Doppelgänger Folge #257 vom 13. Juni 2023

Reddit blackout | Eventim | Crypto goes London | käufliche Linkedin-Promis | Zuckerberg über Apple Headset | Google Ad-Tech Breakup

Reddit verärgert seine User mit API Monetarisierung. CTS Eventim ist auf Talfahrt nach Böhmermann Video über deren Marktmacht. Andreessen Horowitz eröffnet ein Crypto Büro in London. Mark Zuckerberg spricht über die Apple Vision Pro und LinkedIn-Promis sind mal wieder peinlich.


Philipp Glöckler (https://www.linkedin.com/in/philippgloeckler/) und Philipp Klöckner (https://twitter.com/pip_net) sprechen heute über:

(00:00:00) CTS Eventim

(00:10:00) Gorillas Doku

(00:26:00) Reddit

(00:34:30) Mark Zuckerbergs Reaktion auf Apple Vision Pro

(00:39:45) Crypto goes London

(00:42:25) käufliche LinkedIn Promis

(00:57:00) Spotify 

(00:58:45) WSJ Google Wettbewerbsverfahren


Shownotes:

Werbung: Hubspot hat gemeinsam mit LinkedIn einen neuen Report über die Zukunft des Marketings in Europa veröffentlicht. Den CMO Report kannst du ab sofort auf doppelgaenger.io/Hubspot herunterladen.


Böhmermann über Eventim: https://www.youtube.com/watch?v=GLS_FhdYBmY

Reddit down: https://twitter.com/foliofed/status/1668026592491085825

Apple Vision Pro Review: https://youtu.be/f5i__FBwnkA

Gorillas Doku: https://www.youtube.com/watch?v=xH4nz9JOnyY

Finance FWD LinkedIn: https://financefwd.com/de/linkedin-agentur-swinx/

Zuckerberg über Apple: https://www.macrumors.com/2023/06/08/zuckerberg-responds-to-apple-vision-pro/

Crypto goes London: https://www.ft.com/content/9c45bef1-3496-4218-9dd3-e9922a55fdee

WSJ Google Ad-Tech: https://www.wsj.com/articles/breakup-of-google-ad-tech-business-now-on-table-in-europe-too-d74cc355


Doppelgänger Tech Talk Podcast

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Willkommen zum Doppelgänger-Tag-Talk-Podcast, Folge 257. Meine Stimme ist zurück. Dafür so schlecht vorbereitet wie noch nie. Pip, du Content-Maschine, du musst das Ding heute durchziehen.
So schlecht vorbereitet wie immer, meint er.
Genau. Ich hab's noch nicht mal geschafft, richtig Fernsehen zu gucken. Bevor wir über Gorillas reden, kurz über Bömi. Hat er es geschafft mit seiner Satiresendung. Event Inc. die Aktie zu bewegen?
Event Inc. ist noch nicht börsennotiert. Du meinst CTS Eventim. Event Inc. ist eine Hamburger Firma, die Locations vermietet und sich bestimmt jetzt über die kostenlose Werbung freut von dir. Stimmt, das war mein Plan. Paul, komm. Die letzte Folge von ZDF Magazin drehte sich um das Geschäft von CTS Eventim. Eine Computer Ticket Service, dafür steht CTS. Das heißt, es ist ein Vorverkaufskass, weiß nicht, ob sie das so nennen würden, ein Vermittler von Tickets mit einem sehr hohen Marktanteil. Ich glaube, 70 Prozent hat man gesagt.
Ja, man kann alles bei denen kaufen. Nur Beyoncé-Tickets gab es da nicht.
Also das Spannende ist, dass tatsächlich die CTS Aktie 10 Prozent unter Wasser ist nach der Sendung. Oder ne, deut, Sekunde. Was sagt die Tagesschau hier? Tagesschau hat einen interaktiven Chart eingebaut. Was wird das hier für Innovationen bewirkt? Also sie ist von 71 Euro auf 63. Das sind 8, richtig? Ja. 8 von 71, ja 12 Prozent ungefähr runtergegangen. Also es wurde bemängelt in der üblichen, ein bisschen übertrieben tendenziösen Art würde ich sagen, inzwischen, dass diese Firma Gebühren verlangt für die Vermittlung von Tickets, die ungefähr zwischen 10 und 20 Prozent des Ticketpreises betragen. Kann man jetzt darüber diskutieren, ob das, man kann sagen, das so sind Monopolmargen eben, oder quasi Monopolmargen, irgendeine Leistung wird dafür erbracht? Ich glaube, man kann schon sagen, dass es einfacher denn je ist, Tickets zu kaufen. Aber es geht dann darum, dass während Corona einerseits viele Staatshilfen in Anspruch genommen wurden, gleichzeitig zwar die Tickets zurückerstattet wurden, aber nicht, also die Leistung der Konzertveranstalter, aber nicht die Vermittlungsgebühren, weil diese Vermittlung ja erbracht worden ist. Da gibt es, glaube ich, eine Musterfeststellungsklage, wenn ich mich recht erinnere. Also die Leute, die dagegen klagen, da kann man sich vermutlich noch anschließen. Das ist eben die Frage. Rechtlich ist die, weil die Vermittlung pro forma einmal erbracht ist, hat eventuell Anspruch auf diese Gebühren oder nicht. Darum ging es ein bisschen dann um Verquickungen mit Politik, unter anderem Gremien, die für die Kulturförderung zuständig sind. Dann gibt es familiäre Verbindungen dazu, ob die Leute nicht konfliktet sind, hat man da meine Meinung nach zu Recht gefragt. Und das letztlich eventuell weiter Marktanteile zu gewinnen, unter anderem dadurch, dass man aggressiv Personal und Künstler abwirbt von anderen Agenturen. Ja, ich würde jetzt sagen, es ist kein Nothing Burger, aber auch nicht überraschend, ich weiß nicht, ob der Skandal gerechtfertigt ist. Aber die Aktie fällt erst mal. Ob das jetzt gerechtfertigt ist, weiß ich auch nicht. Ich sehe jetzt noch nicht, dass das Kartellamt sich damit verstärkt befassen wird oder wo jetzt genau der geschäftliche Verlust wäre. Fakt ist, sofern man Kunst genießen will, es gibt kaum einen Weg vorbei an CTS. Also man kann mal versuchen, direkt beim Veranstalter auf deren Webseiten zu gucken, ob es da eventuell alternative Ticketangebote gibt. Aber ansonsten kauft man im Internet, kauft man in der Regel über Eventim.
Spannend, dass die Künstler die Tickets noch nicht selbst verkaufen können.
Ja, das kann man sagen. Warum gibt es da nicht eine Genossenschaft, die ihnen, aber das hat in der Hotelbranche ja zum Beispiel auch nicht funktioniert. Warum gibt es da nicht eine Genossenschaft? Man baut so ein Service einmal selber und verkauft über Instagram und über die eigene Reichweite. Ich glaube, die Angst ist schon ein bisschen, dass man die Seele dann nicht voll bekäme und dass vielleicht CTS das auch ausschließt in den Verträgen. Das weiß ich nicht. Das ist eine Mutmaßung. So hat Booking das ja mehr oder weniger gemacht. CTS könnte natürlich sagen, wir erlauben nicht, dass Tickets günstiger verkauft werden als über uns, inklusive Verkaufsgebühr und anderer Gebühren. Also dann wurde noch der Sekundärmarkt, dass auch da eine Gebühr in erheblichem Maße, ich glaube es war rund 20 Prozent, anfällt. Das ist halt ein normaler Marktplatz-Take-Rate, wenn man ein Ticket am Sekundärmarkt kauft. Ja, ich fand es ein bisschen überzogen, ehrlich gesagt.
Also eigentlich müsste es doch irgendwie so ein Shopify für Tickets geben.
Ja, genau. Du könntest eine Genossenschaft eigentlich auch machen zwischen alternativen oder unabhängigen Veranstaltern oder Künstlern oder Agenturen oder Managements. Eigentlich ist das relativ einfach darzustellen. Aber zum Beispiel, was brauchst du? Du brauchst den Saalplan aller großen Locations. Wenn du zum Beispiel Sitzplätze buchen willst. Das ist nicht so einfach darzustellen, glaube ich. Sei denn du kopierst das einfach. Ich weiß nicht, ob das so einfach ist. Das heißt, entstehen schon Kosten, diese Software zu bauen. Und damit ist es ja auch ein bisschen gerechtfertigt. Dann hat Eventim natürlich die Möglichkeit, Kunden zu reaktivieren. Also ich kriege natürlich jedes Mal E-Mails, wenn irgendwie Herr Geschneider oder Benny Mi von Stuttgart-Bache irgendwo auftritt und wird daran erinnert. Teilweise haben Künstler selber den Zugang zu ihrer Audience. Eventim ist ja nicht nur eine reine Buchungsplattform, sondern macht schon auch Demand Generation, würde ich sagen.
Glaube ich nicht.
Doch. So 10, 20 Prozent, würde ich sagen. Ich glaube, also würdest du Eventim nicht nutzen, würde ich sagen, verkaufst du 15, 20 Prozent. 80 Prozent Tickets verkaufst du trotzdem. Da bin ich mir relativ sicher. Aber ich glaube, am Ende ist eine marginale Betrachtung. Also 15, 20 Prozent mehr Tickets sind für die Ticketpreis wahrscheinlich. Ganz spannend. Und auch für die Atmosphäre. Du willst ja nicht von einer zwei Drittel gefüllten Halle spielen. Du willst ja von einer vollen Halle spielen.
Naja, wenn die Halle zwei Drittel gefüllt ist, dann wird ja meistens irgendwie eine schlechte Ausrede gemacht, dass man krank ist oder die Tour verlegt oder sowas.
Ja, du verlust ein paar Tickets im Radio oder so.
Als großer Künstler, große Künstlerin kann man eigentlich so einen Taylor Swift Move machen. Dass du sagst, wo war die weg? Von Spotify oder von Apple? Da sagst du, ich streame nicht, ich verkaufe darüber nicht. Auf der anderen Seite hast du halt, du hast halt wie bei Shops früher, das Problem der Skalierbarkeit. Also wenn die Nachfrage da ist, ist halt einfach unheimlich viel Druck. Die Tickets werden halt in wenigen Minuten verkauft.
Und das Problem ist natürlich, es gibt nicht so viele große, super erfolgreiche Künstler in Deutschland. Vielleicht Helene Fischer oder Gabalier oder keine Ahnung, wer wirklich das Potenzial hat und Rammstein. Und so ein bisschen auch wie in der Verlags- und Hotelwirtschaft, es ist, die Gruppen sind alle verfeindet, atomistische Konkurrenz. Man kann sich nicht einigen, zusammen irgendwas zu machen. Und Eventim ist natürlich auch tief integriert. Also ich glaube, Schulenberg heißt er, glaube ich, besitzt sowohl einige Location, ist Künstleragentur, Bookingagentur, Marktplatz, Sekundärmarktplatz, Vorverkaufsbetreiber, hat viele lokale Ticketanbieter konsolidiert. Es ist gar nicht so einfach, daran vorbeizukommen, glaube ich. Aber klar, wenn man das Monopol sich manifestieren lässt, dann muss man langfristig damit leben, dass man wahrscheinlich 20 Prozent der Einnahmen da abgibt. Aber wie gesagt, dann ist irgendwann auch vielleicht doch der Fall, dass ein Bundeskartellamt sich das mal anschauen sollte. Und die haben ja zum Beispiel eine Übernahme von For Music oder For Artists geblockt, worauf CTS dann eben nicht die Übernahme gemacht hat, sondern die Leute und die Künstler abgeworben hat. Wobei ich mir da auch dachte, also Smudo wurde da interviewt und bedauert quasi, dass ihm die Firma kaputt gekauft wurde von CTS, indem man Leute abgeworben hat und Künstler abgeworben hat. Eine alternative Möglichkeit wäre ja, ich will das nicht unterstellen, aber eine alternative Version der Realität ist ja, also Fakt ist, For Artists wollte ja verkaufen. Sonst hätte das Kartellamt ja die, also sich jetzt hinzustellen und die werben hier die Leute ab, muss man auch nochmal überlegen. Aber eigentlich wollte For Music, das ist das Label von Fanta 4 unter anderem, aber hat viele Künstler, Cloesi und so weiter unter Vertrag. Die wollten verkaufen, es wurde geblockt vom Kartellamt, wenn ich das richtig verstanden habe. Und daraufhin hat Eventim quasi Leute und Künstler abgeworben. Die Frage ist, hat man nicht einfach einen Deal gemacht und gesagt, hey, das sind die guten Leute, die gehen zu euch, also so eine Art versteckten Asset Deal. Brutale Mutmaßung, ich will nicht sagen, dass es passiert ist, aber es könnte ja auch sein, dass Schulenberg und Smude sich einigen und sagen, du, ich gebe dir für die nächste Tour mal doppelte Kommission oder irgendwie eine stark überhöhte Vergütung und dafür sagst du mir mal, welche Leute, und empfiehlst deinen Leuten, zu unserer neuen CTS Agentur zu gehen und empfiehlst deinen Künstlern, ist ja schon komisch, dass die in der Lage sind, alle Künstler und Leute abzuwerben. Man könnte ja auch sagen, weil der Merger geplant ist, ziehen wir quasi in so einer kleinen Völkerwanderung unsere Artists und unser Personal um, in eine neue zu gründe Agentur, das ist quasi eine Umgehung des Kartellbegehrens des Bundeskartellamts. Ich will nicht sagen, dass das passiert ist, aber da man ja eigentlich verkaufen wollte, ist das eine alternative Erklärung für was passiert ist, würde ich sagen. Und vielleicht wäre es auch sinnvoll gewesen, das darzustellen.
Für alle um die 20, die sich fragen, wer sind die fantastischen 4, das sind die 01099er aus den 90er Jahren. Werbung. Was denkst du, sind aktuell die Top 3 meistgenutzten Marketingkanäle in Europa? Platz 1 Webseiten und Blogs, Nummer 2 E-Mail-Marketing und auf Platz 3 organisches Social Media. SEO ist auf Platz 5 und Content-Marketing, dazu zählen Videos und Podcasts, auf Platz 7. Woher ich das weiß? HubSpot hat gemeinsam mit LinkedIn einen neuen Report über die Zukunft des Marketings in Europa veröffentlicht. Den CMO-Report kannst du ab sofort auf doppelgänger.io slash hubspot herunterladen. Link ist in den Shownotes. Werbung Ende. Gut, genug Music. Lass uns über Gorilla sprechen. Wie hat dir die Doku gefallen? Ich fande, du hast einen guten Auftritt gemacht.
Ich habe so viel ja nicht erzählt. Man muss sich vorstellen, ich habe 2 mal ungefähr 1,5 Stunden Interview gegeben dafür und daraus sind jetzt 6 Sätze rausgeschnitten worden. Das heißt, es ist immer verkürzt und man ist logischerweise damit auch nicht immer 100% zufrieden, wie das verkürzt wird. Aber ich finde es insgesamt ein spannendes... Am Anfang ein bisschen zu hektisch, fand ich. Ist eine moderne Art der Inszenierung. Einfach, weil viel Multimedia mit Originaltönen zusammengefasst wurde. Ich glaube, Leuten, die da nicht so tief drin stecken, hat es viele neue Insights gegeben. Es werden mal mehr Personen gezeigt als nur Karten. Zum Beispiel Uwe, ein guter Bekannter von mir. Einer der Co-Gründer war Elmar, den CFO und Co-Founder. Robert, den ersten Mitarbeiter, soweit ich weiß. Das ist sicherlich ganz spannend. Wir hatten einen Wettelauf. Ich bin mir relativ sicher, dass wir sie gewonnen haben. Dass ich sie gewonnen habe, meine ich damit. Oh, Kopf-an-Kopf-Rennen. Also morgen früh. Es ging darum, ob diese Doku mehr Views bekommen wird als meine Keynote bei der OMR, Zeit, Art und Effizienz. Status, jetzt ist es tatsächlich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Ich glaube, wenn man das hier hört, wird Hell of a Ride, die Gorillas-Doku auf YouTube, deutlich mehr. Im Moment ist es noch nicht.
Ihr könnt viel mehr lernen, wenn ihr die Keynote von Pip noch mal anhört. Ich fand die Doku super. Also echt guter Job. Es zeigt nochmal die krasse Lernkurve von Kahan und dem ganzen Team.
Und wenn ich dich ganz kurz unterbrechen darf, man muss vielleicht auch verstehen, wer auch den sehr zu empfehlenden Gorillas-Podcast von Gründerszene gehört hat, Cashburners und andere Medienberichte, der weiß, dass die Firma für Öffentlichkeit und Journalismus nicht besonders zugänglich war und für Dokumentation. Das heißt, ich glaube schon, dass die Bedingungen tendenziell eher erschwert waren. Ich glaube, man merkt auch, dass Kahan die Öffentlichkeit nicht so liebt, obwohl die Öffentlichkeit, glaube ich, Kahan, ein großer Teil zumindest, ganz gerne oder interessant findet zumindest. Aber ich glaube, dafür, dass das ja eine relativ verschlossene Firma ist und die das jetzt nicht als ihr Kerngebiet gesehen hat, sich mit Medienschaffenden zu beschäftigen, war sicherlich ein Fehler. Vor dem Hintergrund ist es, glaube ich, ein relativ vollständiges Werk gewesen. Das wollte ich noch anmerken. Jetzt, Entschuldige, bitte du.
Andreas hat gefragt, ob es nicht ein bisschen viel Dokumentation über den Streit gab. Mein Gedanke war da so ein bisschen, wie die Firma wohl verlaufen wäre, wenn man diesen Gehalts-Fuck-up da nicht gehabt hätte. Die einzige Sache, wo ich dir widersprechen würde in dieser Doku, war, dass du gesagt hast, wenn man irgendwie krass wächst, dann passieren Fehler.
Das ist unzulässig, weil das war jetzt ein Satz aus einer Diskussion rausgeschnitten. Es geht um die Streikthematik. Ein Hörer, Andreas Lehr vom Bootstrapping-Podcast, hat gefragt, wie sehr das die Firma auch distracted hat, die Streikthemen. Das nimmt in der Doku auch eine zweistellige Anzahl an Minuten ein oder mehr sogar. Ich glaube auch zu Recht. Ich werde da zitiert mit sagen, wo gehobelt wird, fallen Späne. Stark vereinfacht. Hier wurden irgendwie 10.000 Leute eingestellt. Da passieren so Dinge. Das ist aus dem Kontext gerissen. Natürlich habe ich das so gesagt, aber natürlich habe ich auch danach gesagt, das soll aber keine Entschuldigung sein oder was ähnliches. Ich habe das Originalmaterial nicht. Aber hier im Podcast habe ich es mehrmals so gesagt, wie ich es jetzt sage, nämlich dass das keine Entschuldigung dafür ist. Man muss diesen Kontext aber trotzdem verstehen, dass wenn man 10.000 Leute heiert, dass es immer welche geben wird, die nicht 100% glücklich sind. Das ist bei Lidl so, bei Aldi so. In den allermeisten Firmen, die viele Mitarbeiter haben, fühlen sich Leute unfair behandelt. Trotzdem ist es 100% richtig, dass Gorillaz da durch meiner Meinung nach schuldhaftes Handeln oder eine Mischung zwischen Fahrlässigkeit und Falschersetzung von Prioritäten wichtige Dinge vernachlässigt hat. Das betrifft Arbeitsmaterial, das betrifft den Zustand zu einer gewissen Zeit. Das wurde danach sehr, sehr schnell gefixt, muss man dazu sagen. Aber zu einem gewissen Zeitpunkt war das Zustand des Materials, der Fahrräder, die Schutzkleidung und so weiter, nicht angemessen. Es kam zu Verzögerungen und Problemen bei der Auszahlung von Gehältern und Boni. Ich glaube, das ist nicht zu entschuldigen. Auch nicht mit der Größe und so. Das ist einfach ein Mangel an Professionalität zu dem Zeitpunkt gewesen. Und der resultiert natürlich aus dem Wachstumstempo. Das sind Wachstumsschmerzen, wie gesagt, nicht als Entschuldigung gemeint. Ich glaube, das ist nicht entschuldbar. Man hätte sich viel Stress sparen können, hätte man diese Punkte von Anfang an professioneller gehandelt. Das ist meine klare Meinung. Und nicht das, was da rausgeschnitten wurde, von wegen, wo gehobelt wird. Das ist eine falsche Spinne. Ich finde, jede Firma, egal wie groß, muss den Anspruch haben, für die Sicherheit des Personals sowohl ökonomisch, also für das Auszahlen von Gehältern, als auch für die Sicherheit bei der Arbeit zu sorgen. Das ist vollkommen indiskutabel, wenn das nicht gelingt. Und da hat man sich unnötig angreifbar gemacht. Trotzdem ist es schon auch so, also vollkommen rechtfertigt, dass die Streiks, die ja viel öffentliches Interesse erweckt haben, sagen wir mal, das ist eine große Leistung der Streikenden, weil es ja relativ wenig Leute sind. Wenn man da mal diese Bilder sieht, man sieht ja diese Fahrraddemo zum Beispiel, da sieht man aber auch, dass da 20, 30 Leute fahren. Und von denen sind meines Wissens nicht alle Fahrer. Man sieht diese Proteste vor dem Hauptquartier. Auch da war es ja so, dass das nicht alles Gehörlersmitarbeiterinnen sind, sondern unter anderem auch Menschen von Lieferando-Volt usw. oder einfach solidarisierende, eher links geneigte Personen. Ich spreche dir nicht das Recht ab, zu demonstrieren, im Gegenteil. Aber das muss man schon verstehen, dass es insgesamt eine relativ kleine Anzahl an Fahrern und Fahrerinnen gab, die überhaupt gestreikt haben. Dass das wiederum nach meinem Wissen nur in wenigen Städten der Fall war. Und insofern wurde es immer in der Presse und jetzt auch in der Doku ein bisschen überhöht und trotzdem war es natürlich ein Riesenproblem für die Firma. Und es wird ja auch die Forderung gezeigt. Und wer sich die mal in Ruhe durchliest, sieht ja auch, wie haltlos die eigentlich sind. Da wird ja die Abschaffung der Probezeit und sofortige Entfristung aller Verträge gefordert. Ich will mal sehen, welches Unternehmen sofort, wobei es gibt im Moment vielleicht sogar Ausnahmen, dass Unternehmen, um überhaupt noch Personal zu bekommen, das machen, aber zu sagen, wir wollen, dass Verträge befristet werden und damit zum Beispiel nur noch mit hohen Entschädigungszahlungen überhaupt aufgelöst werden könnten. Das ist ein komisches, marxistisches Gesellschaftsbild, glaube ich. Und ich verorte mich ja selber irgendwo linksliberal, aber es gab vollkommen nachvollziehbare Forderungen, was Arbeitssicherheit angeht und so weiter. Natürlich müssen Leute bezahlt werden und pünktlich bezahlt werden und vollständig bezahlt werden, da gibt es gar keine Frage. Es sind vollkommen legitime Forderungen, die die Firma ja auch immer, also man hat ja nicht gesagt, nee, wir wollen nicht zahlen, sondern es war einfach ein Fehler im Zahlungsablauf und dass die HR-Abteilung wahrscheinlich oder die Lohnbuchhaltung nicht schnell genug und professionell genug funktioniert hat für einen gewissen Zeitraum, wie gesagt. Ja, das ist sozusagen meine Schilderung von, kein Statement im Namen von Gorillas logischerweise, aber meine persönlichen Erkenntnisse aus dem, was ich die letzten zweieinhalb Jahre erlebt habe. Und wie gesagt, du kannst ja diese Doku nicht senden, ohne auf das, was gesellschaftlich am interessantesten war, daran zu senden. Das Einzige, was ich immer noch sage, ist, wer das zum Thema macht, sollte fairerweise, und ich meine, Robert Kindermann, der erste Mitarbeiter, hat das in einem Interview gesagt, mal darzustellen, dass Gorillas eine wenige Firma, die von Tag eins Leute sozialversicherungspflichtig bezahlt haben, und das Trinkgeld on top gegeben haben, dass das ein großer Unterschied zum ganzen Kickworker-Modell ist, und dass das zu besseren Arbeitsbedingungen, und das haben ja einige der Arbeiter, die jetzt sicherlich eher der Firma nahestanden, aber gesagt, das ist ein großer Unterschied, wie ein Großteil der Taxifahrer in Berlin bezahlt werden, oder andere Lieferdienste eventuell, oder insbesondere die Logistikbranche über Subunternehmen arbeitet. Trotzdem gab es Probleme, und es ist fair, darüber zu berichten.
Zu der Zeit haben auch wirklich viele überlegt, zu einer von diesen Firmen zu gehen, weil sie dort besser bezahlt werden, als beispielsweise bei der Post. Ich kann mich erinnern, unser Postmann war tatsächlich am überlegen, zu einer der Firmen zu gehen, weil er sagte, da muss ich nicht mehr die ganz großen Pakete überall hochtragen, es ist angenehmer und ich kriege mehr Geld. Das war schon zu der Zeit auch sehr nachgefragt.
Ich habe als Student schlechtere Jobs gemacht, und ich habe mich gefreut, in meiner Jugend und in meinem heranwachsenden Alter bin ich unheimlich viel Fahrrad gefahren, und das wäre für mich der ideale Job gewesen. Es wäre einfach nur Fahrrad fahren, ein paar Beipaaren, Leuten klingeln, das ist jetzt ein bisschen glorifiziert vielleicht, aber ich habe für weniger Geld deutlich schlechtere Jobs gemacht, und ich wäre froh, wenn ich mehr Geld gehabt hätte. Ich verstehe sowieso nicht, ganz ehrlich. Ich wundere mich, wie wenig Studenten und Schüler im Moment arbeiten. Wenn man überlegt, was für einen krassen Arbeitskräftemangel wir haben, wie wenig Leute 520 Euro Jobs machen, wie wenig Schüler und Studenten arbeiten, finde ich Wahnsinn, ehrlich gesagt. Vielleicht verstehe ich es auch noch nicht, aber vielleicht tun es auch ganz viele. Aber wenn da jemand spannende Statistiken hat, würde mich das mega interessieren. Mein Gefühl ist, dass so viele Jobs wie in Gastronomie, Bäckerei, Verkauf, Logistik hätte es gerade. Ich wäre froh, wenn ich entweder direkt bei Gorillas oder über Zenjob oder so einen Vermittlungsservice stundenweise da hätte arbeiten können, ehrlich gesagt. Und es gibt Leute, die ich kenne, die nicht Vollzeit arbeiten, die das zum Beispiel als besseres Fitnessprogramm gerne nebenbei gemacht hätten. Die sagen, ich habe sowieso Nachmittag die Woche Zeit und letztlich kriege ich da Geld und fahre außerdem Fahrrad. Why not? Und steige Treppen dabei, lerne Leute kennen.
Jetzt hörst du dich auch so ein bisschen an wie die Uber-Leute, die sagen, die Leute arbeiten hier nebenbei. Ich weiß nicht, bei schönem Wetter ja, aber viel angefangen hat ja auch viel im Winter. Ich kann mich erinnern, die ersten Lieferungen hier in Hamburg zwischen November und März im kalten Regen. Mit guter Kleidung ist es schon machbar, aber ich würde es jetzt nicht zu schön reden. Aber zurück zur Doku. Ich habe drei Sachen, die mir ein bisschen gefehlt haben.
Das ist ja dein privilegierter Ansatz, dass du natürlich bei schlechtem Wetter nicht mal vor die Tür gehen würdest. Das stimmt nicht. Es gibt viele Jobs, die auch bei schlechtem Wetter arbeiten müssen.
Oder zur Arbeit kommen müssen. Ich finde, die wahren Helden der Stadt sind die Leute, die bei jedem Wetter aufs Fahrrad steigen. Ich gehöre fast dazu.
Oder die arbeitende Bevölkerung, die kein Auto hat. Einfach gesagt.
Gut, nochmal zurück. Drei Sachen, die mir bei der Doku gefehlt haben, oder die ich vielleicht eingebaut hätte. Das eine war so ein bisschen die Erklärung von Secondaries. Also es wird ja so aufgespielt, dass die irgendwie diese eine Milliarde Funding machen. Da hätte ich vielleicht nochmal eingespielt, dass man da auch Geld vom Tisch nehmen kann. Einfach weil du auf so krass schnell, wie die gewachsen sind und Geld eingesammelt haben. Finde ich gehört das irgendwie ein bisschen dazu. Das andere, das ist vielleicht so ein bisschen politisch schwierig gewesen.
Ist meines Wissens übrigens aber nur im niedrigen siebenstelligen Bereich passiert. Also es ist nicht, dass da jemand irgendwie 20 Millionen vom Tisch nimmt. Nach meinem Verständnis kann mich irgendjemand aber...
Es gab ja dieses LinkedIn-Video, was auch eingebaut worden ist am Ende des Jahres von Kahan. Wo er irgendwie so, nicht ganz sagt, aber so halb. So hätte ich mir damals vorstellen können, irgendwie achtstellig auf dem Konto zu haben. Vielleicht ist die Summe irgendwann dann achtstellig geworden. Wenn man so deuten könnte. Aber ja, das hätte ich eingebaut. Das zweite ist so ein bisschen... Und das hätte ich glaube ich eher unter dem Gesichtspunkt, wenn es richtig krass schnell wird und krass skaliert, dann fällt halt hier und da mal ein bisschen was nebenbei oder ab oder so. Es gab ja meines Wissens irgendwie zwei Mitgründer, die irgendwie nach sechs Monaten oder so nicht mehr dabei waren. Das hätte ich irgendwie miterzählt. Auch einfach nur, also ohne das irgendwie persönlich zu machen. Aber einfach zu sagen, so das Ding ist einfach so explodiert aus dem Apartment, dass es irgendwann halt zu krass war. Oder dass man dann irgendwie andere Leute brauchte oder sich nicht mehr verstanden hat. Was ja auch normal ist im Gründen. Genau, das sind ja zwei Aspekte.
Also A, wenn du irgendwie zu viert eine Firma gründest, dann ist das eigentlich immer so, dass ein, zwei Leute auf dem Weg verloren gehen. Oder irgendwann nicht reinpassen oder man andere Überzeugungen hat. Also das ist relativ normal. Und es ist natürlich auch so, dass es Firmen gibt, die oft von einem Solo-Gründer gegründet werden. Und dass dann jeder, der in den ersten zwei Jahren eine wichtige Rolle eingenommen hat, den Titel Co-Founder bekommt. Ich glaube, beides ist so ein bisschen richtig. Und beides ist jetzt zu einem gewissen Grad auch vielleicht passiert.
Und das Letzte, und ich hätte weniger von den Demos reingenommen, aber die zweite große Sache von außen war ja ein bisschen dieser Daten-Leak. Das war irgendwie Mitte 2021 oder so was, wo hier Kollektiv-Zerforschung was gefunden hatte und es ein paar Kundendaten gab, die da irgendwie rausgefallen sind. Und das ist für mich auch so eine Sache, so ein Start-Up. Man baut schnell was und dann ist vielleicht irgendwo noch ein Türchen offen. Das hätte ich noch eingebaut.
Und da würde ich sagen, sind die Streiks von höherem gesellschaftlichen Interesse, ehrlich gesagt. Kann ja trotzdem deine Meinung, deine Überzeugung sein.
Aber sonst empfehlenswert, wie gesagt, drück die Zahlen nicht so weit nach oben. Auf jeden Fall noch nicht heute. Ab übermorgen gerne die Doku gucken. Wir hauen den Link nochmal in die Shownotes. Fand ich jetzt die beste OMR-Doku bis jetzt.
Genau, was ich gerade sagen wollte. Indem man das schaut und einen Plus-Daumen gibt, erhöht man ja auch die Wahrscheinlichkeit, dass es weitere Dokus vielleicht geben wird von OMR. Also es ist auf jeden Fall ein Erstlingswerk insofern, dass man glaube ich noch nie so nah an einem spannenden Thema, so einem Unicorn-Hyperscaling quasi live dabei sein konnte. Das ist natürlich schwer, Firmen überhaupt davon zu überzeugen, das mitzumachen. Allein, dass das gelungen ist, finde ich schon einen großen Erfolg.
Dann lass uns über Reddit sprechen. Wie sieht es aus? Freust du dich auf den IPO?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Reddit-Anteile kaufe, würde ich ehrlich sagen. Das Problem ist, dass die Audience, die Zielgruppe von Reddit, also Reddit ist eine moderne Auslehrung des Forums oder eine Webseite, die eine Plattform für verschiedene Subforen, sogenannte Subreddits ist, wo dann Diskussionen in der Regel an der Cutting-Edge der Meme-Kultur geführt werden. Unter anderem Wall-Street-Bets oder die deutsche Version Mauerstraßenwette finden dort statt. Und viele anderen Special-Interest-Topics oder auch breite gesellschaftlicher Diskurs. Problem ist aber, dass die Audience sehr werbeblind ist und auf einen Großteil von Werbungen nicht positiv reagieren würde. Und gleichzeitig auch ein bisschen resistent ist gegenüber Kommerzialität, weil sie das eben sehr stark als ihren eigenen Raum begreifen. Die sind sicherlich dankbar dafür, dass es diese Plattformen gibt, wo man auf Gleichgesinnte trifft und gleichzeitig haben sie stark das Gefühl, dass diese Subreddits eben auch ihnen gehören zu einem gewissen Grad. Und so ist jetzt dazu gekommen, dass weil Reddit, ich glaube, weil sie den API-Zugang vergolden wollen, sind jetzt verschiedene, also nicht verschiedene, sondern ich glaube 60% der Größten ungefähr, würde ich schätzen. Es gibt hier so eine Grafik, Jan packt den Tweet mal in die Shownotes. Da sieht man ja, 60% ist, glaube ich, eine gute Einschätzung. Der größten 100 Subreddits sind in Streik getreten, indem sie für zwei Tage, 48 Stunden, diese Reddits auf Private stellen. Das heißt, glaube ich, dass nur noch Mitglieder der Reddits daran lesen können. Das hätte unter anderem für Suchmaschinenoptimierung von Reddit fatale Konsequenzen, wahrscheinlich, weil sie von Suchmaschinen geblockt werden, dann diese Subreddits, würde ich vermuten. Sie stehen dann anderen Nutzern nicht mehr offen zum Lesen. Das wäre meine Interpretation von Private. Also sie werden zu geschlossenen Communities in einen Protest dagegen, dass der API, also API ist der anprogrammierbare Zugang zu den Reddit-Inhalten, der soll halt vergoldet werden. Warum macht Reddit das jetzt?
Geld zu verdienen ist ja der Effizient.
Genau, also Reddit muss Geld verdienen, das ist ein Grund. Was ist ein zweiter? Wo hast du Reddit-Content zuletzt mal gehört, in einem größeren Zusammenhang?
Also, ja, dass Leute da irgendwie Daten abgreifen, Analysen machen für Aktien oder wie auch immer. Also alles, was da über die API irgendwo ausgespielt wird, passiert halt nicht auf der Seite und dann sind wahrscheinlich weniger Zahlen, weniger Klicks, weniger Werbeeinnahmen.
Das ist vielleicht ein Aspekt. Vor allen Dingen hat Reddit aber eine sehr essentielle Funktion beim Training der neuen generativen AI-Modelle. Und zwar gibt es in den Training-Daten ja dieses Webtext-Modul. Und das sind explizit Webseiten, die von Reddit-Foren verlinkt oder Subreddits verlinkt wurden und mehr als drei Karma-Punkte haben, also hochgevotet wurden von mindestens drei Nutzern. Das heißt, Reddit ist sich, glaube ich, des Werts seines Contents bewusst geworden. Dadurch, dass das User kuratiert ist und quantitativ qualifiziert ist, ist das ein Wort? Also dadurch, dass durch das Hochvoten mit diesen Reddit-Likes, ich weiß nicht, ob die Liked, wie heißt das bei Reddit? Keine Ahnung, wie es heißt, aber du kannst ja, Sekunde, mal gucken, wie das hier auf der Website benannt wird. So oft bin ich dann doch nicht auf Reddit, dass ich es wüsste. Ich weiß aber schon, welche Community sich gerade darüber totlacht. Es hat keinen Namen. Es ist einfach nur ein Fall nach oben. Ich glaube, im Normalzustand hat es keinen Namen. Jeden Beitrag auf Reddit kann man eben hoch- oder runtervoten, wie man das zum Beispiel auf YouTube kennt oder früher von Dick oder Yeek oder Delicious, nach so einem Verbleib aus der Web 2.0-Zeit. Dadurch kann man Inhalte halt so ein bisschen in gut und schlecht oder zumindest populär und weniger populär trennen. Und wenn Inhalte, die Quellen im Netz verlinken, hochgevotet werden, dann ist das eben ein gutes Qualität. Also für jemand, der sonst keine Daten zur Verfügung hätte, ist das eigentlich eine spannende Qualifizierung von Content. Im Sinne von, das ist höchstwahrscheinlich kein Schrott-Content, sondern tendenziell besserer Content. Und so findet es auch Eingang in das Machine Learning, dass man sagt, wir haben das große Common Crawl-Modul, was letztlich der historische Web-Index ist, den die meisten Algorithmen, die meisten Modelle verwenden oder worauf sie trainiert werden. Dann gibt es eben dieses vorqualifizierte Web-Text-Modell, was eben eine kleinere Menge an Content, Sekunde, ich kann nochmal hier in meine Präsentation gehen, um die Zahlen richtig zu haben, das dauert nur eine Sekunde. Wir haben auch lange die Präsentation nicht mehr promotet. Also das ist Folie 62 von der Zeitalteeffizienz OMR. Da kann man unter doppelgänger.io.ai kann man sich die Slides anschauen. Folie 62, da ist das erklärt. Also der Common Crawl, der Web-Index, das umfassendste Verzeichnis des Webs und der Inhalte, das sind Bilder, Videos, Text, den es im Internet gibt, ist ungefähr 3,2 Milliarden Web-Pages, also HTML-Seiten groß, während Web-Text 2, nämlich dieses von Reddit vorqualifizierte Content-Modul, nur 45 Millionen hochqualitative Seiten beinhaltet, aber mit einer fünffachen Verstärkung oder mit einem fünffachen Modifier ins Machine Learning eingeht, sodass, obwohl es von der Menge her nur 4% ist, geht es mit 20% Gewichtung in die Modelle. Also in GPT 3,5 ist das Beispiel. Dort ist es noch zuletzt bekannt gewesen, wie sich das zusammensetzt. Und jetzt muss ich, als Reddit musst du dich natürlich fragen, wenn hier die größten Unternehmen der Welt, die wertvollsten Unternehmen der Welt, einen Großteil ihrer zukünftigen Wertschöpfung höchstwahrscheinlich aufgrund unserer Daten verwenden und glauben, dass diese besonders wertvoll sind, weil sie vielleicht ähnlich gut wie ein Page-Rank oder Trust-Rank-Konzept sind, um Inhalte zu klassifizieren, qualitativ hochwertig oder nicht, dann sollten wir uns das vielleicht bezahlen lassen. Weil ansonsten macht Sam Altman, Satya Nadella und die Google-Bande hier eine mega Wertschöpfung aus unseren Daten. Also warum sollten wir die kostenlos auch noch per API an diese rausgeben? Ich glaube, das steckt dahinter, dass man sich vor allen Dingen von diesen großen Unternehmen bezahlen muss. Was sie, glaube ich, hätten machen sollen, ist, dass sie sagen, wir machen eine Wissenschafts-Lizenz, die günstig ist, eine Studenten-Lizenz und eine kleine Studierenden-Lizenz und eine Small-Developer-Lizenz, wo wir sagen, für gewisse Zwecke machen wir es günstiger. Wobei natürlich die Gefahr ist, dass kleine AI-Modelle können dann sehr schnell sehr wertvoll werden, theoretisch. Vielleicht hätte man eine Lizenz eher begrenzen sollen, dass man Commercial Use irgendwo limitiert oder so.
Oder ein Rev-Share mit den Nutzern.
Oder ein Rev-Share mit den Nutzern. Du könntest dieses Like-System oder Karma-System in eine Bank werden und Karma-Punkte verwalten für die Nutzer und sagen, ein Karma-Punkt entspricht 0,1 Cent oder irgendwelche klammlosen Goldesel-Münzen oder was auch immer. Und die kann man wiederum einsetzen, um irgendwas im Internet damit zu kaufen. Damit hätte man sich die Mitwirkung, so ein bisschen das Roblox-System, hätte man gesagt. Von den Werbeeinnahmen geben wir 66 Prozent, von den gesamten Einnahmen geben wir 66 Prozent an Nutzer weiter. Wir hoffen, dass die Interaktion sogar noch steigt. Und ich meine, das kann ja schnell Geld werden. Du kannst ja auch einen Post oder einen Beitrag machen, bei dem dann ganz schnell Tausende von Karma-Punkten hinzukommen. Warum nicht?
Was gibt es noch Neues? Vielleicht aus dem Metaverse?
Aus dem Metaverse? Sekunde. Abgesehen davon, dass Meta immer noch ans Metaverse glaubt, komischerweise. Mark Zuckerberg hat in einer internen E-Mail versucht, sein Personal zu beruhigen. Und die Aussage ist hauptsächlich so, Apple hat eigentlich nichts in seiner Brille verbaut, an das wir nicht auch gedacht hätten. Wir machen das Ganze nur billiger und das zeigt auch so zwei Philosophien. Also natürlich sind die Gräben inzwischen verhärtet zwischen Meta und Apple. Ich glaube, niemand bei Meta ist Apple für ATT dankbar, auch wenn es die Firma vielleicht ein bisschen agiler gemacht hat. Aber Apple ist sicherlich der erklärte Feind von Meta in vielerlei Hinsicht. Unter anderem, weil sie das Werbemodell unheimlich schwer gemacht haben, das Ausspähen der User zu Werbezwecken. Jetzt sagt man quasi, wir sind die Guten, die fundamentally social sind. Da gibt es natürlich viele Aspekte von. Aber während Apples Vision sozusagen die Isolation des Nutzers wäre. Naja, das ist natürlich Medas Meinung dazu und auch nachvollzieher. Das Spannende finde ich ja, dass es gleichzeitig immer wieder Berichte gibt, dass obwohl das mehr oder weniger verordnet wird, bei Facebook diese Metaverse-Tools für Meetings und so weiter zu nutzen, dass das eigene Personal noch nicht 100% happy zu sein scheint und auch den Einstieg ins Metaverse nicht mit großer Freude und entsprechender Euphorie vollzieht. Wenn nicht mal die Leute, die daran arbeiten, da 100% dran glauben, wird es lange Zeit schwer bleiben. Für das Metaverse, aber natürlich kann es immer Katalysatoren Momente geben, die für einen Durchbruch sorgen, warum das dann doch von heute auf morgen super spannend wird. Mir fällt es heute schwer, das zu erkennen. Ich bin mir aber sicher, dass es sowas geben kann und das dann vielleicht doch dem Metaverse zum Durchbruch verhilft. Im Metaverse möchte definitiv natürlich Meta-Facebook das CTS Eventim werden, was an jedem Konzert, an jeder Dienstleistung, an jedem Stück Kleidung seine 20-30% Take Rate einsammeln möchte. Das ist natürlich die kommerzielle Vision dahinter, dass wenn du den Brioni-Anzug im Meeting tragen willst im Metaverse, dann wirst du natürlich trotzdem 5000€ dafür zahlen, aber Meta wird 1000 davon bekommen. Das ist, warum es spannend ist, abgesehen davon, dass es erstmals eine eigene Device-Plattform wäre.
Ich habe die Tage ein paar Videos gesehen von Leuten, die die Brille getestet haben, also diese Vision Pro. Und ich muss echt sagen, ich freue mich drauf, das Ding zu testen. Aber man muss natürlich sehen, dass alle Leute, die irgendwie eingeladen wurden nach Amerika zu fliegen und auf dem Campus das Ding zu testen, sind wahrscheinlich ein bisschen Fanboy und berichten wahrscheinlich nicht zu objektiv darüber, damit sie nächstes Jahr wieder eingeladen werden.
Ist das diese neue virtuelle Welt, dass du die Menschen zu den Brillen fliegst, um sie vor Ort zu testen?
Das sind die Erlebnisse, die zählen. Aber zwei witzige Sachen. Das eine Video, was in unserer Discord-Community geteilt wurde, ist echt ganz witzig. Da gibt es zwei Punkte, die schon so ein bisschen komisch sind und vielleicht auch erklären, warum die Brille nicht live getestet worden ist. Das eine ist, es gibt einen USB-C Adapter auf dem Ladekabel, auf jeden Fall in einem der offiziellen Bilder von Apple. Und das andere ist, die Brille wird ja eigentlich so angezogen wie eine Taucherbrille. Also dass die nur hinten ist. Aber in einem von den Videos und auch bei den Demos von den Influencern, die da waren, gibt es noch so über dem Kopf, wie so ein Kopfhörerband, noch mal oben drüber. Mal schauen, wie sie dann rauskommt, aber es scheint irgendwie noch zu schwer zu sein oder das Band ist nicht für alle gleich verstellbar oder sowas.
Vielleicht, wenn die Nase zu klein ist. Wenn du eher ein asiatisches Profil hast und deine Nase nicht so markant ist, dann rutscht es vielleicht nach unten.
Und was natürlich für mich noch relevant ist als Brillenträger, dort war es wohl so, dass sie direkt die optischen Gläser reingesetzt haben für alle Leute. Die haben die Brille ausgemessen und dann die richtigen Gläser da reingesetzt. Das bedeutet natürlich für mich, dass die Brille wahrscheinlich noch mal 1000 Euro mehr kostet, weil ich mir noch meine zwei Brillengläser da reinsetzen muss. Oder natürlich mit Kontaktnissen das machen kann. Aber es wird auf jeden Fall auch abseilen.
Aber das ist der Preis dafür, dass die Natur nicht will, dass du dich fortpflanzt. Wobei das Aufsetzen der Brille da eigentlich genug wäre, um das zu verhindern.
Vielen herzlichen Dank. Alles nur, weil ich wieder schlecht vorbereitet bin. Lass uns lieber über Krypto reden, da hast du wenigstens eine Ahnung von. Also was gibt es da Neues?
Ja Krypto, wir reden heute über Krypto. Sekunde. Achso, ne eigentlich nur, also der Hintergrund ist natürlich, dass in den USA gerade der sogenannte Krypto Crackdown passiert. Also die SEC sowohl Binance als auch Coinbase mit Klagen überzieht könnte man sagen. Aber sie endlich mal verfolgt könnte man auch sagen, wie ihr ganz je nachdem welcher Theorie man anhängt. Auf jeden Fall wird es selbst für die verbleibenden Börsen und die wirklich großen Coinbase und Binance zunehmend schwerer in den USA zu operieren. Weil die viele der Coins, die gehandelt werden, nicht alle, aber viele als Securities, also Wertpapiere oder verbriefte Vermögenswerte zu behandeln sind laut Auffassung der SEC und damit gegen Wertpapierrecht verstößt. Eine der Sachen, die daraus resultiert ist, dass Andreessen Horowitz, einer der renommiertesten VCs weltweit, Wagniskapitalgeber, ein London Office für die explizit Krypto und Blockchain Ventures eröffnet hat. Chris Dixon ist der verantwortliche Partner glaube ich für die ganzen Krypto Blockchain Sachen. Und die nehmen jetzt anscheinend vorweg oder an, dass sich die Szene ein bisschen nach London verlagern wird, wenn nicht sogar in die Karibik oder die Golfstaaten. Und dementsprechend bewegt man sich schon mal ostwärts über den großen Teich nach London und hat das erste Übersee Office von Andreessen Horowitz. Ich glaube die haben auch kein chinesisches Office eröffnet. Das ist sicherlich eine direkte Konsequenz des Faktes, dass es in den USA zunehmend schwer wird, irgendwas mit Krypto zu machen. Sofern jetzt diese Verfahren durchgehen. Das kann man wahrscheinlich relativ gut schon vorab, wenn man die Anklageschriften oder die Begründung der Verfolgung sich durchliest. Dann kann man wahrscheinlich schon ganz gut sehen, ob das von Erfolg gekrönt sein würde oder nicht. Und hier hat man schon voreilig reagiert und den Mittelpunkt der Geschäfte nach London verlegt für den Kryptofonds von Andreessen Horowitz.
Ich hätte gedacht, dass sie direkt nach Dubai gehen.
Ich habe gesagt, Golfstaaten ist die nächste Eskalationsstufe. Auch das ist möglich. Aber London ist ja eine Finanzmetropole. Es gibt sicherlich auch Gründe anzunehmen, dass dort die Innovation passieren könnte im Kryptobereich. Und gleichzeitig ist es natürlich ein gesichertes Environment. Also du hast natürlich tendenziell mehr Rechtssicherheit in London, würde ich vermuten, im Vergleich zu Golfstaaten.
Was hast du uns noch für News mitgebracht?
Finance Forward hat am Montag berichtet über eine Firma, die wir schon mal beiläufig besprochen haben. Da ging es um das Thema Käufliche Influencer auf LinkedIn. Das ist sicherlich nicht nur eine, aber es gibt verschiedene Firmen, die es anbieten, dass sogenannte Forward Leader oder Influencer deine Events oder deine Firma, deine Produkte promoten, indem sie darunter kommentieren. Einer dieser Firmen hat sich Finance Forward jetzt gewidmet. Die heißt Swinx, unter anderem, weil man dort auch Leute aus der Finanzbranche, also Finance Forward ist ein Medium, das überwiegend die Finanz- und Bankenbranche covert. Und man hat unter anderem auch prominente Menschen aus der Finanzbranche, von der Raiffeisenbank, von Fidelity, also einem der größten Geldverwalter von Sekunde, es gab noch was Drittes, von der GLS-Bank, von der Wiener Börse, sollen Personen dort mutmaßlich sozusagen ihre Interaktionen auf LinkedIn verkauft haben. Das war so in einer Broschüre zumindest zu entnehmen. Und Finance Forward hat dann einfach, wie man das als Journalist tun würde, direkt die Arbeitgeber unter anderem angefragt. Also nicht nur die Agentur, sicherlich auch die Personen, aber auch die Arbeitgeber, die daraufhin alle. Du hast, glaube ich, damals zu Recht die Frage gestellt, ob man bei Bahn und SAP nicht genug Geld verdient und die CTOs deswegen, wenn ich das richtig erinnere, sich noch im Netz verkaufen müssten oder teilweise ehemalige Executives auch. Und die Unternehmer haben natürlich alle bestritten, dass es diese Nebentätigkeiten gäbe, dass da Geld fließen würde. Ein Großteil, oder ein Großteil weiß ich nicht, aber eine signifikante Anzahl dieser vermeintlichen Thort-Leader sind jetzt wieder verschwunden, aus dieser Broschüre und auf der Webseite nicht mehr zu finden. Die fehlen ja unter anderem unangenehm dadurch auf, dass sie scheinbar authentische Videos auf LinkedIn veröffentlicht haben, um ihre Dienstleistung da auch zu bewerben, die aber eher so wie ein Geiselnehmer-Video aus der Garage, der von Papierschildern abliest, ausgesehen haben. Das ist meine persönliche Meinung zumindest, was die Authentizität dieser Videos betrifft. Es gibt vielleicht Leute, die das für großartiges LinkedIn-Marketing halten. Ich halte das für vollkommen wertlos, meiner Meinung nach. Wie auch immer, auf jeden Fall, wie gesagt, wussten diese Arbeitgeber davon nichts oder bestreiten, dass das jemals dazu gekommen ist. Viele der Personen sagen, die Einnahmen wurden gespendet oder es gab keine Kompensation. Wir packen, falls ich jetzt hier irgendwas nicht 100% richtig wiedergebe, packen wir den Artikel gerne in die Show-Notes und man kann sich das selbst nochmal durchlesen.
Ich bin am meisten enttäuscht von der GLS-Bank, dass man da als Vorstand so etwas mitmacht. Also generell als Vorstand sich für so eine Kinderkacke da irgendwie zu kaufen lassen, egal wie, egal ob man das spendet oder nicht, so etwas macht man einfach nicht.
Die Frage ist, du weißt ja nicht, wie diese Deals, also was immer die Absprachen waren, das wissen wir auch nicht, das kann man nur mutmaßen. Es kann ja auch sein, dass jemand sagt, wenn du uns hier hilfst, dann sorgen wir vielleicht dafür, dass du 20.000 mehr Follower im nächsten halben Jahr bekommst, weil wir unser Netzwerk benutzen, das größer zu machen oder wir tauschen irgendwelche Inbarter-Deals, irgendwelche Beratungsleistungen aus, das weiß man alles nicht. Ja, aber man wusste sich schon, warum Leute, die vermutlich alle sechsstellige Gehälter kriegen, aber ich meine, man verdient ja auch nicht schlecht damit, muss man sagen, würde ich vermuten. Ich weiß jetzt nicht, was da so die Propostverbügel, also was anderes, was meiner Meinung nach vollkommen zu Recht bemängelt worden ist, dass viele Interaktionen, für die bezahlt wurde, nicht so wie das sein müsste, als Anzeigen oder bezahlte Interaktionen gekennzeichnet werden. Manchmal steht da Anzeige dabei, ich glaube rechtlich ist der aktuelle Stand, dass es in den ersten zwei sichtbaren Zeilen sogar stehen muss. Oft ist es eben so, dass eventuell es da zu Interaktionen kam, die bezahlt waren oder inzentiviert wurden und aber nicht als solche gekennzeichnet waren, was es dann auch noch rechtlich angreifbar machen könnte, wenn das so gewesen ist, wie Finance Forward hier aber vermutet oder sogar gesehen haben will. Ich glaube das auch gesehen zu haben bei Leuten, die dort unter Vertrag standen, dass es nicht 100% klar war, was bezahlt ist und was nicht. Manchmal fragt man sich, solche Services sind auch nicht, ehrlich gesagt, ich finde das macht LinkedIn nicht besser und authentischer. Es gibt die Gegenvariante, wenn ich mich jetzt selbst überzeugen wollte, warum ich sowas brauche, ist halt, dass einfach authentisch und gut zu kommunizieren ist guter Advice für ein Prozent der Bevölkerung, weil den anderen das eventuell noch gar nicht gegeben ist. Und die brauchen dann vielleicht professionelle Services, um das zu verstärken und besser zu machen. Trotzdem glaube ich, dass es LinkedIn, und das ist natürlich der große Hintergrund, dass LinkedIn, auch das hat Finance Forward gut hervorrufen, LinkedIn natürlich boomt und das zweit schnellst wachsende Land weltweit, gerade Deutschland, ist für LinkedIn, mit natürlich hohen wirtschaftlichen Relevanz im Gesamtkontext. Deswegen wird es natürlich weiter solche Services geben. Also für den, der jetzt hier besonders offensichtlich war, unter anderem weil sie Prospekte auf der Webseite hatten, wo die Influencer mehr oder weniger verzeichnet waren, gibt es natürlich drei, vier, fünf, wenn nicht dutzende Agenturen, die das in etwas verdeckter Hand haben und trotzdem ähnliche Netzwerke bereit sind zu beschaffen für die Promotion verschiedenstlichster Content-Angebote oder Events.
Ja und der größte Growth Hack wohl ist ja jetzt das Kommentieren. Und als Agentur dann das Verkaufen eines Kommentars einer Person, die Reichweite hat. Und die Dinger werden ja überhaupt nicht markiert. Also wenn ihr jetzt irgendwas seht,
Aber es ist eine bezahlte Interaktion.
Genau, es ist eine bezahlte Interaktion. Also wenn ihr jetzt irgendwie seht, dass jemand mit 40.000 oder 100.000 Followern irgendeinen Futz-Post kommentiert, dann könnt ihr davon ausgehen, dass das auch bezahlt ist.
Ja, das ist nochmal ein guter Hinweis. Also deswegen habe ich auch von Interaktion gesprochen und nicht von Post. Es geht hier hauptsächlich darum, der LinkedIn-Algorithmus funktioniert so, dass man, LinkedIn würde sagen, dass man Diskussion und Austausch inzentivieren will. Ich weiß nicht, ob das hier, aber ich vermute, so würden sie es ungefähr ausdrücken. Das heißt, dass tatsächlich eines der stärksten Booster für Sichtbarkeit auf LinkedIn ist das Kommentieren und das Kommentieren auf Kommentare. Und zwar idealerweise nicht nur das vom Autor, sondern von verschiedenen Personen, die noch nicht in der Diskussion bisher drin sind. Das führt zu einer Erweiterung, wie so ein Ripple-Effekt. Also sagen wir mal, wenn ich jetzt was poste, sieht das zunächst meine Followerschaft. Wenn die schon positiv reagiert oder kommentiert, dann wird es eventuell noch mehr Leuten in meiner Followerschaft ausgespielt. Interagieren jetzt aber zum Beispiel Leute aus meiner Followerschaft, indem sie einen Kommentar machen, die haben ja nicht 100% überlappende Follower in der Regel, dann werden deren Follower quasi auf meinen Post mit hingewiesen. Und das ist, wie du richtig sagst, natürlich der Grund, warum Leute dann eben einfach das, und ich natürlich auch, wenn ich jetzt jemandem helfen will, jemand was wirklich Gutes gepostet hat oder ich irgendwie verbändelt bin mit einer Firma oder einer Person, natürlich versuche ich dann auch, mehr oder weniger offensichtlich und manchmal auch sarkastisch, durch Kommentare die Reichweite zu verbreiten. Am besten geht das dann nach Untersuchung des Algorithmus tatsächlich, indem man kommentiert, auf den Kommentar jemand anders antwortet und da so eine Art Diskussion entsteht. Das ist was, sofern diese Personen selber auch eine Reichweite haben, was zu signifikant mehr Reichweite führt am Ende. Also es sind nicht die Re-Shares, es sind auch ein bisschen die Interaktionen, also das Liken oder Abgeben dieser Emoticons, aber vor allen Dingen das Kommentieren von solchen Posts führt zu einer größeren Reichweite und das ist letztlich nach meinem Verständnis, was diese Agentur versucht hat zu monetarisieren. Und ja, nach meinem Verständnis müsste auch sowas als bezahlte Interaktion gekennzeichnet werden.
Ja, also LinkedIn müsste ja eigentlich auch in der Lage sein, die Leute zu markieren, die sowas machen.
Ja, das ist die nächste Frage, ob du nicht so eine Art, wenn man das mal mit den frühen Google-Zeiten vergleicht, da hat man ja versucht mit Links quasi, also bei Google waren quasi Referenzen, andere Webseiten das Qualitätskriterium und man hat versucht das zu faken, als SEO hat man versucht Links zu kaufen, für Links zu bezahlen, Links zu tauschen. Und das kommt noch hinzu, es gibt bezahlte Netzwerke, wie das, was jetzt vermeintlich hier sich gezeigt hat, es gibt auch natürlich noch implizite Netzwerke im Sinne von, Leute haben irgendwelche Gruppen, die sich Links hin und her schicken und sagen, also der eine, in Anführungsstrichen, Thortleader postet der anderen Thortleaderin, schickt den Post und sagt, jetzt mal hier Action drauf und man baut einfach so einen Bukake-Kreis, LinkedIn-Bukake, habe ich das damals glaube ich genannt, in dem man sich gegenseitig quasi da applaudiert oder seine Ergüsse da versucht mit Interaktion zu versehen, auch das gibt es natürlich. Und wie gesagt, das gleiche ist ja bei Google passiert, als transparent wurde, dass Links relevant sind für den Google-Algorithmus und was Google dann gemacht hat, ist, dass sie bezahlte Links oder den exzessiven Linktausch unter Strafe gestellt haben oder gedroht haben, den zu sanktionieren, das später auch getan haben. Und die Frage ist, wird LinkedIn so weit gehen und sagen, wir sanktionieren zum Beispiel mit einem Shadowban, LinkedIn wird sicherlich niemand ausschließen, das wäre auch eine dumme Idee, das fände ich falsch, aber sie können natürlich sagen, dass wir Interaktionen einer gewissen Person, also die Person interagiert ganz normal weiter, aber diese Interaktionen werden aus dem Algorithmus herausgerechnet, um genau das zu unterbinden. Das wäre aber technisch, ich glaube, auch wenn es einfach klingt, macht es das so viel schwerer, die echten Interaktionen unter den Algorithmus zu berechnen, man sieht ja, was bei Twitter passiert ist, bei Sachen, wo viele Leute drin sind. Ich glaube, es ist komplizierter, als man sich vorstellt, sowas zu tun. Bei Google und den Links war das, glaube ich, relativ einfach, weil man mehr oder weniger eine Liste pflegen kann von Dingen, die man beim Information Retrieval ignoriert oder sanktioniert. Bei LinkedIn halte ich das für deutlich schwerer, tatsächlich zu sagen, ich lasse einen Menschen normal interagieren, aber berechne die Interaktion dann aus allen möglichen Algorithmen heraus, um so eine Art Shadowban zu erreichen. Das würde, glaube ich, sehr schwer werden.
Bei LinkedIn scheint es ja so zu sein, dass es auch die absoluten Top-User sind, von denen LinkedIn sehr viel hat. Es scheint ja wirklich so zu sein, dass sich eine der aktivsten LinkedIn-Nutzer in Deutschland dafür bezahlen lassen.
Bitte nochmal, Züng.
Naja, also, wenn man den Vergleich mit Google und mit den ganzen Links und Google wertet das ab, die Seiten, die diese Links gesetzt haben, das waren ja nicht irgendwie Top-Webseiten, sondern es waren ja eher Random-Webseiten, die sich da irgendwie hocharbeiten wollten. In der Thematik ist es ja so, dass tatsächlich irgendwie die Top 1% der Leute, die auf LinkedIn die ganze Zeit Content posten,
Ja, spannender Aspekt. Also du hast recht, natürlich wäre LinkedIn blöd, sich die Top-Creator zu, und da waren welche dabei, wie du richtig sagst, die relativ bekannt sind, natürlich wäre LinkedIn blöd, diese Leute jetzt zu vergrätzen. Deswegen glaube ich ja, dass ein Shadowban im Zweifel das bessere Mittel wäre. Wo du Unrecht hast, ist, dass da, wo man Links gekauft hat, das waren sehr wohl die reputablesten Seiten des Internets, die größten Publikationen und Zeitungen, weil diese natürlich, das waren die Links, die tatsächlich mächtig waren und in der Lage das Ranking zu verändern. Warum Google dazu übergegangen ist, nicht die Link-Verkäufer, sondern die Link-Käufer zu bestrafen. Und wenn du den Shadowban nicht machst, du kannst natürlich sagen, man könnte, und das Lustige ist, diese Netzwerke sind super einfach aufzustöbern. Also es gibt Agenturen in dem Bereich, wo du einfach durch, wenn du die drei, vier handelnden Accounts, die versuchen Engagement herzustellen, verfolgen wirst, dann kannst du auf das Kundennetzwerk zurückschließen. Und die Google-Antwort auf das Phänomen wäre eigentlich, dass du nicht diese Engagement-Schaffer bestrafst, sondern die Posts, wo diese interagieren. Also die wären quasi zu einem Art Honeypot oder vergifteten Brunnen. Wenn die dich sozusagen mit ihren giftigen Kommentaren berühren, wird dein Post auf einmal unsichtbar. Das wäre die brutalste Google-Lösung, also ich will es gar nicht als Google-Lösung, aber das wäre die richtige Analogie, was beim Link-Verkauf passiert ist, dass man sagt, ich bestrafe die Käufer oder vermeintlichen Käufer. Das ist natürlich schwer, ohne 100% rechtssicher festzustellen, aber du könntest sagen, dass wenn jemand regelmäßig in scheinbar bezahlten Beziehungen zum Beispiel vier Kunden für Fake-Engagement sorgt, dann, und wenn die Rat, eine gewisse Ratio zahlen, dann ist das ein guter Punkt. Also das zum Beispiel mehr als 10% der Kommentare gekauft wirken oder von bekannten Engagement-Verkäufern kommen, dann dämpfe ich die Sichtbarkeit des Ursprungsbeitrags. Das wäre eine andere Möglichkeit, aber es ist relativ aufwendig, aber ich glaube, früher oder später wird Linken sich damit beschäftigen müssen.
Dann noch ein paar kleine News zum Abschied. Spotify hat News rausgebracht bezüglich Podcasts. Eigentlich nichts wirklich Neues, die Leute, die in dem Podcast-Markt sind, wissen das eigentlich schon. Die haben ein bisschen aufgeräumt. Da wurde gepostet, dass Spotify 200 Leute entlassen hat, 2% der Workforce.
Aus dem Anchor-Studio hauptsächlich, oder? Nee, nicht Anchor, sondern aus der Studiosparte, glaube ich, oder?
Ja genau, ich lese das so, dass die 200 Leute von Spotify sind und nicht nur von Podcasts. Nee, doch, tatsächlich aus dem Podcast-Markt. Global Podcast Vertical and Other Functions. Und da wird so ein bisschen das, was sie zusammengekauft haben, wird jetzt Post-Merger Integrated oder zusammengefasst, wie man es gewohnt ist. So ein bisschen Podcast-Winter-Feeling. Also viele scheinen da jetzt ein bisschen zu sparen.
Der Werbemarkt liegt ja relativ brach, kann man wohl sagen, bei Podcast. Vielleicht nicht verwunderlich. Und wie gesagt, auch da war Effizienz überfällig. Zu uns geht jetzt beiden langsam die Zeit aus, deswegen bitte um Entschuldigung, dass wir die Oracle Earnings mal in die nächste Folge schieben, obwohl die aktuell sind. Ich habe sie aber im Vorhinein, im Gegensatz zu Glöckler, vorbereitet und Oracle ins Topic Engagement übertragen. Das heißt, wer sich das interessiert, der kann sich das schon anschauen, ansonsten wir besprechen es nächstes Mal sicherlich kurz. Und zwei andere Sachen, die wir jetzt verschoben haben, die hoffentlich nicht explodieren in der Zwischenzeit. Aber eine Sache, die noch newsrelevant ist, ist, dass Wall Street Journal berichtet, dass die EU diese Woche jetzt ein offizielles Statement rausgeben könnte, dass sie ein Wettbewerbsverfahren eröffnen gegen das Werbegeschäft von Google nochmal. Es wird eine formelle Antitrustbeschwerde erwogen. Man glaubt, dass sie Mittwoch, also wenn ihr das hört heute, so diskret arbeitet man in der EU-Kommission, also man glaubt, Mittwoch könnte die EU-Kommission bekannt geben, wahrscheinlich weil der Presstermin schon draußen ist oder so, dass eine formelle Kartellbeschwerde gegen Google erhoben wird. Das Ad-Tech-Business betreffend, die langfristige Rechtsfolge dieser Beschwerde könnte sein, vermutet das Wall Street Journal, dass Google einzelne Teile, oder es könnte der Vorschlag der Kommission auch sein, dass Google einzelne Bestandteile des Ad-Tech-Business, weil das ist tatsächlich die einzige Möglichkeit, das zu lösen, verkaufen muss, also aufspalten. Es geht ganz grob darum, dass Google tief integriert ist, unter anderem durch die anorganische Übernahme von DoubleClick damals, besitzt Google Beteiligung in einem Großteil des Display-Marketing-Öko-Systems, also die Supply-Site-Plattform, die Ad-Exchange und die Demand-Site-Plattform und weitere datenhaltende Stellen und creative verwaltende Stellen. Also es gibt ja diese Lumascape, wo man sich das Display-Öko-System so ein bisschen anschauen kann, die verschiedenen Teile und man wird da eigentlich keinen Bereich finden, in dem Google nicht aktiv ist. Das heißt, Google ist komplett durch das Öko-System vom Werbetreibenden, Advertiser bis zum Werbeverkaufenden, Publisher eigentlich vertikal integriert und in einzelnen Bereichen dort wirklich auch dominant groß. Es gibt mit The Trade Desk noch unabhängige Player, aber Google hat wirklich relevanten Marktanteilen in verschiedenen Bereichen. Werbetreibende klagen unter anderem dagegen, dass Google sich, oder es ist bekannt geworden, dass Google sich selbst präferieren würde in gewissen Auktionen. Also wenn es zu Header-Billing kommt, das heißt verschiedene Marktplätze verglichen werden, also die Zahlungsbereitschaft verschiedener Anbieter verglichen wird, scheint Google sozusagen seine eigene Demand-Site-Plattform zu bevorzugen, wenn ich mich richtig erinnere. Das können wir nicht alles nochmal erklären, aber wen das interessiert, dem sei der, Sekunde, wie heißt der? Digital Forward Podcast Folge 151. Er heißt nicht Digital Forward, also er ist von Digital Forward, er heißt aber The Marketing Transformation Podcast mit Erik Siegmann. Zu Gast sind dort unerklärlicherweise ich, aber auch Thomas Höppner, der sich viel mit Google-Verfahren professionell beschäftigt, weil er bei Hausfeld, einer Anwaltskanzlei, die diese Verfahren, die Kläger in diesen Verfahren vertritt, Partner ist. Und da haben wir ganz gut, also vor allem er erörtert, was das Problem im Display-Markt ist zusammen mit Erik Siegmann. Wen das interessiert, wie gesagt, Marketing Transformation Podcast Folge 151, schon ein bisschen länger her, aber durch das Wettbewerbsverfahren jetzt so relevant wie noch nie, wenn man so möchte. Und da erklären wir nochmal, warum eigentlich nur eine Aufspaltung zum richtigen Ergebnis führen kann. Ansonsten sind große Teile des Marktes vermutlich benachteiligt durch die Monopolstellung von Google, ist meine Vermutung. Und das war's für heute. Ich muss weiter und für die zweite Urlaubswoche von Dietmar Däffner im Däffner und Schäbels Podcast das Brutto-Sozialprodukt steigern. Das heißt, da könnt ihr mich, wenn ihr durchgehört habt, auch nochmal hören, falls Holger Schäbels mich ausreden lässt, das weiß man nicht so genau. Es geht um brisante Themen, ich hab ein paar Themenvorschläge schon gesehen. Es könnte eine hitzige Debatte werden.
Aktientipps von Pip.
Ja, aber die von Holger. Holger hat ungefähr 400 Millionen Aktien im Depot. Die gehen wir alle mal durch heute. Zu mehr als einer Verlesung wird es wahrscheinlich nicht kommen bei der Menge an Aktien. Ansonsten geht es um Geschlechterfragen. Habe ich mir zuschicken lassen. Mal gucken, was noch so. Ich bin gespannt. Auf jeden Fall müssen wir deswegen jetzt unseren eigenen Podcast leider beschränken. Nächstes Mal reden wir über den nächsten großen AR-VR-Trend, den ich vermute und damit vielleicht Unrecht habe und wie Saudi-Arabien Next Level Sports Washing betreibt. Und es hat nichts mit Golf zu tun. Pickleball? Pickleball wurde im Pivot Podcast erwähnt, habe ich gesehen. Also 60-jährige Lesben sind deine Audience.
Schlag den Star hat 13 Minuten Pickleball gespielt.
Achso stimmt, stimmt.
So viele Leute wollen Fernsehen nicht mehr schauen.
Hattest du einen Besucherpeak auf deiner Webseite? Rankt die Leute für Pickleball? Bitte? Vielleicht erst beim SEO reden sollen, wie man die für Pickleball ranken lässt.
Gucke mal Pickleball Hamburg mein Freund.
Wenn ich Pickleball Ort Marsch und West buche, dann stehen wir auf 1.
Ja, ja. Time will tell. Also ich gehe zocken, du gehst arbeiten, wir hören uns Ende der Woche.
Ja, Arschloch. Bis dann. Bis bald. Ciao. Untertitel von Stephanie Geiges