Doppelgänger Folge #251 vom 23. Mai 2023

KI-reativität | Instagram wird Twitter? | Tiger Global verkauft am Sekundärmarkt | 💸 B2B SaaS | 👋 Neeva Search | Dynatrace | Figs Earnings | Marc Lasry

Warum hätte Pip in Neeva investiert, obwohl sie ihre Suchmaschine jetzt einstellen mussten? David Heinemeier Hansson glaubt SaaS ist zu teuer. Wer ist Marc Lasry? Zahlen von Figs und Dynatrace. ChatGPT fantasiert und halluziniert zwar schon viel, aber wird AI echte Kreativität ersetzen?


Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:03:05) Meta macht Twitter Konkurrenz 

(00:08:05) Marc Lasry 

(00:14:50) Is Enterprise SaaS zu teuer

(00:23:30) Dynatrace Zahlen

(00:27:40) Figs 

(00:32:10) Tiger Global

(00:41:50) AI und Kreativität

(00:52:30) Neeva


Shownotes:

Gloeckler's neuer Instagram Account: https://instagram.com/philippgloeckler

Marc Lasry on Markets, Debt Standoff, Sports Investing (Pickleball): https://www.youtube.com/watch?v=n3Luqgoc1D4

Tiger Global FT Artikel: https://www.ft.com/content/2f51e568-024d-4431-aef1-063477807e51

SaaS costs: https://world.hey.com/dhh/it-s-not-just-cloud-costs-that-are-out-of-control-efcd098c


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 251 Ende Mitte Mai. Wie läuft es auf der Tour de Pipe?
Sehr gut, sehr gut. Ich kann mich nicht beschweren, obwohl sie heute leider vorerst enden muss. Also ich habe mein Ziel natürlich nicht ganz erreicht. Dafür hat eigentlich alles andere sehr gut geklappt. Also durch das Fahren an Flüssen entlang, was den Vorteil hat, dass man weniger Steigungen hat und gute Radwege generiert, schafft man natürlich nicht irgendwie annähernd auf die Luftlinienentfernung zu kommen, die man sich im Kopf mal ausgerechnet hat. Weil man da so durch Deutschland durchmeandert. Dadurch werde ich mein Ziel jetzt mit Bahn erreichen. Morgen. Aber ich habe es immerhin an drei Flüssen entlang durch vier Bundesländer geschafft.
Nicht schlecht. Und wie fährst du zurück?
Zurück fahre ich mit der Bahn. Angefangen habe ich an Rotenburg, das war Franken, also Bayern. Das wird die Franken anders sehen, aber in jedem Fall ist es ein eingestelltes Bundesland. Dann Wertheim liegt in Baden-Württemberg. Dann nach Norden Richtung Aschaffenburg und Frankfurt ist dann Südhessen logischerweise. Und jetzt bin ich in Mainz angekommen und das wiederum ist Rheinland-Pfalz. Und so habe ich es auf kurzes Weg durch vier Bundesländer geschafft. Es ist keine größeren Schäden. Ich bin relativ zufrieden.
Kannst du auf dem Fahrrad richtig gut.
Wir haben schön Glattchen zu dir.
Da muss Jan mal wieder für sein Geld arbeiten. Tut mir leid, Jan.
Das hat er gesagt, Jan. Ich sehe das nicht so.
Also wenn du so vier Stunden Fahrrad fährst am Tag, was geht dir so durch den Kopf? Guckst du die ganze Zeit nur, oh schön, ein Baum, ein See, ein Boot? Oder magst du dir schon deine nächste AI Keynote im Kopf aus?
Beim Wandern tue ich das definitiv. Das ist einer der Nachteile, also abgesehen davon, dass alles so schnell an einem vorbeifliegt. Also ich höre schon einen Podcast dabei und kann Informationen aufnehmen. Aber ich habe nicht diese kreative Langeweile, dass ich wirklich tief durch Dinge nachdenken kann. Das fände ich am Wandern tendenziell besser. Es hat beides so seine Vorteile. Aber man wird trotzdem ganz gut frei im Kopf. Aber es ist nicht so, dass man jetzt wirklich tiefe Gedanken hat. Dazu braucht man so ein bisschen dieses Monotone des Wanderns, habe ich das Gefühl. Dazu ist Fahrradfahren dann fast zu abwechslungsreich. Weil man ja doch das Terrain schnell ändert und man so einen Minutentakt von Dorf zu Dorf kommt. Ja, leider. Das ist was, was beim Wandern wirklich besser ist.
Heute ist ja eine der unaktuellsten Podcastfolgen, die wir je aufnehmen. Also wir nehmen montags, morgens, vormittags auf. Ihr hört es mittwochs.
Wenn noch was passiert, können wir natürlich nochmal ein kleines Add-on aufnehmen. Der Grund dafür bin ich. Entschuldige mich für die mangelnde Aktualität. Aber ich habe morgentags Aussichtsratssitzungen und AGM, Aktionärsversammlungen und viel Reisetätigkeit. Es wird schwer dazwischen aufzunehmen. Aber wenn was ganz Wichtiges passiert im Taubenverein, dann machen wir natürlich noch eine Sondersendung.
Wenn wir schon beim Taubenverein sind. Eine News ist, dass Meta wohl jetzt Twitter-Konkurrenz macht. Freust du dich, dass du jetzt auf Instagram in Zukunft irgendwelche witzigen oder bösen Tweets raushauen darfst?
Ja, ich glaube den Verdacht gab es vorher schon mal. Aber es ist jetzt eine Slide aufgetaucht aus einer internen Präsentation, die darauf hindeutet, dass man sich in Zukunft sein toxisches textbasiertes Netzwerk aussuchen kann und nicht mehr nur auf Twitter zurückgreifen kann. Macht das Sinn für Meta? Ich glaube, das soll innerhalb von Instagram sein oder als Standalone?
Ich habe es irgendwie unter Instagram-Brand, aber Standalone gesehen.
Ich bin mir nicht so sicher, ob es so schlau ist, die Audience zu separieren und in kleinere Bruchstücke zu machen. Dadurch verliert man ja tendenziell Netzwerkeffekte. Gleichzeitig war Twitter natürlich noch nie so angreifbar. Und die Opportunität zu nutzen mit wahrscheinlich relativ niedrigen Mitteln, mit günstigem Budget dann einen guten Shot zu bekommen, einen ernsthaften Twitter-Konkurrenten aufzubauen, ist vermutlich nicht blöd, das zu versuchen und so ein bisschen den Todesstoß zu versetzen. Ich glaube tatsächlich selber nicht dran. Ich werde es höchstwahrscheinlich selber nicht nutzen. Ich werde es vielleicht ausprobieren, um es zu verstehen. Aber ich bin begrenzt skeptisch. Ich kann mir durchaus vorstellen, warum das strategisch sinnvoll erschien für Facebook oder für Meta. Du kannst übrigens mal zurück zu Instagram gehen, bitte, damit mir nicht ständig Leute Nachrichten für dich schicken. Ich habe ungefähr fünfmal Nachrichten über Pickleball. Da geht es gleich noch darum, glaube ich. Aber es gibt News aus dem Pickleball-Universum, die schicken mir dann Leute mir zu, ich glaube, weil sie dich nicht finden auf Instagram.
Ja, es ist witzig, dass du sagst, ich habe mir gestern ein Instagram-Account gemacht. Wirklich? Man findet mich jetzt unter Philipp Glöckler. Du hattest doch schon mal einen. Es ist gar nicht so einfach gewesen, ein Instagram-Account zu machen.
Du hattest doch schon mal einen.
Ja, ich versuche immer noch meinen alten Handel zurückzubekommen. Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass ich den Handel Glöckler habe. Aber ich weiß nicht, wie ich dran komme. Ich kann das Passwort nicht zurücksetzen. Jetzt habe ich mir Philipp Glöckler gemacht. Ich habe null Beiträge, null Follower und folge niemanden. Ich habe auch keinen blauen Haken. Instagram hat gedacht, ich wäre ein Bot, als ich mich angemeldet habe, weil ich wahrscheinlich so viele andere Accounts habe. Aber ja, ich bin jetzt auffindbar. Man kann mich folgen.
Du kannst versuchen, dich mit E-Mail einzuloggen.
Für meinen alten Account?
Du sagst, statt Accountname nimmst du Telefonnummer oder E-Mail.
Eigentlich kannst du das Passwort auch zurücksetzen, wenn du einfach nur den Account reingibst. Das funktioniert aber nicht bei mir.
Vielleicht ist es dann doch nicht dein Account. Du musst mal in alten Stories von mir nachschauen. Ich suche jetzt raus, wie der Name herkommt.
Ja, aber dann in uralten Stories.
Ich habe einen Verdacht, wo ich das finden könnte.
Nein, ich habe Pickel, Lollipop und Doppelgänger und jetzt Philipp Glöckler. Ich habe jetzt nur ein Ziel, mehr Follower als du. Wie viele hast du auf Instagram? Keine Ahnung, das ist nicht mein präferiertes Netzwerk.
Ich glaube, so 10.000.
Also wenn Pip sagt, er glaubt 10.000, dann sind es weniger.
Sekunde, ich muss mal kurz gucken. Ich glaube, du bist bestimmt irgendeiner Story erwähnt. Ne, tatsächlich nicht.
Aber die ganzen Pickel-Stories, die du bekommst, kriege ich auch.
Achso, dann bin ich ja beruhigt. Ich habe 9.128 Follower. Ja, also gut, dann hast du jetzt wieder einen Account, den Leute nutzen können, um dir wichtige Dinge zu schicken.
Und heute Morgen gab es noch eine andere News. In unserer Community hat ein Philipp gefragt, was mit Meta los ist, weil wohl ein Journalist gepostet hat, es wird ein schlechter Tag heute. Also Montag, der 22. Mai wird ein schlechter Tag für Meta. Hast du irgendeine Idee, warum?
Also das Offensichtlichste wäre, dass heute weitere 6.000 Entlassungen exekutiert werden. Also das sind nicht zusätzliche nach meinem Verständnis, sondern einige von denen, die bereits angekündigt wurden. Meta hat ja quasi das groß angekündigt, wie viel sie cutten wollen für die Aktionärin. Und für die MitarbeiterInnen hat man aber gesagt, wer, wann, wie, das überlegen wir uns ganz in Ruhig, damit ihr alle hier mal ordentlich in die Hände spuckt. Und diesen Montag soll es glaube ich zu weiteren 6.000 einfach kommen. Wie gesagt, es sind aber nicht inkrementelle, sondern die, die angekündigt waren. Ob man es jetzt auch nach europäischem Arbeitsrecht inzwischen schon hinbekommt, oder ob es da Änderungskündigungen gibt, Auflösungsverträge, das kann ich noch nicht beurteilen.
Also eher schlechte News für MitarbeiterInnen und gute News für Aktionäre.
Das ist bei den Klassen fast immer der Fall.
Kannst du mir erklären, wer Marc Larzay ist? Jeden Monat finde ich, oder jede Woche finde ich einen neuen Milliardär, von dem ich noch nie irgendwas gehört habe.
Ja, es gibt ausreichend davon. Marc Larzay war Teilbesitzer der Milwaukee Bucks, immer zusammen mit Fortress. Ihm hat glaube ich ein Viertel der Milwaukee Bucks gehört. Und das ist die Story, die ganz viele Leute uns zugeschickt haben, nämlich dass er ein großer Pickleball-Afficionado ist und das vor allen Dingen als ein gutes Investment sehen. Er hat glaube ich gesagt, er hat, was war das, 100.000 in irgendein Team mit einem Ex-Tennisplayer investiert und glaubt, dass das jetzt 10 Millionen wert geworden ist. Das wären ja 100x. Wären das 100x? Ja, genau, das ist sein Name. Er ist ein marokkanischer Immigrant, seine Familie ist von Marokko über Paris in die amerikanische Welt emigriert. Und er hat mit Distressed Debt sein Vermögen gemacht. Er war zeitweise der größte Distressed Debt-Fund. Und Distressed Debt sind Subprime Schulden. Subprime ist natürlich ein anderer schlechter Anglizismus. Ich weiß gar nicht, was das deutsche Wort dafür ist. Das sind Schuldverschreibungen oder Schuldkontrakte, die nicht mehr einwandfreie Bonität genießen, beziehungsweise die eigentlich kurz vorm Wertloswerden sind. Dadurch können die Renditen einfach sehr hoch sein, weil es ist ja so, dass wenn, ein gutes Beispiel wären, bei den Banken pleiten gerade, da wurde ja auch immer auf die Schuldverschreibung der Banken geschaut, wie die notieren. Normalerweise werden die Anleihen für 100 Dollar rausgegeben, dann kriegt man sein Coupon, seine Zinsen jedes Jahr. Und wenn die Wahrscheinlichkeit, dass man sein Geld am Ende wieder zurückbekommt, kleiner wird, dann sinkt der Wert dieser Anleihen von 100 auf 80 Dollar. Sollte sie dann doch zurückgezahlt werden, hat man natürlich eine höhere Rendite. Wenn man sie für 80 Dollar kauft und nicht für 100, das ist das Gute. Die Gefahr ist aber, und das drückt sich quasi in dem Abschlag am Kurs aus, dass es eventuell auch die Wahrscheinlichkeit gibt, dass man die Bank bankrott gibt und man dann gar nichts bekäme oder eben nur einen Anteil. Ganz oft ist es eben nicht so, dass man gar nichts bekommt, sondern einen kleinen Anteil. Und worauf Mark Lesley sich spezialisiert hat, ist quasi solche Schuldkontrakte oder Schuldwertpapiere zu handeln, indem man einen Informationsgewinn hat oder mehr Risiko bereit ist einzugehen. Das heißt, er kauft Schulden für weniger als 80 Cent on the Dollar und schafft es damit, zweistellige Renditen zu erwirtschaften. Und es ist eben nicht so unsicher, wie man glaubt, weil am Ende eben dann auch noch Assets hinter diesem Unternehmen stecken. Das heißt, wenn man in der Schuldrangfolge an der richtigen Stelle ist, könnte das durchaus interessant sein. Und ja, das hat er jahrelang sehr erfolgreich gemacht mit Avenue Capital, hieß glaube ich das Vehikel, was er genutzt hat. Er selbst sagt, sein bester Deal war aber das Kaufen der Milwaukee Bucks, wo er glaube ich für 550 Millionen eingestiegen ist. Und sie vor, ich glaube vor einem Jahr oder zwei Jahren, also Milwaukee Bucks ist ein NBA-Team in den USA, ich glaube 2020 oder, nee, letztes Jahr waren Golden State Warriors, 21 waren glaube ich Milwaukee Bucks und 19 Raptors, da war ich in den USA. Ja, 2021 haben Milwaukee Bucks das NBA-Final gewonnen und er ist dann zu dreieinhalb Milliarden ausgestiegen, also hat sein Geld mehr als versechsfacht, innerhalb von, ich glaube, rund zehn Jahren.
Genau, ich glaube es war im April dieses Jahr, also dass er raus ist, meine ich, die News im April dieses Jahres gewesen. Wobei, ich habe diese News heute und gestern so ein bisschen verfolgt und so ein bisschen gelesen und bis ich den Wikipedia-Eintrag gelesen habe über das Team, habe ich die ganze Zeit gedacht, er wäre der alleinige Owner von diesem Team.
Er hat 25 Prozent gehabt, den Rest hatte Fortress, was ein anderer Investor ist, glaube ich, ein börsennotierter auch.
Ja, es scheint so ein bisschen das Thema zu sein, bei Jay-Z oder so, oder auch Tzhe Ma was glaube ich das gleiche, die sich irgendwie da hingestellt haben, meinten, ich bin der Besitzer von dem und dem Team und dann guckt man so nochmal tiefer und so, ja.
Golden State Warriors haben gefühlt zwei Dutzend Owner, also die nennen sich alle Owner und teilweise gehören dann irgendwie ein Viertel Prozent oder so.
Ja, aber der größte Flex auf jeden Fall ist der Besitz eines Pickleball-Teams jetzt. Das hat er ja auch ganz früh, weil da gibt es ja jetzt eine ganze Liste von Promis, die in irgendwelchen Teams investiert sind. Es gibt drei Ligen und für diese drei Ligen gibt es dann verschiedene Teams und die meisten sind bei der Major League Pickleball sind Owner. Wobei man bei ihm halt, also so, dass er das so positioniert, finde ich schon auch wieder ein bisschen krass, weil, du musst dir vorstellen, die haben die Liga aufgebaut und waren das erste Team. Also, stell dir vor, Pickle wird jetzt eine europäische Liga oder eine deutsche Liga und ich rufe all meine Freunde an und sage, jetzt ist deine Chance eine der ersten Teams zu haben. Und wenn du dann, also da ist es wahrscheinlich in Amerika auch nicht so die größte Überraschung, dass du aus 100.000 dann irgendwie, ja was auch immer, 10 Millionen machst und, dass er, der in solchen Summen operiert, dass er dann sagt, das ist ein super, super krasses Investment, kannst du ja nicht so ganz vergleichen. Also 100.000 oder irgendwie, was hat er bezahlt für das Basketball-Team, 550 Millionen?
Also 175, nicht ganz, ja es ist, am Ende kann er sozusagen in einer Stunde oder in einem Tag Beratung wahrscheinlich mehr verdienen oder irgendwie so. Also das ist natürlich keine sinnvolle Verwendung seiner Zeit, aber ich denke auch, dass er das noch langfristig sieht und nicht vorhat, das jetzt bei 10 Millionen zu verkaufen.
Bei Pickleball gibt es auf jeden Fall jeden Tag News, die wir über alle Kanäle reinkriegen. Das war jetzt eine News, dann ist jetzt in Amerika, wird jetzt überlegt um aus Malls Pickleball-Plätze oder Hallen zu bauen.
Hast du mal überlegt einen separaten Pickleball-Podcast zu machen, weil ich eigentlich null Bock habe über das Thema zu sprechen.
Ja, also wer über Pickleball mit mir sprechen möchte, das gerne melden, nein Quatsch. Lass uns lieber über andere Themen reden, lass uns zurück zu SARS gehen. Ist Enterprise SARS am Ende? Es gibt einen neuen Blogpost oder einen wochealten Blogpost von DHH, in dem er erklärt, dass er nicht versteht, wieso man so krass viel für SARS-Produkte ausgeben muss. Hat er recht? Hast du Angst um deine SARS-Titel?
Nein, Angst nicht. Es geht mal wieder um David Heinemeier-Hansen, der ein Basecap-Gründer und Hey.com-Gründer ist. Dem ist aufgefallen, dass Coinbase 65 Millionen an Datadog überwiesen hat. Da kommen wir gleich noch zu, ich habe Datadogs Konkurrenten, Deiner Trace, auch auf vielfachen höherer Wunsch mal ins Sheet gepackt. Ja, richtig ist, dass viele dieser Firmen einfach gut verdient haben, weil sie gut mit den Kunden mitwachsen, sie haben gute Revenue Expansion Rates, weil in dem Fall Datadog, das ist ja App Monitoring in der Cloud letztlich. Die Frage ist, also man kann natürlich sagen, die Firmen werden zu teuer, aber es ist ja nicht zwangsläufig, dass sie ihre Preise erhöhen. Ich glaube, sie haben einfach so ein spannendes Geschäftsmodell, wo sie mit dem Kunden wachsen, so wie ein Snowflake zum Beispiel auch. Und im Fall von Deiner Trace oder so ein Datadog ist natürlich so, das Unternehmen, je größer sie werden, desto komplexer werden sie und desto mehr Apps haben sie einfach, irgendwelche Microservices, die ständig gemonitort werden müssen, separate Apps für irgendwelche Devices, irgendwelche Ländervarianten. Du versuchst alles irgendwie multi-client fähig zu bauen, um vielleicht White Labels auch beliefern zu können oder APIs anzubieten. Und das heißt, sie profitieren, glaube ich, von der Komplexität der Unternehmen. Was jetzt bedrohlich sein könnte, ist natürlich, dass die Unternehmen vielleicht eine Tendenz dazu entwickeln, also einerseits datensparsam zu werden, das heißt einfach nicht mehr alle Daten zu speichern, das könnte zum Beispiel gegen Snowflakes spielen, oder auch einfach Komplexität zu reduzieren, weil Komplexität einer der Hauptkostentreiber ist. Also machst du zum Beispiel, sagen wir mal, jetzt wirklich konstruiert und nicht wertend, aber würdest du alle arabischen Länder zumachen, die vielleicht gar nicht viel Umsatz bringen für ein gewisses Produkt, kannst du allein dadurch, dass du Sprache von rechts nach links oder so nicht mehr unterstützen musst, wahrscheinlich viel Komplexität sparen. Weiß nicht, ob es ein gutes Beispiel ist, aber das sind schon Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man jetzt versucht Kosten zu sparen. Dagegen spricht aber, dass vor einem halben Jahr, hätte ich noch gesagt, tendenziell halten wir zu viele Daten. Wer braucht die E-Mails von vor zehn Jahren noch oder irgendwelche Nutzerdaten von vor 2010? Andererseits wären Daten jetzt glaube ich unheimlich wertvoll und als Trainingsdaten können nicht bei allen, aber bei manchen Geschäftsmodellen auch ältere Daten nochmal richtig wertvoll sein. Ein Beispiel zum Beispiel um synthetische Nutzer. Habe ich das hier erzählt oder nur auf der Keynote? Also eine der Thesen ist ja, dass in Zukunft nicht mehr die Programmierung und Produktentwicklung der Bottleneck sein könnte, weil das kostengünstiger und schneller wird mit AI, sondern dass mein Problem ist, ich habe nicht mehr genug Nutzer, um die ganzen Produktveränderungen zu testen, im schlimmsten Fall. Und da gibt es zum Beispiel Möglichkeiten aus alten Nutzerdaten so virtuelle oder synthetische Nutzer zu bauen, die sich verhalten wie normale Nutzer, um zumindest eine Prognose auf den Conversion Uplift zu machen. Also um zu entscheiden, welche Tests ich dann wirklich teste, kann ich so eine erste Idee durch die Nutzung von künstlich erzeugten Nutzern, falls das Sinn macht, zu erzeugen. Und dafür sind historische Nutzerdaten dann zum Beispiel doch total wertvoll. Also es ist alles nicht so einfach. Ich mache mir auf jeden Fall kein, wenn ich mir Sorgen machen würde, dann am ehesten so, dass die Seed-Zahl, dass es noch weitere Layoffs geben wird, wenn wir in eine Rezession rutschen, dass die Seed-Zahl sich weiter reduziert und es dann weniger Aktivität gibt in der Cloud. Unter anderem natürlich auch durch AI. Aber in dem Moment, wo das passiert, würde gleichzeitig eine AI-Boom passieren. Das würden alle Entwickler oder Seeds, die wegfallen bei großen Unternehmen, würden glaube ich sehr schnell zu neuen Kontrakten in Start-Ups werden. Also die Logo-Anzahl, die Revenue-Expansion der großen Kunden würde sinken, dafür würde die Logo-Neugewinnung glaube ich sehr stark steigen, weil einfach es deutlich einfacher wird, neue Produkte und Firmen zu bauen und Kosten kapitaleffizienter. Eigentlich mache ich mir langfristig da nicht so viel Sorgen. Aber mein Horizont ist auch eben 10 Jahre bei sowas. Eine andere Frage, die man sich stellen kann, ist, welche Produkte sind so essentiell, dass man sie eben tatsächlich langfristig braucht. Also ich glaube ein Snowflake, eine Database in the Cloud, sowas ist sehr essentiell. Sowas wie Application Monitoring oder Server Observability, vielleicht kann man sowas, sind das auch Modelle, wo man sagen kann, das kann ich mit AI nochmal deutlich kapitaleffizienter bauen. Die Frage ist, kann ich trotzdem Kunden nochmal kapitaleffizienter gewinnen? Wahrscheinlich nicht, also da könnten vielleicht ein bisschen die Margen unter Druck geraten. Ich glaube Daniel Heinemeyer-Hansen ist so ein bisschen auch ein Extremist, einfach in seinen Sichtweisen, was total spannend macht ihn zu verfolgen, weil er konträre Sichtweisen pflegt. Ich glaube, was in den allermeisten Fällen nicht passiert ist, dass die Mehrheit des Marktes das Verhalten von Daniel Heinemeyer-Hansen übernommen hat. Oder gibt es irgendein Beispiel, wo er in dem Sinne prophetisch war, dass er was für sich selber erkannt hat und dann haben es alle so gemacht. Also seine Startups sind alle sehr klein, sehr profitabel für ihn geblieben. Er hat, ich will jetzt nicht sagen, nichts von Relevanz gebaut, aber es waren kleine Sachen, neue Ansätze, irgendwie bootstrapped, hochprofitabel, kleine Teams, Remote Teams glaube ich. Aber ich will jetzt nicht sagen, dass er der intellektuelle Anführer des Silicon Valley ist damit, auch wenn er so spannende Ansätze verfolgt, die für viele andere sicherlich auch richtig sein können.
Das sicher nicht, aber auf der anderen Seite schafft es halt mit seinen Kommentaren und seinen Blogposts immer wieder PR für seine Produkte zu machen. Also der Blogpost hört ja auch damit auf, dass sie bei Basecamp nie mehr nehmen werden als Summe X.
Das schätze ich auch sehr, dass du auf konträre Gedanken dadurch stoßen kannst. Aber am Ende, sagen wir das Beispiel jetzt hier mit Datadog, woran muss ich dieser Preis messen? Das ist ja, also sofern es kein günstigeres Konkurrenzprodukt gibt, messe ich das Produkt an der inkrementellen Produktivität, die ich da raushole. Im konkreten Beispiel, was wäre, wenn Coinbase der Service den ganzen Tag abschmiert oder so, wegen mangelnder Observability oder mangelndem Performance Monitoring. Das kostet sicherlich viel, viel, viel mehr als diese Jahreslizenz für Datadog. Das gleiche bei Salesforce. Salesforce findet jeder, der damit arbeitet, einerseits unheimlich teuer und gleichzeitig will niemand darauf verzichten, weil die Effizienz des einzelnen Salesmitarbeiter oder Mitarbeiterinnen dadurch so stark gesteigert wird, dass am Ende der Preis, den du für Salesforce zahlst, ein Bruchteil des Effizienzgewinns ist. Also warum würdest du das nicht zahlen wollen? Plus Salesforce hat so eingebaute Netzwerkeffekte, die es noch spannender machen in vielerlei Hinsicht. Aber Sorgen würde ich mir machen bei so Nice-to-have-Applikationen, also wo ich sage, die keine Painkiller, sondern so Vitamine sind, die irgendwas ein bisschen schöner darstellen, ein bisschen besser machen, ein bisschen mehr Performance irgendwo rausholen, aber eigentlich nicht direkt sich in Effizienz oder Kostenersparnis messen lassen. Das könnte eventuell ein bedrohter Teil sein.
Ist New Relic da nicht genauso ein Kandidat?
Auch Deiner Trace läuft eigentlich echt gut. Die wachsen zwar nur noch mit 25%, das ist aber relativ stabil, sind aber operativ schon profitabel mit ungefähr 7% operativer Marge. Problem ist, die Kosten wachsen auch ungefähr so schnell wie der Umsatz gerade, das heißt da muss man jetzt aufpassen, dass man das Umsatzwachstum sich nicht weiter verlangsamt. Spannend ist sicherlich die brutal gute Rohmarge, die liegt nämlich bei 87% nach Non-Gap, wahrscheinlich über 90%, das ist schon ein Rekordwert. Auch 87% operative Marge, das heißt es ist relativ günstig dieses Produkt anzubieten, hohe Zahlungsbereitschaft. Da könntest du jetzt sagen, wenn Deiner Trace 87% Marge hat und Datadog, Sekunde, schaue ich mal kurz, Vergleichswert, auch 80%. Eine gute Frage wäre, wird es nicht auch in SaaS so ein Your Margin is my Opportunity Denken irgendwann geben? Also wird es irgendeinen großen, wenn, das Lustige ist, SEMrush macht das ja im Marketing Tools Bereich, die kopieren einfach, also ich würde sagen, sie lassen sich sehr stark inspirieren von Innovationen am Markt, bauen die kosteneffizient in Osteuropa nach und bauen daraus eine sehr komplette Suite einfach, die vielleicht in Spitzen nicht an die Leistung anderer Tools rankommt, aber ein sehr komplettes Produkt ist. Die Frage ist, und haben dabei in der Regel einen günstigeren Preispunkt am Ende. Die Frage ist, wirst du das nicht auch in ein paar SaaS Märkten haben, dass jemand sagt, ich verzichte auf die 80% Rohmarge, was aber das Produkt dann deutlich weniger attraktiv macht natürlich, aber das ist meine Strategie und baue jetzt mit günstigeren Entwicklungskosten und weniger Kapitaleinsatz gerade so Konkurrenzprodukte dazu, weil 87% Rohmarge sind natürlich schon eine sehr höfliche Einladung an Konkurrenz, das muss man schon sagen. Na gut, Cashflow brutal positiv bei Dynatrace, DBNEA Revenue Expansion 119% für die jetzige Zeit auch ein sehr guter Wert, Gewinn weiter Kunden, ich würde mal schätzen, sind so bestimmt auch mit 10 Mal Umsatz, 35 Mal, Sekunde können wir mal nachgucken, 10 Mal Umsatz, 35 Mal Earnings würde ich denken, also 14 Milliarden sind 11 Mal Umsatz und 41 Mal Forward Earnings. Ja, also man kann jetzt nicht sagen, dass es ein Schnäppchen ist, sieht auf dem Papier relativ berechenbar und solide aus. Ich finde es auf jeden Fall einen der besseren SaaS Werte, ich weiß jetzt nicht, ob ich jetzt Datadog, Datadog halte ich glaube ich noch, deswegen, weil ich wüsste jetzt nicht, ob ich die dagegen eintauschen würde. Datadog wächst noch schneller, könnte sich aber auf das gleiche Wachstum verlangsamen, dann könnte man gut darüber reden, ob Dynatrace das bessere ist. Guck mal, was Datadog kostet, 12 Mal Umsatz, ist natürlich aber noch lange nicht so profitabel. Ich finde beide ganz ordentlich, aber sind auch beide sehr komplett bewertet, also ist jetzt nicht so, wie gesagt, sicherlich kein Schnäppchen und auch keine Kaufempfehlung. Es handelt sich aber nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.eu slash Disclaimer nachlesen. Und dann habe ich noch, achso, oder wolltest du gerne Überleitung machen?
Ich wollte fragen, ob du uns noch die Zahlen von FIX analysieren würdest.
Genau, FIX ist eigentlich ein sehr schönes Geschäftsmodell und zwar Arzt- und Pflegekraftbekleidung übers Internet. Ist natürlich deswegen spannend, weil die sogenannten Scrubs, also die Arztkittel und Schwesternkittel oder Pflegekittel und Ärztinnenkittel, das sind letztlich Berufsbekleidung und Verbrauchsmittel. Das heißt, man muss sie relativ oft wieder bestellen und dadurch ergibt sich fast ein Subscription-Modell. Das hat während Corona unheimlich viel Traktion bekommen und hatte fast dreistellige Wachstumsraten kurz vor dem IPO. Hat dann, ich würde sagen, einen der besten IPOs vom Timing her überhaupt gemacht. Also sind mit dreistelligen Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr an die Börse gegangen. Ich glaube, am Höhepunkt 172% Wachstum und Vervierfachung des operativen Gewinns. Dann hat man ein IPO gemacht und seitdem geht eigentlich alles südwärts. Man wächst jetzt noch mit Mühe und Not 9% gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem Vorquartal schrumpft man, aber im Q4 gibt es immer so ein bisschen Weihnachts. Es gibt offenbar romantische Männer und Frauen, die ihren Liebsten zum Weihnachtsquartal neue Kittel schenken.
Oder Firmen, die noch ein bisschen Geld ausgeben wollen vom Ende des Jahres.
Also dass man einen kleinen Abfall hat, Saisonalität ist nicht ungewöhnlich, der sieht aber ein bisschen größer aus als sonst. Da warten sicherlich viele auf einen Turnaround, um zu verstehen, wann ist eigentlich der Tiefpunkt erreicht. Im Moment geht es immer weiter runter. Zuletzt 9% Wachstum. Gut sieht weiterhin die Rohmarge aus mit 71%. Das ist im Vergleich zur Software natürlich wenig. Im Vergleich zu sonstiger Mode oder Bekleidung ist das aber eine sehr, sehr hohe Rohmarge. Man muss sich vorstellen, wenn man schafft türkisgrünen Arzeln oder Erzengittel für mehr als 50 Euro zu verkaufen, dann ist das automatisch eine sehr hohe Rohmarge. Weil es ein einigermaßen simples Produkt ist, das in großen Stückzahlen produziert und verkauft werden kann. Problematisch ist sicherlich, dass die operativen Kosten weiter mit 27% wachsen. Also Umsatz nur noch 9% plus Kosten wachsen, aber weiter mit 27%. Und so schmilzt mehr und mehr der operative Gewinn hinweg. Jetzt nur noch 3,3 Millionen Gewinn auf 120 Millionen Umsatz. Das waren vor einem Jahr noch 14 Millionen, vor zwei Jahren noch 16 Millionen zum IPO. Also es droht fast, wenn man jetzt nicht langsam Leute entlässt, droht langsam eigentlich der operative Gewinn komplett zu verschwinden. Das würde man sicherlich nicht gerne sehen. Also eigentlich ist es überfällig hier mal an den Kosten zu arbeiten. Das Inventar im Vergleich zum Umsatz steigt auf einen Höhepunkt. Im Vorjahr hatte man 103 Millionen an unverkauften Waren im Inventar. Jetzt sind es 180 Millionen. Das sind anderthalb Quartale des Umsatzes. Das heißt, obwohl man die Rohmarge gut im Griff hat und den Umsatz leicht steigern kann, staut man vor allen Dingen auch sehr viel unverkaufte Sachen im Lager an. Und das müsste zukünftig auf die Margen drücken oder zu Sonderabschreibungen führen. Von daher wäre ich vorsichtig. Der Average Order Value sinkt auch leicht, obwohl sie noch 22 Prozent Kunden zugewinnen jedes Quartal. Also die aktiven Kunden, also die wirklich bestellen, sind auf dem Rekord hoch, aber man kann es nicht wirklich in Umsatzwachstum voll übersetzen. Und von daher bin ich da optimistisch, dass ich meine Wette mit Noah Leidinger vom Unaxio mit schwer Podcast gewinne. Da haben wir On gegen Fix gewettet. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung gehabt, dass On so gut laufen wird, aber dass Fix sein erstes Problem hat, hat sich ein bisschen früher abgezeichnet. Ja, bin gespannt. Weiß gar nicht mehr, was der Zeitraum war, aber ich freue mich schon auf meine Kiste gelben Muskateller aus dem Burgenland oder wo auch immer der herkommt.
Gratulation.
Dann hat diese Woche noch Aufsehen erregt. Die Financial Times hat geschrieben, dass ihnen transparent geworden ist, dass der ikonische, also für die letzte Phase des Booms stehende, ikonische Investor Tiger Global versucht, einen Teil seiner Investments zu liquidieren, im Sinne von in Cash zu verwandeln. Und dabei, man hört aus der Branche, dass sie relativ undiskriminierend dabei vorgehen. Das heißt, es sollen Listen kursieren, wo man sich quasi für eins der Investments bewerben kann, wenn man daran interessiert sei. Tiger hat zusammen mit Softbank wie blöde einfach in die größten Wetten der letzten drei Jahre investiert. Dabei unter anderem Stripe, Databricks, ByteDance, viele andere Kleidung kann man sich bei Crunchbase oder PitchBook sicherlich anschauen, wenn man da Interesse hat etwas zu kaufen. Warum liquidiert ein Fondanbieter oder ein VC oder Gemischter, ich glaube nicht nur VC, die investieren auch in Public Markets, warum schmeißen die das jetzt auf den Markt?
Brauchen Kohle? Irgendjemand steht im Hintergrund und sagt möchte mein Geld wieder?
Eigentlich sind Fonds ja auf Jahre angelegt und eigentlich wissen alle LPs, dass sie ihr Geld nicht vorzeitig zurück bekommen.
Oder sie gehen davon aus, dass es noch schlechter wird?
Das wäre eine Möglichkeit. Also man muss dazu sagen, es ist meiner Meinung nach höchst ungewöhnlich, dass ein Investor vorzeitig Assets liquidiert und das anscheinend und vor allen Dingen normalerweise würde man versuchen jetzt so eine Phase durchzustehen, weil man glaubt in zwei Jahren sind die Bewertungen bestimmt wieder besser und das IPO-Window wieder offen, man kann die Firma an die Börse bringen. Das heißt in der Regel würde man einfach zwei Jahre warten, dafür hätten LPs wiederum in der Regel Verständnis oder man würde die Anteile einfach verteilen an die LPs und sagen, sollt ihr entscheiden was ihr damit machen wollt. Ich habe gestern an der Hotelbar ein paar DFB-Schiedsrichter gefragt, die hat es aber nicht interessiert, deswegen habe ich dann ausreichend Zeit gehabt mir alleine darüber Gedanken zu machen, aber auch keine guten Erklärungen gefunden. Also das eine ist, du könntest natürlich sagen aus irgendeinem Grund brauchen sie Geld, da hast du dich overleveraged oder so, aber das ist eigentlich eher unwahrscheinlich, glaube ich, bei einem Fonds. Da gab es Beispiele dafür mit Akigos und so weiter, aber das sind dann eher die Fonds, die ein Public-Markt sind. Also ja, vielleicht haben sie sich irgendwie verspekuliert und brauchen aus irgendeinem Grund Cash, das wäre eine Möglichkeit. Eine zweite wäre, dass sie glauben, dass es noch schlimmer wird. Also dass man sagt, ich habe mal, ich glaube vor einem halben Jahr oder schon etwas länger her jemanden hören, dass Tiger sozusagen short the market war, also dass sie gegen alles gewettet haben. Jetzt die Frage, wollen sie nur ihre eigenen Investments hatchen, also sie waren halt over exposed to growth und Tech und jetzt kann man natürlich sagen, ich shorte den Nasdaq oder unprofitable Tech, um meine eigenen Investments abzusichern. Man kann auch glauben, dass sie wirklich der Meinung waren, dass alles südwärts gehen würde und damit hätten sie ja recht gehabt und es kann natürlich sein, dass sie glauben, es geht noch weiter runter und sich deswegen auch zu schlechten Preisen von allen entledigen wollen, weil es ist natürlich klar, dass sie in aller Regel werden sie ihr Investment nicht zurückbekommen, sondern einen Bruchteil davon, wenn sie jetzt verkaufen, weil zu dem Zeitpunkt, wo sie die meisten Investments gemacht haben, der letzte Fonds war glaube ich 50% unter Wasser, das wäre eine Möglichkeit. Also sie glauben, dass tatsächlich irgendeine Art von Armageddon vor uns steht oder das schiebe ich noch am realistischen, es ist ja relativ klar, dass diese Fonds nicht viel Geld machen werden. Sie haben alle zu teuer investiert und sie werden es vielleicht auch auf die Sicht von 5, 6 Jahren nicht mehr hinbekommen, die angestrebten irgendwie 2 bis 3x auf das Geld zu machen, wenn sie den Markt nicht schlagen, verlieren, ich kenne jetzt nicht die konkreten LP-Verträge von Tiger Global, aber in der Regel haben die meisten Fonds irgendeine Art von Hurdle, also das wenn man über 7% nicht oder über den S&P 500 nicht hinauskommt oder im Moment ist der Markt, sind es ja schon 5,5%, wenn man das nicht schlägt, dann bekommt man nur einen Teil seines Carries oder auch gar keinen Carry und das wird bei einigen dieser Fonds, also Tiger Global hat fast jährlich oder sogar noch enger neue Fonds aufgelegt, weil sie das Geld so schnell deployed haben und es ist einigermaßen wahrscheinlich, dass diese Fonds niemals Geld zumindest nicht für Tiger Global machen können und wahrscheinlich auch nicht für die LPs und dann könnte man natürlich sagen, gleichzeitig glauben wir, dass jetzt gerade eine gute Opportunität ist, neu zu investieren, weil die Preise ein bisschen vernünftiger sind, weil der AI-Boom eventuell ein neues Potenzial bietet, weil Biotech und Green Tech ein spannender Sektor sein könnte und deswegen verkaufen wir jetzt alles Mark to Market. Geben Geld an unsere LPs zurück in der Hoffnung, dass die das sofort in den nächsten Fonds stecken, weil das ist ja genau das, was sie im Moment nicht können, weil es keine IPOs gibt, keine Distributions, kein Geld zurückfließt zu LPs, hat niemand Bock oder auch einfach nur liquide Mittel, um in neue Fonds zu investieren und vielleicht forcieren sie einfach so ein, sagen das Überspringen einer Generation von Fonds und sagen, wir liquidieren jetzt, geben euch Geld zurück, das Zweifel finden, dass die LPs vielleicht gar nicht so blöd, dann haben wir eine bessere Chance, den nächsten Fonds überhaupt noch zu raisen, weil ansonsten würde das für Tiger Global vermutlich nach den ganzen schlechten News, die sie zuletzt gehabt haben, schwer werden. Also die Fonds sind alle in den roten Zahlen, soweit ich es verstehe und das ist jetzt kein Pheromon, um neues Kapital zu raisen, das könnte ein Grund sein. Was ein unangenehmer Nebeneffekt sein würde, ist natürlich, dass es eventuell zu neuen Marktpreisen dadurch kommt, also wenn jetzt ein Anteil von Undata, Bricks oder Stripe oder Bytance da verkauft wird, dann könnte es natürlich sein, dass sich herausstellt, was jetzt der tatsächliche Wert ist, den Menschen gerade dafür geben. Gut sicherlich für die Tiger Global Anteile, dass sie relativ spät investiert haben und damit in der Liquidation Preference Stack relativ spät sind, also sie haben ganz oft sicherlich die letzten preferred Stocks, das soll heißen, wenn eine Firma verkauft wird, IPO macht oder liquidiert wird, bekämen sie als erstes ihr Geld zurück, insofern sind ihre Anteile noch beispielsweise mehr wert, als jetzt die Foundershares oder die von irgendwelchen Early Investoren.
Aber wenn das so ist, macht es ja noch weniger Sinn es zu verkaufen.
Ich glaube auch nicht, dass sie, wenn sie das Geld nicht bräuchten, das nicht tun würden. Also aus irgendeinem Grund wollen sie Cash an ihre LPs zurückgeben. Das kann, also wie gesagt, die können sich verspekuliert haben, verhebelt haben, es kann sein, dass die LPs das Cash ganz gerne hätten und dass sie nur dann in den nächsten Fonds investieren würden, mit dem, also wie gesagt, diese Fonds werden höchstwahrscheinlich kein Geld verdienen für Tiger Global. Fonds, die man heute auflegt, haben eventuell aber eine ganz gute Chance Geld zu verdienen, weil wenn du in der Bass jetzt oder im vermeintlichen, in der Talsohle, wenn wir Glück haben, neu investieren, dann können die wieder hohe Renditen erzielen. Von daher wäre das spannend, wenn man die Assets einfach so umlegen könnte in den neuen Fonds, weil man dann sozusagen die Watermark, um über die Hürde zu kommen, um wieder Carry, also Gewinnbeteiligung erzielen zu können als Fonds, wäre dann niedriger. Ich bin gespannt, also du hast recht, diese Shares sind prinzipiell attraktiv, also diejenigen, die sie kaufen, also angeblich kursiert eine Liste, wo man sich bewerben kann, diejenigen, die dort jetzt zuschlagen, machen eventuell einen guten Deal, weil sie, also das wird natürlich unter dem Wert verkauft, sagen wir mal, du hast, Tiger hat irgendwo auf 10 Milliarden Bewertung investiert, 200 Millionen und jetzt sind die Bewertungen niedriger und bietet diese für 100 Millionen an, also für die Hälfte. Und jetzt sagen wir noch, da lag 1,5 mal Liquidation Preference drauf auf den 200 Millionen, dann kann ich eigentlich einen zukünftigen Zahlungsstrom von 300 Millionen jetzt gerade für 100 Millionen kaufen und habe damit safe meine 3X, sofern die Firma, die dahinter steht, irgendwann die 10 Milliarden wert sein sollte zu einem Zeitpunkt, mindestens 300 Millionen erlöst oder was auch immer sozusagen nötig ist, um die letzten Preferred Shares zu bezahlen. Von daher kann das eigentlich total spannend sein. Die Frage ist jetzt, ob man so kurzfristig einen perfekten Markt dafür, diese Liste spricht nicht dafür, dass man es schafft, einen guten Markt zu schaffen, sondern eher dann opportunistisch an einzelne Player zu verkaufen. Normalerweise würde man eine Investmentbank beauftragen, da den Markt herzustellen, um wirklich die besten Gebote einzuholen. Ist ein bisschen komisch, warum das jetzt alles so schnell gehen muss. Wir werden es irgendwann bestimmt im Nachhinein noch erfahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere darauf das auch machen würden freiwillig. Ja, wir werden sehen.
Echte Kreativität ist einem Menschen vorbehalten, egal wie gut das Datenset der KI auch ist. Genau mein Sagen, du wirst ersetzt durch KI, weil du immer nur in Zahlen denkst. Ich, der kleine Kreative, das sofort Terrible, wird die KI überleben.
Also das geht zurück auf eine Slide, wo drei Graphen drauf waren, die zeigen, dass die Jobs mit Home KI Exposure, ich glaube es stand nicht darüber, dass die Jobs ersetzt werden werden, aber mit Home KI Exposure sind in der Regel besser gebildet, besser verdient und kreativ. Jetzt kann man natürlich sagen, dass das Essentielle der menschlichen Kreativität, darum soll es ja gehen, kann die KI nicht nachbauen. Das würde ich zwar auch in Frage stellen, aber lassen wir das mal so stehen. Dann ist die Wahrheit halt, dass das in den allermeisten Jobs nicht angewendet wird. Das ist gern irgendwie eine Festung, um die wir uns bis zum Ende streiten können, ob KI kreativ werden kann oder nicht. Fakt ist, dass die allermeisten Jobs, auch die, die wir als kreativ bezeichnen, diese Kreativität nicht nutzen. Die Leute, die sich kreative nennen, bauen PowerPoints, Slides, irgendwelche Werbemittel, Kampagnen, was weiß ich. Und ich glaube, dass KI dazu sehr wohl in der Lage ist. Man kann sagen, ja, die jetzigen Versionen arbeiten sehr konvergent, sehr konsensgetrieben, tendieren zum gleichen Mittelmaß. Aber ich glaube, im nächsten Schritt, und das sind alle vermeintlich Kreativen, sprechen immer gern von diesem statistischen Papagei, dass das eigentlich nur Probabilität von Worten wiedergibt und so weiter. Aber es ist ja nur ein Zwischenstadium. Und wer sagt uns, dass eine AI nicht als nächstes die Zwischenräume interpretiert oder Dinge extrapoliert aus dem, was sie gelernt hat. Im Moment ist es eher konvergent, verengt den Datenraum, um eine Antwort zu geben. Aber die Lücken in den Daten zu interpretieren oder Dinge, die außerhalb der Daten liegen, zu raten, das wäre ja nach unserer Definition eigentlich Kreativität. Warum sollte das nicht möglich sein? Also ich meine, auch das, was an Menschen angeblich Kreativität, würde ich jetzt definieren als irgendwas Originäres, Einzigartiges, neu zu schaffen. Die Frage ist auch, wie das im menschlichen Hirn funktioniert. Auch das funktioniert ja über Neuronen und über Ableitung aus Gelernten. Ist der Mensch so genuin kreativ oder ist das eigentlich auch nur das Anwenden von Gelernten auf andere Sachen? Kann jemand, der nichts gelesen, nichts gesehen hat, also stell dir mal vor, jemand ist sein Leben lang blind, taub und auch sonst jeder Sinne beraubt, kann der dann kreativ sein, wenn er noch nichts selber erfahren hat an Eindrücken? Ich glaube nicht. Ich glaube, dass auch menschliche Kreativität am Ende aus Eindrücken entsteht und dann die Anwendung oder Verbindung von irgendwelchen Themenkomplexen. Und ich glaube, dazu wird AI genauso fähig sein wie Menschen. Ich sehe nicht, warum das nicht der Fall sein sollte. Ich glaube sogar, dass sie kreativer sein wird, also vor allen Dingen in viel mehr Zeit. Also eine auf Deadjokes basierende Werbekampagne. Es ist lustigerweise, ich habe mich viel damit beschäftigt, wie so Agenturen irgendwie wie Dojo oder auch andere mit diesen Wortspielen, ich habe keine Ahnung davon, aber es gibt natürlich Prozesse, sozusagen kreative Prozesse, wie man zu diesen Wortspielen kommt. Und ich habe oft überlegt, kannst du das eigentlich mit AI unterstützen? In dem Fall natürlich nicht das Ultimative zu finden, sondern unheimlich viele Beispiele zu generieren, aus denen man dann wirklich kreativer auswählt. Also ich glaube, dass AI das unterstützen kann und wertvoller machen. In dem Sinne, dass ein Art Director vielleicht nicht mehr irgendwie zwei Tage in einem Raum sitzt, um drei Ideen zu haben, sondern zwei Stunden in einem Raum sitzt und damit viel produktiver wird. Und wie gesagt, die Alarmeit, das ist jetzt schon einer der kreativsten Jobs wahrscheinlich nach unserer Definition, die wir kennen, weil man damit was einigermaßen Neuem um die Ecke kommen muss. Aber die meisten vermeintlich kreativen Berufe nutzen die wirkliche Kreativität von Menschen nicht, sondern bauen eigentlich nur Brücken von Gelernten zu neuen Themenkomplexen. Also Denken in Analogien, Patternmatching, was viel rationaler ist, als man glaubt. Also ich unterstreiche die These nicht. Ich glaube, Kreativität wird Computersache in Zukunft. Im Moment trainieren wir die AI ja darauf, möglichst richtig zu liegen und möglichst schnell eine Antwort zu geben, die auf einen Menschen zumindest plausibel wirkt. Überleg mal, wir würden der KI sagen, mach mal. Also wir trainieren sie ja noch gar nicht auf Kreativität. Du kannst ihnen genauso alle Werke der Menschheit geben und sagen, bau mal was total divergentes, konfuses in die andere Richtung. Ich glaube auch das könntest du trainieren. Es ist halt ein ganz anderes Modell und Denkweise dahinter.
Jetzt mal das, was du gedacht hast eher so Waldspaziergang oder das, was du gedacht hast eher Microdosing oder das, was du gedacht hast eher voll auf Koks.
Ja, warum sollte das nicht gehen? Du musst halt nur anderes Feedback geben. Also du gibst einfach für die absurdesten Ideen oder die kreativsten positives Feedback dem Modell und dann kommt es glaube ich nicht mehr mit den richtigen Antworten, sondern den denkbar blödesten Antworten um die Ecke. Was nicht heißt, dass Kreativität blöd ist, aber was da rauskommen soll aus den Daten, kannst du dem Modell ja sagen. Und im Moment versuchen wir ihm quasi Denken beizubringen, aber wir können ihm sicherlich auch andere Sachen beibringen. Und ich glaube es ist bestenfalls eine Frage der Zeit. Ich glaube es ist ein Wunsch, der sich dahinter versteckt, dass man sagt, das wird die AI aber nie können, weil man glaubt, das ist die letzte Bastion der Menschheit. Man kann auch sagen, die AI wird keine neuen Menschen zeugen können oder so, aber auch das halte ich für einen temporären Zustand. Warum sollte die AI es nicht schaffen im Labor neue Menschen zu schaffen? Also hallo?
Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass es wie mit Rauchen. Jeder denkt, also jede Person die raucht denkt so Lungenkrebs, das werde ich nicht bekommen. Und mit der AI denkt jeder so, ja also alle Jobs werden darunter leiden, aber ich bin immer noch safe.
Ja, ist ja ein natürlicher Wunsch. Und vielleicht ist das kurzfristig auch sogar noch richtig, aber ich glaube das einzige was wert ist darüber nachzudenken ist ja wie das in fünf oder zehn Jahren aussieht. Und das ist schon einigermaßen schwer das zu erkennen. Und es ist schwer, also du musst, das ist jetzt ein blöder Spruch, aber das einzige was dann gilt eigentlich sind first principles. Also wenn du irgendwie mit first principles falsifizieren kannst eine Annahme, dass Kreativität nicht funktioniert. Aber wenn du überlegst, dass die Modelle ja die Prozesse in Neuronen im Hirn nachbauen sollen, die wir nicht hundertprozentig verstehen, aber einigermaßen, dann ist es vielleicht first principle Logik nicht logisch anzunehmen, dass AI nicht alles können wird, was das menschliche Hirn kann inklusive Kreativität. Aber vielleicht gibt es auch ein gutes first principles Argument dagegen, aber das ist eigentlich das einzige was zählt, weil alles andere wird vermutlich erreicht werden glaube ich in Zukunft. Du brauchst wirklich physikalische Grenzen und selbst die schwer.
Müssten die Märkte jetzt nicht auch langsam merken, wie das Adobe irgendwie mega disrupted wird in der ganzen Sache? Also ähnlich wie wir es jetzt hatten mit hier diesem SEO Nachhilfe Thema. Müsste doch eigentlich alle diese ganzen creative suites das was alle machen um halt Bilder zu bearbeiten oder Sachen zu kreativ zu arbeiten, die müssten doch auch mega unter Beschuss gehen.
Ja also ich glaube Adobe hat das einhundertprozentig verstanden und versucht selber der Treiber dieser Disruption zu sein, indem sie möglichst viel AI in die eigenen Tools einbauen, sei es zu Image Generation oder irgendwie intelligente Lassos und sowas, das ist ja auch schon vorher Machine Learning gewesen. Und trotzdem glaube ich, die Gefahr sind nicht andere Tools, sondern andere Patterns. Also dass du, ich glaube du wirst halt direkt in Instagram oder so eine ausreichend große Tool Suite in Zukunft schon haben. Und je mehr du mit Sprache, also im Moment muss ich beim irgendwie Magic Eraser mit dem Daumen über die Figuren, die ich nicht haben will auf dem Bild drüber wischen. In Zukunft kann ich halt sagen, mach alle Menschen von dem Bild runter. Also ich wollte ein schönes Bild von Mainzer Dom machen, da stand aber irgendwie ein Postauto davor und so zwölf Menschen. In Zukunft werde ich safe dem Handy sagen können, entfernen bitte alle Menschen und das gelbe Postauto von dem Bild und extra poliere die Daten dahinter, beziehungsweise das werde ich nicht sagen, das ist ja selbstverständlich. Wozu brauche ich dann noch Adobe? Und dann zu sagen, setz noch die Uhrzeit da drauf oder mach noch einen coolen Spruch oder was eine passende Musik dazu. Es ist ja einerseits, ich glaube Adobe wird viel, viel mächtiger werden noch durch AI und trotzdem werden viele der Use Cases in viel kleineren Tools oder in fast jedem Kameratool oder jedem Social Network schon enthalten sein. Würde ich befürchten.
Dann zum Abschluss. Any other news?
Ja relativ traurige News. Die alternative Suchmaschine Niva, die es mit Google aufnehmen wollte, hat jetzt mehr oder weniger die Niederlage eingestanden. Und Zitate we've discovered that it's one thing to build a search engine and an entirely different thing to convince regular users of the need to switch to a better choice. Also sie glauben und das beschreiben auch viele Nutzer so, dass sie eigentlich eine ganz gute Suchmaschine gebaut haben, die war zahlungspflichtig, keine oder weniger Werbung, dass das mochten einige User, aber Nutzer zu gewinnen und vor allen Dingen zu behalten, war dann doch viel schwerer als gedacht. Das Verteidigungsargument von Monopolisten und natürlich auch Google ist immer, eigentlich ist unsere Konkurrenz doch nur ein Klick entfernt. Also du kannst doch zu Yahoo gehen, du kannst doch zu Web.de gehen, du kannst doch zu Yandex gehen oder zu Niva gehen. Tatsächlich sind die Burggräben aber so groß und teilweise auch noch was die Suchmaschinen unternehmen, um das zu verhindern. Also würde ich jetzt Niva hier auf meinem Handy oder Laptop als Suchmaschine einstellen, würde abwechselnd mein Betriebssystem, also mein Laptopbetriebssystem würde mir ständig vorschlagen doch besser Bing und Edge zu nutzen. Mein Handybetriebssystem würde mir immer wieder sagen, dass Chrome und Google, ob ich mich nicht gerade verklickt habe und nicht eigentlich Chrome und Google für die bessere Variante halte. Das heißt man muss nicht nur Nutzer einmal überzeugen eine alternative Suchmaschine zu nutzen, sondern man muss ihnen eigentlich in den Kopf das Rüstzeug geben, ein Leben lang gegen irgendwelche Prompts anzukämpfen, die sie davon überzeugen wollen, die in der Hardware mehr oder weniger fest verankerten. Also das was Google gemacht hat, indem sie Chrome, Android gekauft haben, ist glaube ich defensiv gesehen einer der schlauesten Moves, wenn man überlegt wie billig das war Android zu kaufen. Das rettet ihnen einfach oder garantiert ihnen langfristig so viel Marktanteil, dass es gar nicht zu unterschätzen ist, wie wertvoll das ist. Und das ist glaube ich eine der Sachen warum es unheimlich schwer ist eine neue bessere Suchmaschine zu bauen. Das eine sind die vielen Daten, die Google hat, die es viel einfacher machen ein gutes Produkt zu bauen. Das andere sind die zusätzlichen Bürgergräben, die vertikale Integration in den Browser, ins IOS, teilweise in ISPs, also Internetanbieter. Ich halte es für einigermaßen unmöglich. Und hinzu kommt natürlich jetzt der Fakt, dass es einen weiteren innovativen Konkurrenten mit Bing gibt. Man kann davon halten was man will, aber das ist ein Konkurrent den es vorher nicht glaubwürdig gab. Klar gab es Bing, aber die galten als nicht konkurrenzfähig lange Zeit. Und das heißt die wenigen wechselwilligen Kunden würden jetzt wahrscheinlich, muss man sich noch mit Bing teilen, plus das Bing vielleicht sogar von Niva Kunden abzieht, nämlich die die nicht Google wollen und sich nur deswegen für Niva entschieden haben, hätten haben jetzt mit dem neuen Bing nochmal eine neue Alternative. Das heißt ich glaube, sagen wir mal das was Rückenwind war ist jetzt Gegenwind geworden für Niva. Und diese Vision ließ sich einfach nicht mehr realisieren.
Schade, aber gut. Wie viel Prozent der Startups funktionieren nicht?
Ja sehr viele. Das war natürlich ein sehr gut gefundetes schon. Und es ist auch immer okay Geld in, hätte mir jemand gesagt möchtest du Niva investieren, hätte ich wahrscheinlich ja gesagt. Weil die Verlustwahrscheinlichkeit liegt wahrscheinlich trotzdem nur bei 9 von 10 oder selbst bei 19 von 10 wäre es okay. Und weil in dem Fall, dass es funktioniert ist Search natürlich ein 200 Milliarden Markt. Wenn du da eine 0,1 Prozent Wette drauf bekommst, musst du die mathematisch eigentlich nehmen. Wenn du Risiko bereit bist prinzipiell. Von daher finde ich es gut, dass man das versucht hat, insbesondere weil lange Zeit niemand versucht hat, überhaupt aus den Gründen die er beschrieben hat, hätte niemand der sozusagen im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte wäre es gewagt mit Google zu konkurrieren. Ich glaube Niva hat so eine Sondersituation ausgenutzt, dass es einfach eine Zeit gab, wo man sehr Big Tech kritisch wurde, wo es Leute gab, die das einfach nicht mehr unterstützen wollten und die auf eine neue bessere Lösung gehofft haben. Aber sie sagen auch nicht, es ist schwer erste Nutzer zu akquirieren, sondern der Regular User. Der Durchschnittsnutzer schafft es halt nicht dauerhaft Niva installiert zu halten wahrscheinlich, weil er einfach an irgendeinem Punkt mal aus Versehen wieder sagt, das neue Windows wird installiert oder Android macht ein Update und dann sagen, möchtest du die empfohlenen Einstellungen verwenden und denkst du ja empfohlene Einstellungen, das klingt ja schlau. Und auf einmal sind wieder alle deine Suchmaschinen zurückgesetzt oder so. Weil es rechtlich alles relevant ist, weiß ich nicht, ob genau das so passieren würde, aber auf jeden Fall ist es nicht einfach deine präferierten Suchmaschinen Browser Anbieter aufrecht zu erhalten, finde ich. Selbst als geübter Nutzer. Ich glaube für einen ungeübten Nutzer ist es vollkommen unmöglich, nicht ständig auf die Defaults zurückverwiesen zu werden und irgendwann aus Versehen da drauf zu klicken. So traurig die Sache ist.
Vielen Dank für deine Zeit. Ich freue mich auf unsere Aufnahme am Freitag mit weniger Latenz. Jan macht das Beste raus. Schönen Mittwoch.