Doppelgänger Folge #250 vom 19. Mai 2023

GAIO: Generative AI Optimierung | Linda Yaccarino | Shein | Sea limited | On Running | Carhartt Lizenz Business

Tour de France Anwärter und SEO Experte Pip erklärt, wie GAIO funktionieren könnte: Generative AI Optimierung. Wir besprechen am Beispiele von Carhartt Lizensierung bei Brands. Shein hat eine Refinanzierung bekommen. Twitter CEO Linda Yaccarino steht vor einer riesigen Herausforderung. Pip wundert sich, wie viele ältere Personen On Running Schuhe tragen und schaut sich daraufhin mal die Zahlen an.


Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:00) Die Tour De Pip 

(00:06:00) Else Kröner

(00:12:45) Linda Yaccarinos Aufgabe als Twitter CEO

(00:21:20) Carhartt WIP von Edwin Faeh 

(00:25:30) Generative AI Optimierung 

(00:45:30) Elon, Sam & Open AI

(00:54:30) On Running Earnings 

(01:01:00) SEA Limited 

(01:04:15) Shein Refinanzierung 


Shownotes:

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Shein: https://www.wsj.com/articles/fashion-giant-shein-raises-2-billion-but-lowers-valuation-by-a-third-1f8c316b


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 250. Ich habe irgendwelche random News über die Zahl 250 gesucht. Das einzige, was ich wirklich sinnvolles gefunden habe, ist, dass die Rolling Stones wohl weniger Songs rausgebracht haben, als wir bis jetzt folgen. Pip, hast du noch eine random Anekdote zu 250?
Unvorbereitet? Wahrscheinlich nicht.
Vielleicht die Kilometer an Fahrradstrecke, die du bis jetzt gefahren bist in den letzten Tagen?
Nicht ganz, nicht ganz. Ich wünschte. Ja, also ich habe auf meiner ersten Etappe festgestellt, dass es in Franken ja Berge gibt. Das ist so, wenn man mit Gepäck fährt, das Ganze deutlich weniger enjoyable macht und anspruchsvoller. Deswegen fahre ich ansonsten am Fluss entlang und das flussabwärts, also Richtung Meer. Was den Vorteil hat, dass die wenigsten Flüsse es bisher geschafft haben, bergauf zu fließen. Dadurch habe ich zumindest netto in der Regel ein Gefälle am Tag. Was aber nicht heißt, dass man zwischendurch nicht trotzdem, also in der Regel muss man trotzdem noch so 400 Meter Höhenunterschied bezwingen. Das macht es, also ich lobe mir meine Küste und das flache Land gerade ist. Genau, da sind wir ein bisschen vorsichtig wegen Popo und Knie. Aber heute werde ich meine vorerst längste Etappe machen mit 73 Kilometern, also nach Aschaffenburg. Wenn ihr das hier hört, werde ich aber schon wieder weg sein. Genau, ansonsten, was habe ich noch gelernt? Also das ist auf jeden Fall mega schön. Also ich bin an der Tauber lang, also von Rotenburg ob der Tauber, nach Wertheim, wo die in den Main fließt, gefahren. Und jetzt meinetlang weiter wahrscheinlich irgendwie nach Frankfurt, Mainz oder so. Irgendwie die Richtung. Das ist ganz schön. Ich finde, es fliegt alles ein bisschen schneller an einem vorbei beim Fahrradfahren. Also ich mag Wandern, also beim Wandern genießt man doch mehr die Umgebung. Dafür kann man mit dem Fahrrad mal schnell einen Schlenker machen, irgendwie wenn man doch in die Stadt rein will. Oder heute liegt auf dem Weg zum Beispiel, ich komme an Miltenberg vorbei in Schölar. Aber da liegt ja die St. Kirien-Distillerie von Andi Tümmler zum Beispiel auf dem Weg. Da könnte man theoretisch einen Schlenker machen. Da das aber so ungefähr auf der Mitte der Strecke liegt, halte ich es für schlauer, da noch keinen Stopp zu machen. Ich versuche Stopps, wenn überhaupt, im letzten Drittel zu machen, weil das sonst für die Motivation, glaube ich, schwer ist, wieder aufzusteigen, wenn man weiß, man hat noch mehr als die Hälfte. Ja, ansonsten, das Wetter ist mir wohlgesonnen. Es sind sauwenig Leute auf der Straße, also bis auf gestern, wo Herntag, wie heißt das, Christi Himmelfahrt war, da war ein bisschen mehr los. Ansonsten ist man sehr unter sich, was ja das Ziel war. Das Gesäß hält noch einigermaßen durch. Also ich kann mit schmerzhaft und mit wund umgehen, mit offen irgendwann nicht mehr. Mal sehen, wie weit ich komme.
Hast du mittlerweile gecheckt, für was die Creme gut ist?
Ich nutze dann komplementär mit Bepanthen gerade. Das Problem ist so, wie heißt das, there is no glory in prevention. Das heißt, ich weiß natürlich alle nicht, wie es ohne Creme wäre. Also ich bilde mir jetzt ein, es hat irgendeinen positiven Effekt. Im schlimmsten Fall, wahrscheinlich, was die macht, die du mir geschickt hast, die weicht wahrscheinlich die Haut auf, damit sie besonders angreifbar ist. Ich weiß nicht, oder man rutscht mehr und da, ich weiß es nicht. Aber sie scheint nicht zu schaden, hoffentlich zumindest. Genau, es ist sehr schön, ich habe schon viele schöne Städte entdeckt. Tauberbischofsheim war ich gestern, Wertheim heute, davor, Rodenburg wie gesagt. Sehr schöne Mittelalter, ich glaube die mittelalterlichste Stadt, wo die ganzen Kreuzfahrt-Touristen auch indikat werden. Führt natürlich dazu, dass sie komplett von Amis und Asiaten bevölkert ist.
Du machst auf jeden Fall einen frischeren Eindruck, als ich erwartet hätte. Also man sieht dir die Schmerzen in den Oberschenkeln noch nicht an.
Die Oberschenkel, meine Beine sind das, was am wenigsten bisher, also ich hätte vermutet, dass zuerst mein Knie aufgibt, das hält aber auch sehr gut durch. Im Moment ist wirklich das Gesäß das, was der weakest link in diesem komischen Körper ist. Gestern habe ich mich sogar geärgert, also ich nehme mir vorher sozusagen ja mein Ziel vor und buchstelle in der Regel auch schon ein Hotel in dem Ort. Und gestern hätte ich gut noch 20 Kilometer machen können, glaube ich. Ich bin viel zu früh quasi runter gestiegen. Genau, deswegen fahre ich heute noch ein bisschen weiter. Ich hoffe, dass ihr mich nicht übernommen habt. Und achso, das mit dem Gepäcknerv natürlich, das macht das am Bergfahren noch mal deutlich unangenehmer, wenn man irgendwie noch 20 Kilo Gepäck hinten drauf hat. Ansonsten bin ich mit meinem Setup aber sehr zufrieden. Also funktioniert erstaunlich gut alles.
Letzte Frage zum Setup. Hast du auch so eine richtige Fahrradunterhose, also die so schön gefüttert ist mit so einem Kissen auf dem Popo?
Selbstverständlich. Wenn nicht, wäre ich tot. Also wenn nicht, müsste ich abbrechen gerade. Ich habe noch eine alte Fahrradkluft, also ich bin früher mal vier Rennen gefahren. Also ich habe noch eine alte Kluft, da passt sich zumindest in die Hose noch rein. Das Oberteil hätte sehr nach Maika Würstchen ausgesehen oder Michelin Mann. Genau, ich habe noch eine alte Radlerunterhose, oder wie heißt es? Radler, was heißt denn der andere Teil vom Jersey? Ja, Hose halt. Aber so mit Trägern schon. Und ich habe mir noch eine andere ähnliche Hose mit Päuschen gekauft, die ich jetzt gerade trage. Das macht es auf jeden Fall erträglich, aber das kann nicht den gesamten Schaden abwenden, scheint mir. Ja, während du... Mal sehen, irgendwann kriegt man ja Hornhaut.
Während du was für deine Gesundheit getan hast oder deine Hornhaut, habe ich fleißig gelernt und OMR-Podcast gehört. Da habt ihr mit Westermeyer, Flo und du und ChetGPT die Top Ten UnternehmerInnen in Deutschland gekürt und eure Listen so gegeneinander verglichen. Fand ich eine gute Folge. Ich habe da nicht so ganz verstanden, wie die LinkedIn-Strategie dahinter funktioniert, aber die einzige Person, die mir nicht so wirklich bekannt war, war Else Kröner. Magst du mir und uns ein bisschen als Teaser erklären, wer Else Kröner ist?
Also, Else Kröner ist die, man muss schon sagen, Gründerin von der Fresenius AG. Es gibt heutzutage Fresenius und Fresenius Medical Care. Das sind zusammen so 30 Milliarden wert, glaube ich. Und die Frau Kröner war ein Adoptivkind, oder damals hätte man Ziehkind gesagt, einer Frankfurter Familie, die die, ich glaube, Hirschapotheke in Frankfurt hatte. Also eine kleine Apothekerfamilie. Und die haben es dieser Else Kröner, die als Kindermädchen zugegangen ist, das war damals relativ gängig, sozusagen, wenn du Eltern los warst, dann bist du halt Kindermädchen woanders geworden und Ziehkind. Die Eltern haben es aber, sagen wir, ermöglicht dann sogar zu einer, weil sie selber keine Kinder kriegen konnten unter anderem, sie, ich glaube, sogar ihren Studium zu ermöglichen. Und Else Kröner hat dann irgendwann diese Apotheke von den Zieheltern übernommen und daraus über einige Zeit den heutigen Medizintechnikkonzern Fresenius aufgebaut. Und das alles eigentlich zu ihren Lebzeiten, war da lange selbst Geschäftsführerin, später im Aufsichtsrat. Also von einer Apotheke zum heute, ich glaube, Marktführer, bei vielen Segmenten schlagen sie es so ein bisschen mit braunen Melsungen als Konkurrent. Was Fresenius, also bekannt sind sie, und da sind sie, glaube ich, Marktführer, sind Dialysemaschinen. Also wenn du zum Beispiel durch Diabetes Blutwäsche bedürftig wirst, dann bauen sie die Geräte, die dein Blut quasi extra korporal reinigen. Das ist allein ein Milliardenmarkt und dann gerade durch die vielen Diabetesfälle in Lateinamerika und in den USA natürlich auch leider ein Wachstumsmarkt. Außerdem bauen sie so Injektionspumpen, Injektomaten, das sind Sachen, die gleichmäßig irgendwelche Lösungen in deine Blutbahn abgeben. Also wenn du zum Beispiel auf der Intensivstation liegst und jemand will dir genau 10 mg Dopamin pro Stunde, ich weiß jetzt nicht, ob das was ist, was er dir umbringen würde, aber nur als Beispiel, du willst genau 10 mg Dopamin pro Stunde verabreicht bekommen, dann hast du halt so eine Automatikspritze, die das sehr genau abgeben kann. Sowas bauen sowohl Braun als auch Fresenius Ernährungslösungen für parenterale Ernährung. Also wenn du aus irgendeinem Grund nicht schlucken kannst oder künstliche Ernährung brauchst, dann bauen sie so Aminosäurelösungen oder andere Nährstoffe, die die künstlichen Körper, das ist auch ein erstaunlich großer Markt logischerweise, weil es natürlich viele Leute in der Geriatrie gibt, die dauerhaft auf sowas angewiesen sind. Das sind nur ein paar Beispiele, wo Fresenius führend ist. Und das war aus meiner Sicht die beeindruckendste Frau, die man finden konnte, die also zusammen mit Özlem Türici von Biontech, die in den Top 10, glaube ich, den Platz verdient hat. Die anderen Teilnehmer haben auch noch andere vorgeschlagen. Es wurde natürlich auch kritisiert, dass da zu wenig Frauen drin vorkämen und dass in der Runde selbst, also bei den Besprechenden, keine Frauen dabei sind. Ich finde es ein bisschen kompliziert. A hat sich natürlich jeder in dieser Runde Gedanken gemacht, welche Frauen man eventuell übersehen hat. Ich glaube, dass insbesondere Florian eine sehr gute Recherche gemacht hat, Florian Rinke, der früher bei der Rheinischen Post war, jetzt bei OMR Wirtschaftsjournalist, als auch Philipp Westerweyer und ich jetzt nicht versucht haben, Frauen da unter den Teppich fallen zu lassen. Es ist nun mal so, es ging um die letzten 250 Jahre. Das war nicht der Zeitalter des Frauenentrepreneurstums, muss man leider sagen. Das kann man sicherlich kritisch erwähnen, dass das so war. Umso größer ist zum Beispiel die Leistung von einer Else Kröner. Aber ich finde es kompliziert, um der Quote willen zu sagen, wir packen da jetzt Enne Burda rein oder Margrete Steiff. Es ist halt schon ein Unterschied, ob du ein paar Teddybären nähst oder Schnittmusterzeitung rausbringst oder das Welternährungsproblem löst oder Deutschland elektrifiziert. Ich glaube, es macht keinen Sinn, da Geschichtsrevisionen zu machen. Was vielleicht eine gute Lösung wäre, wo ich total dafür bin, zu sagen, man macht zusätzlich eine Liste die zehn größten Unternehmerinnen. Weil was ganz sicher ist, dass es zehn beeindruckende Geschichten gibt von Frauen, die gegründet haben. Wo dann zum Beispiel Margrete Steiff oder Enne Burda oder die Frau von Carl Benz dabei wären und viele weitere. Nur ist es so, dass die einzeln gesehen, glaube ich, nach keinem der Kriterien, sei es gesellschaftlicher Impact oder aufgebautes Vermögen oder Marken, ich finde es Quatsch, das sozusagen ideologisch zu verfälschen. Vielleicht ist eine gute Lösung, einfach eine Extrafolge für Frauen zu machen. Vielleicht auch mit Frauen. Aber jetzt so zu tun, als gäbe es genauso viele große Unternehmerinnen in Deutschland wie Unternehmer, das ist meiner Meinung nach Geschichtsverfälschung. Obwohl die individuelle Leistung, die subjektive Leistung, was die Person geleistet hat, mit ihren Ressourcen kann ja theoretisch größer sein. Aber man muss eben am Ende irgendwie das Outcome für die Gesellschaft auch messen. Und da gab es meiner Meinung nach, mit Ausnahme von Özlem Türici und Else Kröner, niemanden, der unter einer fernen Betrachtung in die Top Ten geführt hat. Und ich finde es auch komisch, ehrlich gesagt, weil man Geschlechtergerechtigkeit möchte, dass man Männern per se unterstellt, dass sie nicht bereit sind, oder dass es der Grund ist, dass keine Frauen in der Liste sind, weil Männer das machen. Natürlich ist das eine Gefahr und natürlich ist es oft dazu gekommen, aber die Gesellschaft ändert sich ja auch gerade ein bisschen. Und natürlich versucht jeder schon so wohlwollend wie möglich auch auf weibliche Unternehmern da zu schauen. Und trotzdem ist die Kritik vollkommen nachvollziehbar. Ob sie berechtigt ist, weiß ich nicht. Aber es ist, wie gesagt, eine gute Lösung, wäre es vielleicht, als eine Women-Only-Edition nochmal zu machen. Weil, wie gesagt, da gibt es definitiv ein gutes Dutzend beeindruckender Geschichten in den letzten 52 Jahren, auch da auf die man nochmal eingehen kann.
Wir haben in der letzten Folge ganz vergessen, über deinen Taubenverein zu sprechen. Und da gibt es ja jetzt offiziell eine neue CEO, Linda Jaccarino.
Jaccarino?
Glaubst du, die bringt Twitter wieder zum Fliegen?
Also, so wie ich damals vermutet habe, ich glaube, Jan hat es dann hinterher eingesprochen, während wir aufgenommen haben. Das vorletzte Mal ist klar geworden, wer eigentlich diese neue CEO-Kandidatin wäre. Ich hatte damals schon vermutet, dass es ein Ad-Sales-Executive sein wird. Also eine Person, die vorher Werbe verkauft hat. Genau das ist, wofür sich Elon Musk jetzt entschieden hat. Linda Jaccarino hat für NBC vorher quasi das Advertiser-Sales geleitet. Das ist einerseits genau das, was Twitter braucht, also Werbeumsätze wieder hochfahren. Andererseits ist der Grund, warum die Werbeumsätze eingebrochen sind bei Twitter ja nicht, dass das Sales-Team besonders schlecht war, sondern dass die Plattform toxisch und nicht brand-safe ist und deswegen sich viele Advertiser zurückgezogen haben, um die jüngste Entwicklung auch nicht zu unterstützen oder vielleicht aktiv zu sabotieren, das weiß ich nicht. Von daher bin ich mir nicht so sicher, ob die Frau jetzt alleine das irgendwie deutlich ändern kann. Vielleicht schafft sie es, einzelne Werbekunden wieder zurück auf die Plattform zu bringen. Und Stück für Stück ist das natürlich genau, was Twitter braucht. Wenn Elon Musk das aber dann sozusagen, was sie aufbaut, hinten im Arsch wieder einreißt, dann bringt es nichts. Er ist diese Woche on record gegangen mit der Aussage, er lässt sich nicht vorschreiben, was er twittert. Er twittert, was immer er glaubt für richtig zu halten und wenn das Geld kostet für das Unternehmen, dann sei das eben so. Das sieht er, was China angeht, komischerweise nicht so. Da hält er sich immer noch sehr bedeckt mit Kritik, wenn es um Autoverkäufe geht. Aber ansonsten ist ihm die Meinungsfreiheit halt so wichtig. Ich will jetzt nicht darauf eingehen, aber er hat diese Woche wieder sehr bedient viele Verschwörungsmythen, in denen er sie überhaupt kommentiert und fügt denen dazu unnötige Aufmerksamkeit zu. Ich finde sein Verhalten weiterhin komisch auf der Plattform. Ansonsten, es gab die Tesla-Hauptversammlung in der letzten Woche, glaube ich. Da hat er gesagt, dass Tesla jetzt eventuell doch Gebrauch von Werbung machen würde, nachdem das ja die einzige werbefreie Firma lange Zeit war. Surprise, ein Unternehmen lässt sich langfristig nicht ohne Werbung anführen.
Nur Airbnb.
Genau, das ist das andere Bullshit-Narrativ, glaube ich. Ich verstehe, dass es halt so eine schöne Aussage ist, dass man die glauben will, dass es Unternehmen gibt, deren Produkte so gut sind, dass sie ohne Werbung funktionieren. Aber ich glaube in jedem Fall, also es ist ein schönes Narrativ, ein gutes Storytelling, aber jedes Unternehmen, was auf Werbung komplett verzichtet, verzichtet letztlich auf Umsatz und Distribution oder Demand Generation, würde man bei Farfetch sagen. Sven Schmidt würde sagen, das ist ideologisch und damit wären Entscheidungsräume ausgeschlossen. Ich glaube, insbesondere der Grenzertrag der ersten Millionen, die du in Werbung steckst, zum Beispiel in PR oder so, ist extrem groß. Also generell auf Werbung zu verzichten und jede schwarz-weiße Entscheidung ist immer ineffizient, weil sie ideologisch ist, wenn man so will. Von daher ist es schon Quatsch. Und man sieht ja auch bei Airbnb, dass es eben genau nicht der Fall ist. Was richtig ist, dass die vor dem IPO mal maximale Werbeausgaben hatten, vielleicht auch um das IPO vorzubereiten und danach ist man auf ein normales Level zurückgefallen. Aber seit dem Tag, wo man verkündet hat, dass man nie wieder Google Werbung brauchen würde, hat Airbnb konsequent mehr Geld bei Google und anderen Plattformen ausgegeben. Also das war Quatsch und ich glaube, solange Tesla sozusagen ein Order Backlog hatte, dass sie mehr Orders hatten, als sie Autos ausliefern konnten, hat es keinen Sinn gemacht, Geld in Werbung zu stecken, weil man sozusagen ein großes Werbemaskottchen mit Elon Musk, was von alleine für Bestellung gesorgt hat. Man hatte Produkte, die innovativ und technisch führend waren lange Zeit, die für ein Order Backlog gesorgt haben. Aber jetzt haben wir halt eine Situation, wo es Konkurrenz gibt mit japanischen Herstellern, mit immer mehr deutschen Herstellern und ich glaube, es ist die richtige Entscheidung, Werbung zu machen. Das Problem ist natürlich, dass die ganzen schönen Analystenmodelle, die jetzt langfristig das geglaubt haben, sei es irgendwelche Fonds- oder Bankanalysten, die müssen natürlich alle ihre Modelle umschreiben, weil auf einmal jetzt der Posten, Marketing und Sales doch im Modell erscheint und bei normalen Herstellern liegt der glaube ich zwischen, ich würde sagen zwischen 4 und 7 Prozent. Ich bin kein Autoexpert, aber das würde ich jetzt vermuten, dass in jedem Auto auch ein bisschen Werbung drin steckt. Und dann sieht so ein Modell langfristig halt ganz anders aus. Die Rohmarge, da kommt Tesla offenbar nicht hin, wo man hin will. Und jetzt sozusagen auch beim operativen Ergebnis wird es nicht so gut laufen, wenn man noch zusätzlich Werbung macht und trotzdem ist die richtige Entscheidung. Gar keine Frage.
Nochmal zurück zu Linda. Glaubst du, dass die Ende des Jahres noch dabei ist?
Ich glaube, das hängt von ihrem operativen Erfolg tatsächlich ab. Ich glaube nicht, dass sie das Ruder rumreißen wird. Wenn sie mehr Werbeeinnahmen auf die Plattform bringt, als sie und ihre Organisation kostet, warum sollte man sie freisetzen? Also ich glaube, das ist das richtige Profil. Also es ist so ein bisschen Ideal Supervision. Es ist Ad Sales, das ist was Twitter braucht. Ich glaube, dass die Ideal Supervision für Elon Musk nicht funktionieren wird, dass er weiterhin auf der Plattform produktmäßig tut und lässt, was er möchte und weiterhin durch seine Äußerungen Probleme schaffen wird. Die Frage ist, wie lange sie sich das anschaut. Ich bin mir sicher, dass sie, wenn dann, Sie kündigt, weil sie merkt, dass sie auch verloren im Posten sitzt. Aber man weiß ja nicht, was sie angeboten bekommen hat.
Es wird ja so ein bisschen verglichen mit dem Meta-Facebook-Geschichte damals mit Sheryl Sandberg, die irgendwie 2008 reingegangen ist und Meta oder Facebook in die Profitabilität gebracht hat und irgendwie Operations gemacht hat, aus diesem Social Network dann eine Cash-Maschine gemacht. Aber so richtig vergleichbar ist es, glaube ich, nicht. Also Mark Zuckerberg war damals 24, als sie reingegangen ist. Und der andere große Unterschied ist, sie war ja tatsächlich so Digital Native mit ihrer Erfahrung bei Google. Da sehe ich so ein bisschen den Unterschied. Auf der anderen Seite hat sie wahrscheinlich das volle Adressbuch mit allen Advertisern und kann bei jedem anrufen und macht dann die großen Deals, die wahrscheinlich kurzfristig helfen werden.
Das ist nochmal ein guter Punkt, den du aufbringst. Was eigentlich nur Marissa May oder Sheryl Sandberg gebaut haben, ist ja ein Safe-Service-Advertiser-Frontend. Also wo ich selber Kreditkarte durch swipen kann und Werbung buchen. Das lief bei NBC sicherlich nicht so, würde ich vermuten. Sondern das war so ein typisches auf irgendwelchen Konferenzen abhängen, Advertiser-Budgets so früh wie möglich im Jahr oder Vorjahr einklinken. Das würde ich jetzt auch als die Kernkompetenz von Linda Chacarino vermuten. Was Twitter eigentlich braucht, ist ein Safe-Service-Frontend für Advertiser, wo sowohl kleine als auch große Budgets verwaltet werden können, eigenständig. Aber ein großer Teil ist natürlich das Vertrauen der großen Advertiser wieder zu gewinnen. Und dafür ist sie vielleicht die richtige Person.
Wenn sich das Job-Interview angucken möchte, sie hat im April Elon Musk auf der Advertiser-Konferenz Possible Miami interviewt. Da wird wahrscheinlich davor oder danach der Deal eingetütet geworden sein. Miami Possible ist so eine kleine exklusive OMR. Da gehen so 2500 Leute hin und da sind richtige Marketing-Rockstars dann auf der Bühne. So wie Jon Bon Jovi, A-Rod und LL Cool J. Also Kompetenz und Promi auf einer Bühne. Scheint eine gute Party gewesen zu sein. Genug zu Twitter. Ich habe ein bisschen Hausaufgaben gemacht. Wir haben ja über Lizenzierungen gesprochen. Und da kam eine Sprachnachricht von einem Hörer. Ich solle mir mal Carhartt anschauen. Carhartt ist ja diese Klamotten, die man auf dem Bau in Amerika anzieht. Wusstest du, dass es zwei Carhartt-Marken gibt?
Wusste ich nicht, ne.
Es gibt die amerikanische Carhartt-Firma, die 1889 in Amerika von einem Herrn Carhartt gegründet worden ist. Da ging es hauptsächlich darum um Langlebigkeit, Erschwinglichkeit, warme Jacken, gute Hosen, mit denen man gut arbeiten kann. Das Ganze wurde dann so in den 80er Jahren durch Hip-Hop zur Street-Marke, was Carhartt nie wollte. Und ein Schweizer Designer, Karl Fehr, hat 1989 sich die Lizenz geholt für Europa. Und aus Carhartt, Carhartt WIP, Work in Progress, gemacht. Und die ganzen Klamotten, die wir in Europa kaufen, in den Carhartt-Wäden und alles, das ist alles ein Lizenzgeschäft. 2016 gibt es irgendwo ein Interview, über den Mann hört und liest man sehr, sehr wenig. Der ist noch so vor der ganzen Social Media, Podcast und alles. Also falls das jemand hört, der so ein Podcast, Interview-Podcast macht, kann das vielleicht mal versuchen. Die machen wohl 150 Millionen Jahresumsatz, das war 2016, wahrscheinlich ist es jetzt ein bisschen mehr. Damals sagt er, er hat in den 26 Jahren nie jemanden entlassen und alles. Und macht ein scheinbar sehr, sehr gut funktionierendes Lizenzgeschäft, was heutzutage wahrscheinlich gar nicht mehr so einfach funktioniert. Weil damals war wohl den Amerikanern in dem ganzen Fashion-Bereich Europa mehr oder minder egal. Und der hat halt erst angefangen und gesagt, okay, ich mach Deutschland oder Europa und ist dann weiter durch die Welt gezogen. Die Sachen kann man jetzt auch in Amerika geben und ab und zu kommt wohl mal auch jemand rein und sagt, oh, das ist ja gar nicht das Carhartt, was ich erwarte. Also die Carhartt WIP-Sachen sind ein bisschen stylischer, auch ein bisschen teurer. Und die anderen Sachen gibt es auch immer noch zu kaufen. Es gibt sogar YouTube-Videos, wo Leute dann die Klamotten miteinander vergleichen. Also das ist das T-Shirt, das weniger kostet, gegen das WIP-T-Shirt und so. Also meine kleine Lizenz-Geschichtsstunde, die ich diese Woche verbracht habe.
Ich glaube, man muss ein bisschen unterscheiden. Bei der damaligen Hörerfrage ging es, glaube ich, darum, eine Innovation aus der Wissenschaft zu lizenzieren, wenn ich mich nicht irre. Und im Markenbereich sind Lizenzen natürlich viel gängiger. Ich glaube, bei Caterpillar zum Beispiel, also die Cat-Boots, die in einer ähnlichen Zeit berühmt geworden sind. Auch das wird von dem ursprünglich Baumaschinenhersteller Caterpillar, also die bauen so Raupen, Bagger und so, als Lizenz vergeben, teilweise auch an verschiedene Konzerne. Bei manchen Marken, ich glaube, bei Billabong zum Beispiel oder vielen Surfmarken, ist es so, dass sie auf jedem Kontinent auch von anderen Produzenten vertrieben werden. Da ist es relativ gängig. Da gibt es vermutlich einige Modelle. Das ist grundlegend aber nochmal was anderes, als ob ich mal IP-Rechte, also Marken und Brands letztlich, verteile oder ausbeuten lasse von Dritten. Oder eben eine technologische Lizenz, also ein Patent. Letztlich, ich glaube, damals ging es eher um den Patentfall. Aber ich glaube, im Modebereich gibt es sau viele Lizenzen. Also gerade so gemischte Marken, die aus verschiedenen Industrien kamen, wie Carhartt oder Caterpillar und ein paar andere noch.
Genug Streetwear, lass uns wieder über AI sprechen in eurem Doppelgänger-AI-Podcast. Hier steht eine Frage, wie macht man eigentlich SEO für AI? Heißt es SEO für AI oder SEO mit AI?
Ich glaube, die Frage ist, wie sorgt man dafür, dass gefällige Antworten aus generativer AI für Brands, wie würde das sein, keine Suchmaschinenoptimierung mehr, es ist generative AI, GAO, es ist generative AI Optimierung oder GAIO. GAIO, kann man definitiv direkt den Term coinen, dann sagen wir sind die erste GAIO-Agentur Deutschlands. Also das Ziel einer Marke muss ja schon sein, dafür zu sorgen, dass wenn ich zum Beispiel eingebe, ich kann das vielleicht sogar mal versuchen zu machen, ich gebe mal bei Bing ein, was ist ein gutes...
Kripp, es schließt gerade das Internetkabel an.
Also ich frage JetGPT jetzt, was für meine Bedürfnisse ein gutes Fahrrad wäre. Ich will irgendwie so bis zu 80 Kilometer am Tag fahren mit 20 Kilo Gepäck auf überwiegend befestigten Wegen und wir gucken mal, was dann so als Ergebnis kommt. Aber das ist ja einer der Use Cases, den Google zum Beispiel bei der Google I.O. der Entwicklerkonferenz gerade gezeigt hat, da ging es um Kaufberatung Fahrrad. Und wenn ich jetzt irgendwie Canyon, Bulls oder Conway oder was es da noch für Hersteller gibt, Specialized und so weiter bin, dann will ich natürlich, dass jetzt mein Bike hier ganz oben erscheint, weil sonst würde ich in Zukunft der Marktanteil verlieren. Wenn die AI immer wieder glaubt, das aktuelle Rad aus dem Aldi ist die beste Lösung, dann habe ich als Markenhersteller, oh ich darf hier probieren, so GPT4, mal gucken, was es sagt. Also es gibt viele Mounting Optionen für das Fahrzeug und es ist gut genug, um die Räder für offroad-Reisen zu überwinden. Es gibt einige Modelle, die man sich ansehen kann. So und er schlägt jetzt vor, er oder sie, es, das Track Checkpoint, Cannondale Topstone, Salsa Warbird, Specialized Diverge, also ich versuche es auf jeden Fall verschiedene Hersteller zu erwähnen. Erklärt die Vorzüge der verschiedenen Modelle, Surly Struggler, habe ich noch nie gehört. Salsa kann ich, also Cannondale Track und Specialized kenne ich, Kona ist ein bekannter Hersteller, aber auch zwei Hersteller, die ich zumindest nicht kenne. Es hat jetzt sechs verschiedene Vorschläge gegeben und genau in so einem Beispiel möchte man natürlich sicherstellen, dass du als Firma da so sagen, Canyon ist zum Beispiel nicht erschienen, vielleicht auch weil der Use Case zu casual erschienen für den Preispunkt. Und wie kann man das machen? Dazu muss man halt verstehen, woher diese AI eigentlich, also man muss davon ausgehen, dass je öfter du in reputable Quellen erwähnt wirst, desto höher wahrscheinlich die Wahrscheinlichkeit und je genauer der Use Case deiner Produkte auch beschrieben wird. Das heißt, sagen wir du verbreitest dein Produkt sogar über PR in ganz viele Quellen im Netz, aber es wird nirgendwo erklärt, was die Vorteile des Fahrrads sind. Also dass es besonders geländegängig ist, dass es einen fest verbauten Gepäckträger für Gepäck hat und so weiter. Dann ist die Gefahr zum Beispiel, dass du hier nicht erscheinst. Hast du es aber geschafft, gute Testberichte zu bekommen, wo genau das drinsteht, also erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Generative AI hier considered zu werden, in Betracht gezogen zu werden. Und dazu muss man, das war auch eine Folie in meinem Vortrag, die ich glaube ich nicht geskippt habe. Da geht es darum, wie eigentlich die Modelle trainiert worden sind in der Vergangenheit. Das ist erstaunlicherweise gar nicht so geheim, wobei man sagen muss, dass GPT-4 noch zusätzliche Quellen haben könnte, die man bisher nicht kennt. Aber ich gehe mal auf die von GPT-3.5 ein und darauf wurden auch viele Open Source Modelle und die Modelle vor GPT-3.5 trainiert. Und zwar besteht das die Trainingsdaten aus vier Korporee. Und zwar ist der eine, der relativ bekannt ist auch, der sogenannte Common Crawl. Common Crawl ist letztlich ein Abbild des Webindex, könnte man sagen, so wie der Google Index. Da hat jemand einfach mal versucht, das gesamte Internet zu crawlen mit einem Crawler-Robot. Und dadurch ist ein Webkorpus entstanden, inklusive Bilder und Links. Und man muss sich das vorstellen wie den Google Index, aber auch inklusive historischer Versionen. Also die Wayback-Maschinen des Internetarchivs, so ein bisschen mit drin. Ich sehe nicht nur die Webseiten, sondern habe vielleicht auch einen Vektor, wie eine Webseite sich über die Zeit verändert hat, wenn Daten hinzugekommen sind. Aber in jedem Fall hat dieser Common Crawl oder der Webkorpus einen Stichtag, wo er zu Ende ist, wo er Daten nicht mehr sozusagen berücksichtigt. Das ist in den neuesten Versionen von BART und GPT-4 wird es ja anders sein. Schätz mal, wie groß das ist? Keine Ahnung. Okay, es sind 3,2 Milliarden Webseiten und das wiederum entspricht ungefähr 410 Milliarden Tokens. Dann gibt es zwei sogenannte Corporate Books One und Books Two. Das einfach, muss man sich vorstellen wie eine große Bibliothek. Also zwei verschiedene Bibliotheken, in denen die Bücher der Welt überwiegend englischsprachig, glaube ich, sind. Es sind 200.000 Bücher ungefähr, also nicht alle, aber viele. Vor dem Hintergrund vielleicht auch verständlich, wie wertvoll es war, dass Google zu einem gewissen Zeitpunkt mal alle Bibliotheken der Welt gescannt hat. Das ist natürlich unheimlich exklusive Daten, wobei jetzt eben dieses Books Eins und Books Zwei, was meiner Meinung nach entweder frei verfügbar als Open Source oder zumindest schon mal geleakt ist. Also alle diese Modelle sind geleakt und frei verfügbar inzwischen. Also frei verfügbar und geleakt ist noch was anderes, aber man kann, wenn man will, Open Source darauf trainieren. Ich weiß jetzt nicht, ob es legal ist oder ob es nur durch Zufall an die Überfläche gekommen ist. Also wir haben 3,2 Milliarden Webseiten, wir haben 200.000 Bücher. Die gehen ungefähr gleich, also die Webseiten werden sogar ein bisschen abgerankt von der, es gibt einen Amplification Faktor, also eine Verstärkung oder Dämpfung des Einflusses. Dabei werden die Webseiten leicht gedämpft, die Bücher leicht bevorzugt. Dann gibt es natürlich die englische Wikipedia, das ungefähr nur 1%, von den Tokens her ist das nur 1% so groß wie der Common Crawl oder weniger als 1% sogar, aber wird dann fünffach geboostet. Also es hat eine fünffache Amplification Wikipedia, weil man dem Wissen besonders stark vertraut. Damit hat es dann 3-4% Einfluss im Modell oder insgesamt 5%. Genau, also Sie haben die Bücher, Wikipedia und den Common Crawl. Und dann gibt es was Spannendes, das heißt Webtext 2. Das ist Webseiten, die von Reddit Posts verlinkt sind, die wiederum mehr als drei Karma Votes haben. Also was total spannend ist, um so eine Art Qualitätsfaktor noch in den Webcrawl reinzubringen. Das heißt, ich überlege, aus diesen 3,2 Milliarden Webseiten sind ja nicht alle gleich gut. Als Beispiel, Google hat damals den Page Rank gemacht, wo sie halt versucht haben, dass wissenschaftliche Studien von Ivy League Universitäten einfach viel wertvoller und autoritärer sind als irgendein Blog von einem Bäckermeister. Und das gleiche versucht glaube ich Webtext 2, indem sie sagen, wenn ein Reddit Post mehr als drei Karma Punkte hat, dann sind die darin enthaltenen Links zu Webseiten vermutlich vertrauenswürdiger als der Rest des Webs. Und diesen verlinkten Webseiten, sagen wir, denen geben wir mehr Autorität damit. Und spannenderweise wird dieser Korpus, also Webtext 2, fünffach amplifiziert, also fünffach geboostet. Der macht vier Prozent der Daten aus und wird fünffach geboostet und hat somit 20 Prozent Gesamteinfluss. Also der Gesamt-Comment-Crawl ist über 80 Prozent der Daten, der Webindex, hat aber nur 60 Prozent Einfluss, weil er deboostet wird. Webtext ist vier Prozent der Daten, wird aber geboostet auf 20 Prozent. Bugs hat 13 Prozent und wird geboostet auf 15 ganz leicht und Wikipedia hat ein Prozent der Daten, wird aber auf fünf Prozent geboostet und so kommt man quasi auf die gesamten Trainingsdaten. Das heißt, der effizienteste Weg, SEO zu machen, wäre, neben dem Effort, versuchen das gesamte Web zu überzeugen, dass deine Produkte und deine Firma besonders zu präferieren wären, insbesondere eigentlich auf Reddit zu arbeiten, so eine Art Reddit-SEO zu machen, wenn man davon ausgeht, dass zukünftige Modelle ähnliche Ansätze, Learning-Ansätze fahren würden. Wenn möglich, die Wikipedia zu beeinflussen. Es gibt Agenturen, die das machen. Es gibt emsige Einzelpersonen, die das können. Man kann es auch einfach durch gute Pressearbeit machen, aber der effizienteste Weg, weil diese Informationen einfach fünffach geboostet werden und damit eigentlich sechsfach einfließen, wenn man bedenkt, dass sie eigentlich im Common Crawl ja auch schon drin sind, wäre der effizienteste Weg, entweder Quellen, die von Reddit verlinkt sind, zu beeinflussen, indem man da zum Beispiel Links kauft oder Editorials einspeist, oder die Wikipedia umzuschreiben in deinem Sinne, weil das sind die zwei Datenpunkte, denen im Moment die AI wahrscheinlich am höchsten vertraut. Es ist aber auch davon auszugehen, dass man jetzt so PageRank-ähnliche Modelle oder TrustRank, war das Yahoo-Konzept, hinzufügt, um noch besser die verschiedene Qualität der Daten zu verstehen. Ich könnte mir vorstellen, weil eigentlich wollen die Firmen ja mit weniger Daten arbeiten und trotzdem bessere Modelle bauen, und eine Möglichkeit wäre ja zu verstehen, nachdem man jetzt, sagen wir mal, die ersten eine Milliarden Anfragen hatte an ChatsGBT, zu verstehen, welche Teile des Webs können wir eigentlich auch vergessen, weil die nicht relevant geworden sind für Nutzeranfragen. Und dann könnte man zu so einer Art PageRank-Algorithmus kommen oder sagen, besondere Quellen sind nochmal deutlich wichtiger. Also wenn zum Beispiel viel Wissensbasiertes gefragt wird, dann ist die Wikipedia offensichtlich noch höher zu gewichten. Wenn es um Popkultur geht oder Kaufberatung, muss man vielleicht irgendwie die besten Shopping-Aggregatoren nochmal höher bewerten. Und so weiter und so fort. Aber so wäre, glaube ich, der indirekte Weg, SEO für generative AI zu machen, wenn man so will. Es ist aber auch gar nicht so weit entfernt von dem bisherigen Weg, SEO zu machen, muss man dazu sagen. Nur, dass die meisten Leute immer irgendwelche kurzen Shortcuts und Umwege versuchen, statt einfach gute Online-PR zu machen für ihre Produkte, was sowohl für Google als auch für generative AI zum richtigen Ergebnis führen würde.
Ja, also bei OpenAI habe ich jetzt vor kurzem wieder eine Antwort bekommen. Hier, das ist meines Erachtens die beste Information, die ich zusammengesucht habe. Aber Achtung, ich habe nur Daten bis September 2021. Also du musst wahrscheinlich jetzt gutes SEO machen, damit du in zwei Jahren oder vielleicht früher, weil der Zeithorizont immer kleiner wird, dann sich auszahlt. Der große Unterschied, finde ich, in...
Ich glaube, dieses stichpunktbasierte Arbeiten, das ist ein Provisorium, worüber wir in einem halben Jahr nicht mehr reden werden. Also ja, diese Common Crawl, der hat halt einen Stichpunkt irgendwie am September 2021. Das ist ein Proforma-Problem, das langfristig die Rede nicht wert ist, glaube ich. Also wie gesagt, da hat Google definitiv angekündigt, dass BART das Web crawlen kann und aktuelle Daten drin sind. Das Gleiche gilt, glaube ich, für GPT-4 und wenn nicht, wird es kurzfristig einfließen. Von daher... Und eine andere Folie, ich glaube, da bin ich nicht viel drauf angegangen, also wer es nicht hat, darf sich gerne nochmal die Keynote anschauen auf YouTube. Und ansonsten die Folien unter doppelgänger.io.ai. Die Folie 61, da sieht man eigentlich auch, wie Open Source-Modelle mit deutlich weniger Daten deutlich weiterkommen. Also Chat-GPT hat über eine Trillion Parameter. Googles BART, die letzte Version, hat 137 Milliarden Parameter. Und dann gibt es das Open Source-Modell wie Kuna 13b, was 13b steht für 13 Billion, nur 13 Milliarden Parameter hat. Und damit bereits auf 92% der Performance von Chat-GPT kommt und quasi on par mit Google ist. Und dieses Modell zu trainieren hat 130 Dollar gekostet. Oder lass es 200, 300 Dollar sein. Während Chat-GPT 200 Millionen gekostet hat, die damalige letzte Version. Das heißt, die Weiterentwicklung wird nicht zwangsläufig sein, immer mehr Parameter reinzuknallen, sondern durch die optimale Kombination von Trainingsdaten, dann eventuell Korrektur der Ausgaben und dann sehr effiziente Auswahl sowohl der Parameter als auch der Daten und die Erhöhung der Datenqualität zu einem effizienten Stadium zu kommen. Ich würde sagen, dass Chat-GPT noch sehr stark wie ein Shotgun Approach wirkt. Also wir hauen maximale Ressourcen drauf, maximale Learning Data und kommen damit zu einem guten Ergebnis. Es wäre unlogisch, dass man das alles nicht mit 10% der Ressourcen schaffen könnte. Sowohl was Energie angeht als auch Daten, kann man normalerweise zu einem ähnlichen Ergebnis kommen, wenn man das weiter fine-tunet, glaube ich. Aber Entschuldigung, du hattest eigentlich eine andere Frage.
Ja, meine letzte Frage zu dem Thema ist, wie du es überhaupt messen kannst. Also bei SEO ist es ja alles relativ leicht messbar. Da gibt es Tools, da kannst du irgendwie sagen, wir zählen ein paar Backlinks, wir sehen irgendwie, wie der Traffic reinkommt und alles. Jetzt bei Chat Open AI gibt es ja überhaupt keinen Link, keine Sources, kein gar nichts. Also wenn du jetzt am Montag ins Büro gehst und sagst, hey, wir fangen jetzt an, eine Person kümmert sich jetzt um GAO. Wie würdest du das messbar machen? Wie würdest du dem jetzt, keine Ahnung, Key Results geben oder was auch immer? Also wie kriegst du überhaupt, weil du siehst ja das Result nicht sofort. Wie misst du, wie schaust du, dass der da oder dass die Person dort einen guten Job macht?
Richtig gute Frage. Also was du vollkommen richtig erkennst, ist, dass du natürlich Measurability brauchst, um das irgendwie managen zu können in Zukunft. Und was vollkommen klar ist, dass die nächste Generation aus Marketing Tools, also an Marketing Tools da entstehen wird. Also das Systrics für AI oder Searchmetrics für AI, dass letztlich, ich würde am ehesten eine Share-of-Voice-Metrik messen wird, also in einem Standardset von einer Million Anfragen. Zum Beispiel, was ist das beste Gravel-Bike? Was ist der beste Familien-Van? Was sind die schönsten Reiseziele? Mit welcher Cruise-Line kann ich die schönste Mittelmeertour machen? Welchen Share-of-Voice gewisse Marken da haben? Und ob sich das verändert. Weil es wird Updates geben, mit jedem Update der verschiedenen AIs. Du würdest das natürlich für verschiedene Suchmaschinen, also es ist nicht so, es wird höchstwahrscheinlich nicht so zentralisiert sein, der Markt, oder monopolisiert wie bei Google. Das heißt, es macht total viel Sinn, einen Share-of-Voice-Index zu bauen für BART, für Chat-GPT, vielleicht für Open-Source-Modelle, die weiter verbreitet werden. Ja, und theoretisch kannst du heute anfangen, so ein Tool zu bauen. Und ich bin mir sicher, dass die C-Level-Etagen der Firmen ausreichend aufgestreckt sind, um sofort zu bezahlen, um zu verstehen, wie ihre Brand eigentlich Share-of-Voice-mäßig in AI-Ergebnissen repräsentiert ist. Das ist ein super Geschäftsmittel. Du kannst heute ein 5-Millionen-EUR-Business starten. Ich glaube, in zwei Jahren würdest du 5 Millionen EUR haben, wenn du das heute baust. Idealerweise baust du irgendeine Art von Toolbar, die Nutzerabfragen automatisch mitliest. Ansonsten musst du selber eine Infrastruktur bauen, die es eben schafft, einmal im Monat oder täglich idealerweise eine Million Keywords oder Standardfragen in die Dinge reinzusauen. Was krass ist, wenn du überlegst, was für Kosten das verursacht. Wenn du davon ausgehst, dass die 10 Cent ungefähr stimmen, dann produzierst du mit einer Million Anfrage bei jedem Player ungefähr 100.000 Ankosten am Tag, also 3 Millionen im Monat durch die Automatisierung der Abfragen. Also effizienter wäre es, Nutzerabfragen einfach irgendwo rauszuscrapen oder über eine Toolbar abzufangen. Was natürlich Datenschutzprobleme mit sich bringt. Aber ja, wird es solche Tools geben? Ich wäre verwundert, wenn nicht. Weil natürlich möchte ich verstehen, ob meine Brand relativ gesehen über- oder unterrepräsentiert ist. So wie das bei SEO auch schon der Fall war. Andererseits möchten die Modelle natürlich auch konvergieren. Google hat ja lange Zeit versucht, die Allgemeinmeinung in die Suchergebnisse zurückzuholen. Beispiel, wenn ich nach Schulladen suche, will ich eben nicht nur Zalando, Mirapodo, Ladenzeile sehen, sondern der Durchschnittsmensch hat zumindest bis vor Jahren noch erwartet, dass da eben Deichmann, Reno, Götz erscheint. Und selbst wenn die eventuell schlechte SEO-Arbeit machen, müssen die, weil sie das relevant Set der Konsumenten oder der Konsumentin widerspiegeln, müssen die trotzdem ranken. Und für mich war es jetzt zum Beispiel komisch, in dieser Liste der besten Gravelbikes zwei Marken rauszufinden, die ich nicht kenne. Ich weiß nicht, ob die mehr im amerikanischen Markt sind, oder ob das sehr neue Marken sind, oder warum auch immer. Jetty Petite jetzt spannend findet. Ich hätte jetzt erwartet, irgendwie ein Bergamont oder so noch zu finden oder irgendeine Marke, die im relevant Set ist, die ich eventuell auch noch selber gegoogelt hätte.
Um AI abzuschließen, ich habe natürlich ein bisschen Elon auf YouTube recherchiert. Da gibt es ein Interview, in dem er wohl diese Woche gesagt hat, dass ohne ihn würde es Open AI gar nicht geben. Er hätte damals fünf Millionen reingesteckt. Er hat den Namen gegeben, Open Source und Non-Profit und alles. Und er hätte auch irgendwie die Key Employees eingestellt. Sam Altman auf der anderen Seite war die Woche vor Kongress und hat geschrien, ich möchte Regulierungen. Ist das normal im Playbook der großen Tech-Giganten, dass man, sobald man irgendwie Nummer eins ist, sagt, hey, bitte lass alles regulieren?
Definitiv nein. Normalerweise fängt man damit an, wenn man es als unerlässlich sieht, dass man sowieso reguliert wird oder sich der entsprechenden Scrutiny ausgesetzt sieht. Also wenn Leute tiefer und tiefer da reinschauen, einzelne Senatoren eventuell beginnen, ein Geschäftsmodell anzufeinden, dann sagt man sicherheitshalber, wir würden gerne an einer Regulierung mitwirken, damit eine Regulierung nicht gegen uns gemacht wird. Dass man das von Anfang an macht, ist relativ weitsichtig, würde ich sagen, aber beschreibt, glaube ich, auch, dass die Verantwortung derer sich die handeln, denen hier alle bewusst zu sein scheint. Es gibt ja keinen einzigen AI-Exec, der nicht sagt, wir bauen hier was super gefährliches. Sie wollen es alle weiterbauen, weil sie glauben, irgendjemand baut sonst eben Zweifel China. Sie glauben, es ist wichtig zum Fortschritt der Menschheit und zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Nationen. Aber gleichzeitig sind wir bewusst, dass es absolut die Box der Pandora ist, die Zaunpasser gehen nicht zurück in die Tube, aber sie haben eigentlich ein Monster gebaut, das sie schon wissen, das kontrolliert werden muss. Und sie möchten auch nicht mal die Verantwortung dafür haben, das zu kontrollieren. Es ist so ein bisschen, als hättest du gerade ein Atomkraftwerk gebaut und gemerkt, der Müll braucht ja ein paar 10.000 Jahre, bis der kaputt geht. Können wir mal hier mit dem Staat über Entsorgung reden. Ich weiß nicht, ob es eine gute Analogie ist, aber auf jeden Fall ist glaube ich vollkommen klar, dass ein Großteil der wissenschaftlichen Basis als auch der großteil der führenden Tech-Konzernen, die sich damit beschäftigen, alle sagen, das muss reguliert werden. Wir haben hier eine Potential Weapon of Mass Destruction. Die gesellschaftlichen Auswirkungen müssen mitigiert werden. Man kann definitiv sehr böse Dinge damit bauen. Und von daher sollte man das sehr ernst nehmen. Ich glaube nicht, dass ein Moratorium die Forschung aussetzen hilft. Dann wird es irgendwo anders weiter gemacht. Ich glaube nicht, dass man stoppen kann. Du kriegst es nie wieder zurück in die Zahntube, wie gesagt, in die Zahnpastatube. Es ist glaube ich zu befürworten, dass man früh den Diskurs mit Politik sucht. Weil es wird dafür lokale Regulierung gegeben, und es wird vor allem auch globale Regulierung brauchen, so wie wir es für Atomwaffen zum Beispiel haben. Ich verstehe auch nicht,
wieso dieser Sam Altman wohl keine Anteile an der Firma hat. Er hat gesagt, er hat Zero Equity an Open AI. Das könnte verschiedenes heißen.
Entweder das in dem Zusammenhang über die Non-Profit geredet wurde, wenn er an der Forschung, wenn er an der Vor-Profit-Version auch keine Equity hat, dann würde ich vermuten, dass er irgendeine Art von ESOPs hat oder Warrants, die für den Fall, dass man, ich glaube nicht, dass jemand mit Microsoft zusammenarbeitet und er wartet, dass er keinen Pfennig daraus bekommt, ehrlich gesagt. Ich würde davon ausgehen, dass es irgendeine Art von Performance-Klausel gibt, die ihm, wenn nicht Anteile an der Firma, viel Geld versprechen. Ich glaube schon, dass er finanziell sehr gut ist. Dass er das rein aus Überzeugung baut, bin ich mir nicht sicher, aber ich würde es auch nicht ausschließen, ehrlich gesagt. Weil es ist schon eine riesige Verantwortung. Und eventuell, sagen wir mal, du bist Sam Altman und du siehst, dass entweder Elon Musk das weiter betreibt oder du, vielleicht willst du es dann lieber machen. Aber ich weiß tatsächlich nicht, was seine, mir fällt es schwer zu verstehen, was seine persönlichen Motivationen sind. Ich glaube, dass er das nicht ausschließen würde. Mir fällt es schwer zu verstehen, was seine persönliche Motivation ist. Außer, dass er es, glaube ich, unheimlich spannend findet, technologisch. Und es ist definitiv die Transzendenz der Menschheit, das Über-sich-hinaus-Wachsen der Menschheit. Und das mit zu beeinflussen, ist vielleicht auch spannend für jemanden, der ansonsten schon fast alles erreicht hat.
Ja, vielleicht hat ja irgendjemand von unseren Hörerinnen da irgendein Cap-Table oder irgendwas, wie das irgendwie aufgeteilt ist. Das finde ich schon bemerkenswert und irgendwie skurril, dass er sich da so positioniert. Und dann, letztes Thema zu Sam, deine Idee, also hier, wie man über die Krypto-Blockchain herausfinden kann, ob es wirklich von einem Mensch geschickt worden ist oder nicht. Hier, sein World-Coin-Krypto-Projekt, dafür sucht er auch gerade Geld. Da wird wohl eine 100 Millionen Funding-Runde irgendwie, oder Investment, aufgenommen bald. Würdest du da investieren? 100 Millionen heißt das Ding ist schon eine Milliarde wert wahrscheinlich.
Also ich hätte das nicht mit Blockchain gebaut, zwangsläufig. Beziehungsweise müsste ich mir nochmal genau anschauen, worin genau der Vorteil läge, das in der Blockchain zu machen. Aber, dass es sozusagen eine Identitätslösung braucht, davon bin ich höchst überzeugt. Damals, als ihr es gesagt habt, kannte ich das Projekt noch nicht. Es muss logischerweise damals schon existiert haben, aber es war mir nicht bekannt. Das hat dann, glaube ich, ein Hörer oder Hörerin ein paar Wochen später geschickt. Aber ich meine, es ist ein relativ logischer Schluss, dass du irgendeine Art von Authentifizierung brauchst oder Identity-Layer auf Information. Also jede Information muss eigentlich mit einem Konzept wie Authorship oder Identity versehen werden. Von daher wundert es mich nicht, dass er auch da quasi als, und er hat es ja gegründet, im Laufe seiner Arbeit für OpenAI hat er sich gemerkt, dass es nur eins der Probleme sein wird, was auf uns zukommt. Würde ich da investieren? Vermutlich ja. Ich glaube schon. Ich würde nicht sagen, in alles investieren, was gerade Identity löst, aber ich glaube, er hat guten Zugang zur Distribution in Microsoft, um das Produkt erfolgreich zu machen. Und nichts ist einfacher, als jedem Corporate-Seed von Microsoft Office klarzumachen, dass man aus Sicherheitsgründen jetzt so einen Fingerprint-Scanner braucht, um sich zu authentifizieren. Das ließ sich super verkaufen. Das kann man mehr oder weniger auch in jedem Laptop unterbringen. Also den Iris-Scan eventuell über eine bessere Webcam. Fingerprint-Scannen gibt es ja auf den meisten Laptops auch so schon. Ich glaube, es ist ein total spannender Markt für Microsoft oder für Hardware-Hersteller insgesamt. Ob wir die Blockchain dafür brauchen? I don't know. Am Ende brauchst du ja auch da wieder, es bringt halt neue Probleme mit sich, du musst ja den Hash-Wert deiner Iris oder deines Fingerprints irgendwo speichern. Du brauchst schon wieder so eine Art, du brauchst nicht wirklich einen Orakel. Du kannst sagen, was ist, wenn du gehackt wirst? Das ist eine gute Frage. Du hast ja nur begrenzt viele Fingerprints. Was ist, wenn jemand sozusagen schafft, ein Ei nachzubauen, synthetisch? Und den kannst du ja theoretisch, dann kannst du dieses Passwort in Anführungsstrichen nie wieder benutzen. Und irgendwann sind die Finger alle. I don't know. Alles Probleme mit denen, die sich beschäftigen müssen. Aber ich halte es für ein super spannendes Projekt und ich bin eineinhalb Prozent von dem Problem überzeugt, dass sie lösen wollen. Aber ich würde mich interessieren, ob es andere Lösungen gibt. Also kannst du Menschen anders noch identifizieren? Ich glaube, durch Stimmmuster wird es immer schwerer werden. Ja, schwer. Blutprobe vielleicht.
Für jede E-Mail musst du so einen Piks in die Hand machen. Dann lass Earnings machen. Hast du uns Earnings mitgebracht?
Ja, ich habe nur die zwei spannendsten der Woche, natürlich nach meinem absolut subjektiven Empfinden. Ich habe mir jetzt ausgewählt. Das eine ist die Schweizer Sportschuhmarke ON. Übrigens, wenn man auf einer Stadtführung unterwegs ist oder so, es trägt wirklich jeder zweite Touri einfach ON-Schuhe jetzt. Und definitiv auch mehr im gehobeneren Alter, glaube ich. Schon Wahnsinn, was die... Also das lässt einen fast überlegen, was da schon Grenzen des Wachstums sind. Wenn einigermaßen jeder besser gebildete Mensch Ü40 diese Schuhe in der Freizeit trägt. Nicht jeder, das ist übertrieben. Aber es scheint schon zu einer... Also meiner Meinung nach, die Zahlen sprechen überhaupt nicht für Sättigung. Aber rein in der Beobachtung sehe ich schon eine krasse Durchdringung des Marktes bei ON. Was natürlich auch heißt, die guten Margen kommen erst noch. Also dass Leute... Viele haben die halt das erste Mal gekauft und werden jetzt zu Wiederkäufern zu niedrigeren Marketingkosten damit. Das heißt, aus Margensicht könnte es noch viel spannender werden. Die Frage ist, wie viel Wachstum gibt es langfristig bei ON. Wie auch immer, sie konnten den Umsatz um noch mal 78% steigern. Vor Quartal waren es 92%. 78% ist brutal gut. Also man sieht überhaupt nichts von sowas wie einer E-Commerce-Katerkrise oder so. Es hilft vielleicht sogar, dass Offline-Läden wieder aufhaben. Weil ich glaube, sie noch 30-40% auch offline verkaufen. So in spezialisierten Running-Läden oder Intersport und so weiter. Die Rohmarge hat sich einfach brutal verbessert. Das war im letzten Jahr 52%. Das war so ein bisschen ein Tiefpunkt auch. Und die ist inzwischen bei 58%. Also du würdest nicht denken, dass wir irgendeine Art von Konsumentenschwäche, Rezession oder so haben, wenn sie ihre Rohmarge um 6,5% steigern können. Dafür würden die meisten E-Commerce-Ler ihr Erstgeborenes weggeben und dann rotzt das einfach mal so hin. Steigert Umsätze um 78% und die Rohmarge um 6,5% Punkte. Im Vorjahr waren sie break-even im Q1. Jetzt macht man schon 40 Millionen operativen Gewinn aus 420 Millionen Umsatz. Also rund 10% operative Marge. Wahnsinnig gutes Ergebnis. Also Wachstum fast 80%. Rohmarge fast 60%. Operative Marge 10%. Unmöglich gut für einen Sportartikelhersteller. Ansonsten, was man schon noch sieht, ist, dass die Inventories erheblich gestiegen sind. Also man hat über ein Quartal im Lager liegen. 465 Millionen an Inventories. Das waren im Vorjahr nur 160 Millionen. Also es besteht so ein bisschen die Gefahr der Überproduktion. Man könnte sagen, sie rüsten sich für weiteres Wachstum. Man könnte auch sagen, ihre hohe Rohmarge kommt nicht aus dem Wachstum. Sie kommt mit dem Preis, dass sich trotzdem Lagerbestände anstauen. Und vielleicht wäre es auch schlau, mal auf Marge zu verzichten, um die Lager leer zu verkaufen. Wobei mein Gefühl ist, dass die typischen ON-Kunden nicht besonders preissensibel sind. Und so die Preiselastizität. Also vielleicht ist es für ON sogar schlauer, Produkte mit der hohen Rohmarge zu verkaufen und zur Not mal ein paar wegzuschmeißen, als für alle die Preise zu senken. Weil das vielleicht gar keine Nachfrageeffekte so stark hatte. Ich glaube, die kosten so 139 bis 159 Euro, wenn ich mich nicht irre. Wenn die jetzt 10, 15 Euro billiger werden, dann verkaufen sie wahrscheinlich 20% mehr Schuhe. Von daher ist es vielleicht die richtige Strategie. Ich glaube, Marketing wird leider nicht einzeln ausgewiesen. Man kann aber sagen, dass die Selling General and Admin, da ist Marketing mit drin, um 71% steigen. Also das ist weniger als der Umsatzanstieg, aber man hat schon ordentlich Geld ausgegeben für den Umsatzanstieg. Cash ist ungefähr stabil, also man produziert jetzt nicht so viel Aufhalte. Adjusted Ebitda ist egal eigentlich. Das Networking Capital steigt um 130%, also da auch so ein bisschen die Inventory ist mit abgebildet. Sie wachsen auch durch alle Geografien, also Nordamerika 95%, Europa 59%, Asien, Pazifik rund 90%. Schuhe wächst immer noch am stärksten. Also was man schon sagen muss, dass sowohl die Kleidungssparte als auch die Accessoiresparte insgesamt keine 5% des Umsatzes ausmachen. Also Schuhe sind das Einzige, was man ihnen wirklich zutraut im Moment. Aber es sind also wahnsinnig gute Ergebnisse wieder. Man muss schauen, was irgendwann mit den Inventories passiert. Es besteht schon die Gefahr, dass man jetzt ein bisschen heiß läuft mit der Vorproduktion. Und dann eventuell darauf sitzen bleibt. Obwohl wie gesagt, die Rohmarge ist wahnsinnig gut. Einfach mal den Gross Profit hat man verdoppelt gegen das vorher. Also mit 78% Umsatzwachstum hat man den Rohertrag von 122 auf 245 Millionen pro Quartal gesteigert. Verdoppelung des Rohertrags, was ja die eigentliche betriebliche Leistung ist. Absoluter Wahnsinn.
Das hört sich alles super an, aber wieso ist die Aktie jetzt in den letzten 5 Tagen um 17% gesunken?
Ich würde vermuten, wenn überhaupt, wegen der Inventories oder der allgemeinen Stimmung. Vor Quartal hat er 92% Wachstum gehabt, noch mehr. Aber ja, ne, kann ich sonst keinen Grund für erkennen. Ich glaube man müsste bei den Kosten langsam mal ein bisschen auf die Bremse treten. Die Marge verbessert sich schon, aber wie gesagt, ich sehe gewisse Grenzen des Wachstums einfach durch die schon sehr hohe Marktdurchdringung. Natürlich kann sich jeder der ein Paar hat noch ein zweites kaufen, eventuell noch ein drittes. Aber ich würde jetzt nicht dauerhaft mit 80% Wachstum rechnen, um es mal so zu sagen. Aber Sekunde, ich schaue nochmal nach, was der Markt dann nicht mochte gern. Ich sehe nur das übliche, also der Ausblick war nicht positiv genug. Die Ergebnisse waren sehr gut, deutlich über den Analystenschätzungen. Aber die Guidance, der Ausblick nach vorne war zu konservativ, zu vorsichtig. Wie gesagt, ich wäre sehr verwundert, wenn sie jetzt in den nächsten Quartalen auch 80% Wachstum schaffen.
Dann SEA, wie sieht es bei denen aus?
Genau, SEA Limited ist die große oder eine der großen Handelsplattformen in Südostasien zusammen mit Alibabas, Lazada. Es besteht aus drei Geschäftssparten, Digital Entertainment, was letztlich Gaming ist, E-Commerce, was die Handelsplattform ist und Sales of Goods, was ihr eigenes Retailgeschäft ist. Digital Entertainment ist weiter rückläufig. Die Gründe dafür haben wir schon ein paar Mal beschrieben. Das ist einerseits chinesische Regulierung, die Gaming reguliert im Sinne von einfach Restriktionen setzt, dass Kinder nur eine gewisse Anzahl von Stunden spielen können und so weiter. Und andererseits natürlich auch so ein bisschen der Nach-Corona-Effekt ist. Gaming hat natürlich während Corona ein absolutes High gehabt. Deswegen halbiert sich das jetzt noch ein weiteres Mal auf noch 540 Millionen Umsatz. Das E-Commerce-Geschäft wächst aber das dritte Quartal in Folge mit 50 Prozent auf einem sehr hohen Level. 2,25 Milliarden sprechen wir hier pro Quartal. Ihre eigenen Umsätze, da fahren Sie in eine ähnliche Strategie wie Amazon. Das heißt, das E-Commerce-Plattform-Geschäft wächst um 51 Prozent. Ihre eigenen Produkte verkaufen Sie aber 9 Prozent weniger. Also mehr Plattform, weniger eigener Handel. Genauso wie Amazon das macht. Der Rohertrag hat sich verbessert von 40,4 auf 46,6 Prozent, obwohl Gaming, was hochmarginal ist, wegfällt. Und man hat beim Marketing einfach 60 Prozent eingespart. Also Sie machen 50 Prozent mehr Umsatz mit 60 Prozent weniger Marketing. Das heißt eigentlich eine vierfache Effizienz. Aber Sie erreichen 50 Prozent mehr mit der Hälfte des Einsatzes. Das ist schon sehr beeindruckend, dass man die Marketingkosten von über eine Milliarde auf 400 Millionen gesenkt hat. Der operative Verlust ist kein Verlust mehr, sondern ein Gewinn. So wie schon im Vorquartal zu Weihnachten macht man jetzt das erste Mal in der Firmengeschichte auch im Q1 einen operativen Gewinn. Vorher noch eine halbe Milliarde Verlust. Dieses Jahr eine achte Milliarde, 125 Millionen plus, was vier Prozent operative Marge entspricht. Adjusted EBITDA deutlich besser, aber da gehen wir mal nicht drauf ein. Das ist von minus einer halben Milliarde auf plus einer halben Milliarde gewechselt. Aber man wächst mit 50 Prozent und ist unterm Strich profitabel und Cashflow positiv. Das Inventar sinkt unter anderem dadurch, dass Sie Ihr eigenes Geschäft nicht fortsetzen oder sukzessive abbauen. Wahnsinnig gute Ergebnisse auch von SIE, die theoretisch unter einem auch schwachen E-Commerce Umfeld leiden. Aber die Region hat einen großen Tailwind, einfach Wirtschaftswachstum hinter sich, hatte nicht ganz so stark unter Corona Auswirkungen zu leiden. Und die Aktie hält sich auch wieder besser, obwohl sie natürlich sehr hoch bewertet war in der Vergangenheit. Und dann haben wir noch zwei News, wo wir gerade bei Handelsplattformen sind. SHEIN hat sich refinanziert wieder und zwar hat man laut Wall Street Journal auf eine Bewertung von in Anführungsstrichen nur noch, ich glaube 66 Milliarden. Sekunde, wo habe ich? Man hat zwei Milliarden aufgenommen auf 66 Milliarden. Genau, SHEIN war früher mal schon über 100 Milliarden wert. Ich hatte vor einem Jahr so mal Peak SHEIN ausgerufen, weil ich nicht glaubte, dass es dauerhaft so erfolgreich sein kann. Nicht, dass es jetzt vom Markt verschwindet wie Wish, aber dass es jetzt auch nicht unbegrenzt wachsen kann. Es wächst tatsächlich aber noch relativ dynamisch, aber zumindest die Bewertung ist jetzt auf 66 Millionen runter. Auf diese Bewertung hat man in Anführungsstrichen nur zwei Milliarden aufgenommen von, ich glaube, Sequoia Capital, General Atlantic und Mubadala, also der Sovereign Wealth Fund der Vereinigten Arabischen Emirate. Das ist sicherlich nicht der beste Signaling Investor. Ich würde auch davon ausgehen, dass die Runde strukturiert ist, um diese Bewertung zumindest pro forma noch zu halten. Insbesondere der Fakt, dass man in Anführungsstrichen nur zwei Milliarden aufnimmt, da sind vielleicht die Konditionen so schlecht, sprich Zwangsverzinsung, Liquidation Preference, explizit oder implizit, dass man vielleicht jetzt nicht unendlich viel Geld zu den Konditionen aufnehmen wollte und deswegen erstmal nur zwei Milliarden aufnimmt, um vielleicht neun bis zwölf Monate Runway zu schaffen. Ich würde denken, würdest du jetzt eine IPO machen, würden wir weit unter 50 Milliarden rausgehen am IPO-Markt, also ich glaube nicht an die 66 Milliarden. Wir werden es irgendwann erfahren, wie es wirklich um Schienen steht. Auf jeden Fall konnten sie jetzt erstmal zwei Milliarden zu, also man muss sagen, Sequoia und General Atlantic sind Bestandsinvestoren, Mubadala ist neu hinzugekommen und wie gesagt, not the smartest money on earth probably, aber bleibt fundingfähig in der Zeit zu einer pro forma hohen Bewertung. Auch jetzt nicht zu schlimm. Von Private Equity Firmen gekauft werden, optimiert werden und später sozusagen fitter wieder an die Börse gebracht werden. Fitter kann heißen, man hat eine neue Pricing oder Businessmodellstrategie kann heißen, man macht eine neue Produktstrategie kann natürlich auch heißen, man nimmt Kosten raus, versucht das gleiche mit weniger Geld zu erreichen, sowohl in R&D als auch Marketing. Und dann der neueste Chatter, die neuesten Gerüchte sind, dass New Relic, also New Relic macht, ich würde sagen auch Server Observability würde man es nennen, also Analyse und Überwachung von Prozessen auf produktiven Servern. Da scheinen sich jetzt TPG, Texas Pacific Group und Francisco Partners, ein, ich würde sagen auf Health und Tech spezialisierter Private Equity Fund, für eine Übernahme auf bis zu fünf Milliarden Bewertung zu interessieren. Also die Aktien mit einem zweistelligen Anstieg reagiert darauf. Also es könnte sein, dass Francisco Partners und TPG die New Relic von der Börse nehmen, um da weitere Potenziale zu heben. Ich denke, wir haben das gesehen mit Cooper, glaube ich, bei Toma Bravo und Vista Equity Partners. Ich glaube wir werden noch mehr solcher Deals sehen. Gerade so die Firmen in dem Bereich, die es nicht über zehn Milliarden geschafft haben oder die jetzt deutlich unter zehn Milliarden gefallen sind durch die Anpassung der Bewertung, die sind prädestiniert eigentlich, wenn es prinzipiell Potenzial und Wachstum gibt. Und eventuell schon positiven Cashflow von Private Equity auch von der Börse genommen zu werden, sofern die Bewertungen so günstig bleiben. Gleichzeitig steigen aber die Kreditkosten für die Übernahme. Also es ist jetzt auch nicht so einfach, wie die Firmen sind jetzt alle sportbillig, sondern die Finanzierungsbedingungen für die Übernahme werden natürlich zunehmend schwerer. Wenn die Dollar Treasury schon irgendwie fünf, fünfeinhalb Prozent yieldet, dann muss man für Junkbonds, um so eine Übernahme zu finanzieren, vermutlich neun bis elf Prozent Zinsen zahlen. Je nach Eigenkapitalquote und Fitness des Unternehmens, sodass man natürlich auch Firmen braucht, die relativ kurzfristig gute Cashflows entwickeln können.
Top, vielen herzlichen Dank Pip. Ich wünsche dir viel Spaß auf dem Fahrrad. Pass gut auf deinen Kopf und deinen Popo auf und wir sprechen nächste Woche wieder. Habt ein schönes Wochenende.
Bis dann. Ciao, ciao.