehr als im Vorjahr und den Vorquartalen. Also die Inventarslage entspannt sich leider nicht, sondern ich würde sagen, spannt sich sogar weiter an. Man kann sagen, jetzt kommt die Sommersaison und es wird jetzt mehr abgekauft wahrscheinlich im nächsten Quartal. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass die Rohmarge sehr schlecht bleiben wird und so bleibt es natürlich schwer zu wachsen. Wenn man das Marketing beim Marketing sparen muss, kriegt man die Dinge nicht abverkauft. Gleichzeitig will man natürlich nicht unnötig viel Geld verbrennen und einigermaßen den Pfad zur Profitabilität zeigen. Im Hintergrund erhöht sich aber immer weiter der Warenbestand. Ich würde sagen, es bleibt sehr angespannt. Gut, sicherlich die Ergebnisse von der TME-Tochter, also Scale, die liefern 12 Millionen Ebit-Beitrag und hätten damit eine Marge von 27% bei vernünftigem Wachstum. Also Anni ist auch noch 10% gegenüber vorher, sehe ich gerade. Aber Anni, das Ebit wächst mit 10%, der Umsatz wächst bei TME auch nur minimal, leider. Na gut, aber ich glaube, die Sekunde irgendwas haben sie doch, da muss ich nochmal reingucken. Auf irgendwas sind sie doch so ganz stolz. Ich glaube, das war der DMV-abhängige Anteil oder so. Also sie zeigen tatsächlich nur über vier Jahre, dass Scale sich sehr positiv entwickelt. Also über vier Jahre konnte man die Kundenanzahl verziehend machen und eigentlich auch das externe Transaction Volume. Das verflacht sich natürlich aber sehr stark in dieses Quartal. Daher auch nur das sehr moderate Wachstum. Sobald der Markt ansieht, würde man natürlich dann wieder vermutlich überproportional profitieren, könnte man dazu sagen. Aber im Moment auch da eher Stagnation, wobei man anscheinend weitere Logos gewinnt. Cashflow noch deutlich negativ mit, ich glaube, minus 77 Millionen Sekunden. Genau, operativer Cashflow ist minus 77 Millionen, Investing Cashflow minus 16 Millionen, Financing minus 8 Millionen. Damit liegt man fast 100 Millionen über dem Vorquartal. Es sind noch 205 Millionen Cash gibt About You an. Langsam muss man den Cashflow irgendwie eindämmen. Die Company verliert schon einiges an Geld, das zu großen Teilen offensichtlich in das Inventar geht, was man leider nicht schafft abzuverkaufen. Ich bin mir sicher, dass man da gerade mehrere Optionen, um zu neuen liquiden Mitteln zu kommen, prüft. Eine Möglichkeit wäre eine Kapitalerhöhung. Man könnte natürlich auch Kosten weiter reduzieren. Man könnte auch Unternehmensteile eventuell abspalten, internationales Geschäft, TME-Geschäft oder was auch immer man für opportun hält. Ich glaube, soviel zu About You. Der Fashion-Markt bleibt angespannt. Im Moment scheint About You ein bisschen mehr zu treffen als der Landtag.
Ich habe gerade mal geschaut, im Juli 2018 kam die News raus, About You wird zum ersten Unicorn aus Hamburg. Jetzt sind sie ungefähr wieder genauso viel wert. Schon crazy. Also kann man wahrscheinlich nicht vergleichen zwischen Private und Public Market. Aber schon verrückt, wie sie gewachsen sind und wie der Markt so reagiert.
Da gibt es ja etliche Firmen, bei denen es so ist. Aber ja, About You ist ein gutes Beispiel. Ich bin gespannt. Es sieht auf jeden Fall aus, als bräuchte man Cash, bevor man die Wende im Fashion-Markt erleben wird. Wenn man sich das Inventar anschaut und die Wachstumsraten, dann sieht es für mich aus, als wenn About You aus eigener Kraft erstmal nicht in einen Cashflow-positiven Bereich kommt. Das heißt, eine Kapitalerhöhung bei den derzeitigen Bedingungen, beim derzeitigen Aktienkurs ist natürlich auch, Sekunde, was haben wir gesagt?
Wie gesagt, ist der Market Cap unter einer Milliarde. Also 944 Millionen steht hier.
Das heißt, würde man jetzt vielleicht 1,5 Jahre Runway kaufen, müsste man signifikant neue Aktien rausgeben. Also vielleicht 20, 30 Prozent verbessern. Weitere Kosteneinsparungen würden, glaube ich, man hat offensichtlich beim Marketingbudget, das muss man auch mal sagen, das Marketingbudget geht von 69 auf 39 Millionen runter und der Umsatz steigt immerhin noch mit 3,4 Prozent. Das ist schon von der Effizienz des Marketings, das hat sich schon klar verbessert. Aber man sieht auch, beim Personal, das sieht eher aus, als wenn man natürliche Churn zulässt. Also es geht von 1315 Menschen auf 1283 runter zum Stichtag. Das ist die Frage, ob man daran noch arbeiten kann. Am Ende bleibt Refinanzierung oder Veräußerung von Geschäftseinheiten. Oder es kann natürlich auch sein, dass sich da ein Käufer findet. Das wäre für die IPO-Investoren von AboutYou sicherlich kein attraktives Denial. Jetzt mit einer kleinen Prämie die Firma abgekauft zu bekommen. Aber Konsolidierung ist natürlich was, was sicherlich im Raum steht und diskutiert wird.
Also Zalando, AboutYou, zack boom. Ich hätte doch mal die Prediction, dass Zalando, AboutYou und Asos zusammen gekauft wird von Bestseller mit einem PE.
Ja, das entbehrt nicht einer gewissen Logik. Das wird sicherlich in irgendwelchen Hinterzimmern auch immer mal wieder diskutiert mit verschiedensten Parteien. Und trotzdem gibt es dann vielleicht Gründe, warum das nicht oder noch nicht passiert.
In eigener Sache für alle, die Sport machen wollen. Pickleball startet am Sonntag in Berlin in einer größeren Runde. Kommst du da vorher? Nein, das nicht. Ich spiele parallel heute.
Es gibt auch keinen Grund Sonntags nach Berlin zu kommen, oder?
Nein, du bist der einzige Grund, warum ich nach Berlin kommen würde.
Vielleicht gäbe Sonntag ja einen Anlass.
Ach du, ich weiß, auf was du anspielst, aber gratulieren darf ich dir noch nicht. Sonst aber guter Reminder, ich muss noch ein Geschenk zu dir schicken. Ich habe eine witzige Idee. Komm schon, Mikroons. Keine Sorge, es ist kein Pickleball-Set. Aber ja, wer spielen will, auf pickle.com anmelden.
Wir haben jetzt gar nicht über die Google I.O. Konferenz geredet. Möchtest du dazu noch was sagen oder wollen wir das einfach auf nächstes Mal verschieben und dann ein bisschen tiefer gehen?
Ja, das machen wir nächstes Mal ein bisschen tiefer. Ich war positiv überrascht.
Kleiner Spoiler, es wird alle überraschen, es ging viel um AI.
Ja, und letzte AI-Frage noch. Also fast AI-Frage, weil es gab jetzt viele animierte Bilder dazu. Hast du eine Idee, wer die neue CEO von Twitter wird nächste Woche?
Stimmt, ich hatte mein Lieblingsthema Twitter fast vergessen. Elon Musk hat in Aussicht gestellt, es könnte eine neue CEO bei Twitter geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Elon Musk sich mit Leuten wie Sheryl Sandberg oder Marissa Mayer einigen könnte. Ich bin gespannt. Wer ist es? Marjorie Taylor Greene vielleicht?
Am besten wäre seine Mutter.
Seine Mom. Ja, und er bleibt halt weiter CEO und Head of Engineering und in allen möglichen Positionen, die das eigentliche Produkt bestimmen. Also es klingt ein bisschen, als würde er eine Mischung zwischen CEO und Chief of Staff, vielleicht sogar auch nur Anzeigenverkäuferin suchen und gleichzeitig den Eindruck erwecken, dass er so ein bisschen ein Blitzableiter auch scheint.
Gab es nicht bei Twitter eine Frau, die immer mal zwischen Twitter und VC hin und her geswitcht ist? Über das letzte Jahrzehnt?
Ich kann dir sagen, wer ein guter CEO wäre. Sarah Tevill von Greylock. Aber die kriegt er nicht, glaube ich.
Warum? Also warum ausgerechnet die?
Weil die sehr analytisch auf Marktplatz und soziale Netzwerke schaut, glaube ich. Sekunde. Die war auch gar nicht mit Twitter.
Keine Ahnung. Muss ich mal tief analysieren. Soll ich dir nächste Folge?
Angeblich Head of Advertising von NBC Universal ist in Gesprächen. Linda Iaccarino. Das würde sehr dazu sprechen, dass er eigentlich einen Chief Revenue Office-Werbeverkäuferin sucht und die dann CEO nennt, um ein paar andere Probleme damit mitzulösen. Mein Tipp ist, es wird jemand sein, der Advertising Background hat und die einzige Aufgabe ist, wieder Revenue reinzusammeln. Nämlich die Werbetreibenden davon überzeugen, dass das, was der eigentliche Chef der Kompanie ist, gar nicht so schlimm ist und man doch mal einen kleinen Kopfsprung in die Jauche grübe wagen sollte als Advertiser.
Aber wollte er nicht weg vom Advertising?
Ich glaube, das ist mathematisch schwer möglich. Also es gibt ja keinen anderen Revenue Stream. Also keinen signifikanten. Blutcheckmarks, zwei Prozent Durchdringung. Was war das? Irgendjemand hat das ausgerechnet? Also das reicht vielleicht bestenfalls, um die Miete zu zahlen, aber nicht das Personal.
Gut.
Es seien dann die Affiliation Badges, also die teuren Firmenaccounts, wären jetzt noch der Nachbrenner für das Umsatzwachstum, aber ich sehe es nicht.
Ich bin gespannt. Wir werden es nächste Woche erfahren.
Na gut, die Folge wird lang genug mit dem Live-Podcast.
Viel Spaß, schönes Wochenende. Peace.
Ciao, ciao.
Willkommen zum Doppelgänger-Tech-Talk-Podcast. Ich habe gedacht, du hättest Wein besorgt. Hatte ich versucht. Okay, also falls wir eine Flasche Wein haben könnten, zwei Gläser, das würde die nächste Dreiviertelstunde für uns bequemer machen, für euch wahrscheinlich auch. Schön, dass wir hier sein durften. Pip musste arbeiten, ich durfte mich entspannen. Und ein Hörer ist heute leider nicht da. Der hat mir geschrieben, er kann es nicht ertragen, uns in normaler Geschwindigkeit zu hören. Ich werde ihn auf jeden Fall morgen fragen, ob er deine Keynote gehört hat. Es sah ein bisschen aus, als ob du 60 Minuten in 20 Minuten verpacken wolltest.
Das Gute ist, ich habe jetzt einen Vortrag zu 45 bis 60 Minuten, den ich dann auf Corporate Events und so halten kann. Den musste ich gestern in 25 Minuten durchbringen. Ich war ein bisschen schnell, ich hatte 60 Slides, ich wusste auch, dass das zu viel ist für die Zeit. Ich habe hohen Respekt davor, wie ein Sascha Lobo das schafft, 7 bis 10 gute Thesen in aller Ruhe rüberzubringen. Mir liegt das irgendwie nicht, vielleicht auch, weil ich mehr an Daten und Quellen denke.
Ich kann dir erklären, wie der das macht. Der wird mit der Präsentation ungefähr eine Woche vorher fertig und dann übt er das.
Ich wurde auch fertig, bevor es losging und habe das auch mehr als einmal geübt. Da wusste ich auch schon, dass ich es nicht schaffen werde in 25 Minuten.
Da hast du gedacht, du machst einfach noch schneller, dann versteht man deine Witze nicht mehr, was du erzählst, eh nicht mehr und du schaffst es in der Zeit. Was hast du sonst mitgenommen, bevor wir über AI sprechen und du mir alles nochmal erklärst, was ich in der Geschwindigkeit nicht verstanden habe? OMR 2023, du warst bei der ersten dabei, ich kann mich nicht ganz erinnern, ob es die erste oder die zweite war.
Ich war bei der zweiten dabei.
Wir waren da beide schon dabei. Es ist ein bisschen größer geworden. Damals ging das Internet noch, weil wir nur so 300 Leute waren. Das war jetzt ein bisschen schwerer. Wir sind ja in so einer digitalen Branche, da wird ja viel mit dem Handy aufgenommen und dann geteilt auf verschiedenen sozialen Medien, die dann diese großen Stände haben und uns das alles ermöglichen. Wir haben schon gemerkt, Peak Gaffer haben wir heute gelernt, es müsste ja bald eigentlich Peak Mama heißen. Was denkst du, so reichweitenmäßig, wie viel Reichweite hat OMR verloren, weil das Internet nicht funktioniert hat? Organische Reichweite.
Also es geht darum, dass ihr eventuell nicht jetzt eine Instagram Story schnell machen könnt, weil eventuell ihr kein schnelles Internet dafür zur Verfügung habt und ob das Leute wirklich davon abhält zu sharen und dadurch das Event an Reichweite verliert. Ist sicher sympathisch, dass wir es auf dieser roten Bühne vortragen. Ich glaube, man merkt ja schon, dass Leute dann trotzdem, sobald sie wieder Internet haben, posten. Also ich würde sagen, ein Drittel der Teilnehmenden will vielleicht gar nicht posten. Ein Drittel tut es so oder so, zur Not abends aus dem Hotel. Und ein Drittel würde es vielleicht spontan tun und macht es dann doch nicht, weil man merkt, das Internet ist einfach nicht gut. Das wären also ein Drittel von angeblich 70.000. Das sind, weißt du nicht, aber 23.000, glaube ich. Wie viel hat jemand durchschnittlich Follower auf Instagram oder LinkedIn?
300.
Wir sind hier auf einem Online-Marketing-Event.
350? Man kann sich hier kaufen. 7.000.
Okay, also sagen wir 300 echte. Davon erreicht man ja nur einen Teil, also 200. Dann hätten wir 23.000 mal 200, das sind 4 Millionen, oder? 4,5 Millionen?
Wenn du das sagst.
4,5 Millionen an Verlorene. Jetzt muss man natürlich aber sagen, dass die Reichweiten sich natürlich überlappen. Also es ist dann so, dass, wenn ich es bei dir nicht sehe, sieht man es vielleicht bei mir im Feed. Und deswegen verliert man dann doch nicht so viel Reichweite. Ich habe aber im Flurfunk hier so eine Zahl, ich würde hören, dass angeblich die earned media, also die erarbeitete Reichweite, unbezahlte Reichweite des Festivals bis zu 4 Milliarden sein sollte.
Ja, ich glaube mit richtig schnellem Internet wäre es doppelt so hoch.
Doppelt so hoch würde ich nicht sagen, aber es wäre signifikant höher. Aber es ist auch natürlich nicht so einfach das zu fixen.
In der letzten Folge haben wir kurz darüber gesprochen, dass ich einen erfolgreichen LinkedIn-Post gemacht habe über mein zu langsames über Rot mit dem Fahrrad fahren. Als ich gestern Abend mit Jan aus dem Offen Fahrrad nach Hause gefahren bin, bin ich über diese Ampel nochmal gefahren. Also über die Kreuzung, die Ampel war aus. Also das ist wieder ein Zeichen, dass da eigentlich keine Ampel hin muss und ich eigentlich nichts falsch gemacht habe. Das stimmt natürlich nicht. Also wenn ihr später mit dem Roller, mit dem Fahrrad fahrt, A, nichts trinken und B, immer bei roten Ampeln stehen bleiben. Zweiter erfolgreichster Post, ich würde sagen, das wird wahrscheinlich mein erfolgreichster ever. Bitte mehr Keynotes und weniger Promis auf der OMR 2024. Das bedeutet, wir sind dann vielleicht auch nicht mehr da, wurde mir schon gesagt. Aber ist es vielleicht nach Peak Mama, Peak Gaffer auch Peak OMR?
Also ich glaube nicht, dass es uns zusteht, über ein so erfolgreiches Format zu urteilen. Also erstmal den Respekt davor haben, dass in elf Jahren oder zehn Jahren auf 70.000 Teilnehmerinnen aufgebaut zu haben.
Ja, auch man muss sagen, ohne Westermeyer würden wir hier nicht sitzen. Du hast ja schon in deiner Keynote gesagt, der Podcast war der Grund, dass du auf die Bühne darfst und den Podcast machen wir, weil Westermeyer mit Podcast angefangen hat.
Genau, und also dir und Philipp Westermeyer habe ich das zu verdanken und ihr damit auch. Also ich glaube, so viel scheint OMR nicht falsch zu machen, wenn man das immer wieder, es sind ja eher physikalische Grenzen, die dieses Festival inzwischen begrenzen. Von daher sagen wir zuerst vor allen Dingen Lob und Respekt an das ganze OMR-Team. Ich glaube, also gestern bei der Keynote war es ja so, dass ich die Ehre hatte, nach den Geissens aufzutreten. Das bringt natürlich das Problem mit, wir haben vorhin schon über Überlappungen in Reichweiten geredet und ich würde vermuten, dass so ein Venn-Diagramm, wo diese zwei Kreise sind, das mit den Geissens ist natürlich viel größer, in Mainz dann vielleicht so, aber die Überlappung dazwischen, also Leute, die die Geissen schauen und mir gern zuhören, hält sich wahrscheinlich in Grenzen, was dann dazu führt, dass, keine Ahnung, 7.500, 9.000 Leute aus der großen Konferenzhall raus wollen und gleichzeitig vielleicht 5.000 andere Leute wieder rein wollen. Und das sorgt für sehr viel Dynamik, während man eigentlich auf der Bühne ist. Das war für mich auf der Bühne gar nicht so schlimm, aber ich glaube, für die Zuhörenden war es nicht ganz einfach, sozusagen von Anfang an zu starten. Und ich habe überlegt, ob es nicht, aber das ist nur meine Meinung, ich glaube, es wird sich ganz viel Gedanken gemacht, wie ein gutes Konzept aussieht und dass es auch zusammenhängende Themenbereiche gibt und so weiter. Aber vielleicht wäre es auch eine Möglichkeit, dass man sagt, man hat eine eher Entertainment-lastige Stage und es kann auch gern die größte Stage sein, es macht unheimlich viel Sinn wahrscheinlich, dass die größte Stage das ist. Und vielleicht gibt es dann sozusagen, ich finde es gut, dass die Masterclass ist, wo es glaube ich super viel Tiefe gibt, dass die getrennt sind und dass, sagen wir, wer wirklich lernen, lernen, lernen will und Erfahrungen machen, für den es da ein ganz klares Format war. Und dann eben so für vielleicht fachlich angehauchte Keynotes für so einen Richard Socher oder Sascha Lobo, eventuell ich, vielleicht sozusagen die zweitgrößte Halle dann zu machen, hielte ich für, weil da ist es, ich glaube, man hätte weniger Bewegungen zwischen den Hallen, weniger Unruhe, das hielte ich für schlau. Was ich wirklich gut fand, ich glaube der Einlass hat dieses Jahr hervorragend gut funktioniert, ich habe niemanden meckern hören und das ist ja auch nicht so einfach, ich fand das Essenangebot wahnsinnig qualitativ hochwertig, unheimlich breit, also wenn man damit okay ist, dass man kein Fleisch essen muss, dann war die Vielfalt, also besser kannst du vegetarisches und veganes Essen glaube ich nicht vermarkten, als zu zeigen, was man alles in dem Bereich machen kann. Ich glaube dafür war das ein sehr gutes Beispiel, selbst für Leute, die so eine Art der Küche nicht anhängen. Ansonsten gerne immer mehr Steckdosen und ja Internet, aber ich glaube ich muss mal gucken, ob ich noch, achso und zumindest für die Fachtracks fände ich so Fachmoderatoren wie so ein Christoph Bursack oder so vielleicht fast unterhaltsamer, also natürlich ist so stark was für Leute auf der Bühne stehen, aber auch da. Aber auch da fände ich es glaube ich noch cooler, wenn Leute mit einem Fachhintergrund auf der Bühne stehen, wenn es ein fachlicher Vortrag ist, wenn es eher ein Entertainment Thema ist oder ein Podcast, dann ist es natürlich auch total spannend, wenn es ein bekannter Moderator macht.
Dann gestern Abend habe ich munkeln gehört, gab es...
Also eine Sache noch zur Entschuldigung.
So ist das in meinem Podcast, ich fange irgendwas an und dann hat er noch einen anderen Gedanken.
Ja genau, mir fällt dann ein, was ich viel spannender finde und eigentlich passte die Keynote total gut zu unserem Podcast. Unser Podcast Konzept ist ja, also einen guten Podcast sollte man unter 45 Minuten machen, idealerweise täglich und so weiter, das haben wir alles falsch gemacht, wir quatschen bis zu zweieinhalb Stunden, wir haben keine Gäste, was es unheimlich schwer macht, die Reichweiten anderer Menschen zu hijacken. Also ein Podcast Experte würde euch sagen, wir machen alles falsch, was man falsch machen kann. Ich habe jemanden getroffen, der stand neben einem Sprechcoach, einem Speakercoach, während ich gesprochen habe und der meinte auch, der Typ auf der Bühne macht alles falsch, was man falsch machen kann. Zu schnell geredet, zu viele Slides, zu schnell geskippt, Publikum den Rücken zugedreht und so weiter. Aber das Feedback, was ich auf Instagram bekommen habe, war jetzt nicht ganz so schlecht, würde ich sagen.
Du hast das super gemacht, aber nächstes Mal bereite ich dich ein bisschen vor. Da du die Keynote machst und deine Reichweite mindestens dreimal so groß ist wie meine und du auch dreimal so schlauer bist wie ich, durftest du bei einem Essen teilnehmen, bei dem ich mich vielleicht in den nächsten fünf Jahren langsam hocharbeiten kann.
Das Lustige ist, bei dem Essen hat jeder darüber geredet, dass du beleidigt bist, dass du nicht kommen darfst. Du warst trotzdem im Gespräch, das hast du geschafft.
Und ich habe es auf die Keynote von Westerweyer geschafft, ein alter Post.
Die konnte ich leider noch nicht sehen.
Da kommen wir gleich nochmal dazu. Wir fangen mit gestern Abend an. Gestern Abend habe ich in einer kleinen Runde außerhalb von OMR-Kosmos gegessen und du warst in der VIP-Ecke, also in vier Jahreszeiten, das ist ja jetzt das OMR-Hostel. Da durftest du im Keller, habe ich gehört, man durfte mit dem Koch zusammenspielen, also man durfte sich Sachen irgendwie aus der Pfanne nehmen und so. Hast du mitgekocht?
Ich habe nicht mitgekocht, ich habe auch lange Zeit das Konzept dieser Räumlichkeiten nicht verstanden. Ich habe dann entdeckt, dass es einen Dessertbereich hinter der Küche gab, der mir bis dahin noch nicht...
Gab es auch eine Besenkammer?
Der war auch da, ja. Aber es ist so ein Konzept, wo man immer um die Ecke geht, dann eröffnet sich so ein neuer Bereich und da sind noch mehr Leute, aber es war unheimlich voll vor allen Dingen.
Es gibt wohl 300 Leute, die Top 100 in Deutschland sind. Und dann wurde mir heute Morgen, ich war ein bisschen früher da, weil ich ja gestern nicht trinken musste, wurde mir gesagt, es gab ein Podcast, also eine Bierflasche wurde rumgereicht zwischen Frank Thelen und dir, wer wann reden darf. Mein Wunsch wäre, du darfst jetzt einmal noch mal kurz über Frank irgendwas sagen und dann machen wir ein Jahr Frank-Pause.
Das hängt halt davon ab, ob es Anlass gibt darüber zu reden. Ich kann mir vorstellen, dass es zunehmend weniger Anlass und vor allen Dingen Relevanz gibt, von daher ist das durchaus möglich. Wir hatten ein durchaus längeres Gespräch, ich würde sagen auf eine halbe Stunde, das verschwimmt dann so ein bisschen gegen Ende des Abends, aber ich glaube es war so eine halbe Stunde. Wir haben uns gut unterhalten, würde ich sagen. Nicht vernünftig, wir übertrieben, aber gut unterhalten. Uns wurde zwischenzeitlich nahegelegt, unseren Podcast schließen zu müssen, aber das lag glaube ich an einem Missverständnis.
Einen was? Einen Podcast schließen?
Unseren Podcast einstellen zu müssen.
Achso, also so ein Deal, er hört auf mit seinem Fonds und wir hören auf mit dem Podcast oder wie?
Das war so die Schlussfolgerung daraus.
Okay, da trinke ich erstmal einen drauf.
28 Minuten der 30 Minuten habe ich damit verbracht, Frank Thelen zu erklären, was der Unterschied zwischen einem Finanzprodukt und einem Podcast ist. Es ist mir aber nicht gelungen, aber ich will das auch gar nicht so isoliert darstellen. Wir haben uns total zivilisiert unterhalten, wir werden uns dann manchmal trotzdem nicht einig.
Also ich mache nächstes Jahr gerne Platz, ihr könnt gerne zusammen auf der Bühne einen Podcast aufhören.
Ich drücke mich auch nicht davor, aber ich lege gar nicht so viel Wert drauf.
Dann war ich heute Morgen um 8.30 Uhr schon hier, habe erstmal gesehen, dass die Musik Acts auch tatsächlich morgens um 8.30 Uhr proben. Also Respekt dafür. Und saß dann in der ersten Reihe, war hier Philipp Westermeyer und Roland. Chapeau, super Präsentation. Man hat gemerkt, wir haben es dreimal vorher geprobt, mindestens. Sehr schöne Slides, wenig AI, ich meine fast gar nichts und Gänsehautmoment am Anfang.
Aber die haben auch den gleichen Vorteil wie Frank Thelen, nämlich ein großes kompetentes Team.
Wir haben Jan aus dem Off, der schneidet uns einen Podcast, was braucht man mehr. Schön, du hast alles selbst gemacht, immer noch.
Mit ChatsGBT habe ich es gemacht und mit Journey, aber da kommen wir noch zu.
Ja und dann kurzes Gänsehaut am Anfang für guten Zweck. Konnte man Sachen spenden und wurde ein bisschen erzählt. Und dann kam das Fahrrad von Vodafone auf die Bühne und Philipp Westermeyer wurde eingeladen in einem Tag 400 Kilometer von Hamburg nach Düsseldorf zu fahren.
Das ist untrainiert, ambitioniert würde ich sagen. Also ich würde es nicht schaffen.
In wie vielen Tagen würdest du es schaffen?
400 Kilometer, in 4, wenn das Wetter gut ist vielleicht in 3 und wenn ich ein bisschen trainieren darf vorher. Mit ein bisschen trainieren würde ich 3 sicher schaffen. Ja 3. Und Rückenwind. Von Hamburg bis Düsseldorf ist nicht viel Steigung.
Ja das geht. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich fahre ja gerne Fahrrad, aber ich würde es nicht machen. Muskelkater ist Todes.
Ja? Okay. Ich muss nochmal so ein Projekt überdenken.
Vielleicht hast du ja Tipps für ihn irgendwann. Dein Keynote war gut, Vertical Videos ist das große Ding. Was habe ich mir noch geschrieben? Peak OMR haben wir schon gesprochen, Peak Gaffer.
Warum Peak Gaffer?
Er hat so Winners und Losers gemacht, aber Westermeyer ist ja dann immer die Schweiz. Er sagt so das sind die Verlierer, aber das ist nicht so böse gemeint. Mein Gedanke danach war mehr von diesen Keynotes und ich würde mir eines, wie du sagst, eine Stage mit irgendwie einem halben Tag oder länger wirklich Content, Content, Content. So wie früher damals auf der Reeperbahn. Das würde nochmal so ein bisschen Rockstar Image. Achso Rockstar dürfen wir nicht mehr sagen. Es darf doch OMR heißen.
Ich glaube schon, dass beides seine Berechtigung hat.
Dann kommen wir zu deiner Keynote. AI, du hast dich eine Woche eingeschlossen, das ganze Wochenende angeschlossen. Wir haben Freitag Podcast aufgenommen und Montagmorgen. Also den Podcast, den ihr heute hört, also nicht den jetzt, sondern den ihr heute Morgen hören konntet und gleich auf dem Nachhauseweg. Das war so gerade an dem Zeitpunkt, als du die Präsentation losgeschickt hast, hat man gemerkt, du bist langsam erleichtert, aber das Wochenende war schon so wie damals auch eine Klausur lernen. Bei mir, also ich wollte sagen, du wusstest ja meistens alles. Ich habe nicht so viel gelernt für Klausuren, ja. Ich musste das schnell reinkriegen und dann habe ich auch wieder alles vergessen. Was hast du gelernt?
Was ich gelernt habe? Also ich habe versucht, ich glaube es macht überhaupt keinen Sinn, nicht über das Thema KI zu sprechen, gerade über künstliche Intelligenz. Deswegen war es relativ klar, dass das ein Thema war und ich wollte es natürlich mit irgendwas verbinden, was außerdem im letzten Jahr passiert ist oder was ich spannend fand. Und es gab das große Thema Layoffs und so ein bisschen die Verschwendungssucht der Tech-Konzerne und ich dachte, ein guter Edge wäre eigentlich zu sagen, dass wir einerseits natürlich in so einem Exzess gelebt haben, vor allen Dingen viel zu viele Menschen eingestellt haben in den großen Tech-Konzernen. Dann gibt es ein Phänomen, ein makroökonomisches, also volkswirtschaftliches, dass sowohl die USA als auch Europa und Deutschland immer unproduktiver werden. Also die volkswirtschaftliche Produktivität misst man im Output gemessen in Euro pro Stunde, also sozusagen die erwirtschaftete Wirtschaftsleistung des einzelnen Individuums pro Stunde. Und das steigt schon noch jedes Jahr, aber der Gradient oder die erste Ableitung wird immer flacher. Das konnte man relativ gut darstellen, es wird viel zu wenig darüber geredet, glaube ich, also ein bisschen ist es in der Fachpresse teilweise oder der Wirtschaftspresse. Aber man würde ja denken, dass in einem Zeitalter, wo es mehr und mehr Technologie gibt, man auch als Gesellschaft immer produktiver wird, aber das lässt sich überhaupt nicht nachweisen. Sondern seit den 2000er Jahren oder eigentlich seit der Nachwendezeit werden wir in Westeuropa und den USA, die das gleiche Phänomen haben, immer nicht unproduktiver, aber wir steigern unsere Produktivität nur sehr, sehr moderat. Und zusätzlich haben wir das Problem des demografischen Wandels, das heißt, dass immer mehr Leute den Arbeitsmarkt verlassen und immer weniger Leute in den Arbeitsmarkt gehen. Wir sind ungefähr 80 Millionen Deutsche, das heißt es geht logischerweise, wenn man im Schnitt 80 Jahre alt wird, eine Million Leute im Jahr in Rente, die verlassen den Arbeitsmarkt. Es kommen aber nur 500.000, nämlich geburtenschwache Jahrgänge in den Arbeitsmarkt rein. Das kannst auch du ausrechnen, das ist eine Lücke von halber Millionen Leuten. Die müssen wir halt sowieso mit Immigration füllen, aber außerdem ist es eine weitere Herausforderung, also wir müssen als Volkswirtschaft produktiver werden. Das war so ein bisschen die Brücke, die Bühne, die ich versucht habe zu bauen. Ich muss mal gucken, was ich noch so erzählt habe. Dann natürlich die Einkommensverteilung ist super ungerecht und so, das schaffen wir jetzt nicht. Kannst du es ein bisschen langsamer machen?
Du bist schon wieder voll im Modus und kannst auch aufstehen und einen Klick in die Hand geben.
Ich finde es ja auch gut, Leute immer ein bisschen zu überfordern, also gerade die Leute, die unseren Podcast immer mit doppelter Geschwindigkeit hören, für die wir es ein bisschen schwerer machen. Es gibt auch Sparzwänge bei Wachstums- und Startup-Unternehmen, die sind selbst von den börsennotierten Unternehmen sind 40% und ein steigender Anteil nicht profitabel. Startups, Wachstumsunternehmen müssen lernen mit Geld zu haushalten, weil das VC-Funding, insbesondere das Late-Stage- und Growth-Funding, also die späteren Finanzierungsphasen eines Startups, da fließt gerade relativ wenig Geld rein. Das heißt auch da muss man Produktivität steigern. Das geht halt unter anderem über Entlassungen natürlich, aber auch indem man eben neue Technologien findet, das könnte AI sein. Ich habe dann noch gezeigt dieses Phänomen, dass die großen GAFA-Unternehmen dazu neigen, ihre gesamten Umsatzanstiege sofort wieder in neues Personal zu investieren. Also man kann eigentlich eine Gerade zeichnen von das ist Googles Umsatz, wie er ansteigt und genau darauf ist die Anzahl der Beschäftigten. Jetzt kann man sagen, das ist doch ganz toll, wenn ein Unternehmen, was mehr Umsatz und Gewinn macht, auch immer mehr Jobs schafft, aber eigentlich sozusagen nach betriebswirtschaftlicher Theorie ist das nicht, was man will. Sogenannte Skalenerträge oder eine überproportionale Gewinnsucht des Unternehmens oder ein Operating Leverage, wie auch immer man es nennen möchte. Das heißt, wenn ich mehr Geld verdiene, will ich eigentlich überdurchschnittlich viel Gewinn erwirtschaften. Also je größer ein Unternehmen wird, desto profitabler soll es werden. Das sieht man bei den GAFA-Unternehmen aber gar nicht, sondern der Bruttoertrag pro Mitarbeiter ist komplett konstant oder sinkt sogar leicht bei Facebook, während die Löhne, also der Output pro Mitarbeiter ist konstant oder sinkt, während die Löhne der Mitarbeiter, wie wir alle wissen, ja immer weiter steigen. Und das hat zu einer riesigen Verschwendung bei diesen Tech-Unternehmen geführt, bis so zu diesem Silicon Valley Meme, dieser Begriff Rest Invest, was quasi heißt, ich pimmel ab bei den Unternehmen. Es gibt Leute, die wissen oder die haben mit Nachrichten gesprochen und gesagt, sie wurden von Google oder Facebook eingestellt und sie wissen nicht wofür. Sie wissen nicht, was ihre Arbeit ist. Sie arbeiten, sie kommen seit drei Monaten ins Unternehmen und sie haben immer noch nicht gefunden, was sie tun können, um produktiv zu sein. Das ist natürlich nur ein Teil der Belegschaft, aber man kennt es vielleicht, wer die TV-Serie Silicon Valley kennt, der kennt diese Szene auf dem Dach von dem Hooli, also dem Google-Hauptquartier, wo Entwickler in so Stühlen wie hier sitzen und Drinks trinken, weil sie einfach nichts zu tun haben.
Lass mal bei Silicon Valley bleiben, also bei dieser Serie. Da gibt es ja dann später verschiedene Sachen noch, die passieren. Über Krypto müssen wir jetzt nicht sprechen, das machen wir vielleicht wieder nächstes Jahr, aber AI, da gibt es ja so ein AI-Startup, das so einen Roboter hat. Muss man davon jetzt Angst haben?
Also man sollte skeptisch und sorgenvoll auf künstliche Intelligenz schauen oder wie soll man sagen, problembewusst würde ich es nennen. Man sollte nicht Angst haben, denn Angst bringt uns nicht weiter, aber es ist ja so, dass eigentlich die Gründer und Verantwortlichen in allen Unternehmen, die gerade federführend bei der AI forschen, sagen, wir brauchen eine Regulierung und es ist definitiv etwas, was wir bauen müssen.
Das ist doch nur eine Ausrede. Das ist doch ungefähr so, wie wenn wir ein Wettrennen machen und ich sage, du fang mal ein bisschen später an. Wir fahren mal ein Fahrrad von hier nach Düsseldorf und ich sage, komm, ich möchte irgendwie einen Tag vorher losfahren.
Ich glaube schon, dass die sich Sorgen machen und zumindest sagen wollen, wir haben es euch vorher gesagt, dass das schief gehen wird. Und selbst die Wissenschaftler, wenn du die ganze Businesswelt mal rausnimmst, es gibt ja drei von vier Wissenschaftlern, die sagen, es wird zu einem revolutionären Umbruch in der Gesellschaft kommen durch AI und jeder zweite AI-Wissenschaftler sagt, dass es eine 10% oder höhere Chance gibt, dass AI quasi das Ende der Menschheit, wie wir sie kennen, bekommt. Wenn das selbst die Wissenschaftler, die daran arbeiten, sagen, würde ich sagen, gibt es Grund anzunehmen, dass es zumindest Gefahren gibt, die man versuchen muss zu kontrollieren.
Und bekommst du schon Werbung auf irgendwelchen Plattformen für Bunker oder so?
Ich weiß nicht, ob dir ein Bunker helfen würde. Ich verstehe das Konzept von einem Bunker nicht so ganz. Dann lebst du halt in einem Bunker. Das ist ja auch nicht geil.
Real Estate in Neuseeland.
Das kaufen sich ja, also Sam Altman, das ist der Gründer von OpenAI, der ist ein bekennender Prepper, also jemand, der sich auf den Weltuntergang vorbereitet. Und der hat sich mit Neuseeland als ein guter Ort, um die meisten nuklearen und was weiß ich Katastrophen zu überleben, weil es sich sehr gut selbst versorgen kann mit Lebensmitteln. Das ist glaube ich ein Grund, weil es so ein bisschen bergig ist, was nicht so einfach ist für Fahrzeuge und relativ weit ab vom Schuss ist auch und in keine großen Bündnisse verwickelt, wo man Opfer eines Krieges werden könnte. Und der hat sich glaube ich ein großes Anwesen in Neuseeland gekauft, zusammen auch mit Peter Thiel.
Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als zusammen mit Peter Thiel, Sam Altman und Kim.com irgendwie da auf der Insel abzuhängen.
Das klingt nach einem schönen Sommerurlaub.
Da bleibe ich lieber in der schönsten Stadt der Welt.
Jetzt kommen wir zu den positiven Seiten der Künstliche Intelligenz. McKinsey hat herausgefunden, dass bis 2030, also in den nächsten sieben Jahren zusätzliches Bruttosozialproduktwachstum in Höhe von ungefähr 16% herungen wird. Also der inkrementelle zusätzliche Effekt, das zusätzliche Wachstum der Volkswirtschaft nur durch die Anwendung von KI wird 16% betragen.
Wird McKinsey dann auch produktiver? Also brauchen die weniger Leute? Was machen die denn mit ihrem Geschäftsmodell? Die verdienen doch Geld, weil sie BWL-Studenten in Firmen setzen, die dann Präsentationen schreiben.
Ich glaube kurzfristig wird McKinsey mehr Arbeit haben, weil sie das in den Unternehmen implementieren werden. AI-Anwendungen, also jedem Unternehmen sagen, was für sie die richtige AI-Anwendung ist, womit man Output erhöhen kann oder Kosten sparen. Langfristig ist es ein Modell, das auch selbst von AI disruptiert wird. Nicht disruptiert, aber so produktiv wird, dass man weniger Leute dafür brauchen wird.
Also JetGPT 5 ist schlauer als so ein Mackie-Typ? Oder produktiver? Schlauer nicht, produktiver?
Produktiver wahrscheinlich.
Musst du nächstes Jahr deine Präsentation noch machen oder kannst du einfach JetGPT sagen, baue mal?
Ich glaube schon, dass... also ich kann mich dabei unterstützen lassen. Ich glaube in zwei Jahren, das habe ich neulich mal getwittert, irgendwas an Kommunikation, sei es eine WhatsApp-Nachricht, eine E-Mail oder eine Präsentation oder ein Blog-Post oder ein LinkedIn-Post, in zwei Jahren zu schreiben ohne irgendeine AI-Unterstützung, wird das Äquivalent sein von heute einem handschriftlichen Briefschreiben. Ich glaube keiner, der hier im Saal sitzt, wird in zwei Jahren irgendwas verfassen, wobei er oder sie nicht von AI unterstützt wird zumindest. Also sowas wie Autovervollständigung machen wir eigentlich schon. Also die Autovervollständigung von Apple, das ist Machine Learning eigentlich. Also eigentlich macht man es schon und ich glaube es wird die absolute Ausnahme sein, dass man irgendwas macht, sei es eine Präsentation oder eine E-Mail, wo man nicht AI nutzt. Also sollte ich nochmal in einem Jahr irgendeine Präsentation machen, dann werde ich wahrscheinlich zunehmend von AI unterstützt, aber die Gedanken werde ich... Das Gute an AI ist, das habe ich auch gesagt in der Keynote, dass es die absolute Durchschnittlichkeit ersetzt.
Dann bin ich raus.
Du hast ja auch gewisse einzigartige Züge.
Danke.
Die sind vielleicht unersetzlich, aber ich glaube schon eine mittelmäßige Unternehmensberatung für kleine und mittlere Unternehmen kannst du wahrscheinlich auch jetzt schon mit ChatsGBT gut betreiben. Aber wenn du Exzellenz auf einem Gebiet haben willst, wenn du irgendwie den absoluten Experten für Branding in einem sehr kleinen Teilbereich der Wirtschaft oder so haben willst, ich glaube da wirst du immer noch Experten brauchen, weil AI konvergiert ja zu... AI füttert sich aus dem Gelernten, aus dem Web, aus Büchern, aus dem Wissen der Menschheit und wenn es entscheiden muss, welche Aspekte dieses Wissens gebe ich zurück, wird es sich in der Regel für entweder den Konsens entscheiden, also die Meinung, die es am öftesten wiederfindet oder die sozusagen mit dem höchsten Grad an Vertrauen, also das zum Beispiel Ergebnisse aus der Wikipedia werden fünfmal oder mehr als fünfmal höher gewertet als der Rest des Webs. Das sind die zwei Möglichkeiten, aber es wird zu Konvergenz führen und dass immer der Durchschnitt wieder gespiegelt wird und die wirklich differenzierten, polarisierenden oder Meinungen mit unheimlich viel Expertise, die wirst du glaube ich weiter noch eine Zeit lang von Menschen bekommen, die große Gefahr haben, aber dass du natürlich auch furchtbar homogene Meinungen bekommst. Also würde sich jeder nur noch von AI informieren lassen, siehst du im Zweifel vielleicht nicht mehr verschiedene Aspekte einer heterogenen Debatte. Also willst du jedes Mal die genau mittige, durchschnittliche Meinung haben, ich glaube, das ist Gefahr. Ich glaube, ich habe ein paar kurzfristige Gefahren, also die großen Gefahren, die jeder sieht, sind ja sogenannte AGI, also Artificial General Intelligence, das wäre eine Intelligenz, die more capable, also mächtiger wird als der Mensch selber und den Menschen in den Fähigkeiten zu lernen übertrifft und vor allem allgemeine Dinge lernen kann und nicht nur spezielle Sachen, auf die sie trainiert wurde. Die könnte sich dann über den Menschen erheben, das ist eine Gefahr, die sehe ich kurzfristig nicht, aber ich sehe definitiv, dass die Menschheit das bauen wird. Darüber habe ich nicht geredet, weil das wird, dann werde ich auch traurig auf der Bühne. Ich glaube auch nicht, dass alle Jobs verloren gehen durch die AI, das wird netto Jobs schaffen durch neues Wirtschaftswachstum. Also in Deutschland wird sich das Wirtschaftswachstum nur durch AI verdoppeln. Normalerweise würden wir die nächsten sieben Jahre mit 1,4% wachsen, sind die Annahmen, mit AI werden wir zusätzliche 1,6% erreichen, das heißt es werden ausreichend Jobs geschaffen. Dadurch aber sechs konkrete Gefahren, die ich sehe, sind einerseits eine komplette Contentexplosion, dadurch, dass Content kreieren nichts mehr kostet, wird es so viel Rotzmüll Spamseiten im Internet geben, es wird so viel Müllkommunikation geben, Spam-E-Mails werden uns komplett übermannen, Spam-Chatnachrichten in LinkedIn, in Whatsapp, in Telegram, in Discord werden absurd werden. Wir werden jeglichen Content-Piece oder jeglichen Messaging nicht mehr vertrauen können, deswegen glaube ich, man braucht ein Gerät, das sicherstellt, dass eine Nachricht von einem menschlichen Akteur geschrieben wird und nicht von einer AI. Es wird mehr Ungleichheit geben, weil diese Wachstumseffekte, von denen ich geredet habe, werden wieder größtenteils den reichsten Menschen der Welt zugutekommen und die Mittelschicht wird wahrscheinlich weiter erodieren, das heißt mehr Spaltung nach Arm und Reich, mehr Spaltung nach urbaner Bevölkerung und provinzieller Bevölkerung, so wie wir das jetzt schon haben und noch mehr Spaltung nach Jung und Alt. Unsere Eltern haben mit Mühe gelernt, dass der Fernseher bunt wird, dann gab es Telefone, dann gab es irgendwann Mobiltelefone, dann gab es auch noch Social Media, irgendwann kommt diese Generation glaube ich nicht mehr hinterher, das heißt es wird eine Spaltung geben von sehr jungen Menschen, die alles mit AI machen. 90% der Schüler nutzen Chat-GPT für Hausaufgaben, 10% der Eltern glauben, dass ihre Schüler Chat-GPT für Hausaufgaben nutzen, das zeigt ganz gut den Golf sozusagen zwischen den Generationen.
Ich habe vor kurzem mit einer Englischlehrerin gesprochen, die hat gesagt, Essays werden jetzt nur in der Schule geschrieben. Also 45 Minuten schreiben.
Ja, anders lässt es sich auch nicht kontrollieren, die Frage ist, ob es Sinn macht, das ist halt so das Taschenrechner Phänomen, darüber haben wir schon mal gesprochen, wie uns gesagt wurde, du wirst nicht dein ganzes Leben einen Taschenrechner in der Tasche haben.
Ne, ich gucke 5 Stunden am Tag drauf. Genau. Okay, wie viele Punkte hast du noch, weil ich würde am Ende gerne nochmal zu uns kommen. Du hattest 6 Punkte, das waren jetzt 2, 3.
Genau, du wirst offensichtlich mehr Polarisierung haben, also warum ich glaube, dass das einer der most immediate risks ist, also der unmittelbaren Risiken. Wir haben ja gesehen, was einfaches Machine Learning im Facebook-Feed gemacht hat mit der Gesellschaft. Das Facebook-Feed war eine der ersten skalierenden Machine Learning Anwendungen, die fast jeden Menschen betroffen haben und das hat dafür gesorgt, dass Headlines, Medien überwiegend negativ polarisierend wurden, es hat die Gesellschaft mehr gespalten als denn je und das war sozusagen die einfachste Form von Reinforcement Learning, die da eingesetzt wurde. Und jetzt stellt man sich vor, dass eine unendliche Menge an Content, Deepfakes, also falsche Gesichter, falsche Videos von Politikern und so weiter generiert werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dadurch besser wird. Sekunde, ich muss mal kurz gucken, was die sechste Gefahr war. Achso, Heterogenität, das habe ich schon gesagt, also dass Heterogenität verloren geht, genau.
Wie sieht es denn bei uns aus? Also der größte Unterschied AI-mäßig, den ich bei uns jetzt gemerkt habe in den letzten Wochen, ist eigentlich Transkripte. Wir haben uns das vor einem Jahr oder vor zwei schon mal angeguckt. Einfach die Folge, die ihr hört von einer Maschine, hat ja jeder Gaffer irgendwie so ein, oder jedes Mama hat irgendwie so ein Service, dass man einmal da Audio rein und dann kriegt man Wörter raus. Das hat bei uns eigentlich nie so funktioniert. Also die Qualität war damals, würde ich sagen vor einem Jahr, ungefähr so, dass du mehr Zeit mit der Korrektur gebraucht hast, als es braucht, als einfach abzutippen. Und jetzt hatten wir durch einen Hörer in unserer Discord-Community das erste Mal was entdeckt, was wirklich gute Qualität abgeliefert hat. Also eins zu eins das, was wir gesagt haben. Manchmal nutzen wir ja irgendwie ein, zwei englische Wörter oder mal eine Firma oder einen Cloud-Service, den wir falsch aussprechen. Selbst das war relativ korrekt dargestellt.
Ich glaube, das ist halt das Spannende daran, wenn man überlegt, in wie wenig Zeit sich die Qualität von fast unbrauchbar zu fast perfekt entwickelt hat. Und ich werde ab und an mal kritisiert dafür, dass ich quasi so was wie AGI voraussage oder dass Entwickler irgendwie doppelt so produktiv werden. Stand heute ist das natürlich noch nicht so. Sie sind erst 40% produktiver, vielleicht auch nur 30% produktiver. Aber allein an der Trajectory, wenn man das einfach nur extra poliert, die Daten, die Entwicklung, die wir jetzt im letzten Jahr gemacht haben.
In den letzten drei Monaten.
Ja, genau. Also A, sie beschleunigt sich ganz klar. Das alles lässt sich nur noch auf logarithmischen Skalen darstellen, die Fortschritte. Ich glaube, das verstehen Menschen einfach nicht gut genug, wie schnell das besser wird und einfach das Weiterdenken der letzten drei Monate eigentlich fast zwangsläufig dahin kommt. Und wenn man das nicht sieht, dann wird es, glaube ich, schwer. Aber es ist halt auch nicht einfach für Menschen exponentielle Entwicklungen zu verstehen. Und das andere ist, dass man es eben, man bewertet immer diese, obwohl diese Versionen schon sehr fortgeschritten sind, jetzt glaube ich, also gerade JetGBT4, man bewertet halt immer das Ist. Und ich habe das im Vortrag verglichen mit einem Menschen, der gerade den ersten Doppelgänger, äh, Doppelgänger, den ersten Doppeldecker aufsteigen sieht. Und das erste Flugzeug oder die Luftmaschine von den Wright Brothers. Und die Menschen überlegen, die Visionäre haben damals bestimmt gesagt, wir können Maschinengewehre daran bauen, wir können Bomben daran bauen. Und das hat für die wahrscheinlich wie unheimlich viel Innovation geklingt. Aber keiner hat in dem Moment an Überschallflugzeug gedacht oder dass man mal Atombomben auf Städte, die 10.000 Kilometer entfernt sind, werfen kann oder dass man mal auf den Mond klettern wird. Und ich glaube, das Besondere an der AI ist halt, dass es die erste Technologie war, wo sich zeigt, dass sie eigentlich schon out of the box viel mehr kann, als das, für was wir sie gebaut haben. Also ChatterGPT wurde gebaut, um das nächste Wort vorauszusagen, also um plausible Erklärungen, Konversationen zu führen, Wissen wiederzugeben, wahrscheinliche Antworten auf menschliche Fragen zu generieren. Und wenn man sieht, was jetzt für Anwendungen entstehen aus ChatterGPT schon, die gar nicht vorgesehen waren, dass Leute damit Rezepte machen, Einkaufslisten, automatisch kochen, dass man Flüge buchen kann.
Drake Songs. An Drakes Stelle würde ich jetzt eine Tour machen, nur mit AI Songs. Ja, könnte man auch machen. Hier steht 1 Minute 30, ich weiß nicht, ob wir so überziehen können, wie wir es im Podcast manchmal machen. Letzte Frage. Wenn ihr eine Frage habt, könnt ihr uns immer eine E-Mail schreiben an podcast.doppelgänger.io oder in unseren Discord-Server. Ab und zu, eigentlich fast gefühlt alle zwei Wochen, kommt eine Frage, hey, ihr könnt euren Podcast viel günstiger produzieren lassen, denn Jan aus dem Orf, euer Produzent, der unsere beiden MP3s zusammenlegt, die Fehler, also die M's, die Schniefer und die bösen Wörter rausschneidet, den könnt ihr mit AI ersetzen. Die Frage an dich ist, können wir Jan ersetzen oder wird Jan eher uns ersetzen?
Also beides wird möglich sein. Also mit den 250 Folgen, also man bräuchte nicht mal 250 Folgen, aber das würde zu einer ausreichend guten Qualität führen. Also wenn man einfach sozusagen eine Art News-API, wo ich aktuelle Ereignisse bekomme, welche Firmen welche Zahlen reported haben, was die Medien gerade umtreibt, verbinde mit einem Stimmmuster und lerne den Stil quasi, den wir haben miteinander aus den letzten 250 Episoden lernen, würde man ein relativ gutes Ergebnis, also einen künstlichen Podcast generieren können. Und ich glaube einen Podcast, den mindestens die Hälfte der Hörerinnen nicht als fake erkennen würde. Ich weiß nicht, ob das heute möglich ist, aber es wird innerhalb der nächsten neun Monate möglich sein.
Also die Sachen, die wir bis jetzt zugeschickt bekommen haben, waren noch nicht so gut, aber wenn das so schnell funktioniert wie mit Transkripten, kann es schon passieren. Vielleicht hört ihr in den nächsten zwölf Monaten eine Folge mit uns, die Jan aus dem Orf macht, während wir...
...während wir mal Urlaub in den Fernsehen gucken. Wir hätten endlich wieder Urlaub ohne Podcast.
Ja, wir haben noch nie eine Folge verpasst. Vielen Dank an unsere besseren Hälften dafür, dass ihr damit klarkommt. Vielen Dank fürs Zuhören. Hier steht Null. Ich warte die ganze Zeit, DJ gibt es nur auf der großen Bühne. Sind wir durch? Job is done?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Dankeschön.
Vielen Dank. Vielen Dank. Nimmst du die Flasche mit? Vielen, vielen Dank. Danke schön.