Doppelgänger Folge #380 vom 16. August 2024

Eric Schmidt Stanford Interview | Black Forest Labs 🤝 Grok 🤝 unhinged Bilder | Earnings von Hellofresh, On Running, SEA, Cisco, Walmart

Ex-Google-CEO Eric Schmidt sorgte für Aufsehen mit Äußerungen über KI-Startups und geistiges Eigentum. In einem später gelöschten Vortrag an der Stanford-Universität suggerierte er, erfolgreiche Startups könnten zunächst fremde Inhalte nutzen und später Anwälte engagieren, um "aufzuräumen". Erst testen, dann rechtliche Probleme lösen. Elon Musks Grok nutzt nun KI-Bildgenerierung des deutschen Startups Black Forest Labs, und das mit sehr wenig Einschränkungen.


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Philipp Glöckler und Philipp Klöckner sprechen heute über:

(00:00:00) Eric Schmidt Stanford Interview

(00:08:00) Black Forrest Lab 

(00:13:20) OnRunning Earnings

(00:17:45) Sea Limited Earnings

(00:20:30) Cisco Earnings

(00:23:00) Walmart Earnings

(00:30:00) HelloFresh Earnings 

(00:35:20) Drive zum Gründen


Shownotes:

Eric Schmidt Steal IP: The Verge

Black Forrest Lab: Techcrunch

Hanumankind Big Dawgs: Youtube

Verknallt in einen Talahon: Spotify


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 380 am 17. August 2024. Ich bin Philipp Klöckner und telefoniere zweimal die Woche mit Philipp Klöckner, egal wo er ist und welches Setup er hat. Bevor du uns darüber erzählst, erstmal vielen Dank für alle E-Reader und Brettspiele Empfehlungen. Und heute... Vielleicht darf ich ein bisschen was erzählen über das Eric Schmidt Interview, das ich noch sehen konnte, bevor es verschwunden ist. Aber vorher, bevor du mir jetzt irgendwas erzählst über Earnings und AI und so und so weiter. Magst du mir vielleicht eine 4-Stunden-Zusammenfassung geben von dem 2-Stunden-Joe-Rogan-Adam-Sandler-Podcast? Oder was hast du die letzten Tage so gemacht?
Den habe ich auch leider nicht. Ich habe weder Eric Schmidt noch Adam Sandler gehört. Erstmal musst du dich bedanken, weil ich bin gerade hier so ein bisschen unterwegs und dann vergisst man ja so ein bisschen die Zeit. Und hätte nicht zufällig gestern jemand mich gefragt... Wie oft wir eigentlich den Podcast aufnehmen und wie viel Aufwand das so ist, hätte ich glatt vergessen, dass ich heute Morgen auch Aufnahme habe. Also ich war gestern in Rostock beim Aki-Bosse-Konzert mit meiner besten Freundin Sani. Grüße gehen raus. Der hat dir auf jeden Fall zu verdanken, dass es heute einen Podcast gibt, weil ansonsten wäre ich jetzt irgendwo mitten auf der Straße und würde das erste Mal mit AirPods aufnehmen wahrscheinlich. Aber das Setup ist nicht so viel besser. Weil stattdessen spreche ich quasi Baguette-Style in Handy heute und wir haben ein bisschen erhöhten Schwierigkeitsgrad. Aber das muss halt leider auch mal gehen. Sorry, dass die Audioqualität nicht perfekt sein wird heute. Ich hoffe, sie ist ausreichend gut. Ansonsten kann ich Bosse sehr empfehlen. Stabile Haltung in Rostock, so quasi einen Anti-AfD-Vortrag zu halten, ist nicht das Einfachste, glaube ich. Aber hat ein gutes Publikum, scheint mir.
Ja, dass du die Tage vergessen hast, habe ich gemerkt, indem gestern einfach in unserem Board noch nichts drin stand. Normalerweise füllt sich das Board so über den Tag verteilt und das meiste passiert dann doch noch eine Stunde vorher, aber ich war schon überrascht, dass... gestern da einfach nichts reingeflogen ist.
Du warst so erschrocken offenbar, dass du selber eine Karte beigetragen hast. Das ist auch eine Premiere.
Genau, ich habe die erste Karte reingesetzt. Und zwar Eric Schmidt. Der war im April diesen Jahres in Stanford und hat da vor so ein paar Studierenden gesprochen. Mir wurde das am Mittwoch vorgeschlagen als Video. Also eine Stunde lang oder so. Habe ich gedacht, ja, geht um AI, könnte ich mir mal reinziehen. Habe mir so die ersten 5 Minuten angeschaut und dann meinte ich, nebenbei hier brauche ich mir das gar nicht anzugucken, verstehe ich eh nicht. Schaue ich mir am Tag danach an. Dann war Donnerstag Mittag. Ich merke so, oh, es gibt kein Content für diesen Podcast, vielleicht muss ich doch mal kurz hier von der Vermarktungsecke in die Redaktion gehen. Schau nach dem Video, Eric Schmidt, nicht da. Schau nochmal, Eric Schmidt, Stanford, re-upload. Da wurde das Video von dem Stanford Video Account Kanal einfach runtergenommen und ich durfte mir den Reupload anschauen. Das habe ich mir auch nur so 15 Minuten geschafft, bis irgendwas Wichtigeres hier irgendwie reingeflogen ist. Also habe ich mir gedacht, es gibt zwei Möglichkeiten für mich, dieses Video zu Ende zu schauen. Nummer 1 ist Corporate Style. Ich schreibe Jan eine Nachricht. Jan, Downloade bitte das Video für mich, leg es irgendwo hin, dass ich es mir später anschauen kann. Oder Nummer 2, das Video in der App runterladen, dann das Gerät auf Flugmodus stellen, damit es dann nicht aus meinen Downloads verschwindet. Am Abend habe ich mir dann das Video fertig angeschaut in Flugmodus. Und sobald ich den Flutmogus ausgestellt habe, ist das Video auch verschwunden. Also selbst wenn du, es scheint so zu sein, dass große Plattformen ein Video dich runterladen lassen, aber wenn es dann entzogen wird oder irgendwelche rechtlichen Schritte nicht hat, dass es dann auch aus den Downloadfoldern fällt. Das habe ich gelernt.
Ich habe gelernt, dass du offenbar den ganzen Tag im Flugmodus leben kannst und es niemandem auffällt.
Ja, noch länger. Zum Glück habe ich den Flugmodus ausgemacht und dich gefragt, nehmen wir morgen um neun oder um zehn Uhr auf? Aber erstmal, was man von dem Video lernen kann, ist, Eric Schmidt testet erstmal die Audience. Also er hat angefangen mit drei, vier Fragen. Er glaubt, dass große Context-Windows, AI-Agent und Text-to-Action in den nächsten zwölf Monaten alles verändern wird, dass es krasser wird als die Auswirkungen von Social Media. Und so weiter. Das Witzige, auch eine Karte, die es nicht reingeschafft hat, hier, Kim.com scheint nicht mehr ganz so lange in Neuseeland bleiben zu lassen. Auf jeden Fall meinte Eric Schmidt, ja, Silicon Valley macht halt Tests und danach müssen sie es aufräumen. Das wäre so normal. Also erstmal alle Daten klauen, alle schauen, was funktioniert und Wenn tatsächlich was funktioniert, dann hätte man Anwälte, mit denen man das alles aufräumen kann. Er meinte auch, er würde keinen Financial Advice geben, aber das ganze Geld würde natürlich in Nvidia gesteckt werden jetzt. Man bräuchte viel, viel Geld und am Ende kam oder zwischendurch kam so ein kleiner Hate auf seinen ehemaligen Arbeitgeber, wo er lange Zeit CEO war, dass Google sich halt entschieden hätte, dass Work-Life-Balance und von zu Hause arbeiten und Homeoffice und so weiter wesentlich wichtiger wäre als zu gewinnen.
Das ist übrigens der eigentliche Grund, warum das Video verschwunden ist, glaube ich. Weil das Statement hat er inzwischen zurückgewalkt. Also er wurde dann nochmal, war es Bloomberg oder Reuters oder Wall Street Journal oder so, hat ihn dazu nochmal befragt. Dann hat er eingeräumt, dass es ein großer Fehler war, das zu sagen und er nicht disrespectful gegenüber den Google-Leuten sein wollte oder so. Aber man hört schon raus, er glaubt einfach, dass bei Google nicht hart genug gearbeitet wird.
War Eric Schmidt nicht auch derjenige, der früher immer so gesagt hat, wenn du willst, dass etwas nicht im Internet ist, dann solltest du es gar nicht machen oder sagen?
Genau, aber das ist vor allem deswegen lustig, weil er sich ein schalldichtes Apartment in New York gekauft hat. Also einfach ein... Ne, das möchte ich nicht sagen, dann wird der Podcast wieder geratet, aber... In der Zeit, wo er das gesagt hat, war er gerade dabei, ein sehr teures Luxus-Apartment in New York zu kaufen, was dafür bekannt war, dass es so schallisoliert ist, dass man quasi jemand hätte daran umbringen können und niemand hätte es mitbekommen. Wozu auch nicht befragt wurde in Stanford ist, wie seine Geliebte sein Family Office gegen die Wand gefahren hat. Das ist etwas, was auch gerade News macht.
Ja, das war wahrscheinlich der, wie heißt das, Baba Streisand-Effekt. Also als ich das Video, das dann nicht mehr da war, gesucht habe, bin ich dann auf irgendwie Michelle Ritter gestoßen und auf einmal habe ich gedacht, ich bin in der Gala oder so. Also dann gibt es irgendwie ganz viel News über Eric Schmidt und seine Langzeitehe, mit jungen Frauen, irgendwelchen...
Okay, das wird jetzt zu Gossipy. Wir brechen hier ab und nehmen stattdessen als Überleitung, dass er quasi gesagt hat, man soll erstmal alle Daten klauen und dann lawyer ab und deine Anwälte klären das später für dich. Denn wer das anscheinend so gemacht hat, ist die Firma, über die wir letztes und vorletztes Mal gesprochen haben, nämlich Black Forest Lab aus Deutschland. Die haben ja ihr erstes Modell Flux 1 vorgestellt, was interessanterweise bessere Bildgenerierungsfähigkeiten als Midjourney und DALI quasi zeigt. Oder in Tests einfach sehr, sehr gut abschließt, verglichen mit denen. Plus, dass es eben viele Restriktionen, die OpenAI und Google sowieso ja, und mit Journey quasi, also dass du Politiker, exponierte Personen und so weiter gar nicht zeichnen kannst, dass du irgendwie Sachen, die potenziell gewaltverherrlichend oder auch nur kontrovers sind, nicht generieren kannst. All das scheint man einfach nicht zu machen bisher. Und damit ist man natürlich der perfekte Wedding-Partner für Grog AI. Und so ist jetzt auch gekommen, dass XAI, also die AI-Firma von Elon Musk, die das Modell Grog rausbringt, in ihr Leistungsspektrum, was man unter anderem als Twitter-Premium-Plus-Nutzer, nicht kostenlos, aber eben für die Mitgliedschaft nutzen kann, kannst du jetzt Bilder generieren mit Grog und dafür nutzen sie quasi das deutsche Flux-1-Modell. Es passiert genau das, was man denkt, nämlich dass vielerlei Missinformationen mit Bildern generiert wird, dass die Leute natürlich vor allen Dingen testen, wie weit kann man gehen. Es gibt Bilder, wie Elon Musk mit einem Sturmgewehr in einem Flugzeug auf die Twin Towers zu fliegt. Du kannst Copyright-Material, irgendwie Disney-Figuren oder Pikachu, Pokémons und so weiter generieren, was normalerweise geschützt wäre. Bin gespannt. Mich hat es ehrlich gesagt gewundert, dass das funktioniert, weil es ich glaube, sofort angreifbar, weil also spätestens bei Copyright hättest du auch in Amerika ein Problem. Die anderen Sachen machen Leute, glaube ich, eher freiwillig, dass sie dies sicherer machen, indem sie Personen untersagen und so, aber du kannst in Ronald McDonald mit einer Assault Rifle oder Sturmgewehr wurde generiert und so. Das können ja weder Marken noch Copyright Inhaber wollen. Aber sozusagen die Free Speech AI oder Anti-Woke AI Grog kann jetzt solche Bilder generieren und Das gibt natürlich einerseits mehr Freiheit in den Nutzern, aber natürlich auch die Freiheit, allerlei böse Dinge damit zu tun. Aber ich meine, was wirklich beeindruckend ist, ist, dass dieses Modell tatsächlich in gefühlt relativ kurzer Zeit, mit Journey ist ja Version 6 gerade oder so und lange daran am Arbeiten und Open-AI-DALI arbeitet ja auch schon relativ lange an Bildgebungsmodellen und dass man da so schnell auch bei Bildgebung wieder den Vorsprung einhalten kann. Sorry, ich bin jetzt ein bisschen am Setup, dass zwischendurch mein SMS reinkommt. Also das Handy ist auf Flugmodus, es gibt nur ein paar Personen, die ja trotzdem durchkommen, aber es ist alles gut. Ja, also einerseits Glückwunsch an Black Forest Labs, andererseits, ich bin gespannt, wie lange diese Partnerschaft Eine glückliche Ehe bleibt. Dass sie zusammenbleiben, da bin ich mir relativ sicher. Black Forest Lab hat auch amerikanische VCs, ich glaube Coastland und Reason sind da drin. Ex-Debility-Leute, wenn ich mich nicht irre. Aber ich habe das Gefühl, das ist eine Ehe, die mit ein bisschen Gepäck startet schon. Aber es gibt so einen schönen Vergleich. Der eine Partner, der an Bord sitzt, hat natürlich dann sozusagen die schwächsten Gemini-Prompts, also von dem Google-Bildgebungsmodell oder multimodalen Modell, verglichen mit dem Grog-Modell. Ex-Flux. Und sowas wie generieren wir mal einen Weltkriegssoldaten oder einen griechischen Philosoph oder genau diese Sachen, wo Gemini quasi Pseudo-Diversity versucht hat, in historische Zusammenhänge zu integrieren, was natürlich Unfug ist. Da schließt dann natürlich Black Forest Lab nochmal deutlich besser an. Das ist die Frage, ob der Vorsprung so ein bisschen auch daherkommt, dass sie einfach mehr an Fragen beantworten kann. Du kannst natürlich messen, einfach die Bildqualität, wie gut die ist. Die Frage ist natürlich auch, ob du es einfach schon als einen positiven Punkt wertest, wenn es was generiert, was andere Modelle sich weigern zu generieren.
Aber die Bilder, also die paar, die ich gesehen habe jetzt aus diesem Tweet, sehen ja schon bemerkenswert gut aus.
Ja, ich finde, teilweise sind sie noch so ein bisschen Comic-Style, aber ich glaube, das ist vielleicht auch gewollt. Ich habe selber noch nicht damit rumprobiert, ehrlich gesagt, vor allen Dingen, weil ich mir keinen Twitter-Premium-Account wiederholen will. Aber du kannst das bestimmt noch hyperrealistischer einstellen und dann kriegst du es, glaube ich, auch noch realistischer. Ich finde, sie sehen auch gezeichnet aus im Moment. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Ihr müsst selbst hinterfragen, ob wir Milliarden meinen, wenn wir Millionen sagen. Es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.io nachlesen.
Was haben wir für große Earnings diese Woche? Konjunktur scheint ja in Amerika wieder gerettet zu sein. Die Woche scheint nach Consumer Spending und Walmart Zahlen wieder Friede, Freude, Eierkuchen zu sein. Alles geht wieder nach oben.
Genau, die Netzwerk erholt sich sehr gut, wovon ich ein bisschen profitiere. Bin ich ganz happy drüber. Aber wir schauen mal, am Dienstag konnten wir noch nicht in ON und SEL Limited reinschauen. Ich würde sagen, damit fangen wir an. Und bei ON sieht man ein sehr schönes, was immer für einen Kurssprung sorgt, ist eine Wiederbeschleunigung des Wachstums. Also das Wachstum von ON ist ja auf 20% runtergegangen. Und was ich zum Anlass genommen habe, sozusagen Peak ON auszurufen, Aber dann wird man manchmal kalt erwischt und das Wachstum ist von 20,9 auf 28 Prozent wieder hochgegangen, also von 21 auf 28 Prozent. Eine Wiederbeschleunigung des Wachstums, was gar nicht so einfach ist. Wie hat man das gemacht? Man hat auf jeden Fall Marketing weiter. Man muss sagen, sie machen 28% mehr Umsatz, aber sie haben das Marketing auch um 36,5% gesteigert. Das entspricht in absoluten Zahlen einer Steigerung von rund 20 Millionen, die sie mehr ausgeben für Marketing. Damit machen sie aber rund 120 Millionen mehr Umsatz. Also die Marketingquote geht leicht hoch um 0,8 Prozentpunkte. Von 11,6 Prozent Marketingquote auf 12,4. Das ist schon eine signifikante Erhöhung. Aber sie kaufen mit 20 Millionen mehr Marketing über 120 Millionen mehr Umsatz ein. Das ist wahrscheinlich ein schlaues Verhältnis. Also ein Selling steigt auch um 30 Prozent. Dadurch verschlechtert sich das Ergebnis, glaube ich, ein bisschen. Sekunde. Ja, die operative Marge sinkt von 8,9 auf 8,4. Aber ich glaube, das Wachstum ist hier deutlich wichtiger als die Profitabilität. Also die Profitabilität geht nur minimal runter durch die gesteigerten operativen Ausgaben, insbesondere Selling und Marketing. Aber das Wachstum auf 28% wieder hochzubekommen, ist hier, glaube ich, der wichtigere Fakt. Plus die Rohmarge hat sich auch noch positiv verändert. Ist jetzt das erste Mal ganz knapp bei 60. Nicht das erste Mal, aber das erste Mal seit langem. Plus, dass das Marketing bei ON natürlich nachwirkt. Die machen ja nicht nur transaktionales Marketing, irgendwie Performance-Marketing, sondern viel Out-of-Home und eigentlich Investitionen in die Brand. Das heißt, auch wenn die Marketing-Ausgaben jetzt so ein bisschen überproportional steigen, kann man davon ausgehen, dass die langfristig wirken. Genau, muss man jetzt mal schauen, ob die wieder so in Richtung 30% Wachstum kommen und diese Beschleunigung nachhaltig ist. Oder ob es vielleicht auch ein Strohfeuer ist, muss man gucken. Aber ich würde sagen, natürlich überraschend gute Zahlen. Das hat viele sicherlich auf dem falschen Fuß erwischt, dass man jetzt einfach von 21% auf 28% Wachstum hat. Das adjustierte EBITDA hat sich um 45% verbessert, wenn man daran glauben will. Da werden vor allen Dingen Währungseffekte spielen eine Rolle, weil ON ja in der Schweiz domiziliert. Ansonsten sieht man wieder sehr stark, dass das Wachstum am meisten aus der APEC-Region kommt. Die ist aber noch relativ klein. Amerika wächst mit 25%, Europa mit 22% und ein bisschen Wasser in Wein würde ich sagen, dass nach wie vor 90%, 95% der Umsätze aus Schuhen kommen. Also die ganze Apparel und Accessories Linie funktioniert noch nicht. Und fairerweise, Apparel wächst mit 63%, also die wächst schneller als der Gesamtumsatz gerade, aber auf einem sehr, sehr niedrigen Niveau. Also insgesamt würde ich sagen, geht das noch nicht so perfekt auf. Und der D2C-Share hat sich nochmal leicht, ganz leicht erhöht im Vergleich zum Vorjahr, aber nicht wirklich signifikant, aber sehr gute Zahlen von ON, würde ich sagen.
Ich finde es bemerkenswert, wie viel man von diesen Schuhen jetzt sieht. Als ich bei Olympia war, habe ich das Gefühl gehabt, ich kann jeden Amerikaner mit den On-Schuhen erkennen.
Ja, gefühlt hat jeder schon On-Schuhe und ich glaube ja, dass die Wiederkaufrate oder Wiederkaufgefahr nicht so groß ist, weil spätestens wenn du zwei Paar hast, ist dir eigentlich aufgefallen, dass dir die irgendwie nach drei Monaten von Füßen fallen schon, aber... Erstmal, die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Und ich finde die Conversion von Marketinggeld in Umsatz eigentlich ganz gut.
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Wo wir gerade dabei sind, dann schauen wir mal nach Südostasien. Da gibt es eine Firma, die heißt SEA Limited. SEA steht einerseits für die See, andererseits für Südostasien eventuell auch oder keine Ahnung, ob man es so benannt hat. Aber deren Produkt ist eigentlich Shopee. Das ist, wenn man so will, so ein bisschen das Alibaba oder Temu der Region. Oder Alibabas Konkurrent dort heißt Lazada, dann gibt es noch Tokopedia, das gehört zu GoYakToku Holdings. Aber am Ende verkaufen die alle hauptsächlich chinesische Ware, aber auch Markenware an die lokale Bevölkerung in Vietnam, Thailand, Indonesien, schlag mich tot, was ist da noch, Singapur, Hongkong, Kambodscha und so weiter. Und auch die haben positiv überrascht, weil sie weiterhin 30% Wachstum im E-Commerce-Segment schaffen. Ihre Digital-Entertainment-Sparte schrumpft weiter. Da haben sie das Problem, dass seit dieser Regulierung in China, sie haben viel nach China auch vermarktet, ihre eigenen Games. Das wurde ja stark reguliert in China, dass man irgendwie Kinder nicht spielen dürfen und man nachts nur bestimmte Stunden spielen kann und so weiter. Das hilft dieser Digital Entertainment Sparte nicht. Die ist jetzt nur noch 12, 13 Prozent des Gesamtumsatzes. Aber das E-Commerce und Sales of Goods, also Eigenhandelsgeschäft, das wächst mit über 30 Prozent. Das wurde gut aufgenommen. Das hat man hier mit ein bisschen mehr Marketinggeld erkauft. Der Rohertrag geht runter von 47 auf 42 Prozent. Also die Rohmarge sinkt signifikant. Ich würde mir vorstellen, dass das am kleineren Anteil des Digital Entertainments Geschäft, was eine sehr hohe Rohmarge hat, Ja, das müsste die Begründung sein. Wobei die E-Commerce-Roma schon auch runtergeht. Also wahrscheinlich kaufen sie den Mehrumsatz ein bisschen mit gesenkten Preisen oder niedrigerer Marge. Und eben Marketing-Spending. Ihr Marketing-Ausgaben haben sie nämlich letztes Quartal ja um 92% und dieses Quartal nochmal um 57% erhöht. Also hier ist es so, dass sie 280 Millionen mehr Marketing ausgeben. Und damit kaufen sie rund 700 Millionen mehr E-Commerce-Umsatz. Also das ist jetzt nicht ganz so gesund, wie wir es eben bei ONN beschrieben haben. Also der Umsatz ist teuer erkauft. Aber immerhin kommt man zurück in eine Wachstumsdynamik damit, was vielleicht für das relativ junge Unternehmen noch, obwohl es ONN ja auch ist, Ganz sinnvoll ist aber, wie gesagt, die Rohmarge hat sich verschlechtert, habe ich gesagt. Sie investieren massiv in operative Ausgaben, insbesondere Marketing. Und dadurch ist das Ergebnis, operative Income hat sich gedrittelt. Vorher waren es 280 Millionen, jetzt sind es noch 83 Millionen. Das heißt, die Profitabilität leidet ein bisschen, aber auch hier mochte der Markt eigentlich, dass es wieder zurück in eine Wachstumslogik geht. Auch wenn die, wie gesagt, nicht ganz günstig gekauft wurde.
Was haben wir diese Woche noch gehabt? Das war Dienstag, Mittwoch.
Genau, es hat außerdem Cisco reported, also die haben eigentlich schlechte Zahlen reported, das dritte Quartal in Folge mit sinkenden Umsätzen und auch das Gesamtjahr negativ inzwischen. Und daraufhin reagiert Cisco, damit dass sie sieben Prozent der Jobs abschaffen. Genau, also sie cutten 7%, also ein Dreizehntel des Personals und das nimmt die Börse natürlich dann tendenziell positiv wahr, obwohl das dann für die Geschäftsaussichten jetzt gar nicht so gut ist, aber für die Profitabilität von Cisco wird es gut sein. Und es ist schon ein bisschen wild, dass in der Phase, wo so viel Datacenter, also Cisco baut quasi das Plumbing für Datacenter, Datacenter-Infrastruktur, hatte so den ersten großen Boom 2000, als alle dachten, irgendwie das Internet wird das größte Ding der Welt und alle brauchen noch mehr Datacenter, ist dann ordentlich runtergekommen und hat jetzt langsam wieder profitiert eigentlich vom Aufschwung. Aber von dieser Datacenter-Flut, dass immer mehr neue Datacenter gebaut werden, unter anderem für AI, scheint Cisco nicht ausreichend. Also sie haben sinkende Umsätze, wie gesagt. Und in Zeiten, wo so Firmen wie Arista Networks, die ein direkter Konkurrent sind, oder Juniper, Marktanteile gewinnen, das ist schon eine besondere Management-Fehlleistung, glaube ich. In so einer Phase quasi, du hast das Potenzial für deinen zweiten Frühling und dann schaffst du es nicht davon, irgendwie Kapital zu schlagen. Das heißt ja, dass Kunden sich regelmäßig gegen Cisco entscheiden müssen, wenn sie ihre Datacenter neu ausrüsten. Von daher enttäuschende Zahlen, aber die Aktie geht natürlich trotzdem hoch aufgrund der Kosteneinsparungsmaßnahmen.
Und ein bisschen auch der Perspektive, dass es bald besser wird. Ich habe ein Interview gesehen, wo er meinte, ja wir sind jetzt ready, wir können jetzt anfangen irgendwie mehr zu verkaufen.
Bin gespannt, ob sie den Turnaround schaffen. So und dann, du hast schon angesprochen, ich weiß gar nicht, warum ich wirklich Walmart bei uns in Sheet eingebaut habe, aber ich habe es irgendwann gemacht.
Ich kann dir sagen, weil dieser anonyme MBA-Student, der musste darüber was machen.
Stimmt. Ich habe mich heute wirklich gefragt, welcher Idiot hätte einen Walmart-Entschied bei uns gepackt. Das passt so gar nicht eigentlich zu der Art von Aktien, die wir uns normalerweise anschauen. Aber jetzt ist es drin, sogar bis 2019 zurück. Und ja, da können wir auch drüber reden. Walmart ist vielleicht insofern spannend, weil wir in den letzten Folgen immer mal wieder über die Health, also die Gesundheit des US-Consumers geredet haben. Also die US-Konjunktur ist einfach viel mehr von der Binnenkonjunktur abhängig. Also Deutschland ist ja Exportweltmeister. Zwei Drittel der Wirtschaft, glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere, hängt eigentlich eher am Export, als was wir selber produzieren. Konsumieren in den USA ist eigentlich genau umgekehrt. Nämlich das, was Leute ausgeben, ist der beste Indikator dafür, wie gesund die Wirtschaft gerade ist. Und es gibt kaum einen besseren Indikator wahrscheinlich für Consumer Spending, als was Leute jede Woche an Geld in Walmart reintragen. Entgegen den Zahlen, die wir sonst sehen, nämlich wie gesagt McDonalds, Starbucks und so weiter, leiden alle unter weniger Ausgaben bei insbesondere den Leuten, die ein bisschen aufs Geld achten müssen. Und Walmart bedient natürlich eine sehr breite Klientel und scheint das nicht so richtig zu spüren. Also sie wachsen geringfügig langsamer als im Vorjahr, aber immer noch mit 5%. Vorjahr war noch 6% Wachstum, aber man hat wahrscheinlich mit einem stärkeren Rückgang gerechnet, weil man dachte, der Konsument würde ein bisschen leiden. Aber 5% würde ich sagen, nehmen alle als ein sehr gutes Umsatzwachstum für dieses Quartal wahr. So auch die Reaktion der Aktie, glaube ich auch 7-8% im Plus. Rohmarge, Grossmarge konnte man sogar positiv beeinflussen. Handel hat eigentlich eine sehr niedrige Rohmarge. Vergleichsquartal des Vorjahres war 24,6%, jetzt 25,1%. 0,5 Prozentpunkte höher. Das ist für Handel ein relativ großer Schritt, schon ein halbes Prozent mehr Rohmarge rauszuholen. Und die operativen Ausgaben haben sie nur um 6,5 Prozent, also ein bisschen mehr gesteigert. Aber durch die Verbesserung der Rohmarge sind sie bei der operativen Marge 0,2 Prozentpunkte höher. Das klingt klein, aber wie gesagt, in richtig guten Quartalen hat Walmart so 5, 5,5 Prozentmargen. Sie sind jetzt bei 4,7, also eigentlich merkst du nicht irgendeine Schwäche. Der Konsumausgaben. Und insofern muss man sagen, wirklich gut ist fatal. Wie gesagt, so ein bisschen überrascht, weil Leute damit gerechnet haben, dass es schlecht sein kann. Aber, wieder ein bisschen Wasser in den Wein, für das zweite Halbjahr hat Walmart so vorsichtig, nicht gewarnt, aber gesagt... Da sehen sie ein bisschen mehr Unsicherheit. Also sie sind sehr confident, dass das erste Halbjahr, dass sie da gut performt haben. Aber es könnte sein, dass das zweite Halbjahr schwächer wird. Das sagen sie schon auch.
Ich hatte gelesen, dass Sie da vor Gewinner sind, dass Leute weniger ins Restaurant gehen, weil dort die Preise höher sind als vorher und jetzt mehr bei Walmart kaufen. Und? Ich hätte auch nicht gedacht, dass wir irgendwann mal in einer Welt leben, in der der Aktienkurs, jetzt zum Beispiel Year-to-Date von Walmart besser läuft als der von Amazon. Ich schaue hier gerade, Walmart irgendwie fast 38%, Amazon 18% Year-to-Date bis jetzt.
Liegt das an Amazons Schwäche oder Walmart relative Stärke? Gute Frage.
Discounter haben wir einfach, weil du würdest ja auch meinen, dass Amazon Discounter ist. Also wenn du E-Commerce siehst, würde ich jetzt Amazon auch eher sehen als Discounter, aber gegen Temu und Shein ist es natürlich anders.
Ja, Amazon ist natürlich mehr so Discretionary, also Sachen, die du nicht unbedingt brauchst. Das spannende an Essen ist ja, es ist wirklich schwer, an Essen zu sparen. Du kannst halt downgraden, wie du richtig gesagt hast, du gehst halt nicht mehr essen, sondern kochst selber. Aber sobald du eine Gefahr hast, selber zu kochen, kannst du halt maximal noch zum Discounter gehen. Ich glaube, du sparst aber nicht so viel mehr Geld, also von Walmart, da kannst du ja auch sozusagen billige Eigenmarken kaufen. Das heißt, noch mehr runtergehen kannst du glaube ich nicht und am Ende ist es schwer da. Wahrscheinlich hast du, wobei Sekunden lassen wir mal die Ticketsize anschauen, die veröffentlichen ja immer auch die Warenkorbgröße und die ist, Average Ticket ist 0,6% hochgegangen sogar, ist natürlich auch ein bisschen inflationiert. Im Vergleich zur Inflation müsste man sagen, es ist eigentlich gesunken. Die Körbe sind relativ gesehen sogar leerer, aber die Ticket Size geht hoch, die Anzahl der Tickets, also der Bonds geht auch 3,6% hoch. Der Effekt des Wachstums kommt 3,6% aus mehr Geld. Bons oder mehr Einkaufswagen und 0,6% aus mehr Befüllung des Einkaufswagens quasi. Ja, aber gut, spannende Earnings-Saison. So ein sehr gemischtes Bild. Sowohl bei Tech-Unternehmen gibt es welche, die gut aussehen und welche, die nicht so gut aussehen. Und dann sind die Konsumsachen auch sehr mixt irgendwie.
Ich würde jetzt gerne wissen, ob die Leute von Whole Foods, also von Amazon, eher jetzt zu Walmart gehen, einfach um Geld zu sparen.
Mein Gefühl wäre, dass die typische Whole Foods Audience erstmal ein bisschen resilienter ist oder weniger preiselastisch agiert. Aber klar, es gibt immer Leute, für die es dann Luxus ist und die stellen das natürlich ein und traden down zu Walmart oder Trader Joe's.
Was hast du uns noch mitgebracht?
Und ebenfalls überraschend gut, HelloFresh, die auch so eher wirken, als wären sie so eine Art Structural Decline, haben sich aber auch besser als gedacht geschlagen. Die Aktie geht, glaube ich, zweistellig hoch.
Wow, in fünf Tagen 30,5 Prozent. Moment, haben wir über die nicht irgendwie bei uns im Offsite am Wochenende noch geredet und seitdem geht sie ab?
Was war unsere Einstellung dazu im Offsite?
Ich weiß nicht, ich glaube, es war nach dem zweiten Necroni, aber es war irgendwie so, I don't know.
Ja, ich bin auch, also es wäre natürlich schlau gewesen, an dem Tag die zu kaufen, dann hätte man schnell 30% gemacht und weil wir alles fünffach hebeln, wäre es eineinhalb des Geldes, ist kein Spaß. Aber... Ich bin langfristig schon noch skeptisch gegenüber dem Geschäftsmodell. Aber, das kann man nicht erzählen. Ich finde es krass, wie sehr, ich mache ja manchmal so Fokusgruppen, indem ich so random Haushalte in der Republik besuche. Und ich finde es krass, wie die Produkte tatsächlich auch außerhalb der Großstadt-Bubble ankommen. Also dass du auch in eher ländlichen Umfeldern irgendwie HelloFresh-Produkte, gewisse Nahrungsergänzungsmittel gewisse Gewürzregale und so ziehst. Also es ist schon krass, wie gut man den Weg zum Konsumenten findet mit diesen neuen Marken.
Moment, will mir jetzt gerade der Tech-Analyst sagen, dass E-Commerce auch es schafft, außerhalb von großen Städten Kunden zu erreichen?
Ja, aber man fragt sich ja schon immer, ob man so ein bisschen in einer Bubble lebt.
Ja, ich bin aus der Bubble gerade ein bisschen rausgefahren und da habe mir anstatt die letzten fünf Tage mal das Jahr angeguckt. Das Jahr ist immer noch minus 50 Prozent. Und mir hat am Wochenende jemand gesagt, dass die Könige der heutigen Zeit die sind, die es schaffen, aus der eigenen Bubble ab und zu mal rauszukommen.
Also das hast du ja jetzt geschafft, indem du Hello Freddy woanders bist. Warum sind sie die Könige?
Weil die ihren Horizont erweitern.
Okay. Also ich verenge jetzt mal meinen Horizont erstmal und wir reden über die Zahlen. Anzahl der Orders geht um 3,6% zurück, aber der Average Order Value, Durchschnittswahnkorb, geht 5,6% zurück. Hoch in der Buchhaltungswährung. Constant Currency, wenn es nur 5%, aber auch noch über dem Rückgang. Und dadurch schafft man es quasi 2%, knapp 2%, Gesamtumsatzwachstum rauszuholen. Aber wie gesagt, HelloFresh hat eingestellt, die Subscriber oder Kunden zu reporten, nachdem sie zuletzt rückläufig waren und sicherlich weiter sind, hat man quasi gesagt, wir sagen gar nicht mehr, wie viele Customers es gibt. Damit kann man auch nicht mehr so gut den Umsatz pro Customer und so weiter berechnen, leider. Aber dann, sie reporten nur die Meals und die Anzahl der Meals ist definitiv, bleibt rückläufig und man könnte sogar argumentieren, hat sich beschleunigt. Im letzten Quartal hatten sie 2% gegenüber dem Vorjahr verloren, jetzt verlieren sie 4% der rausgeschickten Meals. Dann, was man aussieht, ist, dass die Rohmarge signifikant runtergegangen ist. Und zwar sind die Procurement, bei 2% Umsatzwachstum sind die Procurement Expenses, also der Einkauf von Lebensmitteln usw. um 11% gestiegen. Das sind einfach die Erstellungskosten oder Erstehungskosten der Lebensmittel größtenteils und Vorbereitung. Dadurch ist der Wareneinsatz von 33,8% auf 36,9% um 3,1 Punkte hochgegangen oder fast 10%, könnte man auch sagen. Also relativ gesehen 10% höhere Procurement-Cost, also Wareneinsatz. Und andersrum heißt das eben auch, dass die Contribution-Marge oder Rohmarge dann dementsprechend sich verschlechtert, sogar um 4%. Das liegt so ein bisschen am Produktmix. Also insbesondere daran, dass sie haben ja zwei Segmente, diese Kochboxen und dann das sogenannte Ready-to-Eat-Segment, dieses Factor 10 oder nur noch Factor oder so. Und da man das ja vorbereiten und kochen muss, ist also der... Der Wareneinsatz ist wahrscheinlich vergleichbar mit den Kochboxen, aber du musst es halt noch zubereiten in so Großküchen und versiegeln und irgendwie hast du wahrscheinlich noch schärfere Hygienestandards und so weiter. Und dadurch sind die Kosten für die Erstellung erstmal höher. Gleichzeitig, da das so schön paketiert ist dann, wenn es erstmal aus der Großküche rauskommt, Dann hat es bessere Fulfillmentkosten, also besser handelbar bis zum Kunden hin. Du schaffst in einem Paket mehr von den Dingern unterzubringen, du hast mehr Preisdichte auf den Quadratmeter oder auf das Paket, würde ich denken. Und dadurch sind relativ gesehen die Fulfillment-Expenses kleiner, aber das kann nicht kompensieren, wie viel teurer es ist, das Zeug zu erstellen. Und das arbeitet halt sehr stark gegen die Rohmarge von HelloFresh leider. Und deswegen geht, sagen wir mal, trotz 1,7% mehr Umsatz, geht das adjustierte EBITDA um 24% zurück. Das, was haben wir noch, Contribution Margin geht um 18%, Contribution in absoluten Zahlen geht um 18% zurück. Contribution Margin geht runter. Das heißt, die Margen verschlechtern sich. Und dann können wir schauen, wie effizient sie den Umsatz eingekauft haben. Marketingausgaben... steigen um 6%. Also 6% mehr Marketing für 2% mehr Umsatz, wenn man so möchte. Dadurch steigt die Marketingquote von 16,5 auf 17,2. Das ist für das zweite Quartal der höchste Wert seit langem für das zweite Quartal. Also normalerweise geben sie im ersten Quartal das meiste Marketinggeld aus, weil Leute dann so Healthy Life Choices machen und ihr Leben verändern. Aber für das zweite Quartal geben sie relativ viel Marketing aus. Das heißt, Ich glaube, positiv findet die Börse sicherlich, dass man jetzt wieder zu Wachstum zurückkehrt, 2% Umsatzwachstum macht, obwohl, wie gesagt, die Anzahl der Mails und Kunden sicherlich rückläufig ist. Andererseits ist jetzt die Frage, würdest du das so extrapolieren? dann isst man halt mehr und mehr Marge auf und man muss halt schauen, die Investitionen ins Marketing, auch die sind glaube ich hauptsächlich in den Ready-to-Eat-Bereich, wenn ich mich nicht wundere oder überproportional, da muss man schauen, wie lange ist wirklich der Lifetime dieser Ready-to-Eat-Kunden, wie viel Geld kriegt man aus dem, so raus, muss man ein bisschen beobachten. Ich glaube, einerseits managt HelloFresh die Probleme eigentlich ganz gut. Andererseits bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube, das Kochboxen-Modell ist einfach Instructural Decline. Und das Ready-to-Eat, muss man mal gucken, ob das so groß werden kann und so profitabel, dass es ähnlich attraktiv ist am Ende.
Das war's von Earnings.
Ja, wird das die kürzeste Folge ever? Gibt es sonst noch?
Nee, nee, nee. Ich würde gerne nochmal zurück zum Eric Schmidt Video. Und zwar, der hat erwähnt, dass Amerika zehn Jahre im Vorsprung wäre mit China bezüglich Chips und alles. Und er sieht, dass Amerika und China halt gegeneinander im AI gewinnen.
Er hat das so ein bisschen, ja, die Wissensüberlegenheit.
Und da hat er... Er sieht nicht, welche anderen Länder das sein könnten. Indien ein bisschen, um halt viele der AI-Talente nach Amerika zu bekommen. Und sein Claim für ein Land, das gewinnen kann, ist, dass Länder viel Geld investieren.
Viele Talente haben ein starkes Bildungssystem und der Wille zu gewinnen.
Jetzt habe ich am Wochenende bei Monopoly gemerkt, dass du echt einen krass starken Willen zu gewinnen hast. Wie kann man den denn am besten trainieren? Wie kriegt man diesen Hunger? Vor allem in unserer Hörerschaft, vielleicht in Deutschland. Wie kriegen wir es hin, wieder richtig Bock auf Gewinnen zu haben?
Also ich wäre vorsichtig damit. Also ein bisschen ist sicherlich Veranlagung. Viel legt man sicherlich in der Kindheit an. Ich würde aber vorsichtig sein, damit seine Kinder zu kompetitiv zu erziehen sind. Schwer, wenn für Kinder irgendwie alles ein Rennen ist und man nur noch über Competition Kinder zu irgendwas motivieren kann. Follow me for more free parenting advice. Ich glaube, Sport hilft, glaube ich. Aber fairerweise muss ich sagen, ich war in der Vergangenheit oder während meiner Kindheit keine besonders sportliche Person. Im Gegenteil. Ich glaube, es ist schon viel Veranlagung. Das ist eine gute Frage.
Sind wir Europäer einfach weniger veranlagt zu gewinnen als Amerikaner?
Das ist ein guter Punkt. Also ich glaube, was nicht hilft, ist sozusagen satt zu sein. Ich glaube, so viele Nachteile, dass die relativ ungleiche Einkommensverteilung in den USA hat, es hilft natürlich schon, wenn ein Viertel der Bevölkerung einfach noch um den sozialen Aufstieg kämpft oder ums Überleben, fairerweise muss man sagen. Ich glaube, es gibt ein relativ starkes Pattern, dass so First-Generation-Wealth-Migrant-Founders, dass die die größten Firmen bauen in der Regel. Ich glaube, es gibt keine bessere Motivation, als dass eine Firma starten deine einzige Chance ist, ehrlich gesagt. Und klar, wenn du irgendwie in eine reiche Familie schon reingeboren wirst und dann, das ist natürlich sehr klischeehaft, wie ich das jetzt beschreibe, aber dann... ist es glaube ich deutlich schwerer, sich zu motivieren, was wirklich Großes zu bauen. Weil du denkst halt ja, ich kann auch einfach Anwalt bei einer großen Kanzlei werden oder Partner bei McKinsey und dann ist es halt das, was ein fairer Lebenslauf ist. Also wer das möchte, auch okay. Aber ich glaube sozusagen, so ein bisschen Zwang zu haben, zu gründen... hilft schon. Das hat nichts mit Competitiveness zu tun, aber das ist der unbedingte Willen, einfach was zu bauen, weil du es schaffen musst, weil du sonst auf der Straße landest, mehr oder weniger.
Es gibt ja immer die schönen Geschichten von den Unternehmern, die bei einer großen Firma anfangen wollten, dort keinen Job bekommen haben und dann gegründet haben. Alibaba hat das ja immer gesagt, er war in Amerika bei allen Firmen, keiner wollte ihn haben. Das ist natürlich auch eine schöne Story.
Ja, ich hätte nach dem Studium auch nur bei Scheißbanken anfangen können. Und deswegen habe ich mir etwas anderes gesucht, was ein bisschen startupiger war. Hast du dich eigentlich mal gefragt, warum Indien so wenig Goldmedaillen gewinnt im Sport, obwohl die ja über eine Milliarde Menschen haben?
Weil die alle am Lernen sind.
Richtig. Also ich habe mal gerade Gemini gefragt, was der Grund dafür ist. Also A, sie haben spät so mit den typischen Sportarten, die olympisch sind, angefangen. Dann fehlt es einfach auch so ein bisschen an Infrastruktur und Institutionen. Aber einer der Punkte ist, dass sie viel stärker auf akademische Laufbahnen fokussiert sind und die Bildung stark übergewichten, relativ zu Sport.
Aber das wird sich jetzt in den kommenden Jahrzehnten auch ändern. Ich habe gerade, ich tue mal einen Song in die Shownotes von dem ersten indischen Rapper, der mir jetzt die Tage zugeflogen ist. Es gibt auch schon Def Jam India und ist einer der meistgehörtesten Songs. Also die kulturellen Aspekte kommen, glaube ich, kommen bald auch.
Aber können wir stattdessen verknallt in einen Talahon in die Playlist packen?
Gibt es eine Doppelgänger-Playlist? Sollen wir die jetzt weiterführen?
Nicht wirklich.
Das machen wir nicht. Dann habe ich noch einen letzten Punkt zu dem Aaron Schmidt.
Ich finde die Frage eigentlich ganz spannend mit der Competitiveness.
Aber man könnte halt jetzt auch nicht zu dir sagen, dass es dir nicht gut ging. Aber du hast ja schon einen krasseren Hunger als der Standard-BWL-Student. Aber wahrscheinlich, weil du damals nicht in die guten Banken reingekommen bist.
Das hilft, glaube ich, auch so einen Chip on the shoulder zu haben. Also, dass du denkst, dass immer alle gegen dich sind und du musst es allen beweisen. Das hilft, glaube ich, auch. Sodass diese typischen Klassenclown-Persönlichkeiten dann einfach so versuchen, Erfolg oder Aufsehen zu erregen. Ich glaube schon, dass wir ein bisschen zu satt sind in Europa. Also ich glaube, viele Probleme oder wahrgenommene Probleme haben wir, weil es einem Teil der Bevölkerung zumindest in Anführungsstrichen zu gut geht.
Ja, ich weiß es nicht. Ich glaube, so gut geht es den Leuten ja dann auch wieder nicht. Vielleicht ändert sich das ja bald wieder. Aber ja, sonst hatte ich noch eine Marktlücke für Vorlesungsräume mit guter Audioqualität. Ich finde, so Stanford-Videos zu gucken, macht ja schon Spaß. Du hast die besten Redner da rein. Wenn du die Interaktion mit den Studierenden da noch drin hast, auch super. Aber es scheint irgendwie noch keine richtigen Räume zu geben, die das gut hergeben. Aber ja, wieder nur eine Mini-Mini-Nische dabei. an die ich denken musste. Sonst bedanke ich mich bei dir für die kurze Aufnahme. Für alle, die es zu kurz waren, können ja jetzt zu Joe Rogan gehen und Adam Sandler angucken. Das wirst du wahrscheinlich eh machen, um dich jetzt zu entspannen. Wir hören uns wieder am Mittwoch. Bis dann. Tschüss.
Und Entschuldigung für die Audioqualität nochmal. Es wird nächste Woche höchstwahrscheinlich wieder normal schlecht.
Ja, der beste Audio-Produzent der Welt, Jan aus dem Off, wird das schon fixen. Also, bis dann.
Tschüss. Bis dann. Ciao, ciao.