Doppelgänger Folge #266 vom 14. Juli 2023

🧮 Social Chain Cashflow Fehler | About You Earnings | Pips Due Diligence | OpenAI leak | Google Bard | Claude 2 | Oklo Kernspaltung | Erbschaftssteuer

Pip erklärt, welche Cashflow Fehler die Bafin bei der Social Chain AG gefunden hat und wie er vorgeht, wenn er eine Due Diligence macht. Wir schauen detailliert in die Zahlen von Abou You. Google Bard enttäuscht Glöckler, bei OpenAI gab es Leaks und Elon gründet eine AI Firma. Das Kernspaltung Start-up Oklo macht ein SPAC mit Sam Altman von OpenAI.


Philipp Glöckler und Philipp Klöckner sprechen heute über:


(00:00:00) Threads & Twitter

(00:04:00) Social Chain AG

(00:24:25) About You 

(00:42:40) Wie macht Pip DD

(00:52:15) OpenAI Leak

(00:58:20) Elon xAI

(01:02:20) Claude 2 Anthropic, Bard in Deutschland

(01:14:40) Vollzeit Glöckler

(01:22:20) Kernfusion

(01:25:10) Microsoft Layoffs

(01:26:00) Erbschaftssteuer


Shownotes:

Threads wird blockiert in der EU: Techcrunch

Social Chain AG Fehlerbekanntmachung: Bafin

Up-Listing Social Chain AG: Youtube

Podcast Empfehlung: Acquired Interview with Uber CEO Dara Khosrowshahi

Netflix Empfehlung: Eldorado: Everything the Nazis Hate

Glöcklers ONE Thing Kalendar: Doppelgaenger.io/one-thing


Doppelgänger Tech Talk Podcast

AI by Pip: https://www.doppelgaenger.io/ai

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Post Production by Jan Wagener

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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 266 Mitte Juli. Ich bin der Vollzeit-Podcaster Philipp Klöckner und telefoniere zweimal die Woche mit dem Investor und Advisor Philipp Klöckner, auch Pip genannt. Heute lernen wir zweimal über Cashflow. Es gibt AI-News von A bis X und vieles mehr in eurem Nummer 1 Marketing und Top 10 Business Podcast laut Apple. Pip am Anfang. In drei Minuten, was sind die neuesten News zu Threads und Twitter.
Ich lasse mir von dir doch nicht vorschreiben, wie lange ich sprechen darf. Eigentlich gibt es gar keine News. Wenn es keine gibt, dann wird auch nicht viel darüber geredet. Und wenn es viele gibt, dann rede ich auch gerne eine halbe Stunde darüber.
Für mich gibt es zwei News. Das eine ist, ich kann deine Tweets wieder sehen, ohne dass ich Twitter auf dem Telefon und auf dem Rechner... Das wollte ich noch sagen.
Es gab tatsächlich heute den ersten signifikanten Fehler auf Reds. Nämlich, dass man die Tweets nicht lesen konnte, eine Zeit lang von verschiedenen Accounts. Mittlerweile ist klar geworden, dass das daran liegt, dass Meta nun aktiv gegen die Nutzung von der Threads-App in der EU vorgeht. Vorher musste man einfach nur den App-Store umgehen. Jetzt funktioniert das anscheinend nicht mal mehr, weil man ein VPN benutzt. Ihnen jetzt wirklich bezahlt werden, weil bei Twitter hat Elon Musk verlautbart und tatsächlich auch rückwirkend zu dem Tag, wo er gesagt hat, ab heute bezahlen wir die. Das wäre mal überraschend fair. Man muss aber Twitter Blut dafür natürlich aktivieren. Und ansonsten weiß nicht, was man noch tun muss, um sich da, um da, wie sagt man, seine Ansprüche durchzusetzen. Ich habe auf jeden Fall noch keine Abrechnung bekommen von Twitter.
Mir hat ein Hörer geschrieben, Christian, dass wohl ein Nutzer dann geschrieben hat, das müsste ja bedeuten, dass je mehr Hass man verbreitet, umso mehr Replies gibt's und umso mehr Kohle dann. Und Elon hat da wohl drauf reagiert. Also ob das so gut ist, dass man für Tweets bezahlt wird, werden wir dann in Zukunft sehen.
Ja, Hassnachrichten werden ja in der Verbreitung gehemmt. Das muss man schon mal fairerweise sagen. Es gibt mal zwei Sichtweisen darauf, ob es mehr Hass oder weniger Hass auf Twitter gibt. Man kann das an der Anzahl der Tweets messen. Die geht tendenziell hoch. Das heißt, mehr Nachrichten, dadurch, dass weniger Content-Moderation stattfindet, geht die Anzahl der Tweets sicherlich hoch, die extremistisch sind, Hass verbreiten, antisemitisch sind usw. Und das ist problematisch. Gleichzeitig ist es aber glaube ich schon wahr, dass diese Tweets weniger Reichweite finden. Das heißt, wenn man diesen Accounts nicht sehr aktiv folgt, verbreitet der Algorithmus diese Tweets weniger stark. Und so differenziert muss man das eigentlich betrachten. Also es ist schwer zu sagen, heute ist mehr oder weniger Hass auf Twitter als vorher. Sondern es kann definitiv mehr geschrieben werden und vielleicht ist es trotzdem so, dass manche Dinge einfach nicht mehr so stark verbreitet werden. Das ist, glaube ich, die differenzierte Sichtweise, die sich da anbietet. Und das würde dann widersprechen, dass man mehr Einnahmen damit macht, weil es ja nach, ich weiß nicht, wonach das bezahlt würde, nach Interaktion oder wie werden Creator bezahlt? Hast du die Schlüssel dafür gesehen schon? Gibt's den schon? Also wir kriegen alle Geld, wir wissen aber nicht wofür. Achso, wir kriegen einen Teil der Werbeeinnahmen unter unseren Tweets. So ist es glaube ich. Die werden ja Impression basiert und damit würde es, wenn das die Verbreitung, die Distribution des Tweets gehemmt wird, weil er aggressiv scheint, dann würde das eher dazu, also es droht eher, dass Leute irgendwie so eine Games machen oder irgendwelche Kettenbriefe oder was weiß ich bauen, um Werbeeinnahmen zu erzielen.
Lass uns bei Social bleiben. Was ist die Woche bei der Social Chain AG passiert?
Hammer Überleitung. Wie an uns, die Social Chain AG ist entstanden mal aus der Luma Land und diese Agentur Social Chain aus UK von Stephen Bartlett hat dann weitere Unternehmen gekauft und sich an welchen beteiligt und federführend dabei Dr. Georg Kofler, ehemaliger Gründer von Premiere oder Geschäftsführer von Premiere und schon Medienpersönlichkeit schon längere Zeit. Da hat jetzt die BaFin eine ruhige... oder weiß gar nicht, ob das ruhige heißt. Wir gucken mal, wie das eigentlich ist. Das ist nur eine Feststellung. Bei der Bilanzkontrolle wurde eine Maßnahme ergriffen und die wurde vermeldet und zwar ist das eine Fehlerbekanntmachung für den offengelegten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021, also den Konzernabschluss über das Kalenderjahr 2021 für die Social Chain AG. Die BaFin ist die Finanzaufsicht in Deutschland und die Bilanzkontrolle ist eben einer ihrer Betätigungsfelder, wo sie schauen, ob die Firmen gemäß HGB und IFRS, also den International Financial Reporting Standards, die Veröffentlichungspflichten korrekt erfüllen. Und dazu hat die BaFin jetzt am 12.07., also am Mittwoch, Folgendes bekannt gegeben. Die Finanzaufsicht BaFin hat bei ihrer Prüfung festgestellt, dass der offengelegte Konzernabschluss, der in Berlin ansässigende Social Chain AG zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2021 fehlerhaft ist. 1. Die Social Chain AG hat in ihrer Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021 den Cashflow aus operativer Tätigkeit um 50 Millionen Euro zu hoch und den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit um den gleichen Betrag zu niedrig ausgewiesen. Das Unternehmen hat eine erhaltene Zahlung aus der Aufnahme eines Bankdarlehens in Höhe von 50 Millionen Euro fälschlicherweise als Cashflow aus operativer Tätigkeit. Damit hat sie gegen Blablabla Paragraphen verstoßen usw. Weil Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen sind dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten zuzuhören. Ich lese das Zweite noch vor, dann erkläre ich es nochmal genauer. Zweiter Verstoß. In ihrer Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2020 hat die Social Chain AG zudem den Cashflow aus operativer Tätigkeit um weitere 9,3 Millionen Euro zu hoch und den Cashflow aus Investitionstätigkeit und Gleichbetrag zu niedrig ausgewiesen. Das Unternehmen hat erhaltene Zahlungen aus dem Verkauf von Aktien in Höhe von 9,3 Millionen Euro. Fälschlicherweise ist Cashflow aus operativer Tätigkeit erfasst. Die Kapitalflussrechnung ist das Cashflow-Statement im Englischen. Also es geht darum, du hast ja die Gewinn- und Verlustrechnung oder dein Income-Statement im Englischen ganz oben, wo das Konzernergebnis berechnet wird und das EBIT. Und da kann es ja zu gewissem Buchgewinn kommen. Zum Beispiel, dass Dinge höher bewertet werden oder abgeschrieben werden, dass ich einfach nur Lager aufbaue, dass ich Forderungen aufbaue, aber gar kein Geld einnehme. Und deswegen wird immer zusätzlich noch die Bilanz- und die Kapitalflussrechnung veröffentlicht, um ein einigermaßen ganzheitliches Bild über das Unternehmen zu bekommen. Und die Kapitalflussrechnung soll insbesondere quasi darauf abzielen, ob das Unternehmen in dem entsprechenden Jahr tatsächlich Mittelzuflüsse hatte. Also es geht um den Unterschied zwischen zwischen Erträgen und Einzahlungen oder Einnahmen und Einzahlungen. Also nur wenn es auf Cash wirksam wird, handelt es sich um eine Einzahlung. Man kann aber trotzdem Erträge, also Gewinne machen, die eventuell nicht zahlungswirksam werden. Man kann auch Verluste haben, die nicht zahlungswirksam werden. Zum Beispiel, wenn man Ausgaben für Share-Based Compensation für Mitarbeiteraktien hat. eine Ausgabe der Firma, die sie aber in Aktien bezahlt und deswegen sind sie nicht z.B. Cashflow relevant oder nicht zahlungswirksam. Das heißt deswegen unterscheidet man hier und gibt zusätzlich eine Kapitalflussrechnung oder Cashflow Statement raus und die ist typischerweise unterteilt in drei Teile und zwar den Cashflow aus operativer Tätigkeit, aus Finanzierungstätigkeit und Investitionstätigkeit. Das ist natürlich deswegen spannend, weil man einerseits wissen will, wie viel hat Cash hat das Unternehmen durch den operativen Betrieb, also das Kerngeschäft, denn wirklich erlöst. Wie viel hat man durch Finanzierung Geld ausgegeben oder eingenommen. Also wenn ich einen Kredit aufnehme oder Kredite abbezahlen muss oder so, dann ist das Finanzierungstätigkeit. Das ist schon auch relevant, aber ich möchte es ja nicht vermischen. Was ja hier zum Beispiel passiert ist, dass man sagt, man hat einen Bankdarlehen aufgenommen und sagt dann, wir haben hier aus der operativen Tätigkeit 50 Millionen plus gemacht. Das ist ja keine korrekte Darstellung der Realität, sondern ob ich das Geld von der Bank mir leihe oder 50 Millionen Zahlungsüberschüsse aus dem operativen Geschäft gemacht habe, ist ein signifikanter Unterschied. Und dann Investitionstätigkeiten will man eben auch wissen. Wenn ich, sagen wir mal, ich kaufe mir eine neue Fabrik oder ich investiere in neue Anlagen oder in ein neues Logistikzentrum, dann hat das ja einen ganz anderen Charakter. als ob ich operativen Verlust mache, zum Beispiel durch diese Ausgabe. Und deswegen will man das in diese drei Bereiche unterteilen. Und was hier dem Anschein nach passiert ist, ist, dass man einmal einen Bankkredit als operative Einzahlung behandelt hat, was natürlich hanebüchend ist. Und gleichzeitig den Verkauf von Aktien. Also einmal, jetzt mal sehr populär wissenschaftlich gesagt, einmal hat man das Geldpumpen von der Bank als Einzahlung aus operativer Tätigkeit deklariert, was natürlich falsch ist. Und dann hat man das Versilbern von Aktien, also ich habe einfach ein paar Aktien verkauft, auch als Gewinn aus operativer Tätigkeit. nicht verbucht, sondern in einem Cashflow Statement dargestellt. Und das hat natürlich jetzt fälschlicherweise den Eindruck erweckt, dass die Social Chain AG 59,3 Millionen mehr positiven operativen Cashflow hatte. als es tatsächlich der Fall war. Und das ist natürlich bei einer Firma, die heute keine 40 Millionen mehr wert ist, ein erheblicher Unterschied. Es ist einfach schwer zu glauben, dass das einfach mal so durchgerutscht ist.
Das ist ja vor allem zu dem Zeitpunkt passiert, als sie am meisten Media für diesen Börsengang oder dieses Uplifting gemacht haben. Man kann auf YouTube immer noch ein witziges Video sehen, wo die Klimmzüge am Bullen machen. am 12.11.2021 Broadcast Uplisting of the Social Chain AG und da war die Aktie auf all time high und das war genau in diesem Zeitraum.
Bei 60 Euro muss man dazu sagen, war sie damals. Heute ist sie noch 2 Euro wert, das heißt sie ist, was ist das, 2 passt 30 mal in 60 rein, 97% Kursverlust seit dem Tag. wo sie dieses Uplisting gemacht haben. Also Uplisting heißt, dass man vielleicht vorher im Freiverkehr oder im Entry-Standard im OTC-Handel notiert hat und dann in ein höheres Börsensegment, zum Beispiel in General Standard oder den Prime Standard in den USA oder die New York Stock Exchange in den USA quasi hochgelistet wird. Das war damals gleichzeitig der Höhepunkt. Ob das da reinfällt, weiß ich nicht. Ich glaube das war im November 21, oder? Dieser Bericht kam tatsächlich erst im April oder Juni. Da muss ich mal schauen. Da müssen wir aufpassen, dass wir keinen Quatsch erzählen. Nicht, dass sich jemand noch daran stören würde.
Du schaust jetzt, wann die Zahlen reported worden sind vom 2021.
Genau, also es ist logischerweise nach dem Ende von 2021 erst möglich und in der Regel geht es so ungefähr fünf, sechs Monate später. Und ich habe in Erinnerung, dass es Ende April oder Anfang Juni war. Ich gucke jetzt aber sicherheitshalber nach, damit wir nicht aus Versehen eine falsche Tatsachenbehauptung hier reinbasteln. Wo würde man das Datum hinschreiben denn? Wahrscheinlich da, wo die Leute unterschreiben. Damit wären wir auch schon bei einem anderen wichtigen Punkt. Am 27. April wurde das zumindest unterschrieben, dieser Geschäftsbericht. Und also nochmal, um das zu erklären. Also es geht hier um... Also wir können auch nochmal in die Zahlen schauen, damit man ungefähr versteht, wie groß die Abweichung ist. Im Jahr 2021 hat die Social Chain Umsätze von rund 313 Millionen Umsatz gemacht, laut des Geschäftsberichts 2021. Ungefähr ein Drittel Rohmarge und ein negatives E-Betrag von minus 23. Das Konzernergebnis war sogar minus 82 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch minus 26 Millionen Konzernergebnis, jetzt ist es minus 82 und trotzdem ist man davon ausgegangen, also hat man auf der Größe 59,3 Millionen in das operative Geschäft reingepackt und so hat sich der Cashflow aus operativer Tätigkeit von plus 23 Millionen ergeben oder 22,9 Millionen. Also man hat ein negatives Konzernergebnis von 82 Millionen und kommt aber auf einen positiven Cashflow von 23 Millionen, wovon aber diese 59,3 eben eigentlich nicht dorthin gehört hätten und damit hätte sich ein deutlich höherer, negativer operativer Cashflow ergeben. Jetzt ist es wirklich schwer zu glauben, dass das einfach ein Maus verklickt, Fehlbuchung, falsche Reihe in der Reihe verrutscht. Also sowas passiert nicht. Es gibt sicherlich so Mischfälle von Buchungen, wo es gar nicht so klar ist, ob das operativ ist oder nicht. Aber in der Höhe ist es, also bevor so ein Jahresabschluss rausgeht oder so ein Finanzbericht, Also der ist unterschrieben vom CEO Wanja Oberhof damals, der inzwischen gegangen ist übrigens. Vom CPO Ralf Dümmel, der inzwischen gegangen ist übrigens. Und vom, also eigentlich zuständig natürlich primär erstmal wäre der CFO Christian Seenitz. Sekunde. Ja, Christian Seenitz. der früher übrigens auch bei Rocket war. Also das hätte dem CFO, also es hätte jeder Buchhalterin oder jedem Buchhalter auffallen müssen. Es hätte definitiv dem CFO auffallen müssen. Es hätte dem Vorstand, der das unterschrieben hat, auffallen müssen. Man muss dazu sagen, auch Christian Senitz hat kurz darauf, nämlich im Juni, also einen Monat nach der Veröffentlichung des Berichts gekündigt, Könnte man jetzt spekulieren, vielleicht weil er da was gemacht hat, womit entweder er sich selber nicht wohl gefühlt hat oder was auch nicht 100% seine Entscheidung war, weiß man, das ist Spekulation. Aber er hat wirklich kurz darauf gekündigt, während Vanja Oberhof und Ralf Dümmel sonst später gekündigt oder auf jeden Fall diesen Posten im Vorstand nicht mehr vollziehen. Inzwischen sitzt ja Georg Kofler selber im Vorstand. Dieser Vorstand aus drei Personen hätte das eigentlich können müssen. Plus eigentlich jeder Mensch mit einer kaufmännischen Ausbildung oder gar einem kaufmännischen Studium. Dann geht es natürlich trotzdem noch durch den Aufsichtsrat. Ich als Aufsichtsrat muss auch diese Publikationen jedes Jahr belegen. Im Aufsichtsrat saßen damals Dr. Georg Kofler selbst, der übrigens in der herumliegenden Zeit selber Aktien gehandelt hat, Henrike Lustschick von Bridgemaker. war damals Aufsichtsrätin. Und Henning Giesecke, heute noch Aufsichtsrat bei der Realbank und verschiedenen anderen Institutionen. Die drei, denen ist das als Aufsichtsrat auch offensichtlich nicht aufgefallen, dass ihre Firma ein negatives Konzernergebnis von minus 82 Millionen hatte und angeblich aber einen positiven Cashflow damit erwirtschaftet hat. Auch im Aufsichtsrats hat sich etwas verändert. Da ist jetzt Sebastian Stiezel drin, der bis 2021 interessanterweise IM Capital Market Fitness und Performance Projects war. Der wurde jetzt offenbar dem Anschein nach mit einem Aufsichtsrat-Posten belohnt für seine Arbeit 2021. Vorstand hat es unterzeichnet, der Aufsichtsrat hat es gebilligt und dann eigentlich ist natürlich der Wirtschaftsprüfer noch dafür eingesetzt, um genau sowas zu verhindern. Das war hier die RSM GmbH, das ist keine kleine Wirtschaftsprüfer, also keine der großen vier, aber eine der nächsten größten zehn. Und der dazuständige Wirtschaftsprüfer Arno Kramer hat offenbar, war offenbar auch okay damit. Da können wir auch reingehen in Sekunde. Prüfungsurteil. Wir haben den Konzernabschluss der Social Chain AG und ihrer Tochtergesellschaften bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern Eigenkapitalveränderung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 sowie den Konzernanhang einschließlich seiner Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegendmethoden geprüft. Darüber hinaus haben wir die Konzernlageberichte der Social Chain AG, der mit dem Lagericht der Gesellschaft zusammengehörte, den nachfolgenden Konzernlagebericht genannt, für das Geschäft vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 geprüft, die im Abschnitt 20 Informationen nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der beigefügte Konzernanschluss in allen wesentlichen Belangen den IAFRS, also den Rechnungslegungsstandards, wie sie in der EU anzuwenden sind und den ergänzend nach § 315 E Absatz 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung diesen Vorschriften den tatsächlichen Verhältnissen ein entsprechendes Bild der Vermögen- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seine Ertragslage für das Geschäft ja, wie gesagt, 2021. Kann man sich alles durchlesen in diesem Finanzbericht, Geschäftsbericht 2021 der Social Chain AG. Auch der Prüfer attestiert hier sozusagen, dass das in wesentlichen Teilen einwandfrei die reale Lage darstellt. Wo man sich fragen kann, wie kann sowas denn passieren? Das muss, hätte einer dieser, Ich habe auf LinkedIn geschrieben, es gibt zwei, aus meiner Meinung nach, gibt es zwei logische Schlüsse hier. Nämlich entweder, dass niemand der eben genannten Personen die kaufmännische Grundbildung hat, das zu erkennen und zu einem Unternehmen zu leiten. Oder, dass die alle kollaboriert haben, um diesen streitbaren Geschäftsbericht so rauszugeben.
Das würde doch keiner machen, sowas fällt doch immer auf.
Du kannst ja zwischen Inkompetenz und Vorsatz quasi wählen.
Was sind denn die Konsequenzen jetzt? Also die Aktie hat jetzt ein bisschen reagiert, es gab irgendwie ein Statement, dass das alles korrigiert wurde und so und dass es nicht so schlimm ist und schon in der Hauptversammlung am 21. Juli erläutert wurde.
Das macht es nicht besser.
Juni erläutert wurde so, also einfach back to business oder passiert jetzt noch irgendwas?
Ich glaube, dass sich kurzfristig erst mal keine Konsequenzen daraus ergeben. Also ich kann nicht einschätzen, ob man jetzt irgendwie klargeprächtigt wäre als Aktionär oder Aktionärin. Das weiß ich tatsächlich nicht, ob man da irgendwelchen, eine Art von Schadenersatz. Das wäre natürlich erheblich, weil der Kurs damals ja noch einigermaßen zweistellig war, wenigstens noch. Also kann ich beurteilen, ob man da schadensersatzpflichtig geworden ist oder Ansprüche erworben hat als Aktionär. Aber nach meinem Verständnis geht hier nicht mal ein Verwarngeld damit einher. Schon problematisch. Was übrigens auch interessant ist, man kann im Jahresabschlussbericht 22, also dem des nächsten Jahres, da wird ja über die Tätigkeit der Firma im darauf folgenden Jahr berichtet, aber in den Jahresabschlussberichten wird auch immer über die Arbeit des Aufsichtsrats berichtet, damit man als Aktionär so ein bisschen kontrollieren kann, ob da auch alle ihre Arbeit machen. Und da steht unter Punkt 3 Beratungs- und Kontrolltätigkeit des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat der Schlüsselstein AG besteht laut Satzung aus drei Mitgliedern. Die gegenwärtigen Mitglieder des Aufsichtsrates sind Frau Henrike Lustzig, Herr Henning Giesecke und Herr Sebastian Stiezel zu dem Zeitpunkt schon. Und am 20. April des Jahres, also kurz bevor, am 27. kam ja dieser Bericht raus, haben wir gelesen. Am 20. April gab es ein Aufsichtsrat-Meeting, das hier wie folgt geschrieben wird. In der ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates am 20. April 2022, also ordentlich heißt nur, dass es mehr oder weniger sowieso geplant war, sollten nach der Tagesordnung insbesondere die vom Vorstand aufgestellten Entwürfe des Jahresabschlusses der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021 sowie die geprüften Konzernabschlüsse 2021 einschließlich Konzernlagebericht, Abhängigkeitsbericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie die gesonderten nicht finanziellen Berichte gemäß 289b HGB erörtert und durch den Aufsichtsrat gebilligt werden. Da im Zeitpunkt der ordentlichen Sitzung jedoch, anders als bei Verabschiedung der Tagesordnung der Sitzung geplant, noch keine aufgestellten und geprüften Entwürfe von Einzel- und Jahresabschlussvorlagen, berichtet der für die Prüfung zuständige Partner des Abschlussprüfers der Gesellschaft, der ERSM GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Düsseldorf, Herr Arno Kramer, allgemein zum Gang der Abschlussprüfung und zur zeitlichen Abfolge des Abschlusses aller Prüfungshandlungen sowie der Erteilung des Bestätigungsvermerks. Also man hat sich am 20. April getroffen, wollte eigentlich billigen den Konzernabschluss, hat aber herausgefunden, der ist noch nicht fertig, hat sich aber intensiv mit Arno Kramer oder dieser Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterhalten offenbar darüber. Die Billigung der vorgenannten Dokumente in der durch Gesetz und Satzung vorgeschriebenen Form wurde durch den Aufsichtsrat einstimmig verschoben erstmal. Erstmal habe ich hinzugefügt. Man kann das nachlesen im Geschäftsbericht 22. bis dem Aufsichtsrat die testierten Abschlüsse vorlagen und der Prozess der Aufstellung der Abschlüsse endgültig finalisiert war. Weitere Schwerpunkte gab es auch. Und dann fand eine Woche später eine Sitzung statt, am 27. April, das ist die Zeit, wo der dann fertig wurde, neben den Mitgliedern des Aufsichtsrates und des Vorstandes, das ist jetzt die Sitzung des 27. April, eine Woche später, neben den Mitgliedern des Aufsichtsrates und des Vorstandes war in der ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates am 27. April 2022, durchgeführt als virtuelle Sitzung im Wege der Videokonferenz, auch Herr Arno Kramer von ASM als Abschlussprüfer in der gesetzlichen vorgeschriebenen Form anwesend. Also der Prüfer war mit drin in der Sitzung. Innerlicher Schwerpunkt der Bilanzaufsichtsratssitzung war die Erörterung und Feststellung des Jahresabschlusses des Gesellschafts für das Jahr 2021 sowie die Billigung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2021, einschließlich der Konzernlagebericht sowie der gesonderten nicht finanziellen Bericht gemäß 289b HGB. Der Feststellung voran ging eine ausführliche Erörterung der vorgenannten Unterlagen mit Herrn Arno Kramer von RSM, in deren Rahmen sich der Aufsichtsrat detailliert noch einmal die Schwerpunkte der Prüfung und die hierbei identifizierten wesentlichen Punkte berichten ließ. Weitere Punkte der Agenda der ordentlichen Sitzung betrafen die Beschlussfassung über den Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2021 sowie Personalangelegenheiten im Vorstand infolge des Ausscheidens von Herrn Christian Senitz, Finanzvorstand. Also hier wird einmal klar, dass Herr Senitz einigermaßen umgehend gekündigt hat, offenbar. Oder dass zumindest im April schon bekannt war, dass er die Firma verlassen würde. Und es lässt jetzt kein Zweifel mehr übrig, dass Aufsichtsrat und Vorstand sich mit diesem Geschäftsbericht und Prüfer logischerweise mit dem Geschäftsbericht beschäftigt haben müssen und damit das so falsch wie es war oder so, wie es diese Bafin-Rüge erhalten hat, damals gebilligt haben zusammen. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung und sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes. Solltet ihr denn auch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.io slash Disclaimer nachlesen.
Zweites Cashflow Thema. Lass uns über die Aktie, die veröffentlichten Zahlen von About You reden. Die Börse hat mega positiv reagiert. Waren die Zahlen wirklich so gut?
Die Zahlen waren auf jeden Fall gut. Die Börse hat glaube ich plus 36 habe ich zwischendurch mal gesehen. Ich weiß gar nicht wie es geschlossen hat, aber ich habe plus 31 plus 36 gesehen. Ich weiß nicht wie es geschlossen hat, aber es war deutlich zweistellig. Im Plus, die Meldung dort war, die Pressenachricht dazu war, AboutYou achieves profitability already in Q1 des Finanzjahres, oder Fiskaljahres 2023, 2024. AboutYou befindet sich noch im Q1, weil sie ein verschobenes Geschäftsjahr haben, was im Februar, nee, im März, am 1. März anfängt. Und verkündet jetzt die Profitabilität und da hätte, oder war vielleicht sogar eins dran, Ja, also eigentlich hätte an das Wort Profitability ein Sternchen rangehört. Tatsächlich kommt es im nächsten Satz, der nächste Satz oder der erste Satz der eigentlichen Pressemitteilung nach der Headline ist Significant Improvements in Adjusted EBITDA. Da ist dann eine Fußnote dran to Euro 4.2 Millionen. Also das EBIT, das adjustierte EBITDA ist nach dem Vorjahr minus 29 Millionen das erste Mal jetzt bei plus 4.2. Millionen und einem positiven Free Cash Flow von 10,8 Millionen. Der war vorher auch noch 24,4. Soweit so gut. Das ist erstmal eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Also wie gesagt, im Vorjahr hat man Adjusted EBITDA war deutlich negativ. Das ist jetzt bei plus 4,2. Kann man übrigens alles auch im Doppelgänger-Sheet nachlesen. Da kann man es gut nachvollziehen, wenn es einen interessiert. Der Umsatz ist nur noch minimal gewachsen um knapp 1%. Eigentlich ist er stagniert 0,6%. Vorher waren wir bei 504 Millionen Umsätze. Jetzt sind wir bei 507. Also 3 Millionen konnte man nochmal drauflegen. Die Rohmarge hat sich wieder deutlich erholt. Die war in den letzten zwei Quartalen 35 und 34 Prozent. Die ist jetzt auf fast 40 Prozent wieder hoch. Das ist ein bisschen unter dem Vorjahr. Aber wenn man bedenkt, dass die ja aggressiv ihr Lager abverkaufen müssen, ist das definitiv eine Verbesserung der Rohmarge im Vergleich zu den Vorquartalen. Und jetzt auch keine schlechte mehr, weil die Richtung 40% wieder geht. Wie hat man es geschafft, das Ergebnis so zu drehen? Hauptsächlich indem man die Marketingkosten halbiert hat. Die Marketingkosten waren letztes Jahr noch 105 Millionen und sind jetzt auf 51 Millionen runtergegangen. Das ist nur noch, also an anderen Worten, letztes Jahr hat man 21% der Umsätze in Marketing investiert, Vollgas. Und jetzt ist man nur noch bei 10% Marketingquote. Also man hat 50% 53,6 Millionen Marketing-Ausgaben gestrichen und damit das Ergebnis von minus 29 auf plus 4, also ungefähr 33 Millionen das Ergebnis. verbessert, aber auf die Kosten, dass es eben nicht mehr wächst, muss man relativ klar sagen. Die nächste spannende Frage wäre noch, wie hat sich das Inventar entwickelt? Also kommt man von den Bergen von Klamotten, auf denen man sitzt, auf denen fast alle Retailer sitzen, runter und dann sieht man, dass im Vorquartal hatte man 134 Prozent der Umsätze auf Lager, das ist jetzt runtergegangen auf 106. Das ist immer noch elevated im Vergleich zum Vorjahr und vor allen Dingen zum normalen Level, was um die 60-70% wäre, glaube ich. Das heißt, es ist schon noch sehr hoch, aber es ist niedriger als im Vorquartal. Aber 106% der Umsätze ist schon noch hoch, aber man baut langsam das ab. Und dadurch ergibt sich eben auch dieser positive Cashflow-Effekt. Formell ist es absolut richtig, dass AboutYou einen positiven Cashflow aus operativer Tätigkeit gemacht hat. Aber es liegt natürlich daran, dass sie im Vergleich zum Vorquartal Inventar abgebaut haben aus dem Lager quasi und dann vielleicht weniger neu geordert haben. Und so passiert es dann eben, dass der Cashflow sich erhöht. Das sind eigentlich die Sachen, die dann dazu führen. Wir können nochmal durch die Präsentation gehen. Also ich finde schon, dass About You Job deutlich besser dasteht als im Vorquartal. Das ist vollkommen klar. Man muss eben nur verstehen und eben dieses adjustierte EBITDA, das Konzernergebnis, Sekunde, da müssen wir auch mal reingucken. Das Konzernergebnis ist nämlich schon noch deutlich negativ. Kann man sich alles auf der About You Investor Relations Seite anschauen. Das Konzernergebnis findet man in der Pressemitteilung glaube ich nicht. Ich sehe es nicht auf dem ersten Anhieb zumindest. Ich würde auch nicht sagen, dass ich es unterschlagen kann. Wo man es auf jeden Fall sieht, ist in Financials. Da sieht man das Profit for the period, also das Konzernergebnis. Das ist immer noch minus 24 Millionen quasi. Nach dieser adjustierten E-Beta-Logik ist man positiv. Das normale E-Beta ohne Adjustierung ist noch 3 Millionen im Minus. Ob jetzt plus 0,8% oder minus 0,5% das würde ich Ihnen eigentlich auch geben. Das finde ich jetzt auch nicht so relevant. Also man kann auch einfach sagen sie sind breakeven und nicht profitabel und dann würde ich jetzt bei minus 0,5% auch nicht eigentlich doll meckern. Aber das Konzernergebnis ist schon halt, die Profitabilität sieht noch ein bisschen anders aus, aber da haben manche Leute ja fast aggressiv gehetzt, dass es irreführend wäre. Soweit würde ich jetzt nicht gehen. Also die Lage hat sich deutlich gebessert. Nach adjustierten EBITDA ist man positiv. Der Cashflow hat sich deutlich verbessert. Das ist aber auch klar. Also wenn man sagt, Das darf nicht als Cashflow zählen, wenn man das Lager auflöst letztlich, dann hätte man auch in den vorherigen Quartalen, als sich das Lager angestaut hat, sagen sollen, der Anstieg an Inventaren müssen wir jetzt aus dem Cashflow rausrechnen. Dann muss man auch in beiden Sachen fair sein. Also was man lernen kann ist, dass es sich immer lohnt Cashflow und Income Statement separat anzuschauen und dann nach Unstimmigkeiten zu suchen. Ansonsten, wie gesagt, die Profitabilität kommt durch den Cutten aus dem Marketing. Da besteht natürlich so ein bisschen die Gefahr, dass man so eine Art Schulden eingeht, Die jetzt erreichte, adjustierte EBITDA-Profitabilität basiert natürlich noch auf Marketing-Ausgaben der Vorquartale, wo man Brand aufgebaut hat, Dinge angeschoben hat. Nutzer können dann wieder noch mal günstig reaktiviert werden über CRM. Aber es ist fürs Marketing ja schon auch wichtig, über Brand- und Top-of-Funnel-Maßnahmen eine neue Nutzerbasis aufzubauen und die Brand aufzubauen. Und wenn man jetzt so stark cuttet, dann wird eventuell die Marketingeffizienz in Zukunft auch wieder schlechter aussehen irgendwann. Jetzt erstmal sieht es natürlich extrem gut aus, weil man sehr günstig Kunden akquiriert hat, relativ gesehen, oder neue Orders akquiriert hat, aber es wird sich irgendwann auch wahrscheinlich negativ rechnen, wenn man zu effizient wird im Marketing, weil man dann letztlich, also Wie wirst du effizienter im Marketing? Du gehst mehr in die transaktionsnahen Kanäle, also Search, weniger Brand, weniger Top of Funnel und dann kauft man irgendwann vielleicht nur noch, also mal stark übertrieben, irgendwann nur noch den eigenen Brand Traffic, der eh konvertiert hätte und ist dann super effizient, aber so baut man halt nicht neue Kunden auf und deswegen ist das Umsatzwachstum ja jetzt auch im ersten Mal weggegangen. Man sieht sehr gut, dass das Wachstum jetzt nur noch aus DACH kommt, nämlich da, wo man schon eine Kundenbasis hatte. Das Hauptwachstum kommt daher, also die anderen Länder oder Rest of Europe leidet jetzt relativ unter der Kürzung des Marketingbudgets, weil man natürlich hauptsächlich in den neuen Ländern gecuttet hat. Man sieht auch, dass das TME-Geschäft, also das Softwaregeschäft von AboutYou, jetzt dadurch schrumpft. Wobei dadurch kann man sagen, dass die Partner, die volumenbasiert zahlen bei TME, also das ist unter anderem das Scale-Segment, das hat zwar jetzt 18% Marge, also auch da ist man profitabler geworden. Vorher waren es 14%, jetzt sind es 18,2%. Aber das Wachstum ist minus drei Prozent im TME-Segment. Und die Marge ist auch schlechter als im Vorquartal. Da war sie nämlich schon auf 27 hoch, jetzt ist sie nur noch auf 18, weil wahrscheinlich Economies of Scale so ein bisschen fehlen. Also das Software-Segment wächst gerade nicht mehr, sondern schrumpft sogar ein klein bisschen. Das kann natürlich auch eigentlich nicht gut sein. Es wurde zwischendurch, also der Markt hat immer gemunkelt aus verschiedensten Ecken, sogar mal erwogen wurde, dass Teile des Software-Segments eventuell zu verkaufen, weil About.io natürlich weiterhin noch Geld braucht. Wobei man jetzt in diesem Quartal erstmal nicht so viel Geld verbrannt hat, aber eventuell gibt es noch Nachfinanzierungsbedarf. Da würde jetzt natürlich der bessere Aktienkurs helfen. Also wenn jetzt 30 Prozent ansteigt, dann ist eine Kapitalerhöhung an der Börse erstmal opportuner als vorher, wo die Aktie quasi weniger wert war. Man kann natürlich auch weiter überlegen, ob man einzelne Geschäftsbereiche ausgliedert und damit Cash generiert, falls jemand das haben möchte. Ansonsten sieht man auch, dass Fulfillment weiterhin teurer wird. Da steigen die Kosten weiter um. Lass mich gucken. Fulfillment anteilig, also relativ gesehen war das im Vorjahr 22 Prozent des Umsatzes, jetzt sind es 24 Prozent des Umsatzes. Das ist aber besser als in den Vorquartalen, muss man sagen. Gegenüber dem Vorjahr ist es leicht teurer geworden. Gegenüber den anderen Quartalen wird aber auch Fulfillment wieder relativ günstiger.
Ich habe ein paar Fragen. Erstens, hättest du About You das gleiche geraten vor einem halben Jahr?
Dieses Ergebnis jetzt herbeizuführen?
Ja, also so drastisch Marketing zu kürzen. Ist ja schon so eine Art PE-Move, oder?
Naja, es ist einigermaßen alternativlos. Also es ist nicht sicher, dass du nochmal zu vernünftigen Konditionen eine Kapitalerhöhung machen kannst. Sekunde, was sind noch Wert von 600 Millionen? Ich weiß es gar nicht, muss ich mal gucken. Oh, schon wieder eine Milliarde wert. Achso, ja, durch den 30% Anstieg, genau. Also sind eine Milliarde wert, aber vorher waren sie halt eher bei, ja, irgendwie 700 Millionen, 600, 700 Millionen. Da quasi, also, dass man da nochmal viel neues Geld aufnehmen kann, ohne stark zu verwässern, war nicht ganz klar. Oder du hättest eben Unternehmsteile verkaufen müssen, oder du musst cutten. Also ein Tod musste sterben. Ich glaube, alles war nicht, also vor einem Quartal war all das nicht attraktiv, denke ich. Und so war das, alternativlos war es auch nicht, aber es war vielleicht der beste Weg. Gefühlt, finde ich, sitzen sie immer noch auf viel Inventory. Also ich hätte vielleicht entweder bei der Grossmargin noch mehr abgegeben oder beim Marketing mehr ausgegeben und mehr vom Inventar liquidiert. Aber ich bin mir sicher, dass sie das gut durchdacht haben und dass es nicht so einfach ist, wie ich mir das gerade vorstelle. Aber die Die Rohmarge ist, finde ich, fast schon wieder zu gut dafür, dass das Inventar noch so hoch ist. Muss man mal schauen. Aber ich hätte keine bessere Idee gehabt, was man jetzt damit machen soll. Die Frage ist, kriegt man das jetzt wieder beschleunigt, das Wachstum auf dem Marketinglevel? Ich meine, was ich machen würde, ist, du hast jetzt einmal Profitabilität gezeigt. Ich mache hier Gänsefüßchen bei Profitabilität. Ich finde es aber auch nicht, dass es so weit weg von Profitabilität ist. Das heißt, du hast es jetzt gezeigt, der Markt hat darauf reagiert, dass es theoretisch funktioniert. Ich glaube, dass das noch nicht beweist, dass du langfristig profitabel sein kannst, weil du halt eigentlich Schulden, du baust jetzt beim Inventarschulden ab und du baust beim Marketing Schulden auf, weil zukünftige Marketingmaßnahmen tendenziell ineffizienter sein könnten, weil du den Brandvorlauf nicht hast dieses Quartal. Das heißt, ob das nachhaltig profitabel ist, würde ich nochmal ein Fragezeichen ran machen. Aber die Kapitalmärkte haben es jetzt erstmal geglaubt. Du könntest jetzt dann neues Geld aufnehmen und dann sozusagen nochmal einen neuen Ramp-Up, einen effizienten Ramp-Up machen, der moderates Wachstum und eine leicht negative Profitabilität über vier, fünf Quartale dann erzeugt. Und dann kommst du vielleicht wieder auf einen grünen Zweig.
Und hast du Sorge, dass sie sich dadurch nicht wesentlich mehr zu Zalando angleichen? Also die Geschichte war ja immer, About You ist für die jüngere Zielgruppe, ist mehr Inspiration, versteht Social. Jetzt hört es sich für mich so an, als ob es eher die Kernfunktionen sind, die das Team natürlich auch gut kann, aber für die eigentlich Zalando steht. Also irgendwie Performance Marketing auf der Order.
ja ich glaube schon dass es beschränkt sie jetzt dabei neue länder zu erobern und ihr brandplay weiterzuspielen sie geben weiter sie haben bei man kann es in der präsentation noch sehen also sie cutten bei influence sie können es schon across the board aber keine fashion labels mehr mit rettern oder wie also von den 51 prozent ersparnis im marketing ist der größteil wie ich schon gesagt habe in rest of europe ein bisschen in dach und ein bisschen auch in tme Und am meisten hat man bei Offline-Marketing-Channels, also das würde ich jetzt mal als Brand bezeichnen, gespart. Aber auch bei Influencer... Also am wenigsten hat man Online-Marketing gespart, am meisten bei Offline-Marketing. Und Influencer und Content ist so dazwischen. Also da hat man schon auch erheblich gecuttet. Aber das entspricht ja ungefähr dem, was ich gesagt habe.
Letzte Frage zu About You. Würdest du das Tech-Business, also Software für große Marken und so, verkaufen? Wenn ja, an wen?
Das kommt drauf an, wie sehr du zukünftig daran glaubst, an das Business. Also ohne Not willst du es prinzipiell nicht verkaufen. Ich persönlich glaube, dass das Business über Logos, also neue Kunden, skalieren kann, theoretisch, dass die Kunden, die du kontrahierst, mit denen du Verträge schließt, dass das aber keine Kunden sind, mit denen du stark wachsen kannst, leider. Verstehst du, was ich meine? Also, guck dir die Marken an, die die unterzeichnen. Vielleicht wächst ja ein E-Commerce-Geschäft, aber insgesamt verlieren doch fast alle im E-Commerce gerade. Das meiste gewinnt halt Amazon, vielleicht ein Salon ein bisschen, vielleicht ein About You ein bisschen. aber die die anderen marken und die also die solo marken shops und so weiter die können so ein bisschen handelsvolumen ins internet verschieben vielleicht und dadurch wächst der markt aber ist das ein langfristig skalierbares segment und es hängt halt sehr also dadurch dass du volumenmäßig bezahlt wird hängt dein erfolg hängt an der exzellenz dieser kunden letztlich und ich war Es ist meiner Meinung nach nicht schlau, ein volumenbasiertes Business zu bauen für Kunden, deren Business im Structural Decline ist eigentlich. Das ist so, als würdest du für Verlage nochmal ein Redaktionssystem online bauen oder so. Obwohl du weißt eigentlich, dass... Obwohl, nee, online geht ja vielleicht sogar noch. Das ist so, als würdest du für Verlage irgendwie nochmal bessere Druckmaschinen bauen. Obwohl du weißt, dass die Auflage eh sinkt. Von daher bin ich Ich bin nicht super bullish für das Business, aber ich glaube, dass es einen Markt dafür gibt. Ich glaube nur nicht, dass es so schön überskaliert wie ein echtes SaaS-Business. Und dann könnte man überlegen, ob man es verkauft. Wer würde es kaufen? Vielleicht irgendeine Full-Service-E-Commerce-Agentur, also die für Marken den Shop und die Logistik und sowas komplett übernehmen. Für die könnte das spannend sein, könnte ich mir vorstellen. Ich weiß nicht, ob ich es ohne Not verkaufen würde, aber sicherlich möchte man irgendwo noch Cash generieren.
Würde es für Spiker nicht auch Sinn machen?
Das kann ich nicht einschätzen, ob die sich das einverleiben möchten oder nicht. Die Frage ist, ob Spiker ein ähnliches Problem hat. Wobei Spiker nicht volumenbasiert abrechnet, deswegen ist es nicht ganz so wild.
Ich könnte mir vorstellen, dass wir in der Zeit der Effizienz, wir sehen ja überall, dass sich fokussiert wird, egal wo, egal welche Firmen und deswegen macht es vielleicht Sinn, Sachen zusammenzusetzen, die das ähnliche oder das gleiche Business machen und sich von den Sachen zu trennen. Also könnt ihr mir schon gut vorstellen, dass da irgendwas passiert in den kommenden Monaten.
Adjustiertes Ebitda von dem TME-Segment ist so 33, Runrate vielleicht eher 40, also vielleicht würde man dafür, aber es wechselt halt auch nicht mehr, das ist auch blöd. Also es hilft jetzt nicht, das zu verkaufen, dass es gerade schrumpft, ehrlich gesagt. Das ist ja mal dreistellig gewachsen vor anderthalb Jahren, aber Und sonst hätte ich gesagt, da kriegt man bestimmt, wenn es 40 Millionen EBITDA macht, könnte man da bis zu einer halben Milliarde rausholen, aber da es jetzt schrumpft, ist es wahrscheinlich auch nicht so geil. Könnte man auch sagen, es ist die Hälfte von, wenn man an die halbe Milliarde glaubt, die ich gerade gesagt habe, es ist die Hälfte von der Boutuse Bewertung. Man weiß es nicht.
Lass uns eine Hörerfrage beantworten, beziehungsweise mehrere. Alex hat uns eine E-Mail geschrieben. Falls ihr uns auch eine E-Mail schreiben wollt, schreibt gerne an podcast.doppelgänger.io oder fragen auch immer gerne über Discord.
Aber wir bekommen bald Earnings-Season, dann können wir nicht mal so viele Fragen machen. Dann kommen nur noch die besten durch. Also müsst ihr noch bessere Fragen stellen.
Und kürzere.
Welche die Glööckler vorlesen können.
Genau. Also Alex fragt, was schaust du dir als erstes an, wenn du schnell ein neues Unternehmen verstehen möchtest? Geschäftsmodell, Markt und Zahlen. Und die Frage dazu, welche Quellen nutzt du als erstes?
Da fehlt jetzt wieder ein bisschen Kontext. Also geht es um Due Diligence Arbeit für Private Equity oder um Angel Investments oder um Aktien?
Ja, ich würde mal sagen eine DD.
Also zumindest so wie bei dem, was ich mache, man fängt da nicht bei null an. Es gibt in der Regel entweder so ein Investor-Memorandum, also dass die Firma sich selber schon darstellt. Das heißt, da sind schon viele Informationen über den Markt, über Konkurrenz, über die Ergebnisse der letzten Jahre, über die Ansätze für Marketing und Vertrieb, über die Technologie, die sie nutzen und so weiter drin. Das heißt, man bekommt eigentlich so ein bis zu 200 Seiten PowerPoint-Verkaufsprospekt schon angeliefert, wo man viel rausbekommt. Da ist natürlich schon der erste Punkt spannend zu schauen, wo da eventuell Sachen zu positiv dargestellt werden. Das heißt, man kauft das jetzt nicht eins zu eins, aber da lernt man einfach sehr viel schon über den Markt und das Unternehmen. Das kann von einer Sales-Site, Investmentbank oder Unternehmensberatung erstellt worden sein. Dann gibt es eventuell auch schon eine Buy-Side, also von der Seite des Investors oder Käufers, eine Commercial Due Diligence. Das heißt, da hat schon ein McKinsey oder ein BCK oder ein Bain oder ein Wyman drauf gearbeitet und zeigt ihre Sicht auch nochmal des Marktes, der Konkurrenz, wie Kunden das Unternehmen einordnen, wie zufrieden die sind und so weiter. Das heißt, bei dem, was ich mache, nämlich ich erweitere das ja nur, um dann besonders digitale, besonders digitale, produktnahe Das heißt, die grobe Einschätzung habe ich in der Regel schon. Das heißt nicht, dass ich mich dann nicht damit beschäftige oder Dinge nochmal hinterfrage, weil das ist eigentlich schon da. Wäre es jetzt eine Public Company, dann würde man bei der Investorenpräsentation anfangen. Wenn man Company-Name plus Investor-Präsentation sucht, findet man in der Regel von dem letzten Kapitalmarkttag oder den letzten Quartalsergebnissen oder einer anderen Konferenz So ein Investor Deck, da kann man eigentlich auch schon relativ gut lernen, wie die Company sich im Markt positioniert. Und bei Startups macht das Pitch Deck das in ein, zwei Seiten eigentlich, dass man den Markt beschreibt und die Positionierung im Markt. Das heißt, da würde man definitiv anfangen. Dann würde man bei jetzt bestehenden Firmen, bei Startups weniger, aber bei bestehenden Firmen halt relativ schnell in die Geschäftsberichte gehen oder in den Businessplan, je nachdem. Manchmal hat schon jemand einen Businessplan gemacht oder man macht seinen eigenen aus den Geschäftsberichten und dann schaut man sich halt so die Rohmargen an, die Marketingquoten, die verschiedenen Marketingkanäle. Dann würde man vielleicht ein bisschen so im Markt rumfragen, also versuchen einen Insider zu finden, der den Markt versteht. um noch zu überlegen, worauf müsste man besonders achten oder was hat man eventuell übersehen. Das würden sowohl professionelle Judicians, Leute, als auch ich eventuell machen. Eventuell findet man so Industry Benchmarks oder sowas von Unternehmensberatungen. Der große Vorteil, den die großen Unternehmensberatungen haben, ist natürlich immer, dass sie auch die Zahlen von verschiedenen anderen Marktteilnehmern kennen. Die werden dann irgendwie ein bisschen kryptisch so geschwärzt oder so den Namen der Firma. Da steht dann so Competitor A, B, C oder so, aber du kannst eigentlich ableiten wer das jeweils ist, entweder an den Produkten oder den Märkten, die sie bedienen und so weiter. Das heißt, die können sehr gut Benchmarking machen. Die wissen halt genau, was die Rohmarge für Kosmetik, Mode, Schuhe, D2C, was weiß ich, zu sein hat. Das wäre für mich ein bisschen schwer, aber das ist auch nicht der Teil, den ich abliefere, sondern mein Teil ist, konkret die digitalen Marketing-Kanäle oder die digitalen Aspekte des Produktangebots zu beurteilen. Aber das wären so die... Also dann schaue ich natürlich... Bei den softeren Zahlen, also sagen wir sowas wie Traffic-Nutzer, monatliche Nutzer oder so, da gibt es ja nicht so gute Standards. Das heißt, da validiere ich das nochmal outside in mit irgendwie so Sachen wie SimilarWeb oder Zemrush oder was es so für Tools gibt, um zu gucken, gibt es denn in der Zusammensetzung der Marketingkanäle vielleicht irgendwelche Auffälligkeiten oder Abhängigkeiten auch. Ich fordere relativ früh so ein Marketing, das ist spannenderweise fast nie in den Unterlagen dabei, weil das ist auch was, was Firmen ungern vielleicht weggeben möchten, aber so eine Art eigentliche Marketing-Mix-Table, also wie viel Nutzer kommen aus welchem Kanal, am liebsten die letzten 36 Monate pro Monat oder pro Quartal. Aus welchem Kanal kommen wie viele Nutzer, über Brand, über generisch, Neunutzer, Altenutzer, zu welchem Kack, zu welchem Klickpreis, wie hoch sind die Warenkörbe dieser Nutzer aus den verschiedenen Kanälen. Und da kann man dann so ein bisschen auch sehen, ob jetzt zum Verkauf hin zum Beispiel das Marketing effizient in Anführungsstrichen gemacht wurde und ob man da also Schulden eingeht, wie ich sie gerade beschrieben habe bei About You vermeintlich. Wenn ich jetzt dann tiefer reingehe, würde ich mir die Kampagnen anschauen, die Webseite, die SEO Performance und so weiter. Aber die große Marktanalyse, das ist ja nicht mein Angebot, das machen in aller Regel andere oder macht das verkaufene Unternehmen selber und lässt das dann in der Regel auch von der Unternehmensberatung erstellen.
Also du schaust dir eher an, ob das dann stimmt, was dort angepriesen wurde. Oder ob du irgendwelche Red Flags findest.
Genau, also man muss halt, wenn es von der Sales Seite gemacht ist, also von der Investmentbank oder der Firma selber oder der beauftragten Unternehmung, dann wird es natürlich tendenziell alles ein bisschen rosaner und positiver darstellen. Wenn es schon Buy-Side-Due Diligence gibt, dann ist das im Zweifel ein bisschen skeptischer. Es sei denn, was auch passiert, dass Leute unbedingt diesen Deal machen wollen, dann sagt man, das soll nicht so skeptisch sein, soll es auch geben. Aber gerade bei der Sell-Side, da geht es natürlich darum, das so ein bisschen zu poken und zu gucken, Ist das wirklich aussagekräftig oder kann man da auch schon sehen, also jedes Mal wenn, sagen wir mal, eine schwache Metrik gewählt wurde oder ein kurzer Zeitraum gezeigt wird oder so, dann ist in der Regel ein guter Grund nochmal reinzuschauen, ob das nicht von außen auch anders aussieht, wenn man dieser Präsentation nicht glauben würde oder wenn man sie nicht hätte.
Und die andere Frage von Alex war, wie identifizierst du potenzielle Short-Kandidaten? Was sind die Red Flags und wo schaust du hin, um welche zu finden? Zum Beispiel nennt ihr da Oatly.
Also ich bin ja kein Short-Seller, sondern ich habe das irgendwie hobbymäßig eine Zeit lang gemacht. Ich glaube im Moment habe ich keine oder kaum Short-Positionen. Und ich habe auch keine, so wie vernünftige Short-Sale, habe ich jetzt auch keine großartigen Short-Hypothesen. Ich versuche einfach nur Firmen zu erkennen, die meiner Meinung nach unviable sind, also die einfach auf Dauer nicht so funktionieren können. Und Oatly und Beyond Meats sind allein deswegen ein gutes Beispiel, weil die Rohmargen viel zu niedrig waren, teils sogar negativ. Oder auch sowas wie PlugPower. Aber was sich hier auch zeigt, ist, dass Also diese Firmen haben wirtschaftlich einfach keinen Sinn gemacht. Also es war offensichtlich, dass das nicht funktionieren kann. Aber die Gefahr ist ja eben, dass, wenn neuer Hype ausbricht, die Aktien halt trotzdem laufen. Deswegen ist es nicht so einfach. bestenfalls hast du noch eine Übernahmefantasie da und trotzdem können die Aktien sich auch positiv entwickeln, weil der Markt sich positiv entwickelt. Dagegen bist du ja abgesichert, wenn du Short-Selling richtig machst, mit Long-Short-Strategie. Ich habe das noch nicht ausreichend getestet, aber eine gute Strategie den Markt zu schlagen könnte vermutlich sein, du kaufst den Markt und die offensichtlichsten schlechten Companies shortest du.
Das ist leicht besagt.
Du willst gar nicht bessere Firmen kaufen, du willst nur die wirklich absolut schlechtesten raus sortieren. Aber selbst das ist gar nicht so einfach, würde ich sagen. Also ich würde schon darauf wetten, dass Oatly und B&M und PlugPower in zehn Jahren nicht mehr da sind, aber ob sie nicht zwischendurch nochmal steigen, das ist gar nicht so klar. Und auf so lange Zeit zu shorten wäre unheimlich teuer. Deswegen macht das auch keinen Sinn. Also wie denn Fischer oder Wenn ich das Gefühl habe, in einem begrenzten Markt, sagen wir mal Cloud, funktioniert eine Firma deutlich besser als die andere und das ist im Preis noch nicht abgebildet. Normalerweise ist das im Preis ja abgebildet. aus irgendeinem Grund ist noch nicht abgebildet, dann kannst du halt sagen, du nimmst dir in einem Sektor die beste und schlechteste Firma, Cloudflare und Fastly ist das beste Beispiel, wobei Cloudflare ja sehr hoch bewertet ist, aber du kannst halt sagen, Fastly, die liefern ja auch keine vernünftigen Zahlen einfach, während Cloudflare sehr gut hat und dann kannst du sagen, das Delta dazwischen müsste eigentlich aufgehen. Das wäre noch eine andere Möglichkeit. Aber ich würde niemandem raten dazu. In der Regel steigt der Markt insgesamt. Deswegen ist es glaube ich nicht schlau sich ohne Grund mit Shorten zu beschäftigen.
Dann lass uns in den AI-Corner gehen. Es gab ganz schön viele News diese Woche zu AI. Erstmal Leak bei OpenAI. Was wurde über GPT-4-Architektur, Datensätze und Kosten herausgefunden? Irgendwelche News für dich dort bei der Sache?
Ja, die News sind einig, dass das bestätigt wurde, größtenteils was bekannt war. Es wurde herausgefunden, dass GPT ungefähr 1,8 Billionen English Trillion Parameter hat. Das war größtenteils bekannt, die in 120 Schichten angeordnet sind. Damit ist es ungefähr zehnmal größer. als GPT-3. Es besteht aus 16 verschiedenen Experten-Modellen. Das ist ein sogenanntes Mixture of Expert Model. Sie verwenden 16 Experten-Module dafür, die jeweils 111 Milliarden Parameter haben. Der Datensatz, mit dem GPT-4 trainiert wurde, war 13 Billionen Token groß. Token sind roundabout 4 Buchstaben. Also 1,5 Token sind ein Wort ungefähr, glaube ich. Also ganz stark über den Daumen kann man sagen, ein Token entspricht ungefähr einem Wort, aber tatsächlich hat ein Wort eher 1,3, 1,5 Token. Also das ist ungefähr die Masse, die da gelernt wurde. Die Trainingsdaten umfassen Common Crawl und Refined Web mit insgesamt 13 Billionen Token. Common Crawl ist bekannt, das ist dieses große, was man sich bei Hugging Face und so auch runterladen kann, das große Webmodul oder der große Webkorpus. Refined Web. Das ist komisch, dass man mit beiden trainiert, weil Refined Web ist eigentlich Common Crawl dedupliziert, also Dubletten rausgenommen und gefiltert, also Schrott rausgefiltert, um es leichter zu machen und es kommt auf ähnlich gute Ergebnisse mit deutlich weniger Daten. Deswegen hat man Refined Web. als Korpus gemacht. Warum man beide benutzen würde, ist mir nicht 100% klar. Dann gibt es Spekulationen, dass es weitere Quellen wie Twitter, Reddit, YouTube und eine große Sammlung von Lehrbüchern gibt. Da wundert mich, dass das Spekulationen sind, weil in GPT 3.5 war schon Books 1 und 2, das sind zwei andere Corporate. Und dieses Reddit, wie hieß das, Weblinks, das sozusagen mit diesen Redditlinks versehen inkludiert ist und dass vielleicht Twitter und YouTube dabei ist, ist vielleicht auch nicht Überraschend. Elon Musk beschwert sich, dass seine Twitter-Daten immer gescrapet werden von den großen Large-Language-Modellen oder deren Trainingsscrapern. Das heißt, keine große Überraschung, Trainingskosten ungefähr 63 Millionen Dollar. Das war, glaube ich, auch bekannt. Die Inferenz, also das Entscheidungstreffen des Modells oder das Ausführen des Modells, kostet dreimal mehr als DaVinci, ein bis dahin sehr großes, teures Modell. Die Sachen, die jetzt rauskommen. Das Besondere ist einfach, dass es damit offiziell bestätigt wurde, was vorher sozusagen nur Chatter oder Hearsay war. Innuendo sagt man, glaube ich.
Und dann ist zu lesen, dass OpenAI jetzt untersucht wird von der US-Behörde wegen KI-Risiken. Könnte das so ein großer Ausbremser sein für OpenAI, dass sie jetzt als die Marke, die am bekanntesten ist, sich allen Fragen und Antworten stellen muss und die anderen irgendwie links und rechts überholen können?
Ja, bis jetzt erst mal nur eine Befragung durch die FTC. Es geht jetzt nicht um AI-Risiken insgesamt, sondern um konkrete Risiken durch Fehlentscheidungen. Also das Modell hat einen unrichtigen Output gemacht und daraufhin ist ein Schaden entstanden. Oder es hat eine Firma diffamiert dadurch aus Versehen oder irgendwas angedichtet. was sie selber nicht getan hat. Und außerdem, ob Datenschutz-Sachen verletzt worden sind bei der Anwendung von GPT-4 oder von OpenAI-Produkten. Das ist, glaube ich, schon einer der Gründe. Es gibt meiner Meinung nach zwei Gründe, warum. Es ist ja auffällig, dass die selbst die großen Konzerne Regulierung wollen. Und ich glaube, dafür gibt es zwei Gründe. Das eine ist, weil die Konkurrenz ausbremst, weil sie diese Regulierungen so bestimmen können oder die Mittel haben, Regulierungen so mit zu beeinflussen, dass sie ihnen gelegen kommt, beziehungsweise sehr stark vereinfacht ist jede Regulierung immer für größere Gut, weil die Auseinandersetzung mit der Regulierung Ressourcen verbraucht. Datenschutz als einfaches Beispiel. Du brauchst halt selbst als Ein-Mann-Unternehmen schon Datenschutzbeauftragten, wenn du Kundendaten verwaltest, nach meiner Kenntnis. Das macht natürlich keinen Spaß. Das ist für eine große Firma viel einfacher zu tragen. Deswegen ist Regulierung schon mal immer gut für einen Kamm, wenn es so ein großer ist. Zudem kann man sie vielleicht sogar noch beeinflussen, sodass die eigenen Modelle schon geschützt sind. Das ist die eine Sache, warum sie Regulierung wollen, glaube ich, die großen Firmen. Und die andere ist, glaube ich, weil Regulierung auch so ein bisschen schon den Rahmen geben kann, für wer Schuld ist, wenn solche Schäden eintreten. Also ist es der Produzent des Modells? Ist es der Anwender des Modells? Ist es der, der daraufhin handelt? Also wo genau ist die Schuld? Wenn es um Schaden und Haftbarkeit geht, muss er eventuell auch die Schuld definieren. Und wer hat jetzt den Fehler gemacht? Die Firma, die das Modell trainiert hat? Oder die Firma, die das Modell anwendet? Oder derjenige, der aufgrund des Outputs des Modells handelt? Das ist nicht so einfach und auch das würde Regulierung ja eventuell mitklären, die Haftbarkeitsfrage. Und die FTC schaut jetzt mal da rein und irgendwie braucht man ja auch grundlegende Annahmen oder Gesetzgebung dazu. Dass die das jetzt komplett blockiert, weiß ich nicht. Ich glaube, die sind ganz gut darauf vorbereitet, dass sie sich irgendwann damit auseinandersetzen müssen.
Hast du dir x.ai von Elon angeguckt? Der versucht ja jetzt seinen OpenAI nochmal selbst zu bauen.
Genau, nachdem er erst versucht hat allen anderen das Scraping von Twitter nicht mehr möglich zu machen, weil diese bösen AI-Company seinen Content Clown baute, jetzt eine eigene. AI Company, die x.ai heißen soll. Unter x.ai kann man sich das auch anschauen.
Da sieht man nicht viel. Einfach nur eine Auflistung von Leuten, die da sind und man kann sich da bewerben und es verlinkt unheimlich viel auf Twitter. Also alle Profile sind mit Twitter Profilen hinterlegt und heute ist wohl irgendwie ein Twitter Spaces dazu. Das ist erstmal nur so eine kleine Landingpage, um zu zeigen, dass man es ernst meint.
Genau. Letztlich sieht man da ein Team, was durch zwei Dinge auffällt. Nämlich a, dass es Leute von den vorherigen Top-AI-Researchern ist. Also von DeepMind, OpenAI, Google und Microsoft Research und so weiter. Und das andere ist, dass es zwölf Dudes sind. Elon Musk. Genau, aber die bauen jetzt an AI, die, wie hat er das genannt, ich glaube, die Welt verstehen will oder so. Sekunde, muss ich nochmal gucken. Er hat irgendwie so ein schwammiges Ziel formuliert. Understand the true nature of the universe. Das soll die Firma machen. Die Gefahr ist glaube ich so ein bisschen, dass das so ein Anti-Open-AI wird. Also warum fühlt sich Musk jetzt dazu genötigt, eine eigene Firma zu bauen? Also entweder will er Twitter wirklich dicht machen für andere und sagt, mein Edge in diesem Game ist, dass ich die Twitter-Daten habe und als einziger darauf zugreifen kann. Das könnte ja ihm einen Webbewerbsvorteil geben, weil alle arbeiten mit diesem Common Crawl, Refined Web, Weblinks, diesen Standard-Corporell, womit die Maschinen gelernt, getrainiert werden. Und wenn er jetzt als einziger noch die Twitter-Daten hätte, dann wäre das vielleicht interessant, aber auch ein komisches Bias schon. Andererseits habe ich ein bisschen Angst, dass Elon Musk dann auf die Idee kommt, dass Sam Altman OpenAI genauso zensiert wie Twitter vorher zensiert wurde. Das passiert ja. Es gibt definitiv Zensur in den Modellen, einfach weil gewisse Outputs verhindert werden sollen und gewisse Fragen auch nicht beantwortet werden sollen, weil sie eventuell polarisierend sein könnten. Und wenn Elon Musk jetzt das Gegenteil davon macht und sagt Free Speech, auch für Large-Language-Modelle, die können ja sagen, warum sollste nicht fragen dürfen, wie man eine Biowaffe baut. Ich hoffe, dass es nicht den Weg geht. Das ist natürlich jetzt erstmal eine Unterstellung. so erratisch wie er zuletzt Twitter geführt hat und so gefährlich wie diese Technologie ist, bin ich mir nicht hundert Prozent sicher, ob die in seinen Händen am besten aufgehoben wäre. Also natürlich hat er genauso wie jeder andere ein Recht eine Firma da zu bauen, aber die Technologie bietet ja schon für viel Potenzial auch was kaputt zu machen. Und man würde sie einfach lieber entweder in den Händen einer großen Firma mit entsprechenden Gremien wissen oder einigermaßen verantwortungsvollen Gründern und Gründerinnen. Und zuletzt sah ihre Maske einfach nicht so aus. Aber man weiß noch nicht so richtig, was er damit bezweckt. Man wird es sehen. Sie soll auf jeden Fall eng mit Tesla und X zusammenarbeiten. Elon Musk nennt Twitter immer mehr nur noch X und nicht Twitter. Ist vielleicht ein bisschen zu früh zu urteilen. Wir haben noch so viel weitere AI-News. Es ist die Woche der AI-News. Kommen alle Leute mit neuen Modellen raus.
Hast du ein VPN installiert und Cloud 2 von Anthropic ausprobiert? Auch eine große AI-Firma, wie ich gelesen habe, wo auch Leute da arbeiten, die früher bei den anderen großen AI-Firmen waren. Das gehört ja jetzt zum Pitch dazu, um irgendwie eine Milliardenbewertung auf AI zu bekommen.
Ja, das Problem ist, dass Google und DeepMind vorher so viele AI-Entwickler aufgesaugt haben, dass es unmöglich ist, fast eine Firma zu bauen, ohne jemanden von DeepMind oder Google oder dann OpenAI später zu heiern. Ich habe Cloud 2 noch nicht probiert, aber Cloud 2 ist das Modell von Anthropic. Die branden sich so ein bisschen als die Guten im AI-Game. Oder manche nennen es auch das Headquarter of Doomerism. Also dass sie immer wieder darauf hinweisen, wie gefährlich das ist und deswegen umso wichtiger ist, dass man es wie sie sehr humanistisch angeht. Es gibt verschiedene Theorien, warum das Modell Claude heißt. Das eine ist, dass nach Claude Shannon ein Wissenschaftler benannt ist. Das andere ist, dass es ein männlicher Gegenpart sein soll zu Siri, Alexa und Cortana, die immer weiblich sind. Und man sucht für AI natürlich, man sucht nämlich nicht denkbar harmlos wohlklingende Namen für AI aus. Und Claude würde sich ja nicht richtig bedroht finden von einem Typen der Claude. Das klingt so wie wenn er dich umbringen würde, dann würde er dir vorher noch ein Glas Rotwein servieren. Also Clod hat so eine schöne Phonetik, dass es einfach nicht gefährlich klingt. Und Clod II ist jetzt sozusagen die nächste Iteration vom Ursprungsmodell Clod. Das Besondere daran ist, also das ist sehr gut darin, sowas wie die Code Interpreter bei Chats GPT machen. Da gibt es ja dieses Code Interpreter Plugin, womit du PDFs auswerten kannst oder Excel-Tabellen auswerten kannst. Das kann Cloud besonders gut. Und das Besondere ist noch, also, dass es unheimlich viel Kontext hat. Kontext ist eigentlich, man würde sagen, Kurzzeitmemory. Kurzzeitgedächtnis. CLOT hat 100k Kontext. 100k heißt in dem Fall, glaube ich, sicher Tokens. Also sagen die 70.000 Worte an Konversationen, an das es sich ändern kann. Das heißt, du kannst sehr lange hin und her schreiben und du kannst auch verschiedene Dokumente dadurch zum Beispiel reinpacken, wenn sie nicht zu groß sind. Zum Vergleich, ChatGPT4 hatten ungefähr nur ein Drittel so viel Kontext. Also die haben nur 32k Tokens im Kurzzeitmemory. Also es geht, verstehst du, was der Kontext ist? Ja, ne? Also das Vorgespräch, was ich die AI merken kann und ich kann ewig lange Threads und Unterhaltung führen oder Analysen bestellen und es wird immer noch wissen, was es mir gerade gesagt hat und ich kann darauf aufbauen. Und je mehr Kontext hat, desto mehr Konversation und Wissen kann ich aufbauen. Das heißt, das ist der große Vorteil. Und der zweite große Vorteil ist, Der zweite ist, dass es deutlich günstiger als GPT-4 ist. Ungefähr Faktor 4,5. Und der dritte, das nochmal besonders spannend ist, dass der Cut-off 2023 ist. Also GPT-4 hat ja immer noch nur Daten bis September 21 oder November 21. Und CLO2 ist jetzt zumindest schon 2023 angekommen. Das heißt, es verfügt über mehr Daten. Es weiß schon, wer der aktuelle Bundeskanzler ist und so weiter.
Alles auf klot.ai, ich wollte es mir gestern Abend angucken, aber dann habe ich gesehen, ich muss in England oder USA sein und das war mir dann zu viel Aufwand.
In Deutschland kannst du ab gestern, nee ab dem 12.13 glaube ich auch, also Mittwoch dieser Woche, kannst du BART probieren, also googelt, hast du damit rumgesperrt.
Das habe ich gemacht und ich habe gemerkt, der AI-Hype ist hiermit beendet. Ich habe noch nie, ich wurde noch nie von AI so enttäuscht wie gestern Abend. Also man klickt sich da rein, unter wasistesbart.google.com wahrscheinlich kommt man da drauf. Wenn man irgendwie einen Firmen-Gmail-Account hat, muss man dann noch zwei, drei Klicks machen im Admin-Bereich, damit das ganze Personal irgendwie damit arbeiten kann. Und dann macht man das. Erste Frage, die ich gestellt habe, war, wer ist Philipp Klöckner? Also, wer bist du? Dazu gab es nichts. Dann habe ich gefragt, wer ist Frank Thelen? Und da gab's einen Text, der ist ja auch ein bisschen bekannter so, aber in dem Text steht drin, dass er Universität Münster und Stanford studiert hat und dass er bei McKinsey gearbeitet hat. Und wenn ich das vergleiche mit seinem Wikipedia-Eintrag, dann stimmt das irgendwie nicht so ganz. Und dann hab ich das Browserfenster wieder zugemacht und hab gedacht, das reicht für vier Stunden Vorbereitung, Doppelgänger-Podcast am Tag, ich bin raus.
Und das reicht für dich auch um den AI-Hype komplett abzusagen?
Ja, also das Produkt ist doch... Aber das ist eins von vielen Produkten.
Du sagst ja auch nicht, weil es den E-Golf gab, wären Electric Vehicles nie wieder was.
Aber wenn die Firma, die sich als Super-AI-Firma positioniert und so viel Zeit da rein investiert, dann sowas macht und einfach Fake-News raushaut, das kann doch nicht die Wahrheit sein. Also das kann doch nicht die Realität sein, dass wir heutzutage, also dass die noch nicht mal irgendwie in Google-Search auf Wikipedia wäre sinnvoller als das Produkt. Soll ich dann schreiben, nee, stimmt nicht? Schau nochmal?
Natürlich ist eine Google-Search bei manchen Anfragen noch sinnvoller.
Warst du positiv überrascht?
Du musst fairerweise sagen, was lustig ist, wir kriegen unterschiedliche Halluzinationen. Also es ist nicht komplett falsch, was er zu Frank Thelen sagt. Ich hab jetzt mal gefragt, German Businessman Investor Author, ist richtig. Founder und CEO of Freigas Capital, richtig. Das ist eine Venture Capital Firma, richtig. Das sind Early Stage Technology Companies investiert, auch richtig. Thelen is a well-known television personality, having appeared as a judge in the German show Höhler Löwen, The Lion's Den. Auch richtig. Der erste Absatz ist schon mal komplett richtig. Geboren in Bonn 1975, nehme ich an, auch richtig. Studied Business Administration, University of Cologne and St. Gallen. Das ist, glaube ich, falsch, oder? Ich glaube, die hat die Schule nicht 100% abgeschlossen.
Also bei mir auf Wikipedia steht, dass er Wirtschaftsinformatik Bonn-Rhein-Sieg angefangen hat und dann wegen Unternehmertum aufgehört hat.
95% des Contents, den ich bekomme, ist richtig. Aber trotzdem falsche Informationen drin, da hast du ja auch recht. Aber A, du urteilst jetzt wieder über eine mehr der Beta-Version. Wir haben ja damals immer gemutmaßt, oder ich habe gemutmaßt, dass Google es nicht rausbringt, weil eben ihre Truth Brand das Problem ist, dass du erwartest von Google, dass was da rauskommt 100% richtig ist. Das funktioniert bei Search in 99,8% der Fälle relativ gut. Auch nicht immer, wenn du nach dem günstigsten Produkt fragst oder so, hat Google oft nicht die richtige Antwort. Aber das ist halt die große Gefahr, warum sie, glaube ich, AI nicht so früh ausgerollt haben. Du sagst jetzt den AI-Hype ab, aber was dein eigentliches Bias ist, ist, Sam Altman darf machen, was er will, weil du ihn als Startup wahrnimmst und nicht sagst, ich vertraue jetzt Microsoft nicht mehr. Und Bard, für Google, die haben halt mehr zu verlieren. Das ist eine größere Firma. Und bei jedem Startup sagst du auch, cool, wie weit das schon kommt. Und hier sagst du, wow, das ist nicht hundertprozentig richtig. Das ist ja der totale Rotz.
Bei OpenAI gibt es ja auch Fehler, die nicht wahr sind.
Da hast du den AI-Hype nicht abgeblasen, deswegen.
Ich bin schon skeptischer. Je mehr ich mich damit auseinandersetze, umso skeptischer bin ich, weil für uns halt Podcast-Vorbereitung ist die Frage, wo gehen wir hin, was schauen wir uns an. Und wenn ich jetzt für eine Person was recherchieren möchte und sagen möchte, hey gib mir irgendwie 2000 Wörter über eine Person, was muss ich wissen, dann wäre für den Podcast ja auch daneben, wenn ich jetzt hier einfach falsche Sachen
Ich würde behaupten, das ist nicht der Main-Use-Case von generativer AI. Irgendwann wird man sie dafür schon nutzen können, aber du sagst ja selber, also womit hast du es ge-fact-checkt mit Wikipedia. Also dieses Tool lernt bestenfalls auch von Wikipedia und hätte dir das gleiche wiedergegeben. Es wird immer Use-Cases geben, wo du direkt zu Wikipedia gibst, weil es einfach, weil du 100%, ob das 100% Wahrheit ist, ist eine andere Frage, aber weil da überwiegend die Wahrheit steht. Dass das jetzt schlechter ist als die Wikipedia ist natürlich schon nicht großartig, aber es ist halt auch eine Beta-Version.
Das Vertrauen ist einfach weg. Also ich vertraue ja dem System nicht.
Ja, aber es ist ja auch nicht die Google-Startseite, sondern es ist BART und steht Groß-Experiment dran und auch das ist sicherlich nicht Zufall, dass da, also wer schreibt neben irgendeinem Produkt Experiment oder schreibt mal Beta oder Sternchen-Beta oder irgendwie sowas ran, sie haben hier ganz klar Experiment daneben geschrieben und du kommst auch, Es liegt auf einer Subdomain, es ist nicht in der Suche drin. Also ich wäre da ein bisschen mehr forgiving und man muss sich auch ein bisschen im Kontext einordnen. Also Google hat nicht gesagt, ab heute ist das unsere Search Experience. Haben sie nicht gesagt. Ab heute ist das besser als unsere Suchergebnisse. Steht nirgendwo.
Aber sie bringen es raus und sagen, hey, wir sind jetzt in 40 Sprachen available. So, ja, ist nur Beta, aber Beta schreibt jeder auf sein Produkt am Anfang. Dann müssen sie mir als Nutzer ja wenigstens irgendwie die Möglichkeit geben zu ranken. Also außer Daumen hoch, Daumen runter. Ich glaube, das ist richtig. Also soll ich jetzt als Nutzer die ganze Zeit sagen, ist falsch, ist falsch, ist falsch, stimmt nicht, guck nochmal nach. Also gebe ich jetzt Nachlässe?
Ja, so funktionieren Tech-Produkte. Du machst die Arbeit.
Okay, da hätte ich mehr erwartet.
Das heißt, du hast alle Fragen falsch beantwortet, die du gestellt hast?
Ich habe eine Frage gestellt. Damit bin ich nicht happy. Jetzt lasse ich sie erstmal wieder liegen.
Du musstest sie auch nicht nutzen. Aber ich wollte nur sagen, dass es gelauncht ist und man damit rumspielen kann. Gut, du hast mal wieder den iHype offiziell behändet.
Nein, bestimmt nicht. Aber mein erstes Kundenerlebnis war einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt hätte.
Ja, aber wie gesagt, ich glaube das Problem ist, dass du Google auf ein viel zu hohes Podest stellst. Und wie gesagt, Google ist sich des Risikos ja bewusst und deswegen steht der Experiment dran, deswegen ist es auch in der Subdomain. Vielleicht wäre es sogar schlauer unter einer anderen Brand raus. Du hast nicht mal das Google-Logo im Tab übrigens. Das FEV-Icon oben, also das kleine Symbol, was sich im Browser festsetzt, sind so Sternchen. Da ist nicht das G, Google-G drin. Ich glaube, das ist alles sehr durchdacht, glaube ich.
Das ist genauso durchdacht wie Apple, bei der sich keiner die Brille angezogen hat. Man möchte einfach sich distanzieren von möglichen Failuren.
Und wie gesagt, für dich steht Google halt für den Hort des Wissens oder dort, wo die Verweise zu richtigem Wissen oft stehen. Und jetzt antwortet halt was, was sich nicht mehr wie Google anfühlt. Das ist schon eine Challenge für Google. Aber sollen sie deswegen gar nicht rausgehen? Du brauchst ja die Nutzerdaten, um besser zu werden. Sie könnten halt immer weiter besser trainieren, aber die AI wird ja dadurch besser, dass sie benutzt wird auch. Und wenn sie Nutzerdaten, ihr größter Vorteil sind Nutzerdaten, wenn sie die jetzt in dem Fall nicht bekommen, dann rennt Microsoft halt vielleicht weg, obwohl sie weniger Marktanteil haben. Du musst schon irgendwann rausgehen zum Tanzen, um die Nutzerdaten zu sammeln und das Feedback zu bekommen. Okay, wir haben verstanden. Du bist nicht begeistert von der Produktqualität. Das können wir auf jeden Fall so festhalten.
Ich versuche Knoten jetzt die nächsten Tage mal auszuprobieren. Mal gucken, ob ich da zufriedener bin mit den Ergebnissen. Wir haben noch eine Hörerfrage von Discord, die mich natürlich auch sehr interessieren würde. Und zwar schreibt jemand, mich würde interessieren, warum Pipp in Folge 264 erst negativ darauf reagiert hat, dass Klöckler Doppelgänger Vollzeit durchziehen möchte. War es das typische Glöckler-Bashing in Pip-Style? Jedenfalls wirkte Pip sehr nachdenklich, als würde er gerade Pro und Contra-Liste aufstellen in seinem Kopf. Der Gedankengang würde mich interessieren. Habe ich dich überrannt?
Überrannt auf jeden Fall. Und vielleicht hat man im Videopodcast auch ein bisschen zu sehr gemerkt, dass ich erstmal darüber nachdenken muss. Und tatsächlich habe ich im Kopf erstmal überlegt, was das für Implikationen hat. Der erste Gedanke war, dass ich neben meinem eigenen Haushalt und Jan aus dem Off jetzt auch noch die Verantwortung für dein finanzielles Wohlergehen habe. Sei denn du verfügst über große Vermögen und passive Einkommensstreams, von denen du mir noch nichts gesagt hast. Was hast du da nochmal verkündet? Dass du Podcasts ab jetzt was machst?
Dass ich vier Stunden am Tag mich um Doppelgänger kümmere.
Und wie hast du das genannt?
Oh, the one thing. Ich mache eine Sache.
Ich glaube du hast auch Vollzeit genannt. Das ist natürlich schon wieder lustig, dass du sagst Vollzeit bei dir vier Stunden am Tag bedeutet.
Vier Stunden konzentriert. Meinst du Leute, die acht Stunden im Arbeitsvertrag stehen haben, arbeiten mehr als vier Stunden richtig konzentriert?
Das kommt auf die Leute an. Willst du unterstellen, dass Leute das prinzipiell nicht machen? Da glaube ich mir nicht.
Ich glaube, dass es in unserer heutigen Zeit unheimlich schwer ist, vier Stunden konzentriert zu arbeiten. Mit den ganzen Tools, E-Mails, Slack, anrufen, alles.
Ich glaube, wenn du zum Beispiel ein Müllmann bist oder an der Kasse sitzt oder im Finanzamt sitzt, dann musst du das schon machen. Das nur zur Erklärung. Ich habe mich natürlich auch gefragt, was du in der Zeit machen wirst. Das ist ja auch gefährlich, wenn jemand viel Energie hat, aber noch keinen Plan. Aus Erfahrung kann ich sagen, das kann auch schnell gefährlich werden. Das heißt, ich habe mich natürlich auch überlegt, wie man diese geballte Willenspower jetzt auch sinnvoll einsetzen kann, ohne Schaden anzurichten. Das ist mir noch nicht ganz klar, obwohl man schon merkt, dass du besser vorbereitet bist auf jeden Fall. Ja das hab ich noch überlegt. Also pass auf, was machen wir eigentlich mit der Mitte? Hast du einen Plan oder wie verbringst du die Momente? Ich schwanke so zwischen wir geben dir Hausaufgaben oder du Du kannst es immer ganz gut, so Firmengeschichten zu erzählen. Du könntest jede Folge eine Iconic Company vorstellen. So 20 Minuten, das wäre eine Möglichkeit. Oder wir holen dein Grundstudium nach. Du hast ja nur an der Reben-Uni da studiert. Ich nehme ein Buch Einführung in die BWL und werfe ein Dart-Pfeil in die Inhaltsangabe. Und dann bringen wir dir nach und nach BWL nochmal bei. Das wäre auch eine Möglichkeit.
Aber ich bin noch nicht sicher. Mit Cashflow haben wir ja heute schon ganz gut angefangen.
Da gibt es übrigens schon eine Landingpage auf Doppelgänger für Sekunde. Ich gucke mal ob wir dafür ranken. Cashflow Statement. Aber das ist noch nicht ganz fertig.
Doppelgänger.io slash Cashflow. Ja, mein Ziel ist auf jeden Fall ein bisschen mehr auf Augenhöhe mit dir zu gehen und wahrscheinlich das, was du in einer Stunde schaffst, da brauch ich aktuell noch vier Stunden für. Mal schauen. Aber dass du mich jetzt hier durchfüttern musst, ich mach ja auch ein bisschen was in der Vermarktung. Es soll sich schon so anfühlen, als ob es 50-50 ist und ich glaube es kann dem Podcast nur guttun, wenn ich da mehr mache. Aber ja, du warst, ich war auch so ein bisschen überrascht, ich glaube du hast überhaupt nicht damit gerechnet und hast ja dann auch so, in dem Video sieht man ja auch so ein bisschen das Spiel mit dem Wasser mit Jan, was in dem Podcast rausgeschnitten worden ist und dann auf einmal so und als wir dann das Offside noch weiter hatten, wurdest du Von Minute zu Minute lockerer. Also ich habe das Gefühl, auch wenn man es in der Aufnahme noch nicht gehört hat, du findest es ganz gut.
Im Prinzip bin ich ein großer Verfechter von Fokus. Ich glaube schon, dass man nur eine Sache richtig gut machen kann. Man hat ja auch noch ein Privatleben und andere Sachen. Ja, wie gesagt, es geht so ein bisschen darum, in welche Richtung diese Energie denn gelenkt werden. Mir fehlt noch ein bisschen die Vorstellungskraft, aber ich glaube uns fällt noch was ein, dich mehr auch einzubinden. Wir stehen auf der ersten Seite für Cashflow-Statement in Google auf Deutsch. Habe ich gerade gecheckt.
Gratuliere.
Dann kann sich der Dr. Kofler mal durchlesen und belesen, bevor er irgendwelche Geschäftsberichte unterschreibt nächstes Mal. Ich verbrauch noch ein bisschen höher, ich wünsche mir auch höherer Input, wie wir Glöcklers Energie bestens, also deine 20 Stunden pro Woche, wie wir die jetzt bestmöglich zum Wohle der Hörerinnen einsetzen.
Ich bin gespannt. E-Mails oder Discord und alle anderen Kanäle. Wir lesen das meiste.
Manchmal antworten wir auch.
Hast du noch schnelle News zum Ende der Woche?
Genau, wir haben noch drei Bits, wo wir jetzt nicht länger drauf eingehen. Das eine ist, Sam Altman, der schon bei OpenAI und bei WorldCoin irgendwie signifikant beteiligt ist, da wurde jetzt noch bekannt, dass sein Startup Oklo, was sich mit Kernspaltung, also nicht Kernfusion, sondern Kernspaltung befasst, also es möchte Kernspaltung machen und die Brennstäbe recyceln, weniger Abfälle machen, glaube ich. dass er das jetzt über den Speck an die Börse holt. Er ist im Board, er ist sogar Chair des Boards, also Vorsitzender des Verwaltungsrats, ist die deutsche Übersetzung glaube ich. Also im Board von Okla ist er der Vorsitzende und in dem Speck ist er einer der beiden Gründer des Specks. Das riecht natürlich nach vielen Interessenkonflikten, aber über diesen Speck könnten jetzt bis zu 500 Millionen in die Firma fließen, sofern die Spec-Holder da alle zustimmen. Das ist jetzt die Frage, wie viele davon zustimmen. Das würde Okla dann mit 850 Millionen US-Dollar bewerten. Auch spannend, ob er das nächste so Multigenie wird wie Elon Musk und einfach ganz viele Sachen gleichzeitig baut. Das bleibt spannend.
Macht das Gegenteil von mir One Thing.
Könnte man so sagen, ja. Prinzipiell finde ich es gut, wenn Richtung Kernspaltung, Kernfusion weiter geforscht wird. Ich glaube, dass es derzeit keine spannenden Energienträger sind und dass es zu lange dauert, sie aufzubauen. Aber ich bin vollumfänglich dafür, dass man das weiter erforscht. Bis dahin, bis eine bessere Version erforscht ist, halte ich es für eine gute Idee, die Fusionsenergie, die die Sonne abstrahlt, mit Solarkollektoren aufzufangen. Wir nutzen Fusionsenergie ja schon relativ effizient mit Solarkollektoren. Wenn man jetzt versucht, unbedingt die Fusion selber zu erzeugen, das soll kein Grabräder auf Forschung sein. Aber wonach man forscht, ist im Moment, es regnet jeden Tag, nämlich Sonne vom Himmel, und wir versuchen trotzdem Wasser mit der Knallgrasprobe herzustellen. Ich weiß nicht, ob das so der effizienteste Weg ist, Wenn wir irgendwann super kleine Fusionsreaktoren haben, die die Kreuzfahrtschiffe antreiben oder so, ist das wahrscheinlich keine dumme Idee. Von daher bin ich schon dafür, dass man da weiter forscht. Dann gibt es weitere Entlassungen bei Microsoft.
Eine Sache noch. Macht ihr keine Sorge, dass jetzt diese Startup-Software-Typen auf einmal so Kernspaltung machen wollen? Also bei so Pilzen und irgendwelchen Sachen, das können sie meinetwegen gerne alles machen. Das kann ja nochmal krassere Auswirkungen haben.
Das sind ja nicht zwangsläufig die Softwareentwickler, die das bauen sollen, das sind ja auch Naturwissenschaftler, die da mitarbeiten. Das Gute ist glaube ich, dass die die Arbeitsmethoden und das Geld haben, das voranzutreiben. Und ich glaube nicht, dass Kernfusion jetzt an die Börse sollte, weil das ist am Ende tragen jetzt dann wieder Kleinanleger die Risiken dafür. Ich glaube so grundlegende Technologie sollte eigentlich vom Staat finanziert werden, also die Forschung dafür zumindest. Weil einfach die, es gibt keine, also wie willst du als VC da investieren? Also es gibt keine Sinn oder es ist super schwer die ersten Milestones zu erreichen. Manchmal sind die ersten signifikanten Milestones. irgendwie noch sieben, acht Jahre weg, da musste eigentlich der VC-Fonds schon wieder raus aus dem Ding. Das heißt, das eignet sich eigentlich gar nicht so gut für Venture Capital. Ist dann jetzt an die Börse auszulagern, was ja hier quasi passiert, und damit an einen Retail-Anleger, bin ich mir nicht sicher, ob das so viel besser ist. Ich fände es eigentlich besser, wenn man Wagniskapital beginnt, wenn Dinge sozusagen Applied Science sind und anwendbar und Geschäftsmodelle dazu gibt. Und wenn man dann Privatanleger involviert, die Risiken einigermaßen berechenbar werden und die Erwartungswerte sich so ein bisschen abzeichnen, was Gewinn, Umsatz, Marktgröße und so geht, aber das werde ich jetzt nicht ändern mit einem Plädoyer. Von daher, es gibt News, Microsoft entlässt weiter Salesleute, zwar nur 300 Leute, das ist gemessen an Microsoft relativ wenig, aber das ist nochmal eine neue kleine Welle zu den 10.000, die wir schon entlassen haben. Das nur als Zeichen, dass ich glaube, dass das durchaus weitergeht mit Entlassungen. Das Besondere ist ja noch, im Moment entlassen nur Firmen, die freiwillig entlassen. Die Firmen, die müssen, weil sie Funding verlieren oder nicht mehr bekommen, weil sich die Ergebnisse weiter verschlechtern und so. Das kommt alles, glaube ich, noch dazu. Im Moment geht es hauptsächlich um freiwillige Kündigungen, zumindest die großen Entlassungswellen. Ich glaube, da besteht uns weiteres bevor. Und dann mein kleiner Politik-Rant widmet sich heute Lieblingsvendehals Markus Söder von der bayerischen CSU, der auf Twitter gerade schön demonstriert, wie man das Volk gegen die Erbschaftssteuer aufhetzt. Er hat getwittert von seinem Account markus-söder mit vier schönen Bildern aus dem Bierzelt. So wird da ja Politik gemacht. Unterwegs in Oberbayern-Doppelpunkt. Auftakt der Maisacher Volksfestwoche mit über 1300 Besuchern im Festzelt. Tolle Atmosphäre, super Stimmung. Wir stehen an der Seite der Normalverdiener-Hashtag und kampfen gegen die unfaire und ungerechte Hashtag Erbschaftssteuer. Wir wollen nicht, dass Erben ihr Elternhaus verkaufen müssen, um die Steuer zu bezahlen. Die Erbschaftssteuer auf das Elternhaus muss weg. Darum kümmert sich die CSU. Wo soll man anfangen? Man könnte sagen, da sind einfach zahlreiche Lügen oder Fehlannahmen in dem Tweet drin. Ob die Erbstaatsteuer jetzt gerecht oder ungerecht ist, das ist letztlich eine ideologische Frage. zumindest so beschreiben, dass mehr als 90 Prozent der Leute davon profitieren, wenn es eine Erbschaftssteuer gäbe, die auch durchgesetzt würde. Das heißt eigentlich ist es relativ irrational, wahrscheinlich sogar mehr als 98, aber es ist relativ irrational, gegen die Erbschaftssteuer zu argumentieren, weil die meisten Leute es eigentlich nicht betrifft, weil es hohe Freibeträge für selbstgenutztes Wohneigentum gibt. Damit fangen die Lügen schon an. Ein Normalverdiener betrifft, ich weiß nicht was seine Definition von Normalverdiener ist, aber der Freibetrag ist für Kinder zum Beispiel 400.000 Euro pro Erbnehmer. Das heißt, und man könnte dir das Haus, ja theoretisch auch noch in, sag mal du besitzt ein Haus, was 800.000 kostet, dann könntest du dir das Land der Mutter geben, oder wenn das jetzt so eine klassische Cis-Familie ist, gibst du das Land der Mutter und das Haus dem Mann. zum Beispiel, dann können die es getrennt werben, dann hast du eventuell zwei Kinder, dann hast du schon mal 1.600.000 Freibetrag, schon wenn ich es richtig rechte, nach meiner Logik.
Moment, Mann sagst du dem Ehemann oder Mann sagst du dem Sohn?
Es gibt schon jetzt einen hohen Freibetrag für selbstgenutztes Wohneigentum unter 200m², das sowieso befreit. Das heißt, wenn die Familie, die Oma oder Opa davor drin gewohnt hat und versterben, ist das bis 200m² sowieso steuerfrei. Und danach gibt es einen Freibetrag von 400.000 pro Person. Und pro Erblasser. Also weil, vorausgesetzt, sie sterben jetzt nicht gleichzeitig und selbst dann ist es glaube ich so. Das heißt, du könntest halt sagen, dem einen gehört das Land und dem anderen das Haus und so kannst du schon mal auch splitten. Das heißt, um über eine Grenze zu kommen, die Normalverdiener, überdurchschnittlich belastet, ist schon mal relativ schwer. Wir wollen nicht, dass Erben ihr Elternhaus verkaufen müssen, um die Steuer zu bezahlen. Niemand muss sein Elternhaus verkaufen. Du kannst das weiter nutzen oder vermieten. Und wenn du es jetzt nicht selber nutzt und deswegen nicht den Schutz hast, kannst du es vermieten. Und dann nimmst du halt eine kleine Hypothek auf. Um diese 7% oder 11%, je nachdem wie groß das Erbe ist, um die 7% wieder abzubezahlen, kannst du halt das kurz wieder mit einer kleinen Hypothek belegen, das Haus, und daraus abzahlen. Gehört es dir nach, keine Ahnung, 5 oder 10 Jahren, gehört es dir wieder. Gar kein Problem. Du musst nur abwarten und es vermieten. Klar, du könntest sonst von Stunde eins Geld verdienen, aber es ist halt die Frage, wenn das ein produktives Gut ist, also ein Haus, was du vermietest, warum sollst du es geschenkt bekommen? Das Argument ist natürlich immer, das Geld ist schon versteuert und bla bla bla. Ja, aber ich stelle mich auch nicht an eine Kasse in Edeka und sage, ich will die Mehrwertsteuer nicht zahlen, weil ich meinen Lohn schon versteuert habe. Es steht halt nirgendwo geschrieben, dass man Dinge nicht zweimal versteuern kann oder dass man mit versteuertem Geld weiterhin Verbrauchssteuern zahlen muss oder so. Das steht nicht in der Bibel, steht nicht in der Verfassung meiner Meinung nach, wenn ich mich nicht irre. Und warum das so eine heilige Kuh ist, die niemand anfassen darf. ist mir nicht klar. Plus, wenn man eine Erbstersteuer ausgibt, kann man die Freibeträge auch noch mal verdoppeln, dass man sagt, bis zu einer Million hat hier ein Freibetrag. Warum du irgendwie Milliardenvermögen steuerfrei vererben sollst, ist mir nicht klar. Und für Firmen gilt übrigens genau das gleiche. Ich kann auch auf eine Firma Hypotheken. Entweder sagt man, der Staat wird stiller Gesellschafter, bis das abbezahlt ist. Also das Finanzamt wird quasi stiller Gesellschafter. Oder ich muss halt einen Teil meiner Firma wieder veräußern und zurückkaufen später. Oder im Nachhinein. Oder ich nehme einen Bankkredit auf die Firma auf. Wenn mir eine große Firma vererbt wird, und sorry, wenn du die 7% Erbschersteuer oder vielleicht sind es dann ein bisschen mehr, 11, 15, vielleicht bis zu 19%, dann wenn du das nicht erwirtschaftest, Chris, über dein Leben und bis dir die Firma wieder gehört, dann bist du vielleicht auch kein guter Unternehmer, wenn man das nicht hinbekommt. Wie auch immer. Auf jeden Fall. Ich verstehe nicht so richtig, warum man mit dem Thema, am Ende ist das die Lobby der Familienunternehmer, die du damit förderst und nicht die Gerechtigkeit unter Normalverdienern oder einfachen Leuten. Ganz viele Leute haben gar nicht so viel Geld, dass die Erbschaftssteuer betrifft. Dann gibt es die absolute Mehrheit der Menschen ist 100% in diesen Freibeträgen. eigentlich mit drin. Und selbst wenn, wenn du mal irgendwie einen vierstelligen Betrag zahlen musst, aber ein halbes Millionenhaus dafür erbst, bringt dich das wahrscheinlich nicht um. Wie auch immer. Ich finde trotzdem, man kann ideologisch bei der, man kann, also ich sage jetzt nicht, jemand liegt falsch, wenn er eine andere Meinung hat. Du kannst auch sagen, das ist nicht mein Konzept von Eigentum, dass Eigentum nochmal besteuert wird oder so. Ich glaube nur, dass Ich verstehe nicht, warum man es immer wieder schafft, das gesamte Volk gegen die Erbschaftssteuer aufzuhetzen, weil eigentlich die absolute Mehrheit, und deutlich mehr als die absolute Mehrheit, also irgendwo in den oberen 90er-Prozent, ein Profiteus von der Erbschaftssteuer. Das ist ja ein erhebliches Steueraufkommen, was uns auch hilft, den Staat zu finanzieren. Und natürlich ist es eine Form von Umverteilung. Aber ohne Umverteilung wird es eben auch schwer, wenn die Leute kein Geld haben, wird es auch schwer, deine Sachen zu verkaufen als Unternehmer. Naja, aber vor allen Dingen wird das hier wieder mit falschen Fakten Politiker gemacht, weil es eben hohe Freibeträge gibt. Es gibt Ausnahmeregelungen für selbstgenutztes Wohneigentum und so weiter und so fort.
Während du dich auf Twitter rumgetrieben hast, ich habe noch eine Podcast-Empfehlung. Und zwar acquired mit dem CEO von Uber, Dara. Und da hätte ich eine Frage an dich. Kannst du dir vorstellen, was Dara und Daniel Ek gemeinsam haben?
Daniel Ek und Dara Kostaschai? Ja.
Oder irgendwelche Parallelen im Lebenslauf?
Den Haarschnitt.
Funfacts aus dem Podcast, also ein bisschen überproduziert so am Anfang, aber das Interview ist wirklich gut und er erzählt wie er zu dem Job gekommen ist, also von Expedia zu Uber. Und er wurde von einem Headhunter angerufen, wollte das überhaupt nicht und dann war er bei dieser Sun Valley Konferenz von Allen & Company, wo Dara früher gearbeitet hat und dann kam Daniel Eck zu ihm und meinte, du wärst doch der perfekte Typ für Uber, magst du dir das nicht mehr angucken. Und dann kam raus, dass Daniel Eck über einen Headhunter Dara vorgeschlagen hat. Und erzählt dann wie er mit Expedia und so, wie sauber er das dann gespielt hat, um da rüber zu kommen. Also kleine Podcast Empfehlung am Rande im Sommerloch und die zweite Content Empfehlung Eldorado auf Netflix. Da kann man sehen, wie schnell sich die Welt verändert. Das war eine Empfehlung von Fest und Flauschig. Ich habe es die Tage gesehen und es ist schon erschreckend, wie schnell die Freiheit in einer Stadt, in einem Land oder in Europa verloren geht. In diesem Sinne habt ein schönes Wochenende. Bis Mittwoch.
Peace.