Doppelgänger Folge #414 vom 13. Dezember 2024

Zalando kauft About You #414

414: Wir sprechen über den deutschen Start-up Börsen Deal des Jahres: Am Mittwoch, dem 11. Dezember 2024, berichtet Zalando (Market Cap: 9 Milliarden Euro), dass sie den Wettbewerber About You übernehmen. About You ging mit einem Börsenwert von rund 3,9 Milliarden Euro im Juni 2021 die Börse und wird jetzt mit einer Bewertung von 1,1 Milliarden Euro von der Börse genommen.


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Philipp Glöckler und Philipp Klöckner sprechen heute über:

(00:00:00) Marktreaktionen

(00:08:50) Kartellrecht

(00:19:55) Was sind die Synergien?

(00:33:00) Otto

(00:43:30) Was macht Tarek Müller in fünf Jahren?


Shownotes

Doppelgänger Folge 407 am 20. November noch über Revolve, About You und Zalando

OMR Podcast Sonderfolge am 11. Dezember zum Zalando-About-You-Plan mit Philipp Westermeyer, Pip Klöckner, Flo Heinemann und Alex Graf

Philipp Glöcker's Predicition für 2023: Bestseller kauft About You, ASOS und Zalando und nimmt sie von der Börse

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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 414 am 14. Dezember 2024. Ich bin Philipp Klöckner und telefoniere zweimal die Woche mit dem Tech-Analysten Philipp Klöckner. Wir nehmen heute ein bisschen früher auf, damit ich die kommenden Tage wieder schön konzentriert hier in der Vorlesung sitzen und zuhören kann. Und vor allem, weil heute ein großer Tag für die deutsche Internetwelt ist. Wir haben in Folge 407 am 20. November über Revolve, About You und Zalando gesprochen. Du meintest damals noch, man könnte auf dem Turnaround von About You wetten. Hätte man mal machen sollen.
Da muss ich kurz mal sagen, da bin ich dir wirklich zu Dank verpflichtet. Ich glaube, wir haben die Revolve-Folge zwei oder drei Mal verschoben, weil ich so langweilig fand und mich dafür gar nicht so doll interessiere. Aber als wir es dann behandelt haben, also Revolve ist quasi so ein bisschen das About You von USA, könnte man sagen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die zwar profitabler sind und wachsen und so, aber mit zweieinhalb Mal Umsatz, glaube ich, bewertet sind, während About You nur bei 0,3 rumschwirrt. Und danach hatte ich mir tatsächlich mal wieder so als Turnaround-Fantasie, also aus verschiedenen Gründen, der Markt sieht so langsam seine Talsohle, About You relativ günstig bewertet, Übernahme-Fantasie, Taking Private-Fantasie, Themoschein, gibt ein bisschen beim Werbedruck nach, kommen wir vielleicht gleich noch drauf, habe ich mir ein paar Teile zugelegt und die sind jetzt heute so irgendwie 66%. Im Plus, von daher vielen Dank. Plus, ich darf dir von anderen Hamburger Unternehmern Grüße ausstellen, die auch sehr dankbar sind. Die haben ein bisschen mehr als nur die fünfteinhalb Aktien, die ich gekauft habe, gekauft und wir sind immer noch traurig, dass sie nicht größer eingestiegen sind, aber die waren ganz zufrieden mit unserer Einschätzung im Nachhinein.
Super, also freut mich für alle, die da eingestiegen sind. Die News, über die wir reden, ist Mittwoch, 11. Dezember 2024, die Nachricht am Morgen, Zalando will den Wettbewerber About You übernehmen, was dazu führt, dass Zalando nicht so wirklich positiv, sogar negativ die Aktie reagiert, aber About You irgendwie 66% positiv ist. Da sind wir lange noch nicht dort, also auch bei dem Stand, bei dem die Leute gekauft haben, als sie alle so sich gefreut haben, dass sie irgendwie bei dem IPO mitmachen durften. Aber es ist auf jeden Fall ein schneller Turnaround für deine paar Aktien, die du da gekauft hast.
Auch da darf ich wieder einschreiten. Also du hast vollkommen recht, dass About You vom Börsengang aus gesehen oder vom IPO-Preis immer noch 72% unter Wasser ist. Das heißt für Leute, die die IPO-Story gekauft haben, Ist das jetzt ein kleiner Trost, würde man vielleicht sagen, beziehungsweise haben die weiterhin so drei Viertel ihres Geldes verloren. Das kann man leider nicht ändern. Aber Zalando, und das ist super spannend, Zalando hat erst stark negativ reagiert, ich glaube 5,5 Prozent ganz früh am Morgen. Dann dachte ich so, also ich will jetzt noch nicht vorgreifen zu einer Analyse, die wir vielleicht machen, aber ich würde schon denken, dass, also für About You sozusagen vom Tief gesehen ist es natürlich eine fast Verdopplung des Kurses zum IPO-Kurs. Es ist enttäuschend, verstehe ich auch. Aber ich würde sagen, auch für Zalando macht dieser Deal viel Sinn. Und oft ist es so, dass die Firmen, die kaufen, und Zalando, das war jetzt kein Merger Under Equals oder so, Zalando hat denen dort so ungefähr ein Zehntel kleinere, also nicht ein Zehntel, sondern ein Zehntel so großen Player gekauft. Und oft ist es so, dass die Übernehmenden tatsächlich, weil sie vermeintlich zu hohen Preiszahlen im Kurs nachgeben, aber ich glaube, Zalando hat sich in eine deutlich bessere Lage gebracht und hat About You letztlich zu einem sehr fairen Preis gekauft. Zum Beispiel, weil Zalando... ungefähr mit dem, ich glaube, 0,75-fachen. Sekunde, das muss ich mal kurz nachschauen. Also Zalando ist relativ teurer bewertet als About You. Also About You war vor diesem Angebot 0,3 bis 0,35-mal Umsatz bewertet. Zalando ist 0,9-mal Umsatz. Also ich glaube, macht, ist so 9 Milliarden wert und macht 10, 11 Milliarden Umsatz. Das heißt, eigentlich würde ich behaupten, Zalando hat diese Firma nicht zu teuer gekauft, deswegen macht der Abschlaf keinen Sinn. Habe mich gewundert, war heute aber terminlich ein bisschen unter Wasser und konnte jetzt nicht groß rumtraden und hatte auch nicht irgendwie Excess Liquidity rumliegen, um das schnell irgendwie zu traden. Und überhaupt soll man das ja auch gar nicht so intuitiv machen. Wobei gerade bei so einer kurzfristigen Betreibung überlege ich dann doch mal, ob man da reingehen sollte. Habe mich dann eben geärgert, als ich auf den Schlusskurs geschaut habe, nämlich der ist 1,6% im Plus. Also von minus 5 auf plus 1,6 hätte man heute rund 7% allein mit dem Zalando-Trade machen können, indem man auf die Aus welchem Grund auch immer der Markt das am Anfang negativ gesehen hat, das verstehe ich ehrlich gesagt nicht, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich glaube, es war eine schlaue Akquisition. Von daher ist die Zalando-Aktie inzwischen nicht deutlich, aber 1,6% im Plus. Und wie gesagt, im Verlauf des Tages ist es eine 7%-Bewegung von der ersten Überreaktion zu jetzt, ich würde sagen, rationaleren. Und fairerweise, die Nasdaq hat heute einen sehr guten Tag gehabt, aber ist mehr Richtung Rationalität gegangen, würde ich jetzt sagen.
Und stattdessen hast du OMR Emergency Podcast aufgenommen und... Asus-Aktien dann gekauft mit dem bisschen Liquidität, die du noch gefunden hast?
Ja, da greifst du jetzt natürlich vor. Also A, wer verschiedene Meinungen will, der kann sich den OMR-Podcast von Mittwoch nochmal anhören. Da sprechen Alex Graf, ausgewiesene E-Commerce-Experte, Florian Heinemann, teilweise involviert in Zahndo und About You und Philipp Westermeyer und ich, meine Wenigkeit, über das Thema. Ich würde sagen... Hohe Meinungs- und Informationsdichte, kurzweiliges Format, 40 Minuten. Da geht es um genau das Thema. Wer mag, kann sich das anhören. Eine der Hypothesen ist, was wäre jetzt der nächste Schritt? Wir fangen mal an, heute Morgen so 8.40 Uhr, glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere. Das weiß ich jetzt gar nicht ganz genau. Aber kam die Pressemitteilung, dass heute Morgen um 7.58 Uhr sogar kam die Nachricht, dass Zalando einen Voluntary Public Tender Offer macht. Also sie bieten einfach jedem Shareholder öffentlich an, Aktien zu übernehmen zum Preis von 6,50 Euro. Ich glaube, About You stand ungefähr so bei 3,50 vorher. Das heißt, das hätte nicht ganz eine Verdopplung repräsentiert, beziehungsweise in dem Offer formuliert man das wie folgt. Das ist eine 12% Prämie auf die Targets, also die Price Targets der Analysten oder die Kursziele, würde man im Deutschen sagen, der Analysten, die bei 5,80 lagen, die Konsensschätzung. Und eine 107% Verdopplungprämie auf Weighted Average der letzten drei Monate. Man vergleicht immer so, wo hat die Aktie die letzten drei Monate getradet. Und dann wäre es quasi eine Verdopplung auf den Durchschnittskurs. Der letzte Kurs war so um die 3,50. Von da aus gesehen waren es so 60-70%. Glaube ich, also eine vernünftige Prämie lohnt sich schon. Wahrscheinlich dann musste man da auch, oft gibt es ja so kleinere Übernahmeprämien von 30, 40 Prozent bei großen Firmen. Hier musste man wahrscheinlich ein bisschen in die Tasche greifen. In absoluten Zahlen ist gar nicht so viel Geld. Also About You wird damit mit einer Milliarde bewertet. Vorher waren sie irgendwie... Ja, 500, 600 Millionen wert. Aber wahrscheinlich insbesondere, um die Otto-Familie zu überzeugen, die so ein relativ klarer Mehrheitseigner war oder so eine sehr große Position hatte, zusammen mit Heartland. Das ist die Investment-Holding von Anders Holkpausen, der Bestseller-Group, also Wo Only und Club Jack & Jones. auch sowas dazugehört. Deswegen musste man also 650 war wahrscheinlich der Preis, wo man es hinbekommen hat, dass alle zustimmen. Das Management und Otto und Heartland, also Bestseller, also Anders Holkhausen, haben schon signalisiert, beziehungsweise verbindliche Angebote abgegeben oder verbindlich das Angebot angenommen, dass sie mit insgesamt 73% der Anteile das annehmen. Damit können Retail-Anleger davon ausgehen, dass dass wahrscheinlich so viele weitere Leute das Angebot annehmen werden, dass es am Ende zum Squeeze-Out kommen wird. Also selbst wenn man seine Anteile behalten will, man könnte sagen, ich habe die mal für 23 beim IPO gekauft, ich möchte die 23 wieder sehen, deswegen verkaufe ich nicht. Aber es gibt ja sozusagen, ich glaube bei ungefähr, wenn nur 5% übrig sind oder so, je nachdem, ich weiß jetzt nicht, wie das genau für das Börsensegment wäre, aber ich schätze mal so ab 5%, manchmal 10% glaube ich, kannst du einfach sagen, du in Anführungsstrichen zwangsenteignest die letzten 5%. Bei dem Gebot, was hier abgegeben wurde. Man sieht auch, wenn man sich den Kurs anguckt, der steht inzwischen zwischen 6,45 und 6,48. Also der Markt geht davon aus, dass das durchgeht. Da wird es kartellrechtlich wahrscheinlich keine großen Probleme geben. Da wartet niemand auf ein noch besseres Angebot. Also der Markt glaubt eigentlich... Das wird durchgehen und weil da einzelne Nutzer auch schon nachgefragt haben auf Twitter und Discord, wenn man jetzt bei 648 verkaufen kann, ich würde jetzt nicht die Aktie unnötig halten, um die 650 zu sehen. Also ich glaube, man kann, ich halte es für relativ, nicht unmöglich, aber relativ unwahrscheinlich, dass es nochmal ein besseres Angebot gibt. Und bis das durch ist, dauert es wahrscheinlich in den Januar hinein. Also wer das Geld gebrauchen kann oder woanders investieren möchte, ich glaube, der kann es bei 6,45 oder 6,48 jetzt auch verkaufen. Wie gesagt, nicht unmöglich, dass es noch ein besseres Angebot gibt, aber ich halte es für eher unwahrscheinlich. Allein, weil die Mehrheitseigner schon zugestimmt haben.
Wieso glaubst du, ist es kartellrechtlich kein Problem? Es sind ja schon irgendwie zwei große Player, die können ja jetzt...
Ja, fairer Punkt. Also A, gehe ich davon aus, dass die das haben prüfen lassen. B, es geht dabei bei Kartellrechten immer sehr um die Marktdefinition. Und wäre ich jetzt irgendwie der Inhouse-Council von Zalando, wäre ich das nicht. würde ich sagen, wir befinden uns entweder im breiteren Fashion-Markt und damit ist ein H&M, ein Zara und so weiter, da haben wir keine 5% Marktanteile mehr oder weniger. Dann könnte jemand sagen, ja E-Commerce, es zählt nur E-Commerce. Dann würde man sagen, ja, dann muss man auch Amazon, Shein, Temu, wiederum Zara und keine Ahnung, Hinz und Kunst hinzuzählen. Also du wirst nicht auf ein Setup kommen, wo Zalando und About You in irgendeinem Markt eine Marktbeherstellung stehen. Also du müsstest sagen, Also europäische Modemarktplätze, da müsste ein Otto wieder dazuzählen und eben auch wieder entschieden. Also ich glaube, du kriegst es nicht hin, einen Markt zu konstruieren, wo die beide marktbeherrschende Stellung hätten. Deswegen gehe ich davon aus, dass das durchgewunken wird. Du könntest im Gegenteil argumentieren. Es ist sogar wichtig, dass zwei deutsche Player sich hier verbinden, um... der Konkurrenz aus China oder der USA, sprich Amazon und so weiter, Herr zu werden oder ihnen überhaupt gewachsen zu sein als kleinerer Konkurrent. Von daher gehe ich davon aus, dass das durchgewunken wird und sogar gesund für den Wettbewerb ist und dass Consumer davon, und darum geht es ja letztlich im Wettbewerbsrecht, dass Consumer und Innovation davon tendenziell profitieren würden.
Und aktienmäßig, wieso werden die Aktien nicht verkauft? in Zalando-Aktien umgewandelt. Also wieso muss man überhaupt irgendwas machen?
Also man kann da nicht hundertprozentig sicher sein, aber mein Verständnis ist, dass das derzeitige Management, also Tarek Müller, Sebastian Beetz und Hannes Wiese, ihre Shares rüberrollen oder zumindest in dem neuen Konstrukt weiterhin tätig sind, vielleicht irgendeine Art von Long Term Incentivation oder Earnout noch haben, ob sie jetzt ihre gesamten, was sind das so, 8% rüberrollen, weiß ich nicht genau, aber mein Verständnis ist, sie bleiben im neuen Konstrukt beteiligt. Aber über das Otto- und Heartland-Office wurde es nicht verlautbart. Es kann sein, dass sie das Cash nehmen, es kann sein, dass sie irgendwie wandeln in Shares und dass der Preis vorher schon abgestimmt wurde. Es kann auch sein, dass sie das Cash nehmen und sich neue Shares kaufen. Es kann auch sein, dass sie das Cash nehmen und wegrennen sozusagen. Heartland ist, glaube ich, bei Zalando sowieso noch Shareholder, also der dänische Bestseller-Owner. Der eben auch bei ASOS, deswegen ist man immer so ein bisschen davon ausgegangen. Also man kann ja mal erklären, das strategische Spiel, was sind die Optionen gewesen für ein About You und Zalando? Szenario 1 wäre, die versuchen es weiterhin auf eigene Faust. Das Umfeld war zuletzt schwer, wird jetzt ein bisschen besser. Wettbewerbsdruck aus China ist nicht einfach, aber lässt ein bisschen nach, würde ich behaupten. Der Markt bekommt ein bisschen Rückenwind. Wir haben wahrscheinlich die Talsohle gesehen. Wir sehen einstellige Wachstumsraten und zumindest einen Weg in die Profitabilität. About You, also Zalando ist profitabel gewesen und wächst sehr langsam. About You wächst ebenfalls langsam, ist Cashflow-positiv. Das ist so ein bisschen aus dem Working Capital, aber auf einem guten Weg, Cashflow-positiv zu sein auf jeden Fall. Das heißt, ich würde schon sagen, die hätten es auch so geschafft. Sie hätten es, glaube ich, nicht geschafft, spannende Firmen zu werden im Sinne von, dass sie in den nächsten zwei Jahren zweistellige EBIT-Margen und zweistellige Wachstumsraten, also über 10 Prozent, hätten. Und das, sagen wir, wäre für die Bewertung der Firmen jetzt einfach nicht besonders spannend gewesen. Option zwei oder Szenario zwei ist, Zalando ist hier der Konsolidator und kauft auf. Das heißt, Zalando kauft jetzt About You, hat eine klare Fantasie, was Synergie, also A, Zalando hat das Cash, hat zweieinhalb Milliarden an Cash, davon können sie nicht alles benutzen, sondern die müssen auch ihre eigenen verkaufen. also den Produkteinkauf finanzieren und so, eventuell sind da Kundengelder mit drin. Also ich würde aber davon ausgehen, dass ungefähr mindestens anderthalb Milliarden davon disponibel sind. Vielleicht möchte man die trotzdem nicht komplett ausgeben. Dann müsste man so ein Deal finanzieren. Das war in der Vergangenheit, glaube ich, relativ schwer, weil niemand einen unprofitablen Fashion-Händler oder E-Commercer finanzieren wollte. Hielt es für schwer, da Bankkredite für zu bekommen oder nicht ganz einfach zumindest, es wäre sehr teuer geworden. Die Lage hat sich jetzt aber ein bisschen verbessert oder Zlando hat es vielleicht tatsächlich sogar aus dem eigenen Cash gemacht, wie auch immer. Und dann könnte der nächste Schritt sein, vielleicht ASOS zu übernehmen. Die sind nochmal halb so günstig, wenn man so möchte, wie About You, nur mit, ich glaube, einem Siebtel oder einem Achtel, ja, ich glaube, einem Siebtel des Umsatzes bewertet. About You war mit einem Drittel bewertet. Asos ist jetzt aber auch keine super vitale Firma, muss man sagen, sondern die haben schon eine echt schwere Zeit. Buhu und Asos beide sagen, 90% des Börsenwerts, und das ist vielleicht auch wichtig für die Leute, sagen, ja, About You hat 73% Börsenwert verloren. Das verstehe ich, dass das für IPO-Investoren frustrierend ist, aber in der Zeit haben, sagen, enge Konkurrenten 90% verloren. About You, fairerweise, ist zu einem sehr guten Zeitpunkt an die Börse gegangen, aus Sicht der Altinvestoren. Also Corona hoch, irgendwie 50% Sekunde. Ich habe mir das IPO-Prospekt sogar nochmal angeschaut. Also ich finde nicht, dass da irgendwelche, weil auf Twitter die Stimmung gegen About You schon wieder ganz schön wild ist, finde ich ehrlich gesagt. Also man kann nicht bestreiten, dass die IPO-Investoren drei Viertel ihres Geldes verloren haben. Aber im IPO-Prospekt schreibt, und da ist man natürlich sowieso vorsichtig, man kann jetzt nochmal überlegen, was haben die Protagonisten irgendwie im Podcast oder so erzählt, waren die da zu euphorisch oder so. Aber am Ende haben die Leute, die in den IPO investiert haben, About You auf viermal Umsatz, also wenn du einen Fashion Retailer auf viermal Umsatz kaufst, dann vielleicht, weil der Umsatz von 2020 auf 2021 von 740 Millionen auf 1,2 Milliarden gestiegen ist. Also das sind mehr als 60 Prozent Wachstumsrate, würde ich schätzen. Da sah das natürlich spannend aus. Wenn man geglaubt hat, dass das nach Corona alles so weitergeht, ja. Muss man überlegen, ob man sich selber die Schuld gibt dafür oder der Firma. Aber damals war es eine sehr schnell wachsende Firma. Der Operating Cashflow war minus 6 Millionen in dem Geschäftsjahr bis 2021. Also sie waren quasi... Also sie waren bei einem Umsatz von 1,2 Milliarden, haben sie nur noch 6 Millionen negativen operativen Cashflow gehabt. Das heißt, ich würde sagen, sie waren quasi Cashflow-neutral, also haben nicht mehr viel Geld verbrannt. Und danach kamen schwere Zeiten, wie wir wussten, die nach Corona-Krise. Von daher, wie gesagt, die anderen Player haben 90%. Zalando ist seitwärts gegangen, würde ich sagen, in der Zeit, ein bisschen hoch und runter. Auch damit hätte man jetzt kein Geld gemacht, hätte man die fünf Jahre gehalten. Also wir haben diese zwei angeschlagenen Player, die minus 90% haben, ASOS und Bohu. Und ein logischer Schritt wäre, aus Zalandos Sicht jetzt auch noch ASOS zu kaufen. Wie gesagt, die sind deutlich günstiger nochmal, aber auch angeschlagener. Also man könnte jetzt sagen, ich spekuliere darauf, dass ASOS gekauft wird. Da gibt es aber viele Pros und Kontrast. Die Firma ist längst nicht so solide, in Anführungsstrichen, wie About You, würde ich sagen. Könnte auch übermorgen pleite sein, mehr oder weniger. Gleichzeitig hätte man die gleichen Synergieeffekte, vermutlich. Aber Frage ist auch, will Zalando vielleicht erstmal ein About You verdauen und integrieren und zeigen, dass sie das können, bevor sie in ein wirkliches fallendes Messer wie ASOS greifen. Positiv gesagt, man könnte sagen, wir machen einfach Multiple Storefronts und im Hintergrund ein Fulfillment, eine Logistik und hätten damit hohe Synergieeffekte. Das würde alle Firmen insgesamt profitabel machen. Und wir gehen dann Richtung 10% EBIT-Marge, aber auch viel Risiko. Deswegen diese ASOS-Werte kann man machen, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass das Timing schon perfekt ist und ASOS jetzt in den nächsten sechs Monaten übernommen wird. Szenario 3 wäre, glaube ich... Und ich glaube, deswegen präferiere ich das zweite Szenario, nämlich dass Zalando diese Konsilien treibt. Es hätte natürlich auch ein Private Equity Player herkommen können und entweder mit Otto oder mit Anders Paulsen, mit der Bestseller Group, sagen, ihr seid doch hier in alle, also bei Otto nicht, bei Bestseller, ihr seid in drei Player investiert, lasst uns doch mal die Aktie private nehmen. Also wir kaufen alle diese, ich sage jetzt mal, relativ unterbewerteten Firmen von der Börse runter und Wir bauen, also wir investieren nochmal in Wachstum, wir sorgen nochmal für zwei Stelle Wachstumsraten, wir kommen nochmal auf eine relevante Größe damit, wir kommen auf bessere Auslastung des Fulfillments, wir kommen auf vielleicht mehr Effizienz im Marketing und dann schicken wir das in fünf Jahren, wenn das Klimagut ist, nochmal neu an die Börse. Dann würde die Value Generation aber wahrscheinlich von irgendeinem Apollo, CVC, Bain, was weiß ich, getrieben werden und sagen, wir könnten nicht mehr daran partizipieren. Fairerweise wäre es nicht so einfach gewesen, diesen Deal als Private Equity Deal zu finanzieren. Du hättest klar darlegen müssen, wie du genug Cashflow generierst, um die Zinsleistung zu erbringen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Banken gibt, die nicht fröhlich wären oder nicht zu günstigen Konditionen so halb profitable E-Commerce-Player aufzurollen, gerade nach dem, was man auch mit Razor Group und so weiter gesehen hat. Wenn du denen sagst, ich kaufe Zalando, die gerade so profitabel sind und dann kaufe ich die relativ noch etwas unprofitable About You dazu und die komplett Trainwreck ASOS, musst du erstmal ein Bankenkonsortium finden, was dir das finanziert, wenn du das als Private Equity Player machen möchtest. Von daher glaube ich, das Timing, würde ich sagen, liegt so ein bisschen daran, dass wir haben jetzt die Talsohle im E-Commerce gesehen. Es wird jetzt von hier aus nicht weiter runtergehen, im Gegenteil. Man sieht eigentlich bei allen Playern, dass es jetzt zurück auf einen moderaten Wachstumskurs geht, eventuell zurück in die Profitabilität, im Fall von Zalando vielleicht sogar etwas höhere Profitabilitätsmargen. Es gibt eventuell bessere Möglichkeiten, so ein Deal wieder zu finanzieren vor dem Hintergrund, falls man Fremdkapital dafür brauchte. Ich glaube, das erklärt so ein bisschen das Timing.
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Aber möchtest du als angehender MBA-Student den Case machen oder soll ich Vorlesung halten?
Du hältst die Vorlesung.
Also die offensichtliche Synergie war aufgrund des Fortschnittsumstands, dass die ja relativ deckungsgleich bei den Ländern sind. Also sind beide in Mittel- und Westeuropa sehr präsent, Nordics, also sowohl Bautier als auch Zalando. Das heißt, das Einfachste, was man machen kann, ist natürlich das Fulfillment und Logistik zusammenzulegen. Das ist insbesondere wichtig. Und daher vielleicht noch als Kontext, was ist in den letzten Jahren passiert? Die Umsätze sind gewachsen, natürlich nicht mehr so schnell wie in Corona, teilweise sogar ein bisschen zurückgegangen. Und die Kosten sind vielleicht nicht explodiert, aber insbesondere die Fulfillment-Kosten sind durch zwei Fakten, nämlich einerseits Lohninflation, dass das Arbeitskraft teurer geworden ist und andererseits, dass man so ein bisschen überskaliert hat. Also man hat Lagerhäuser oder Fulfillment-Center bauen lassen, die antizipiert haben, der Markt würde weiter wachsen wie zu Corona oder würde stärker wachsen, als er jetzt gewachsen ist. Und dadurch hat man keine optimale Auslastung und dadurch relativ gesehen erhöhte Fulfillmentquoten. Ich habe das im About-You-Sheet bei uns mal so ein bisschen angedeutet. Also der Umsatz ist im Vergleich zu vor vier Jahren um 1,7x gewachsen. Der Rohertrag um 1,9%, das ist gut, man hat die Rohertragsmarge verbessert, überdurchschnittlich sogar. Und die Fulfillmentkosten sind aber auch um 1,9%, also schneller als der Umsatz gewachsen. Während Marketingkosten zum Beispiel um 1,5% gewachsen sind. Also ganz einfach, stark vereinfacht könnte man sagen. About You hat den Umsatz ver-1,7-facht, Marketingkosten sind unterdurchschnittlich gestiegen, also da ist man effizienter geworden, Generate-Admin-Kosten ebenfalls nur 1,4-fach, auch unterdurchschnittlich, also Skip-Operating-Leverage, aber die Fulfillment-Kosten sind mit 1,9, 0,2x schneller gestiegen als der Umsatz. Das heißt, relativ gesehen sind sie von damals 21 auf inzwischen schon 23 oder vor Quartal 24, 25%. des Umsatzes gestiegen. Da hängt jetzt vielleicht noch ein bisschen mit zusammen, dass mehr, also das kann die Zusammensetzung des Umsatzes sein, mehr Marktplatzgeschäft würde relativ mehr Fulfillmentkosten bedingen und so weiter und so fort. Aber generell kann man schon sagen, unabhängig vom Revenue-Mix wären die zwei Haupteinflussfaktoren die Lohninflation und die Minderauslastung, weil man eventuell überskaliert hat, einfach gesagt zu viele Lagerhäuser gebaut oder kontrahiert, also zu viele Verträge abgeschlossen. Und dadurch sind die anteiligen Fulfillmentkosten sehr stark gestiegen. Und eine sehr offensichtliche Synergie wäre, das About-You-Paket kann natürlich genauso gut in dem Zalando Fulfillment Center schlummern. Und mit dem gleichen DHL-Truck da rausfahren oder mit dem gleichen Hermes-Kurier und mit dem gleichen Flieger irgendwie in Leipzig landen und so weiter. Das heißt, in Logistik und Fulfillment hast du relativ klare Synergien, wo du wahrscheinlich, ich würde sagen, zwei ganze Prozentpunkte über kurz oder lang, schätze ich jetzt mal, rausholen könntest. Du hast bessere Auslastung. Man könnte sagen, dann so Sortiment-Lagerhaltung, also dass du, sagen wir, exotische Größen, wo du eine niedrige Wahrscheinlichkeit hast, dass sie verkauft wird, könntest du sagen... Da greifen wir beide auf das gleiche Inventar zu. Also der, sagen wir, der fliederfarbene Birkenstock-Sandale in Größe 48. Für ein About You alleine würde es sich nicht lohnen, davon 20 Stück zu haben. Für ein Zahnhandel auch nicht, aber zusammen kriegen sie die vielleicht verkauft. Also statistisch dann die Wahrscheinlichkeit, dass es verkauft wird. Da gibt es eine kleine Effizienz. Du hast, Alex Graf hat im OMR-Podcast gesagt, sowas wie Investor Relations. Das wären so typische, wir versuchen immer Beispiele zu finden, was gute General Admin Kosten, also Gemeinkosten sind. Und Investor Relations ist natürlich das Beste. Du hast im Moment zwei Teams, die Analysten erzählen, wie geil die Aktie ist und so weiter. Das kannst du, ich will nicht sagen halbieren, aber deutlich reduzieren, natürlich den Aufwand. CEO-Office kannst du vielleicht verschlanken, da brauchst du nicht doppelt. Und ich würde davon ausgehen, dass du auch im Marketing, wenn du im Marketing schlau machst, kriegst du da Effizienzen raus, dass du nicht mehr dich tot bietest um die gleichen Keywords, sondern mal ein bisschen versuchst, die Auktion zu verstehen. Solche Sachen. Du könntest im Einkauf theoretisch Effizienz machen, das hat Vor- und Nachteile. Du könntest sagen, wir verhandeln als ein Konzern. Gleichzeitig, glaube ich, brauchst du aber auch ein bisschen Identität in den Marken, also Wenn eine Bauti und Zalando die gleiche Ware einkauft, dann macht das beide Unternehmen nicht besser, würde ich behaupten. Das heißt, es ist wahrscheinlich schlauer, wenn sie selber zusammen, also wenn sie einzeln einkaufen, aber sagen wir mal, wenn sie irgendwie weiße Jack & Jones T-Shirts oder blaue Bosch Chinos einkaufen, vielleicht sollte man dann doch die Marktmacht nutzen eines Konzerns und sagen, dann verhandeln wir nochmal bessere Staffeln oder bessere Lieferkonditionen. Das wären so die typischen, also ich würde sagen... Zwei Drittel der Synergien werden im Fulfillment liegen und dann vielleicht vom Rest 60% in General Admin und der kleinste Teil im Marketing, würde ich vermuten. Aber gerade im Fulfillment sehe ich es super klar, dass du da sparen kannst durch bessere Auslastung, Retourenhandling, you name it.
Und jetzt so in fünf Jahren Zukunft, glaubst du, sind immer noch beide Marken dann Online oder wird man das in Zukunft dann auch irgendwie zusammenspielen?
Ich würde das schon weiter einzeln laufen lassen. Also du willst ja hier keinen Konkurrenten wegkaufen. Also du willst den Markt konsolidieren und größer werden. Aber ich glaube nicht, dass du einen Konkurrenten wegkaufen willst. irgendwie gleichzeitig die 50-jährige Best-Agerin ansprechen möchten und natürlich trotzdem nicht den 25-jährigen Twen verlieren. Das ist schon eine große Challenge, das mit einer Marke zu machen. Das heißt, eine Multimarken-Strategie, glaube ich, ist so oder so sinnvoll und deswegen wäre es auch überhaupt gar nicht sinnlos, einen Asos dazukaufen. Vielleicht solltest du genau das tun, nämlich verschiedene Outlets haben und im Hintergrund eine super effiziente Logistik-Marketing, Performance-Marketing willst du vielleicht zentral machen und Was Influencer-Marketing macht oder das, wo du so ein bisschen Flavor brauchst und Identität, das macht vielleicht jede Marke auch für sich. Das wäre vielleicht eine schlaue Strategie. Von daher wäre es, glaube ich, traurig, jetzt eine Marke einzustampfen oder so. Ich glaube, prinzipiell bedient es an den Rändern noch grundverschiedene Klientels. Und deswegen würde ich die Marken sowohl beim Einkauf teilweise alleine laufen lassen, als auch als Marke eigenständig lassen. Und optimieren sollst du halt alles, was so in Anführungsstrichen Backoffice oder Backend ist. Also eben Logistik, Fulfillment, Payment ist ein super Beispiel, Buchhaltung, Accounting, das ganze Marktplatzgeschäft, Retail Media. Weißt du, dem Retail Media Kunden... Für den ist das doch nur ein Klick. Also sagen wir mal, du bist als Oliver und du möchtest irgendwie deine neue Hemdenkollektion ein bisschen pushen und deswegen Retail Media kaufen und dazu sagen, ich möchte auf Zalando oder auf Zalando und About You Werbeplatz kaufen oder Extraumsatz kaufen. Da gibt es ganz klar auch Effizienzen, glaube ich, die du hebeln kannst. Und deswegen macht das auch Sinn. Und so kommst du halt wieder. Im Moment ist About You so plus minus, also EBITDA plus minus null Operativer Cashflow relativ klar positiv, aber teilweise kommt das eben aus Abverkauf von Inventar. Und Zalando wiederum ist positiv Sekunde, aber auch nicht stark. Zalando macht Adjusted EBIT 4%, Free Cashflow noch Sekunde auf Jahressicht schon ordentlich im Plus. EBIT 2,9% letztes Quartal, davor 6%, das zweite Quartal ist immer ein bisschen besser gestiegen. Oder auf letzte vier Quartale würde man sagen, ja auch fast ausgeglichen nur. Das heißt, die kribbeln so alle vor sich hin und es ist schwer da irgendwie auf 10% zu kommen. Aber wenn du jetzt zum Beispiel bei der Logistik zwei Prozentpunkte rausholst, durch zum Beispiel weniger Preiskampf die Rohmarge irgendwie ein Prozentpunkt hoch bekommst insgesamt in ein paar Märkten. Dann hast du zumindest eine Chance, mal wieder auf 8-9% EBIT-Marge oder Jahresüberschussmarge zu kommen. Und das ist, glaube ich, für den Gesamtmarkt oder für die Chance der deutschen Player unheimlich sinnvoll. Also es ist, glaube ich, schwer raus... Mir fiel es schwer zu erklären, warum dieser Deal keinen Sinn macht. Es sei denn, man würde die Identität einer dieser Marken komplett einstampfen. Man könnte jetzt argumentieren, beide Player versuchen ja so Ökosysteme anzubauen. Also Zalando will sein Enterprise Operating System verkaufen, About You will seine TMI spart und Scale verkaufen. Also nicht verkaufen, sondern vielleicht auch verkaufen, aber vor allen Dingen an Kunden anbieten. Die Frage ist, wären die jetzt so groß, dass wie ein Birkenstock zum Beispiel sagen würde, wir gehen doch nicht auf Amazon mit unseren Produkten, dass man dann sagt, Wir gehen nicht zu Zalando About You, weil das am Ende die Konkurrenz ist, weil sie zu mächtig werden. Das ist vielleicht am ehesten noch ein Szenario, wo man sagen kann, da muss man ein bisschen aufpassen. Aber ansonsten, glaube ich, ist das klar vorteilhaft. Und wie gesagt, also die Leute, die jetzt enttäuscht sind, weil sie irgendwie drei Viertel seit Börsengang verloren haben... Also was hält die Leute ab, in das neue Konstrukt einzukaufen? Dann kauft ihr Zalando-Shares. Wie gesagt, bei minus 5% hätte ich heute, irgendwie hätte ich Zeit gehabt, das noch dreimal durchzudenken und wäre nicht irgendwie unterwegs gewesen, hätte ich mir bei minus 5% heute safe Zalando-Aktien gekauft, ehrlich gesagt. Nicht, weil ich glaube, dass die jetzt sich verdoppeln auf Sicht von zwei Jahren, aber dass die den DAX schlagen, halte ich für relativ wahrscheinlich. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Ihr müsst selbst hinterfragen, ob wir Milliarden meinen, wenn wir Millionen sagen. Es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.io nachlesen.
Ja gut, aber sie müssten sich ja vervierfachen. Also wenn du jetzt sagst, du willst ungefähr wieder... Wie war das? Wir hatten ja Tarek Müller auf der K5. Hat der sich ja so... Ja, war ja eigentlich unser einziger Podcast-Gast. Das muss irgendwie... 222 gewesen sein. Da hat er gesagt, er geht in die Politik, aber er würde gerne erstmal wirtschaftlich auch sich verabschieden von der Wirtschaft, wenn er sagen könnte, keiner hätte Geld verloren. So meine ich mich zu erinnern. Müsste jetzt Zalando sich vervierfachen. Da würde mir jetzt die Fantasie fehlen.
Also A, Revolve ist zwei, dreimal so hoch bewertet wie Zalando. Ich glaube, ein logischer nächster Schritt wäre, wenn du entweder kaufst du Asos als nächstes oder du gehst in die USA. Es gibt keinen großen, mächtigen Fashion-Player in den USA, meiner Meinung nach. in dem Segment. Das heißt, es ist vielleicht nicht vollkommen irrational hinzugehen, auch wenn es natürlich große Gefahr oder ein großes Wagnis wäre. Diesen 75% Verlust hinterher zu trauern, das macht auch keinen Sinn. Dann hättest du halt 2021 keine Aktie kaufen dürfen. Also ganz ehrlich, wir wussten halt auf welchem Niveau und nach der Logik dürftest du auch heutzutage nicht eine Aktie kaufen. Also nicht im Growth-Bereich zumindest, weil wir haben die gleichen hohen Bewertungen im Moment wieder. Ich erinnere an Palantir und so weiter. Von daher, hättest du Robinhood damals gekauft? bei 65 oder bei 55 hättest du auch 80% des Wertes verloren. Du warst halt in einem Hype, E-Commerce-Hype, fairerweise About Yards perfekt hinbekommen vom Timing zum vermutlich besten Zeitpunkt, die Aktie an den Markt zu spülen und danach hat sie leider fast nur verloren. Aber ja, du hättest das beobachten können, du hast gesehen, so die Wachstumsraten verlangsamen sich und Leute vergleichen das irgendwie auf Twitter mit Social Chain oder so, das finde ich ehrlich gesagt nicht angebracht. Also ich würde es nicht komplett entschuldigen oder verteidigen. Aber ich glaube, A, About You hat eingelöst, dass sie das einigermaßen profitabel bekommen. Sie wachsen nicht deutlich langsamer als der Markt, sondern irgendwie so mehr oder weniger in Line, haben die gleichen Probleme. Sie haben in diesem schweren Umfeld ihre Software-Sparte aufgebaut, die Wert geschaffen hat, auch wenn ich die jetzt nicht so überbewerte, wie andere das meiner Meinung nach tun. Aber ich... Ich finde nicht, dass das jetzt ein Bad Actor am Kapitalmarkt ist. Das geht meiner Meinung nach zu weit. Da gibt es ganz andere tatsächlich.
Hat Otto jetzt an der ganzen Nummer... Also läuft es für die irgendwie, ist es für sie gut gelaufen? Also eine richtige Erfolgsstory ist es ja jetzt nicht mit dem Kauf. Kann noch, in fünf Jahren oder so.
Also es gibt ja diesen Spruch sozusagen, das Geld der Anleger ist nicht verloren, sonst hat ihn jemand anders. Es ist gar nicht so einfach auszumachen, wer jetzt dieses Geld hat. Also so richtig reich geworden ist hier meiner Meinung nach niemand. Otto hat so Hörensagen, ich glaube Florian Heinemann hat 300 Millionen in den Raum geworfen, investiert, hält irgendwie, ich weiß nicht, 40, 50 Prozent wahrscheinlich noch an About You. Die wurden jetzt für eine Milliarde quasi akquiriert und seit zehn Jahren ist Otto in dem Projekt drin. Vielleicht haben sie 300 Millionen nicht alles am Tag eins investiert, aber das ist jetzt so oder so keine geile Rendite. Heartland hat sich auch nicht die Taschen voll gemacht hier. Die Gründer haben zusammen irgendwie 80 Millionen vielleicht im besten Fall mitgenommen. Weiß nicht, ob sie beim IPO ein bisschen ausgecashed haben, dann vielleicht ein bisschen mehr noch.
Doch, ich glaube, da gab es eine Zahl. Ich glaube, damals wurde jetzt mehr vom Tisch genommen als damals.
jetzt. Das mag gut sein. Also beim IPO war die Firma 4 Milliarden wert. Da wäre jetzt 1% der Firma, wenn da jemand 1% verkauft hat, hat er 40 Millionen gemacht. Aber ja, die haben noch 10 Jahre gearbeitet daran. Also ich wüsste jetzt nicht, wer sich da übelst die Tasche vollgemacht hat, ehrlich gesagt.
Kann ja noch. Also wie du gesagt hast, wenn sie nach Amerika zum Beispiel gehen würden.
Ja, ich meine, wie gesagt, wer glaubt, also das Einzige, was du dir argumentieren kannst, ist, Ich hätte lieber weiter About You Aktien besessen, weil ich glaube, sie sind nicht nur mehr wert als 3,50 Euro, sondern auch mehr wert als 6,50 Euro. Aber wenn du da an die Story glaubst, dann kauf dich jetzt in die neue Zalando ein und dann kannst du weiter daran partizipieren.
Und das Gale-Produkt, das gehört jetzt auch Zalando oder die haben ja eine eigene Firma dafür aufgebaut?
Genau, theoretisch ist das veräußerbar, weil es so eine eigene Firma ist. Muss man auch aber erstmal jemanden finden, der das Standalone kaufen will. Ansonsten wird es jetzt in das Zalando, was für viel steht CEOS? Zalando Enterprise OS oder ich weiß nicht, oder Zalando E-Commerce OS wahrscheinlich. Da wird es jetzt reingegliedert. Ich glaube, auch das habe ich im OMR-Podcast gesagt oder im OMR-Emergency-Pod, der Mittwoch rauskam. Es geht schon um ein spannendes Business. Ich glaube, dafür gibt es Nachfrage. Es gibt einen begrenzt großen Markt an Playern, die das nutzen können und gleichzeitig ist es aber insofern kein super sexy Software-Business, dass du wächst nur über neue Logos, das heißt, du musst ständig neue Kunden finden. Die Kunden, mit denen du arbeitest, wachsen selber nur sehr langsam, das heißt... Es ist unheimlich schwer Revenue Expansion innerhalb der Kunden hinzubekommen. Also du wirst nicht auf eine Net Revenue Retention von 120% oder so kommen, weil Witt Weiden oder keine Ahnung Heine oder was da dein Kunde ist oder Manufaktum. Die werden halt den Umsatz nicht um 20% hier und hier steigern und du wirst denen auch nicht so viel Marge mehr aus der Tasche ziehen können, dass deine Software-Solution super spannend ist. Da bin ich, glaube ich, einigermaßen skeptisch. Ich will nicht sagen, dass es ein schlechtes Modell ist oder so, aber es ist... Nicht so sexy wie ein, in Anführungsstrichen, normales SaaS-Geschäft. Die wirklich großen Kunden bleiben dann eher wieder bei ihrem Salesforce und Adobe oder SAP und wollen lieber ihr System of Record weitermachen oder deren E-Commerce-Solution nutzen. Deswegen glaube ich, es ist so eine Nische, eine große Nische, in der man Umsatz machen kann. Die wirklich geile Dynamik bekommst du da nicht hin. Deswegen glaube ich, ist Scale nicht ganz so spannend, wie man glaubt. Aber ich mag mich irgendwie. Ich weiß nicht, das ist meine persönliche Meinung.
Und jetzt mal angenommen, du wärst Zalando-Aktionär. Würdest du es begrüßen, wenn sie sich von den ganzen Sachen dann trennen würden und einfach sagen, wir machen E-Commerce, wir wollen E-Commerce so gut wie möglich machen, alles andere ist off-focus? Kann man da irgendwas rausholen?
Gute Frage. Also einfach gesagt, würde Scale langsamer wachsen als das Zalando E-Commerce und Retail-Media-Geschäft, dann würde ich mich davon wahrscheinlich trennen. Also wenn du, sagen wir, du hast da eine Software-Solution, deren Kunden aber irgendwie alle todsterbenskrank sind und nur noch 5% unter Marktdurchschnitt wachsen, dann bremst das deine Firma ja eigentlich mehr. Hinten raus hast du wahrscheinlich ganz gute Margen im Softwaregeschäft. Im Moment wird die Software aktiviert und deswegen sieht die EBIT-Marge gut aus. Später hast du vielleicht echte gute Deckungsbeiträge, aber ich glaube, du bekommst halt nicht genug Wachstum hin, dass du eher mehr Konsolidierung haben wirst. Also die nächste Generation E-Commercer wird, glaube ich, eher nicht auf Scale, sondern auf Shopify starten und die alten werden nach und nach eher zumachen. Das heißt... Du hast erstmal vielleicht leichte Revenue-Churn oder keine Revenue-Expansion und später hast du im schlimmsten Fall sogar Logo-Churn. Deswegen weiß ich nicht. Ich bin nicht so 100% bullish für das Scale-Produkt. Aber die Gesamttransaktion macht, glaube ich, sehr viel Sinn.
Und Shein und Temo und so und alles, was irgendwie aus China kommt, macht dir keine Sorge?
Ja, also auf die Gefahr, mich zu wiederholen. Ich glaube, das war das große Problem der letzten zwei Jahre. Natürlich bleibt das irgendwie ein signifikanter Konkurrenzdruck, den man da hat. Aber der Werbedruck lässt jetzt schon nach. Du siehst, wie die User-Kohorten verfallen, meiner Meinung nach. Also das ist meine Interpretation. So richtig wissen wir das erst, wenn wir öffentliche Zahlen bekommen, aber... Ich glaube, mit dem Shein-IPO werden sich viele Sachen offenbaren, dass sie vielleicht noch 20, 24 Prozent wachsen im letzten Jahr und dass sich das nicht beschleunigt, ganz sicher. Die Player, also Shein und Temo, pieken meiner Meinung nach in den einzelnen Märkten, also sowohl in den entwickelten Ökonomien. Wachsen sie niedrig, zweistellig vielleicht? Auf keinen Fall. Die explosiven Wachstumsraten, die kommen eigentlich nur aus der Öffnung neuer Märkte. Und der Druck bleibt schon hoch irgendwie. Also du darfst das jetzt nicht vernachlässigen. Und insgesamt ist dieses Konzept natürlich effizient, direkt vom Manufacturer zum Kunden zu liefern. Aber ich glaube, in den schwersten Zeiten, also den Markteintritt mit unheimlich viel Marketingpower, Den hat man schon gesehen, fast hinter sich. Und wenn du das jetzt überlebt hast, und vielleicht ist das ja auch einer der Gründe, warum sich jetzt die Zahlen verbessern. Also Zalando dreht in positives Wachstum und About You dreht ja auch in pro Sekunde Umsatzwachstum. Ja, ist positiv. Und ich glaube, einer der Gründe dafür ist, dass der Wettbewerbsdruck und das Budget, was abgeschöpft wird durch die Chinesen, so ein bisschen nachlässt.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass wir 2025 dann weniger über Schienen oder Timo reden werden.
Also das Gute ist, wir werden über Schienen reden, weil sie public sind, nehme ich an. Obwohl, ich würde es fast noch in Betracht... Doch, doch, doch, sie müssen public gehen. Also sie müssen das irgendwie liquide machen, das Asset. Man könnte ja überlegen, sind die Zahlen eventuell so unsexy, dass sie nicht mal mehr public gehen, aber niemand will ja auf dem nicht liquiden Asset sitzen bleiben. Das heißt, sie werden trotzdem public gehen, egal wie schlecht die Zahlen sind. Das heißt, das Gute ist, darüber können wir reden und dann werden wir sehen... Da prophezeie ich jetzt mal, dass die Wachstumsraten von 50 auf rund 20 plus minus 5 Prozent runtergegangen sind und dass sie in 2025 Probleme haben, zweistellige Wachstumsraten zu halten, wäre meine Prognose. Also bei Shein, bei Temu ist es ein bisschen intransparenter, aber tendenziell wird das mit ein bisschen Zeitverzug eine ähnliche Entwicklung nehmen, glaube ich. Und gleichzeitig werden ja die anderen Plattformen, also Amazon, aber auch das deutsche Ökosystem, Erste Lösungen anbieten, die so in die gleiche Richtung gehen. Ich erwarte jetzt nicht, dass die ähnlich schnell wachsen oder riesengroßen Erfolg haben sofort, aber es wird ja auch gar keinen Effekt haben auf den Markt, glaube ich.
Und würden wir das auch beim Meta dann in den Zahlen zum Beispiel sehen? Waren die nicht so ein großer Profiteur davon?
Ja, also ich glaube, da sieht man schon ein bisschen den abnehmenden Werbedruck oder kann das so anekdotisch so ein bisschen sich erzählen lassen, glaube ich. Du siehst das in Google Trends, du siehst das in Website Traffic und so. Also die Indikatoren, dass die chinesischen Player weniger Geld ausgeben, das ist relativ evident.
Zurück zu About You und Zalando. Was müssen wir noch besprechen? Was sind noch die großen News? Also müssen sich Leute jetzt Sorgen machen, dass sie irgendwann keinen Job mehr haben, weil sie da arbeiten müssen? Gibt es auch irgendwie eine Opportunity, jetzt nochmal eine E-Commerce-Sache in Deutschland zu starten, weil die jetzt Post-Merger-Integration haben und vielleicht auch ein bisschen langsamer sind? Was sind noch deine Takeaways von der Geschichte?
Das muss man bestimmt schauen, wie gut sich jetzt diese Kulturen vertragen und wie gut die dann integriert werden können. Oder was man überhaupt integriert. Was ganz spannend ist, also die Frage hat Philipp Westermann halt auch gestellt. Was ich interessant finde ist, schätze mal, welche der beiden Firmen macht mehr Rohertrag pro Mitarbeiterin?
Zalando ist ein bisschen älter. Ich würde sagen, About You ist effizienter.
Also man kann schon mal sagen, About You hat ungefähr 1200 Mitarbeiter, Zalando hat glaube ich 10.000, 15.000 sogar. About You macht ungefähr eine halbe Million pro Ertrag pro Mitarbeiter, wenn ich es richtig berechnet habe. Aber ich gehe davon aus, das sieht sinnvoll aus, annualisiert. Und Zalando nur ungefähr eine Viertelmillion. Das liegt so ein bisschen, glaube ich, daran, dass Zalando, wenn ich es richtig sehe, das Fulfillment selber beschäftigt und über YouTube auslagert. Aber deswegen ist Personal hier nicht die einzig sinnvolle Kennzahl. Aber ich gehe davon aus, dass Arbeitsplätze überwiegend, wie gesagt, so ein bisschen Gemeinkosten sicherlich... Duplizierte Funktionen wird man sich sicherlich nicht doppelt leisten. Aber ich glaube, die Haupteffizienzen liegen immer in der Logistik. Das heißt, ich glaube, dass auch da die meisten... Also wenn Leute ihren Job verlieren, dann wird das wahrscheinlich in der Logistik sein, glaube ich. Also im Fulfillment. Das heißt, ihr werdet jetzt in Hamburg nicht eine Schlange vom Arbeitsamt haben. Da bin ich, ich will nicht sagen sicher, aber relativ entspannt noch. Wie gesagt, es wird natürlich... Man macht sowas, weil man Synergien heben will und Synergien ist ein Wort für doppelte Funktionen ausmerzen oder wegrationalisieren. Aber ich glaube, in der Zentrale wird es jetzt vielleicht nicht am stärksten sichtbar werden, könnte ich mir vorstellen.
Und was denkst du, was passiert mit Tarek Müller? In fünf Jahren wird er der CEO von Zalando oder Bürgermeister von Hamburg? Also mein erster Gedanke war Bürgermeister Hamburg, wie viele es gedacht haben. Mein zweiter Gedanke war, der ist doch auch ein super Gesicht für Zalando.
Habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Die Frage ist, was ist wahrscheinlicher? Habe ich gerade überlegt. Worauf würdest du setzen?
Ich glaube, da hat er genauso wenig Bock auf Berlin wie ich. Aber ich denke auch, ich traue ihm halt zu, dass er wird es sich und allen, die schon sehr lange an ihn glauben, halt nochmal beweisen.
Wenn er Hamburg Bürgermeister werden wird, kann er auch Bundeskanzler werden, oder? Gab es schon zwei, oder? Helmut Schild war nur, ich glaube, Innensenator oder Polizeibehörde.
Wir müssen jetzt nicht übertreiben.
Wir müssen jetzt nicht in zehn Jahren in die Zukunft gucken.
Fünf Jahre.
Was denkst du? Ich glaube, weder noch. Aber ich würde ihn natürlich ermutigen, das zu versuchen.
Den CEO oder den Bürgermeistertitel jetzt?
Wo immer er seine Berufung sieht.
Ich denke, er wird länger bei Zalando bleiben als Westermeyer damals.
Ich halte es für unwahrscheinlich, dass so meinungsstarke Menschen in so einem großen Konzern wirklich gut funktionieren. Oder es ist vollkommen wertfrei gemeint. Also ich würde... Ich weiß nicht, ob ich für zwei Jahre wetten würde, aber bei 1000 Tagen, ich würde relativ viel Geld wetten, dass er 1000 Tage nicht überlebt. Also ein bisschen mehr als drei Jahre. Ach nee, 1000 Tage sind noch weniger als drei Jahre. Bei 1100 Tagen. Das ist immer noch kompliziert. Das kann immer noch, je nach Schaltjahr und so, Sekunde. 366 wäre ja genau. Du weißt schon, was ich sagen will. Also mehr als drei Jahre halte ich für unwahrscheinlich. Würde ich dagegen wetten. Hart dagegen.
Ja, ich würde auch anders sagen.
Aber wir können ihn doch nicht so schnell gehen lassen.
Der ist ja der Wertpräsident überhaupt.
Habt ihr so Stadtteilbürgermeister eigentlich? Habt ihr so Stadtteilbürgermeister?
Keine Ahnung, nein, glaube ich nicht.
Vielleicht gründet er einfach die nächste Sache.
Das glaube ich auch nicht. Mal gucken. Vielleicht schickt er uns eine Sprachnachricht. Oder es ist irgendwann in irgendeinem Podcast zu hören. Aber so richtig gehen lassen kann man ihn ja eigentlich jetzt nicht in den nächsten zwei Jahren. Aber ja, die Frage ist, bleibt der wesentlich länger? Gibt es irgendwelche CEOs, die gekauft worden sind und wirklich, wirklich lange da bleiben?
Ich meine, das ist ja die andere Frage. Schafft Zalando, ich würde sagen, About You war immer so anderthalb Jahre innovativer als Zalando? Und schaffst du das, sagen wir mal, als Kultur aufrechtzuerhalten? Also, dass du irgendwie am Zahn der Zeit bleibst? Und es sind ja nicht nur zwei Marken, sondern auch, wie gesagt, zwei so ein bisschen Geisteshaltungen vielleicht. Das ist so mittelfristig natürlich auch nochmal interessant. Also dass About You einfach nicht nur eine andere Marke bleibt, sondern dass du so ein bisschen schnelleres Boot hast als Zalando. Also About You war natürlich deutlich schneller als Otto, aber auch schneller als... Zalando war wahrscheinlich so ein bisschen... Sagen wir mal, wenn About You mit acht Knoten fährt und Otto mit zwei, dann war Zalando vielleicht auf fünf Knoten. Die Frage ist dann, wie schaffst du es, dass About You weiter in acht Knoten fährt? Auch gar nicht so einfach, glaube ich. Andererseits, wie gesagt, eigentlich, ich glaube, man hat es ja wirklich günstig gekauft. Würde ich zumindest sagen.
Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass Otto dann Shareholder von Zalando ist.
Aber ja. Ich wäre mir nicht so sicher, ob Otto wirklich rübergerollt hätte, ehrlich gesagt. Ich kann mir vorstellen, dass das für Otto auch ein Exit ist. Und ich bin mir nicht sicher, ob Zalando gerne Otto im Board hätte auch. Also wenn Otto jetzt so viele Shares rübergerollt hätte, dann hätten sie vielleicht auch den Anspruch auf eine Board-Position damit verbunden. Also sie hatten ja an About You, wie gesagt, vielleicht 50% noch oder so. Das wiederum wären dann an der neuen Firma 5% rund, also über den Daumen. Das würde dich schon prächtigen, glaube ich, nach einem Board-Seed zu fragen. Und ob Zalando jetzt einen relativ großen Konkurrenz, also Otto, im eigenen Board haben möchte, bin ich mir gar nicht so sicher, ehrlich gesagt. Ich würde mal davon ausgehen, dass Otto sowieso erstmal in Cash kompensiert wird und inwiefern sie sich dann in die neue Holding nochmal einkaufen wollen, bin ich mir nicht so sicher. Ich kann mir auch vorstellen, dass das für sie erstmal der Ausstieg ist. Aber ich kann das nicht wissen. Ich glaube, es gibt keine Public Information dazu.
Wann können wir sowas wissen? Wenn die Transaktion durch ist in den kommenden Monaten.
Du kannst ja mal bei Michael Otto anrufen. Ich weiß nicht.
Moment. Ja, geht gerade nicht dran. Ja, ich glaube, Otto geht raus und ich glaube, Otto nimmt das Geld mit. Kann man das noch so reinverhandeln? Geht das noch?
Man könnte sagen, die haben ein strategisches Interesse. Viele der Shops laufen auf Scale. Aber die Frage ist, glaubst du daran, dass Scale Standalone wirklich wieder so agil ist? Oder ob das doch so ein bisschen eine Bautikult... Aber ja, ich halte es auf jeden Fall für eine theoretisch sinnvolle Option. Aber dann hätte man die, glaube ich, innerhalb der Transaktion vielleicht schon so strukturiert. Ich weiß es nicht. Aber man könnte sagen, dass so viel Otto... Gesellschaften, Kunden bei Scale oder andersrum gesagt, wenn das nicht so passiert, wie du sagst. Bestünde nicht die Gefahr, dass Otto irgendwann seine ganzen Kunden bei Scale wieder abzieht. Wobei du natürlich, du willst auch nicht alle drei Jahre dein E-Commerce-Setup ändern. Also du hast da schon einen gewissen Lock-In. Aber du musst dich schon fragen, ob Otto fast alle seiner, bis auf Otto.de und die größeren Marken, laufen ja wirklich viele Otto-Marken auf Scale. Und ob du das dauerhaft so haben möchtest, ist auch die Frage, dass die bei deinem vergleichsweise größten Konkurrenten Zalando mitlaufen. Das ist vielleicht auch nicht das optimale Setup. Es ist ganz spannend, wie das noch ausgeht. Ganz gute Frage, die du da aufhörst.
Ich muss hier noch ein Case vorbereiten. Was müssen wir noch besprechen zu About You?
Ja, ich glaube, das ist so das mehr oder weniger Offensichtliche, was man dazu sagen kann. Ich glaube, ansonsten macht es gar nicht so viel Sinn, noch groß rumzuspekulieren.
Und du hast deine paar About-You-Aktien jetzt veräußert.
Ne, habe ich auch noch nicht geschafft. Aber vielleicht, weiß ich noch nicht, vielleicht verkaufe ich die und packe sie in den Zalando rein. Fairerweise, also ich glaube auf jeden Fall, Zalando steht heute besser da als gestern. Und dass die mal heute minus 5% in Nassen waren, fand ich absurd. Dass sie jetzt plus 2% sind, macht viel mehr Sinn. Das ist natürlich traurig. Die 7% an einem Tag mitzunehmen, wäre natürlich schön gewesen. Aber so ist das. Den Letzten beißen die Hunde.
In diesem Sinne, habt ein schönes Wochenende. Bis Mittwoch. Der Doppelgänger Tech Talk Podcast ist ein Projekt von Philipp Klöckner und Philipp Löckler. Recherchiert von uns und produziert von Jan aus dem Auf. Weiter diskutieren kannst du in unserer Doppelgänger Discord Community. Fragen und Anfragen kannst du uns gerne per Mail an podcast.doppelgänger.io schicken. Unseren aktuellen Werbepartner findest du in unseren Shownotes. Vielen Dank, schönes Wochenende und bis Mittwoch. Kurze Werbeunterbrechung. Heute möchte ich euch einen Podcast vorstellen, in dem sowohl Philipp Klöckner als auch ich schon Gast waren. Digitale Vorreiterin. Der Podcast von Vodafone Business, moderiert von dem einzigartigen Christoph Bursek. Kleiner Funfact, Christoph hat mir 2009 erklärt, wie SEO richtig funktioniert. Heute liefert er jeden Montag spannende Interviewfolgen rund um das Thema Digitalisierung im digitalen Vorreiterinnen-Podcast ab. Zu Gast sind Unternehmerinnen, Expertinnen und und Vorbilder der digitalen Wirtschaft, die offen über ihre Erfahrungen und über aktuelle News und Trends berichten. Suche nach digitale Vorreiterinnen in deinem Podcast Player und hör mal rein. Natürlich haben wir den Podcast auch auf doppelgänger.io slash Werbung für dich verlinkt. Viel Spaß mit der weiteren Folge. Werbung Ende.