Doppelgänger Folge #417 vom 24. Dezember 2024

Deep Dive Earnings Report Verstehen am Beispiel von Palantir #417

417: Am Beispiel von Palantir führt Pip detailliert durch Income Statement, Balance Sheet und Cash Flow Statement und erklärt, was die einzelnen Positionen bedeuten und warum es überhaupt 3 Berichte braucht. Worauf achtet Pip beim Lesen der Zahlen besonders? Was steckt auf Yahoo Finance unter Valuation Measures & Financial Highlights? Wieso berechnet Pip in unserem Sheet kein Discounted Cash Flow (DCF) Modell?


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Philipp Glöckler und Philipp Klöckner sprechen heute über:

(00:00:00) Intro

(00:05:55) Earnings Report 

(00:19:00) 3 Pflichtbestandteile

(00:20:45) Income Statement: Gewinn- und Verlustrechnung

(00:50:45) Balance Sheet: Bilanz

(01:04:40) Cash Flow Statement: Kapitalflussrechnung

(01:13:40) Non Gaap

(01:16:30) Free Cashflow

(01:17:40) Adjusted Ebitda

(01:19:30) welche Kennzahlen schaut Pip sich an

(01:25:00) Discounted Cashflow

(01:35:15) Enterprise vs Equity Value 


Shownotes

Palantir CEO Nordic Walking: Youtube


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 417 am 25. Dezember 2024. Ich bin Philipp Klöckner und telefoniere zweimal die Woche mit dem Tech-Analysten Philipp Klöckner. Heute machen wir ein Experiment, ein Grundkurs Rechnungswesen. Es gibt keine News, gar nichts, sondern wir tauchen in die Investors Relations Seite von Palantir ab. Und Pip erklärt uns alles, was er so weiß und macht, wenn Quartalszahlen rauskommen. Wie fangen wir an? Einmal in die Suche des Vertrauens.
Genau, also man kann das natürlich, also wir bereiten das ja typischerweise immer an unserem Earnings-Sheet vor. Das heißt, man kann natürlich die Abkürzungen nehmen und direkt danach schauen. Aber wir würden heute einmal erklären, man kann entweder sagen, was ich mache als Vorbereitung oder eben, was man selber machen kann. Zum Beispiel für Firmen, die eben bei uns im Sheet nicht drin sind oder für die man sich interessiert. Also es geht konkret um die Unternehmenszahlen, sprich die Jahres- und Quartalsergebnisse. Beginnen tun wir mit einer Google-Suche in der Regel oder die Suchmaschine des Vertrauens und dort sucht man nach, Entweder der Firma oder den Kürzel, also PLTR oder Palantir Investor Relations. Damit kommt man auf eine Webseite, die jedes börsennotierte Unternehmen eigentlich hat. Sie sagen Unterregionen Investor Relations. Dort auf der Investor Relations Startseite stehen oft schon die neuen Quartalzahlen angekündigt oder so. Aber im Zweifel geht man in die Region Financial Reports oder Financials steht da oft. Bei Palantir steht da Financials. News, Events, Financials, Governance und Resources. Unter News findet man halt irgendwelche aktuellen, diese Ankündigungen, wir haben einen Vertrag geschlossen mit und sowas. Aber auch die Quartalsergebnisse. Events sind oft so Roadshows, Konferenzen und Präsentationen, die man macht. Da findet man oft auch die aktuelle Investorenpräsentation, wenn man so mehr auf Slide steht. Financials ist, wie gesagt, das, was wir uns gleich anschauen werden. Und Governance, da wird so oft der Aufsichtsrat vorgestellt oder die C-Suite vorgestellt. des Unternehmens oder irgendwelche ESG-Grundsätze. Ein kleiner Tipp noch, hier unter dem Punkt Resources oder manchmal auch einfach am Ende der Investor Relations Websites findet man in der Regel die Möglichkeit sogenannte Investor E-Mail Alerts zu bestellen. Das ist was, was ich eigentlich für alle Unternehmen, denen ich folge oder die ich auch im Sheet habe, Dann bekommt man nämlich so eine kleine E-Mail. Das ist ein Grund, warum ich diese 2,5 Millionen E-Mails wahrscheinlich in Outlook habe. Aber dann bekommt man E-Mails jedes Mal, wenn das Unternehmen wichtige Sachen rausgibt in die Inbox. Wie gesagt, E-Mail-Alerts meistens am Ende der Investor Relations Seite oder oben in der Navigation nach E-Mail-Alerts suchen. Da gibt man sein E-Mail ein, bestätigt ihn nochmal kurz per Double Opt-in im Posteingang. Und man kann sich entweder alle SEC-Filing schicken lassen oder einfach nur die Quartals- und Jahresergebnisse oder sämtliche News oder sogar täglich den Aktienkurs. Das ist, glaube ich, Quatsch. In der Regel sind das, was man dringend braucht, die Quartals- und Jahresergebnisse, möchte man haben. Vielleicht richtet man sich eine extra E-Mail ein dafür, dass aber niemand treibt, schon Schindluder eigentlich. Mit diesen E-Mails, diese Investor Relations Webseiten sehen eigentlich alle recht ähnlich aus. Das liegt daran, dass es, glaube ich, nur zwei große Firmen gibt, die das anbieten. Also auch das ist Software as a Service. In Deutschland trifft man oft auf EQS oder EQS Group, GmbH heißt die, glaube ich. Das steht für Equity Story. Die bauen die Investor Relations Webseiten von SAP, HelloFresh, Home2Go, das ist, glaube ich, auch. Das heißt, es ist so ein bisschen in Deutschland, nicht monopol, aber sehr verbreitet. In den USA trifft man meistens auf die 4Q Inc., also für vier Quartale 4Q Inc. Die Software benutzen die meisten großen Technologieunternehmen. Deswegen sehen die Investor Relations Websites alle auch, zumindest sind sie ähnlich aufgebaut. Also, wir sind auf investors.palantir.com, haben das gefunden, indem wir Firmennamen plus Investor Relations eingegeben haben bei Google, gehen auf die Navigation Financials und dort Quarterly Results. Und da werden jetzt quartalsweise verschiedene Sachen präsentiert. Und wo wir rein wollen, ist eigentlich der Earnings Release. Da steht jetzt außerdem noch Webcast, da könnte man sich die sogenannte Analystenkonferenz oder der Earnings Call nochmal anhören oft oder sich dafür anmelden. Die Präsentation, das sind die Slides, die innerhalb des Earnings Calls in der Regel vorgestellt werden. Das kann zusätzliche Informationen bieten oder eine übersichtliche Anordnung, das kann interessant sein. Letter from Alex Karp ist hier so ein persönliches Statement, oft steht aber auch noch Shareholder Letter. Und Quarterly Report ist dann das tatsächliche Filing. Also Filing ist sozusagen der hochformelle Bericht, in dem Fall 10Q. Das hat man vielleicht schon mal in einem anderen Podcast gehört, also die 10K oder 10Q Filings. 10K ist das Annual Reporting, also das jährliche Reporting. 10Q ist das Quarterly, also das quartalsmäßige Reporting. Worauf man sonst noch stolpert, ist bei internationalen Firmen heißt es oft 6K, weil die nicht kein 10Q haben. Es wird oft durch ein 6K-Filing ersetzt, das ist aber dann in der Regel ähnliche Information. Und es gibt 8K-Filings, das sind wichtige Informationen, der CEO ist irgendwie beim Skiunfall gestorben oder irgendwie. und es ist die Hälfte des Umsatzes weggebrochen über Nacht, dann kriegt man so ein 8K-Filing. Aber für die Quartalsergebnisse ist eben das 10Q bzw. 10K oder bei internationalen Companies das 6K relevant. Das muss man auch nicht wissen, da schauen wir nicht rein. Der Nachteil dieser hochformellen Filings ist, dass die ein bisschen zu ausführlich sind. Da ist die gesamte Risikobelehrung drin. Was macht die Firma eigentlich? Was sind Risiken? Sehr detailliert wirklich der Geschäftsverlauf. Das ist vielleicht, wenn man sehr stark investiert ist in eine Firma oder wirklich Spaß daran hat, interessant. Für uns reicht in der Regel der sogenannte Shareholder Letter oder Earnings Release. Bei Palantir ist alle wichtige Informationen, über die wir heute sprechen werden, zumindest im Earnings Release drin. Manchmal ist da auch nur so ein Press Release. Da findet man dann nur drei, vier Zahlen und einen Verweis auf die Investorregion. Das reicht dann natürlich nicht. Dann ist auf der Shareholderletter das Interessantere. Also, wir klicken auf den Earnings Release und kommen in Windeseile dann auf eine neue Webseite. Und die ist wie folgt aufgebaut. Das ist jetzt eigentlich der sogenannte Earnings Report, in dem die meisten relevanten Informationen drin sind. Der beginnt typischerweise mit dem Datum des Releases. Das ist in dem Fall hier der 4. November. Und es wird gesagt, über welches Quartal wir reden. Das ist hier jetzt einfach. Das ist das dritte Quartal. Das endet am 30. September. Es gibt aber, wie wir schon oft gesagt haben, Firmen, die abweichende Fiskaljahre haben, also wo sozusagen das Firmenjahr nicht das Kalenderjahr ist. Da würde dann zum Beispiel stehen, dass der 30. August der letzte Monat ist und sozusagen das verschobene Jahr gibt. Dann gibt es ganz oft am Anfang so ein bisschen einstimmendes Statement oft vom CEO oder CFO. Hier in dem Fall steht hier, we absolutely eviscerated this quarter driven by unrelenting AI demand that won't slow us down. This is a US driven AI revolution that has taken full hold. Das ist so ein bisschen Mission Statement oder Einordnung des letzten Quartals vom CEO Alex Karp hier, der nicht verlegen ist, positive Worte zu finden. Also er sagt, wir haben... Wirklich dieses Quartal komplett ausgeschlachtet, würde man wahrscheinlich sagen im Deutschen, getrieben von erbarmungsloser KI-Nachfrage, die uns nicht langsamer werden lässt. Das hier ist eine US-getriebene KI-Revolution. Das sagt er deswegen, weil das internationale Geschäft nicht gut läuft, in Klammern. Deswegen sagt er, die ist US-getrieben. That has taken full hold, die sich jetzt stark verbreitet. The world will be divided between AI haves and haves not. Es gibt Firmen, die AI nutzen und nicht. Das ist vielleicht so ein Sales-Statement, dass man dringend jetzt mit Palantir die KI-Revolution mitmachen muss. Und at Palantir we plan to power the winners. Und das ist, würde ich sagen, auch nur eine Seite der Geschichte. Weil tatsächlich Firmen, also wenn man sich Palantir Foundry mal anschaut, also die Kunden, die mit Palantir Foundry, der B2B-Solution, arbeiten, dann sind hier als Use Cases genannt, Airbus, Axel Springer, eine Klinik, also vier Gesundheitswesen, ein koreanischer... Doosan, was bauen die? Baugeräte, Ferrari, Fujitsu, Jacobs, das NHS, Ringier, ein anderer Verlag, die Schweizer Rückversicherung. Das sind jetzt nicht wirklich die Technologie-Savvy-AI-Gewinner. Aber natürlich möchte Palantir die Story erzählen. Wir wollen gar nicht so viel werten heute. Es geht ja darum, was zu lernen. Aber nur damit man versteht, dass dieses beginnende Statement ist jetzt noch keine Zwangsveranstaltung, sondern da darf die Firma... so ein bisschen Color geben zu ihren Ergebnissen und kann das eben aussagen. Das ist ihre Interpretation der Ergebnisse. Da würde man selten was Schlechtes lesen. Da steht im schlimmsten Fall, wir haben in sehr, sehr schwierigen Umständen ein hervorragendes Quartal abgeliefert und irgendwie das erste Mal im Q3 einen Gewinn gemacht oder sowas. Also da schlägt sich natürlich niemand selbst in die Fresse. Aber danach folgen dann die Highlights. Das ist auch noch Cherrypicking, muss man sagen. Da stehen jetzt zwar schon Zahlen, hier steht dann so, dass US Revenue ist um 44%, auch da fängt man mit den beeindruckendsten Zahlen an. Also die beeindruckendsten nimmt man sogar nachher in die Überschrift. Die Überschrift ist hier geschrieben, Palantir Reports Revenue goes auf 30%, US wächst 44, Earnings per Share 6 Cent, raises full year guidance. Das ist dann die Zusammenfassung der besten Aussichten, wenn man so möchte. Und in den Q3 Highlights steht dann eben auch das Wichtigste oben, 44% US-Wachstum, 54% US-Commercial, US-Government 40%, insgesamt Revenue nur 30% liest man dann, das ist schon wieder fast dann, wie sagt man, nicht neutralisierend, aber berichtigend. Und ein paar andere Highlights, da kann die Firma wie gesagt aussuchen, was sie hier relevant findet. Es ist so ein bisschen Cherrypacking gleichzeitig, während Analysten, also die Rezipienten, also Investoren, Analysten und Retail-Investoren sind ja die Rezipienten dieser Publications, würden natürlich skeptisch werden, wenn da jedes Mal was anderes drin steht. Also die Company muss so ein bisschen das Gleichgewicht schaffen zwischen das, was sie schreibt, positiv darstellen. Und natürlich kann man sich nicht jedes Mal andere Metriken aussuchen. Also so wie Twitter das macht, heute nämlich mal User Minutes und morgen Maus und übermorgen Daus und dann irgendwie die Anzahl der Impressions, das ist an der Börse so ein bisschen verpönt. Also da braucht man mehr Konsistenz und man möchte eigentlich, wenn man einmal angefangen hat, irgendwas zu reporten, möchte man das auch so weitermachen und nicht ständig nur irgendwelche Highlights rauswählen, die so ein bisschen arbiträr wirken. Talentier würde ich sagen, versucht zumindest immer die Geschäftsbereiche zu highlighten, die gerade besonders gut laufen, aber das ist ihr gutes Recht, das ist dann ein freiwilliger Teil des Earnings Statements hier. Dann kommt das Q3 Financial Summary, auch das ist dann noch ein freiwilliger Teil, das macht man nur der Übersicht halber, kann man sich auch so aussuchen, welche Zahlen man für besonders relevant findet, man würde natürlich die nehmen, die man auch in der Firma beobachtet normalerweise. Beginnt hier mit Revenue. Revenue ist Umsatzerlös, Sales, meint alles das gleiche. Topline sagt man auch gern, weil es die erste Zeile im Income Statement wäre, also der Revenue. Und das Wachstum des Umsatzes ist eigentlich immer die wichtigste Kennzahl. Wie viel habe ich eigentlich verkauft dieses Jahr und wie stark ist das gewachsen, Topline-Wachstum. Damit meint man immer den zusätzlichen Umsatz, den man generiert hat. Dann kommt schon das Income from Operations, das ist der operative Gewinn, erklären wir gleich, was das ist. Dann wird das nochmal im Fall von Palantir adjustiert, das machen manche Firmen, nicht alle Firmen. Können wir kurz darauf eingehen gleich. Cash from Operations ist nochmal die Kapitalfluss-Sichtweise, also die Cash-Sichtweise, nicht alles, was man in dem... in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgibt, kostet die Firma auch tatsächlich Geld. Deswegen unterscheidet man das. Gehen wir gleich darauf ein. Auch der Free Cash Flow wird hier nochmal adjustiert. Dann gibt es hier das Net Income Attributable to Common Stockholders. Das ist ein bisschen ein Sonderfall. Das passiert insbesondere, wenn man eventuell noch Preferred Shares hat, wo man Dividenden zahlen muss an bevorzugte Aktionäre oder man ist beteiligt an Firmen. dann ist das, weiß nicht, ob wir heute darauf eingehen, ist kompliziert, verkompliziert die Sache, eher als dass sie es einfacher macht. Es gibt ein Adjusted EBITDA, das ist sozusagen das Ergebnis nochmal, adjustiert um Sondereffekte, aber teilweise auch Sachen, die man vielleicht nicht adjustieren sollte, das gehen wir darauf ein, glaube ich. Dann haben wir noch die Earnings per Share, die sind hier 6 Cent nach Gap und adjustiert 10 Cent. Das ist quasi was auf deine Aktie, also pendentierst du 66 Dollar ungefähr wert und auf deine 66 Dollar Aktie fallen eben 6 Cent Gewinn pro Quartal, also ein Promille sozusagen hat man Dividendenrendite pro Quartal oder 0,4% im Jahr. Nicht Dividendenrendite, das wird ja gar nicht ausgezahlt als Dividende, sondern man hat theoretische Earnings per Share in der Höhe. Und dann kommt was, was zwar auch nicht eine Pflichtmitteilung ist, aber was sehr üblich ist, nämlich der Outlook. Und das ist jetzt schon deutlich wichtiger als das vorher genannte. Weil der Outlook oder was wir oft Guidance nennen, wenn wir darüber sprechen, das ist sozusagen, wie glauben wir, dass das nächste Quartal läuft. Dieser Earnings Release wird am 4. November für das Quartal bis zum 30. September gemacht. Das heißt, es ist schon ein ganzer Monat oder es sind schon 35 Tage des nächsten Quartals vergangen. Das heißt, ich weiß eigentlich schon ganz gut, wie das nächste Quartal läuft. Je nach Geschäftsmodell habe ich oft schon einen ganz guten Einblick in das nächste Quartal. Und aufgrund dieses Einblickes und der Marktstimmung, der eigenen Initiativen, die man plant dieses Quartal, gibt man eine sogenannte Guidance ab oder eben einen Ausblick auf das nächste Quartal. Und das ist natürlich wichtig, weil wir wissen, die Börse handelt die Zukunft. Wir wollen schon wissen, wie das letzte Quartal gelaufen ist, aber noch wichtiger ist uns, wie geht es der Firma in Zukunft. Und deswegen ist diese Guidance so wichtig. Ganz oft sagen wir, eine Firma hat hervorragende Zahlen abgeliefert, aber die Guidance hat enttäuscht und deswegen ist der Kurs trotzdem 10% eingestiegen. Deswegen ist dieser Ausblick so wichtig. Palantir sagt jetzt hier, sie werden zwischen 700, das ist ganz typisch, dass man eine Range angibt, also eine Bandbreite. Sie sagen, sie werden Umsatz in Höhe von 767 bis 771 Millionen machen, also so 0,5% Schwankungsbreite sind das ungefähr, die sie sich da selber geben. Und daraus wird ein adjustiertes Income from Operations. Da das keine Pflichtmitteilung ist, können sie hier selber wählen, welche Metriken sie guiden wollen. Sie müssen nicht Gap, also Die in Anführungsstrichen richtigen Metriken, also nach GAP. GAP sind die General Accepted Accounting Principles in den USA. Das ist sozusagen was bei uns das Handelsgesetzbuch oder International IFRS, die internationalen Financial Reporting Standards sind. In den USA wird meistens eben GAP genutzt. Beziehungsweise ist GAP verpflichtend für Inländische Firmen an der NASDAQ und New York Stock Exchange. Und nach GAP würde man natürlich nur entweder Net Profit oder das operative Ergebnis reporten können. Aber da das eine freiwillige Information ist, die Guidance, können Sie halt sagen, wir guiden das Revenue, das ist wichtig. Und dann, wir lenken die Firma nach Adjusted Income Firm Operations und deswegen nehmen wir hier eine attestierte Metrik, sogenannte Non-GAP Metric, sagt man auch oft, oder Non-Financial Reporting Metric oder so, da gibt es verschiedene Worte für. Und das ist unser, wie gesagt, Adjusted Income for Operations und das wird zwischen 298 und 302 Millionen landen, also Mittelwert 3 Millionen mit einer 1,3% Schwankungsrange. Und was jetzt wichtig ist bei dieser Guidance, das Unternehmen wird diese Guidance so machen, dass sie ganz sicher den oberen Wert erreicht. Das wird das Ziel sein. Man kann das trotzdem verfehlen. Also das Quartal läuft dann die nächsten zwei Monate doch schlechter. Dann würde man eventuell am unteren Ende der Guidance oder nur in der Mitte landen. Das würde schon, dann könnte man jetzt sozusagen sagen, ja, aber das ist doch genau, was sie geguidet haben. Wenn sie dann in der Mitte landen, ist doch super. Nee, aber der Markt erwartet eigentlich, dass man mindestens am oberen Ende landet oder idealerweise das obere Ende immer leicht übertrifft. Also sagen wir mal, Palantir guidet auf Revenue zwischen 767 und 771 Millionen, dann wollen Sie wahrscheinlich bei 774, 75 Millionen landen. Und das sind so die internen Ziele wahrscheinlich, weil Sie diese Guidance leicht schlagen wollen. Wenn Sie sie klar schlagen werden, dann wird das Ergebnis sozusagen, dann gibt es einen klaren, positiven Kursausschlag bei den nächsten Earnings wahrscheinlich. Und was zusätzlich hinzukommt, das Analysten wiederum das natürlich antizipieren. Das heißt, Palantir guidet bis zu 771 Millionen. Deswegen sagen die Analysten, wir glauben, sie werden 775 schaffen. Und dann musst du eventuell diese Flüsterschätzung auch noch schlagen. Das heißt, du musst nicht nur deine eigene Guidance übertreffen, sondern der Markt sagt dir eigentlich was, was sie glauben, was du schaffen kannst, so als Challenge. Und wenn du dann nicht diese inoffiziellen Schätzungen auch noch übertriffst, dann gilt es auch schon als Enttäuschung. Deswegen ist das zum Beispiel kompliziert, wenn so Leute wie Casey Wood oder Frank Thelen irgendwelchen Firmen selber irgendwelche Revenue-Targets geben, an die die Firmen selber niemals kommuniziert haben. Also wenn er irgendwie sagt, Tesla wird irgendwann 35% Rohmarge haben und irgendwie 2 Milliarden Taxis auf der Welt. Keine Ahnung, das hat er nie gesagt, aber das mit der Rohmarge schon. dann eine EBIT-Marge sogar, dann ist das natürlich etwas, was die Firma gar nicht erfüllen kann. Aber normalerweise geben Analysten zwar in der Regel optimistischere Chancen als die Firma nochmal an, aber wie gesagt, das ist so ein bisschen taktieren. Die Firma kalkuliert das ein, macht eher konservative Guidance. Die Analysten denken, die werden es wahrscheinlich übertreffen. Im besten Fall schafft die Firma das auch, dann ist alles gut. Dann müssen Sie wieder eine gute Guidance für das nächste Quartal machen und dann geht der Aktienkurs nach und nach immer ein bisschen höher. Wenn man die eigene Guidance verfehlt, wird das als sehr, sehr schlechtes Zeichen interpretiert. Verpasst man die Erwartung der Analysten, ist das auch schon nicht gut, selbst wenn man die eigene Guidance vielleicht sogar erfüllt hat. Deswegen ist die Guidance oder der Outlook so wichtig. Das macht man immer ein Quartal im Voraus und manchmal noch für das Gesamtjahr oder sogar das nächste Jahr. Aber es ist freiwillig. Man kann auch mal sagen, es ist gerade irgendwie eine sehr undurchsichtige Situation dieses Jahr und deswegen geben wir gerade keine Guidance ab. Es wäre ein Covid zum Beispiel oft passiert. Es ist keine Zwangsveranstaltung, die Guidance. Dann kommt so ein bisschen Blabla. Also dann erklären sie ja einmal Forward-Looking-Statement. Das ist so ein Leihbild, die Sache, sie sagen... Eigentlich sagen wir nur, wir glauben, wir sehen voraus, wir schätzen, wir können das natürlich alles nicht wissen, bitte verklagt uns nicht, weil diese Forward-Looking-Statements eben, also man möchte einfach Liability ausschließen, also dass man irgendwie dafür haftbar gemacht wird. Man erklärt ein paar Definitionen von Sachen, die jetzt nicht Standard sind, also man muss nicht erklären wie Operating Income oder so. Rohmarge berechnet wird, aber sowas wie Total Contract Value erklären sie oder Annual Contract Value, was so eigene Definitionen sind. DBNER zum Beispiel, diese Expansion Metrics sind da oft drin, das wird dann nochmal erklärt oder die Rule of Forty wird hier zum Beispiel auch nochmal wie sie die berechnen, weil es da nicht immer strikte Definitionen gibt. Die berechnen die Rule of Forty zum Beispiel mit der Adjusted Operating Margin und das muss man halt dazu sagen, weil viele würden es mit dem operativen Cashflow machen oder mit dem normalen operativen Ergebnissen. Das heißt, sie definieren einfach nochmal Zahlen, dann sagen sie, es gibt eben Non-GAAP Financial Measures, auf die sie sich beziehen, die eben von der GAAP, den General Accepted Accounting Principles, abweichen. Das ist ein bisschen rechtliches Blabla. Und jetzt kommt der spannende Part. Jetzt kommen quasi die Pflichtbestandteile eines jeden Earnings Release nach US GAAP. Und das sind dreierlei Dinge. Und zwar einemseits das Income Statement. Das würde man auf Deutsch, also im Englischen ist P&L zum Beispiel Profit and Loss Statement das gleiche. In dem Fall hier heißt es Condensed Consolidated Statement of Operations, weil es ein paar Zusammenfassungen gibt. Auf Deutsch würde man sagen Gewinn- und Verlustrechnung wahrscheinlich. Oder irgendwie Ertragsübersicht, darum geht es. Der zweite Teil ist die Bilanz oder das Balance Sheet im Englischen. Da stellt man die Vermögenswerte und die Schulden der Firma gegenüber. oder die Verbindlichkeiten. Und das dritte ist das Cashflow-Statement, oder zu Deutsch Kapitalflussrechnung, wo es um die tatsächlichen Liquiditätsbewegungen geht. Nicht alles, was im Income-Statement, was wir gleich behandeln, ist auch wirklich Cash wirksam, sondern das ist eine Ertragssicht, wenn man so möchte. Und es gibt Erträge, die eben gar nicht mit Geld, also wo gar kein Geld in die Firma kommt. Genauso gibt es Kosten, die man hat, zum Beispiel Abschreibung oder Share-Based Compensation, die man gar nicht in Geld bezahlen muss. Und deswegen... wird die Kapitalflussrechnung und das Income Statement getrennt. Man kann aber schon sagen, dass prinzipiell aus Ertragssicht das Income Statement die beste Übersicht über den Ertrag der Firma gibt. Geht es wirklich um die Cash-Generierungsfähigkeit oder die Fähigkeit, Free Cashflow zu erzeugen, dann ist natürlich das Cashflow Statement wichtiger. Keins dieser Statements kann man so ganz alleine lesen. Am ehesten vielleicht noch das Income Statement, wenn man nur eins lesen müsste. Aber ansonsten ist immer die Summe aus allen drei das, was wirklich ausschlaggebend ist. Und wir fangen an beim Income Statement oder eben Gewinn- und Verlustrechnung. Kurze Werbeunterbrechung. Als Kurs im Doppelgänger-Podcast weiß ich ganz genau, wie wichtig es ist, gutes Personal zu finden. ZwinkerSmiley. Unser aktueller Werbepartner Instafo hilft vielen Unternehmen genau dabei. Auch Firmen, mit denen ich arbeite, finden bereits über Instafo Top-Mitarbeiter, um noch schneller zu wachsen. Neben Marketing, Tech und Sales-Jobs vermittelt Instafo seit neuestem auch Finance-Profile, die euch dann eure Magic Number oder Net Revenue Retention ausrechnen können. Oft findet Instafo geeignete Kandidaten schon in unter 25 Tagen. 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Genau, bis jetzt kann ich noch folgen.
Sehr gut. Wir fangen an. Es gibt jetzt hier vier Spalten, die auch sind nicht mandatory. Manchmal gibt es nur die zwei für das aktuelle Quartal. Hier gibt es jetzt das aktuelle Quartal und die neun Monate bis zum 30. September. Zum Halbjahresbericht wären das die ersten sechs Monate, die rechts nochmal daneben stehen. Aber wir gucken hauptsächlich auf die linken zwei Spalten. Das ist das dritte Quartal diesen Jahres im Vergleich zum Vergleichsquartal des letzten Jahres. Also man vergleicht nicht das Q3 mit dem Q2, sondern das Q3 2024 mit dem Q3 2023. Es geht immer um Vorjahresvergleich, zum Beispiel um Saisonalität und sowas auszuschließen. Wir wollen einfach wissen... wie die Firma gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist. Wenn man an sowas wie Amazon denkt, da ist das Weihnachtsquartal natürlich so stark, dass würde man Q1 mit Q4 vergleichen, würde Q1 immer scheiße aussehen. Deswegen vergleicht man das Weihnachtsquartal mit dem Weihnachtsquartal des letzten Jahres. Und deswegen sind alle Wachstumsangaben, die wir machen, in der Regel immer sogenannte Year-on-Year-Betrachtung. Also Y-slash-Y oder Y-O-Y. Das meint immer Year-on-Year oder den Vorjahresvergleich. Und fast alle Wachstumszahlen werden sich darauf beziehen. Und so wird es hier auch verglichen. In der Regel stehen die aktuellen Zahlen links, also 24 steht vor 23. Manche Firmen machen das andersrum und die Firmen, die richtig nerven, machen es je nachdem, worauf du schaust, andersrum. Und das nervt mich dann manchmal ganz extrem. Aber hier ist es einigermaßen nachvollziehbar. Also wir fangen an. Die oberste Zahl ist, wie gesagt, hier Revenue. Manchmal steht da Sales, auf Deutsch heißt es Umsatz oder Erlöse. Es ist das, was man erlöst hat, was man eingesammelt hat. an Umsätzen dieses Quartals, sogenannte Topline. Die wichtigste Zahl, eigentlich wächst eine Firma gerade beim Umsatz, das ist vielleicht die wichtigste Zahl überhaupt, auch wenn keine Zahl isoliert betrachtet werden kann. Palantir wächst hier ganz erheblich. Sie machen dieses Jahr 725,5 Millionen Umsatz, wie man sieht, im Vergleich zum Vorjahr, wo es 558 Millionen waren. Das steht jetzt hier nicht, aber das entspricht ungefähr 30% Wachstum, haben wir oben bereits gelesen, beziehungsweise lesen wir noch links in der Überschrift der Release. Darunter kommt dann schon die Cost of Revenue. Das sind sozusagen, wenn man so möchte, die Erstellungskosten dieses Projektes. Also was habe ich eigentlich aufwenden müssen, um diesen Umsatz zu erzeugen? Und das hängt jetzt ein bisschen vom Geschäftsmodell ab, wie man das interpretiert. Bei einer SaaS-Firma, also für die Leute, die es nicht wissen, Palantir ist eine, im weitesten Sinne sage ich mal eine Software- und SaaS-Firma, das heißt sie verkaufen... Auf teilweise Subscription-Basis, teilweise Credits, glaube ich, Software und das an, wie gesagt, große Konzerne und Regierungsinstitutionen und haben damit relativ hohe Margen. Und bei Software- oder SaaS-Companies... Was wären deiner Meinung nach typischerweise die Cost of Revenues? Manchmal wird es auch Cost of Goods Sold genannt. Also wenn wir jetzt über einen Autohersteller oder einen Handelskonzern reden würden, eine Bautube oder irgendwie Mercedes, da würde eher Cost of Goods Sold in der Regel stehen. Das heißt, oder Cox, wenn wir Cox sagen, meinen wir nicht... Hähne natürlich, sondern Cost of Goods Sold. In der Regel, Cost of Revenue sagt man oft bei SaaS. Was wäre da drin, was kostet das? Sagen wir, du baust eine kleine Software, was sind deine Kosten eigentlich?
Wenn ich noch Mitarbeiter brauche, brauche ich Entwickler, die das entwickeln.
Das wiederum werden wir später finden in den operativen Ausgaben, weil das, wenn die neue Software entwickeln, ist das sogenannte Research and Development. Developer würde man unter Development abspeichern. Es gibt jetzt aber einen Unterschied schon, nämlich es gibt natürlich Entwickler, die Maintenance machen. Also sagen wir mal, ein Sysadmin sorgt nur dafür, dass der Server funktioniert. online bleibt, mit dem die Kunden arbeiten. Du hast ein SaaS-Produkt, das läuft auf deinem eigenen Server oder deiner Cloud-Instanz und du hast jetzt einen DevOps-Menschen, der quasi dafür sorgt, dass das System nicht bricht, dass Bugs reported werden, dass Bugs gefixt werden an der bestehenden Software und dass das Produkt einfach nur läuft, dann wäre das zum Beispiel Cost of Revenue. Baut jemand neue Software, dann kommt es später im Income Statement unter Research and Development. Was sind andere Kosten, die du hast?
Wie ist es denn mit den Leuten, die es implementieren? Also die dann vor Ort sicherstellen, dass das vom Kunden überhaupt funktioniert?
Ja, auch schon kompliziert. Es kommt darauf an, ob die ein Neugeschäft machen. Dann könnte man sagen, ist es R&D oder sogar Vertrieb. Nicht ganz einfach und Palantir ist tatsächlich so ein Case, wo das gar nicht so einfach ist. Wenn sie aber zum Beispiel beim Kunden arbeiten, also sagen wir mal, du bist ein Accenture oder du hast bei Palantir jemanden, du sagst, du machst ein Projekt mit der NHS in UK und sagst, über die nächsten zehn Jahre bauen wir euch eine Dateninfrastruktur und dafür werden dauerhaft irgendwie 15 Entwickler bei euch im Rechenzentrum platziert oder in eurer IT-Abteilung, die... ständig regelmäßig und auf Dauer Datenanbindung bauen und ihr bezahlt uns dafür, dann wären das wahrscheinlich Cost of Revenues, weil die dauerhaft arbeiten. Wenn es jemand ist, der sagt, über sechs Monate schaffen die Verbindung zu euren Datenschnittstellen und schaffen damit ein Produkt, was dann dauerhaft bei euch läuft, dann könnte man sagen, das ist eher R&D. Das muss am Ende sozusagen der Prüfer, also die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, also das muss man vielleicht noch dazu sagen, also wir prüfen, Versuchen hier, das ist ein Grundkurs, Basic, Rechnungswesen, wie lese ich ein Income-Stake oder wie lese ich ein Earnings-Release von einer Stack-Listed-Company. Wir machen das erstmal nur am Beispiel von Gap heute. International sieht das noch ein bisschen anders aus oder in Deutschland nach HGB kann das auch noch anders aussehen. Aber wir werden das nicht in jedem Detail prüfen. Also, liebe KPMG und Ernst & Young-Kollegen, die dann noch ganz wichtige Feinheiten per LinkedIn schreiben, wenn wir Fehler gemacht haben, könnt ihr das gerne sagen. Ansonsten sollen wir vor allen Dingen dem Durchschnittsnutzer erklären, wie man daraus ein bisschen schlau werden kann und jetzt nicht dem letzten Buchfinken noch Glänzen in die Augen treiben. Genau. Also der Buchprüfer sagt am Ende, was du wie einordnen darfst. Am Ende muss es halt realitätsgetreu sein. Also wenn du jemanden dauerhaft irgendwie platzierst bei einem Kunden und der eigentlich nur irgendwie die Bude am Laufen hält, dann ist es schwer, das zu sagen, das ist R&D. Also du willst tatsächlich deine Cost of Revenue immer gern so klein wie möglich halten, damit die Rohmarge so groß wie möglich aussieht. Aber es ist eben festgelegt... Was du da reinmachen musst und was typische Kosten noch wären? Hast du noch Ideen?
Ich hätte gesagt jetzt Serverkosten hauptsächlich. Also der ganze Datensatz muss ja irgendwo liegen und man muss ja irgendwie das Ding am Laufen halten.
Genau, das ist wahrscheinlich das beste Beispiel, ist sozusagen deine eigenen IT-Kosten. Also du stellst selber einen Server zur Verfügung, du hast ein eigenes Rechenzentrum oder du bist Kunde bei AWS und vermietest deine Software aber weiter an den Kunden. Dann ist deine AWS-Rechnung, die du zahlst, die du mit dem Aufschlag an den Kunden weitergibst, mehr oder weniger dann verfügbar. Das sind deine Cost of Revenues. Das sind deine IT-Kosten. Also dein eigenes Server oder dein eigenes Data Center oder die Hyperscaler, die du nutzt als Unternehmen, das wären deine Cost of Revenues. Man könnte auch sagen, sowas wie Customer Support, Account Management. Also die, die in Anführungsstrichen Sales-Leute oder Account-Management-Leute, die mit dem Kunden daran arbeiten. Customer Success ist zum Beispiel so eine Frage, ob man Customer Success, kannst du theoretisch Sales und Marketing, wenn es neues Revenue schafft, würdest du sagen, ist Sales-Marketing. Wenn es einfach nur den Kunden bei der Stange hält, also gegen Churn arbeitet, würdest du sagen, es ist zum Beispiel Air Cost of Revenues. Softwarelizenzen, die du selber nutzt. Sagen wir mal, du bist eine... Eine Online-Agentur, du managst die Accounts für verschiedene Kunden und kaufst dafür aber selber Tools ein, wie, keine Ahnung, Systrix, SEMrush, SimilarWeb oder sowas. Dann sagen solche Software-Lizenzen, die du selber einkaufen müsst und an Kunden weiterverkaufst oder mithilfe deren du Kunden Services anbietest, das wären Cost of Goods. Der Unterhalt deiner eigenen Website, also die Investor Relations Software, die wären vielleicht General Admin, aber deine eigene Webseite könnte zum Beispiel Cost of Revenue sein. Und prinzipiell alles, ganz grob gesagt, alles, was für die Erschaffung und den Unterhalt des Produkts nötig ist. Mit Ausnahme, wie gesagt, von R&D, also wenn ich Forschung und Entwicklung betreibe, neue Software baue, das wären operative Ausgaben, aber die eigentliche Erstellung und Maintenance, also Unterhaltung des Produktes, das wären Cost of Revenues.
Da hätte ich eine Frage. Wenn es jetzt so in dieser AI-Welt weitergeht, wie beispielsweise bei Clanern, die sagen, sie sparen unheimlich viele Leute und nutzen jetzt AI. Hat das dann einen Effekt? Also könnte man sagen, Cost of Revenue gehen hoch, weil Firmen mehr AI-Produkte nutzen und weniger Leute haben?
Ähm... Also ich mache mal einen einfachen Case. Würdest du einfach nur Leute mit KI ersetzen und es kostet gleich viel, dann ist es wahrscheinlicher, dass du die KI in den Cost of Revenue hättest, während du vorher die Leute vielleicht in den Operating Expenses hättest. Also sagen wir, du ersetzt... Ja doch, prinzipiell glaube ich wäre das so. Jetzt muss man natürlich sagen, die KI würde es wahrscheinlich günstiger machen, deswegen ist es gar nicht so zwangsläufig, dass die Marge negativ beeinträchtigt werden würde, aber es könnte dazu kommen. Ein anderes Thema, was ganz sicher so ist, dass wenn du selber basierend auf Large Language Models Firmen baust, dann ist ja im Moment so, dass teilweise 80% deines Geldes in Training und in die großen Hyperscaler geht. Jetzt wird man sicherlich in Zukunft versuchen, dass man Training als R&D darstellt und nur Inferenz als Cost of Revenues. Aber selbst die Inferenz ist teilweise so teuer, dass man davon ausgeht, dass man kurzfristig nicht auf 80% Rohmarge kommen wird bei Training. bei Generative AI Modellen und diese 80%, dann wünscht man sich so ein bisschen für Software, also Palantir ist da perfekt auf dem Weg, es hat ein bisschen gedauert, die waren vor 2020 waren sie noch bei 48% Rohmarge, wobei das war ein Sonderquartal, Sekunde, Naja, aber da waren sie unter 70 teilweise. Jetzt sind sie auf 80%, ich glaube non-GAAP sogar 85% oder so Rohmarge. Und da möchte man so ein bisschen landen, weil aus den anderen 80% Rohgewinn muss man dann die operativen Ausgaben bezahlen und am Ende möchte man am liebsten noch ein zweistelliges EBIT oder eine Profitmarge haben. Deswegen versucht man Richtung 80% zu kommen bei Software. Und das wird bei generativer AI, weil man so viel Kosten schon für die Chips bezahlen muss oder für die Hardware oder die Compute-Zeit, die man bei Amazon oder Microsoft sich mietet, wird es zum Beispiel höchstwahrscheinlich schwer werden. Wobei Inferenz zukünftig vielleicht auch noch teurer wird, günstiger wird. Da muss man ein bisschen achten. Aber im Moment... gehen, glaube ich, alle davon aus, dass die Rohmarge niedriger ist. Aber wir reden gerade über Rohmarge und haben gar nicht erklärt, was das ist. Ja, wir haben ja gesagt, der Umsatz liegt bei 726 Millionen und die Cost of Revenue, also die Kosten zur Erstellung dieses Umsatzes oder dieser Dienstleistung liegen bei 147 Millionen und die Differenz daraus, das ist der sogenannte Rohertrag oder Gross Profit oder Bruttoertrag, kann man auch sagen. Wie gesagt, was der Umsatz abzüglich der Kosten für die Erstellung dieses Umsatzes ist, ist der Rohertrag und prozentual sagt man dazu eben dann nur die Rohmarge oder die Grossmargin oder Bruttomarge. Brutto, Gross, Roh ist da synonym zu verwenden. Und die liegt hier, wie gesagt, bei perfekten 80%. Da möchte man auch hin. So, jetzt haben wir sozusagen aus 725,5 Millionen 779 Millionen Überschuss, also erstmal, Überschuss ist das noch nicht, aber so einen Rohertrag erwirtschaftet. Jetzt gibt es aber weitere Kosten, um diesen Umsatz zu erwirtschaften, nämlich nicht nur die pure Erstellung des Produkts, Sondern es kommen dann typischerweise drei weitere Kategorien dazu, nämlich Sales und Marketing, Research and Development oder auch Forschung und Entwicklung auf Deutsch. Sales und Marketing würde halt Vertrieb und Verkauf oder sowas heißen. Und General and Administrative, also Gemeinkosten und administrative Kosten. Sales und Marketing ist einfach gesagt alles, was man braucht, um die Software zu vertreiben. Das heißt irgendwie der OMR-Stand von Palantir, wenn die einen hätten, die Reisekosten der Vertreter, die netten Essen mit Regierungsbeamten, keine Ahnung, Alex Carps Firmenjet, obwohl das vielleicht sogar General Administrative ist. Aber ja, alles, was man typischerweise als Reisekosten, Werbekosten, natürlich auch die Google-Rechnung, die Facebook-Rechnung, die LinkedIn-Rechnung, all das kommt in Sales und Marketing rein. Relativ klar, das ist hier angestiegen im Vergleich zum vorher, logischerweise. Aber was natürlich gut ist, ist, dass es nur um 19% angestiegen ist, während der Umsatz um 30% angestiegen ist. Das will man immer sehen. Ihr habt in früheren Folgen vielleicht schon mal das Wort Operating Leverage gehört. Das meint eigentlich immer, dass der Umsatz schneller steigt als die Kosten, sowohl die Cost of Revenues als auch die operativen Kosten. Das ist ein wunderbares Beispiel hier, wenn das Marketing nur um 19% steigt, aber wenn man damit 30% mehr Umsatz macht, dann ist das eben genau das, was man sich wünscht, weil dann ganz unten am Ende die Firma wahrscheinlich profitabler wird, wenn man mit relativ gesehen weniger Anstieg in den Kosten einen relativ gesehen höheren Anstieg des Umsatzes erreicht. So, dann gibt es wie gesagt die R&D-Kosten. Das ist im weitesten Sinne jegliche Neuentwicklung von Software, Forschung und Entwicklung, sagt man im Deutschen. Bei einer Softwarefirma ist das, wie gesagt, die EntwicklerInnen, die an neuer Software arbeiten. Bei einem Autohersteller ist das natürlich das Labor, was irgendwie die nächste Version des Common Rail Diesel Motors dahin baut in Deutschland. Oder der Windkanal. So wären vielleicht Forschungs- und Entwicklungskosten. Alles mögliche, je nach Geschäftsmodell. Die sind mit 11% gestiegen. Das heißt, man hat wahrscheinlich nicht viele Leute eingesteigt, sondern 11% ist vielleicht die natürliche Gehaltserhöhung, die man hat bei Palantir. Und dann gibt es noch, wie gesagt, General Admin oder General Administrative Cost. Das sind ja Overhead-Kosten, das CEO-Office, HR-Kosten. Investor Relations, jegliche Kosten sozusagen des Börsenlistings, Ausnahme Einmalkosten natürlich, beziehungsweise auch Einmalkosten werden auch erstmal drin, die werden später adjustiert. Genau, was man so als Overhead bezeichnen würde. Das ist das Hauptquartier, alles was im Hauptquartier ist vielleicht so ein bisschen, außer eben was Marketing und R&D ist. Ja, ich glaube, HR, Finanzbuchhaltung, das sind so die typischen Beispiele, würde ich sagen. Genau, bei manchen Firmen würde hier jetzt noch Fulfillment stehen zum Beispiel. Bei Amazon oder einem About Your Zalando steht dann eben noch Fulfillment, weil die Logistik, also die Warenhäuser und die... Der Transport der Güter ist ein wesentlicher Bestandteil. Das weist man da oft noch fulfillment aus. Aber diese drei Standardteile, Sales, Marketing, R&D, Research & Development und General Admin, sieht man in 80-90% der Firmenbilanzen. Manchmal wird es zusammengeführt unter SG&E, das heißt dann Sales, General und Admin. Dann wird es gar nicht mehr untertrennt. Das ist natürlich schade, weil es weniger Aufschluss gibt. Ich glaube bei Disney wäre das zum Beispiel so. Ich weiß nicht, ob ich mich richtig erinnere. Das heißt, man kann das so ein bisschen freier gestalten, wie man das machen möchte. Diese drei Bereiche zusammengenommen bezeichnet man eben als operative Ausgaben oder Operating Expensive oder auch kurz OPEX. Habt ihr vielleicht schon mal gehört bei uns? Die wachsen hier insgesamt mit 13,5%. Im Vergleich zum Vorjahr auf 465,7 Millionen und sozusagen zieht man vom Umsatz jetzt erst die Erstellungskosten, die Cost of Revenues und dann die weiteren operativen Kosten ab, kommt man eigentlich zum operativen Ergebnis. Also was hat diese Firma eigentlich an Überschuss generiert durch die normale Geschäftstätigkeit, durch die Erstellung ihrer Leistung, deswegen operatives Ergebnis. Das heißt hier jetzt Income from Operations, oft liest man eben auch Operating Income, operatives Ergebnis, Ergebnis der Geschäftstätigkeit oder ähnliches. Genau, da bleiben hier dann unterm Strich und weil es unterm Strich ist, heißt es Bottomline in der Regel, beziehungsweise Bottomline wäre noch weiter unten das Nettoergebnis sogar. Aber das Income from Operations ist jetzt erstmal 113 Millionen, die übrig bleiben. Wie gesagt, das ist, was man mit dem Kerngeschäft erwirtschaftet hat. Und jetzt ist das Income Statement aber hier nicht zu Ende, sondern es gibt weitere Posten, die da noch dazukommen, bis man am Ende zum sogenannten Net Profit oder Nettoergebnis kommt. Und zwar sind es typischerweise zwei Posten. Einerseits das Finanzergebnis, also habe ich Zinsen bezahlt oder Zinsen bekommen. Und das andere ist die Steuern. Also habe ich Steuern bezahlt oder bekommen ich eine Steuergutschrift, weil ich Verlust gemacht habe. Im Fall von Palantir ist das jetzt hier das Interest Income in Höhe von 52 Millionen. Dann kommt noch Other Income. Other Income Expenses ist so ein Sammelfosten, wo eben alles reinkommt, was nicht... Natürlich Geschäftstätigkeit. Sagen wir mal, in meiner Lobby hing ein schönes Bild. Das konnte ich jetzt teurer verkaufen, als ich es eingekauft habe. Dann hat es mit dem Kerngeschäft natürlich nichts zu tun, aber da ist vielleicht ein Umsatz durch entstanden. Und deswegen verbuche ich das dann zum Beispiel da. Keine Ahnung. Also alles, was einfach nicht zur normalen Geschäftstätigkeit gehört, gehört würde man eben unter Other Income ankommen. Und ansonsten das Interest Income. Manchmal sind da noch irgendwelche Wertberichtigungen drin. Das würde ich der Einfachheit dabei jetzt hier rauslassen. Also wir sehen, wir haben das Income von Operation, 113 Millionen. Dann kommt das Zinseinkommen hinzu, Finanzergebnis, könnte man im Deutschen auch sagen. Und das ist hier zum Beispiel total relevant, weil das Income from Operations, das operative Geschäft von Palantir, macht einen Überschuss von 113 Millionen. Und der Zinsgewinn auf die, also wenn du 50 Millionen Zinsgewinn machst im Quartal, hast du wahrscheinlich 4-5 Milliarden auf dem Konto, würde ich schätzen. Der ist jetzt 52 Millionen. Das heißt, vom Gesamtprofit nachher, der wird so bei 150 Millionen liegen, kommt ein Drittel aus dem Zinsgewinn. Und das muss man sich bei der Bewertung von Palantir jetzt zum Beispiel überlegen. Also ich zahle irgendwie da diese 66 Dollar pro Aktie und das kommt auf 150 Milliarden raus, schätze ich. Ich muss mal gucken, ich kriege erstmal kurz nach. Ich glaube bei 150 liegen wir, ja genau, ziemlich 150 Milliarden gerade heute kommen wir raus. Und jetzt muss ich mir natürlich überlegen, zahle ich 50 Milliarden, nämlich ein Drittel dieser Bewertung wirklich dafür, dass die Firma einfach nur 4 Milliarden Geld auf der Bank anlegt und dafür 50 Millionen bekommt. Weil die Marktkapitalisierung oder das Multiple nachher berechnet sich ja so ein bisschen auf den Ertrag der Firma. Und von diesen Net Earnings per Share... Wir machen es, wenn wir da sind. Also, Zinseinkommen 50 Millionen, das ist ein Drittel des Gesamteinkommens hier. Dann werden noch 8 Millionen Other Income abgezogen oder Other Expenses in dem Fall eben. Das kann stark schwanken. In einem Quartal ist das mal positiv, weil man außerordentliche Erträge hat. In einem anderen Quartal ist das mal negativ, weil man irgendwelche Kosten hat, die einmalig auftreten, nichts mit dem Kerngeschäft zu tun hat. Keine Ahnung. Man renoviert... die Waschräume im Firmenheadquarter. Das wäre vielleicht nicht, weiß ich nicht. Da müsste man jetzt wieder PwC fragen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sowas dann vielleicht außerordentliche Other Expenses sind, obwohl andererseits muss das regelmäßig machen. Ich weiß auch nicht. So, damit kommen wir zu dem Income Before Provision for Income Taxes oder dem Vorsteuereinkommen. Und Income ist immer das gleiche Income, Earnings, Erträge, Gewinn, kann man auch Synonymen verwenden. Das ist alles das Gleiche. Also Revenue, Sales, Umsatz ist das Gleiche. Income, Earnings, Gewinn, Erträge, auch das Gleiche. Und das heißt deswegen Income before Provision for Income Taxes, weil eben die Provision for Income Taxes noch dazukommt. Warum steht da nicht einfach Income Taxes, sondern Provision? Weil in dem Moment, wo dieser Report gefeilt wird, die Firma natürlich die genauen Steuern noch nicht kennen kann. Deswegen macht sie sozusagen vorausschauend eine Provision, so eine Art Rückstellung für die Steuer. Wir glauben, dass basierend auf unseren Steuerschätzungen, basierend auf diesen Geschäftszahlen, müsste die und die Steuer fällig werden. Und die schätzen wir so und so hoch ein. Und deswegen heißt es Provision. Der Einfachheit halber kann man sich auch vorstellen, das steht im Kontext, weil das in der Regel nicht stark abweichen wird, weil das Steuerreglement ist ja relativ fix und man denkt sich da jetzt auch nichts Großes aus. So und nachdem man das Finanzergebnis hinzugefügt oder abgezogen hat, je nachdem ob es positiv oder negativ ist und die Steuern oder die Provision für die Steuern abgezogen hat, kommt man dann zum sogenannten Net Income oder Nettoergebnis oder Net Profit oder dem Profit. Und der liegt hier bei 150 Millionen. Das ist dann die ultimative Bottomline, wenn man so möchte. Also das Wichtige ist eigentlich die Unterscheidung zwischen, es gibt ein Income from Operations, was sehr aussagekräftig für das eigentliche Kerngeschäft ist, und dann gibt es ein Net Income, was hauptsächlich... sich stark unterscheidet, wenn man stark verschuldet ist oder viel Cash auf der Bank hat, das viel Finanzergebnis erzeugt. Nun, jetzt gibt es hier noch einen Sonderpunkt. Wir gehen nicht tiefer darauf ein, aber da steht dann jetzt noch, dass noch abgezogen wird, Net Income Attributed to Non-Controlling Interest. Und darunter steht dann nochmal ein zweites Net Income, nämlich Net Income Attributed to Common Stockholders. Das ist jetzt der Teil des Net Incomes, was wirklich den Common Stockholders, den Besitzern der Stammaktien, Das kann jetzt unterschiedlich aussehen, wenn man zum Beispiel noch Vorzugsdividenden an andere Shareholder zahlen muss oder man hat irgendwelche Warrants rausgegeben oder man ist an Firmen beteiligt, aber nicht zu 100% oder hat irgendwelche Minderheitsbeteiligungen, dann kann das dazu führen, dass das jetzt höher oder tiefer ausfällt. Darauf muss ich jetzt auch nicht tiefer eingehen. Das kommt A nicht bei allen Firmen vor und B ist die Abweichung in der Regel auch nicht so groß. Tatsächlich ist das operative Ergebnis der Net Income in der Regel wichtiger. Und jetzt kommen noch zwei Zeilen in der Regel oder vier Zeilen, weil die jeweils doppelt sind. Und zwar einmal die Earnings per Share und die Anzahl der Shares. Die Anzahl der Shares steht immer einmal Basic und Diluted da. Basic ist einfach die Anzahl, wie viele Shareholder gibt es in der Firma. Und diluted heißt, wie viele Shareholder gäbe es in der Firma, wenn zum Beispiel Stockoptions oder Convertible Notes, Wandelanleihen oder so, alle eingelöst werden würden. Manchmal gibt es so Leute, die haben quasi noch Anrechte, die sie wandeln können, echte Aktien. Und wenn sie diese wandeln würden, dann berechnet man die schon in der diluted Sichtweise an, was wäre, wenn das sozusagen der defensivere Wert, wenn man alle möglichen Szenarien einschließen will, dann würde man eher auf diluted schauen, wenn man nur die derzeitigen Shareholder nehmen möchte, dann würde man eher die Basic-Sichtweise nehmen. Und dann kommt eben daraus, dass das Net-Income geteilt durch die Anzahl der Nutzer ist dann eben dieses Earnings per Share. Das ist ja am Ende, worauf ich als Aktionär oder Aktionärin schauen möchte. Gewinn hat eigentlich diese Firma pro Aktie erzeugt für mich, weil danach muss ich ja so ein bisschen eigentlich den Kurs der Aktie oder den Wert der Aktie bestimmen. Und das ist hier eben 6 Cent, wobei man eben sagen muss, von diesen 6 Cent kommen 2 Cent aus Zinsen. Das heißt, das operative Geschäft hat 4 Cent gemacht und auf Basis dieser 4 Cent pro Quartal ist diese Aktie jetzt 66 Dollar wert, angeblich. Damit hätten wir das Income Statement abgeschlossen. Haben wir hierzu Fragen? Achso, ich muss noch einmal vielleicht erklären zu den Herstellungskosten. Das haben wir für Softwarefirmen jetzt einmal erklärt. Das wäre bei einem Handelsunternehmen, ich mache das ganz schnell, bei einem Bebautier wären die Herstellungskosten natürlich eher der Wareneinkauf. Also da sind die Kosten auf gut zollt, ist halt eben, was habe ich eingekauft? Dieses Quartal im Vergleich zum Revenue, was ich habe ich verkauft, dann kommt man in der Regel eher auf eine Marge zwischen 40 und 55 Prozent in einem Handelsgeschäft. Man möchte natürlich am liebsten Waren doppelt so teuer verkaufen, wie man sie eingekauft hat. Das würde einer Rohmarge von 50% entsprechen oder ein Multiple von 2x auf den Einkaufspreis. Das wäre sehr gesund. Beim Handelskonzern ist der Wareneinkauf hauptsächlich die Cost of Revenue oder Cost of Goods Holds und dann der Revenue ist der Umsatz. Bei einem OEM, einem Güterhersteller, nehmen wir einen Autohersteller, Mercedes, Da ist der Wareneinsatz, natürlich alles, was man braucht, um die Produkte zu erstellen, also der Wareneinsatz und der Arbeitsaufwand plus Shipping und Logistik, Shipping slash Logistik ist ja das gleiche letztlich, also wie kriege ich das Auto zum Kunden am Ende noch. Und beim Wareneinsatz unterscheidet man typischerweise zwischen Rohhilfs- und Betriebsstoffen, also gerade im deutschen HGB-Raum. Und Rohstoff ist alles, was ins Produkt einflüsst, was wesentlich ist, sagen wir mal, beim Auto, der Stahl oder ein zugelieferter Motor, Glas für die Windscheibe, obwohl die wird auch zugeliefert von irgendwie Seco-Glas oder wie die heißen. Eine zugelieferte Lichtmaschine von Bosch oder sowas. Das wären die Rohstoffe oder unfertigen Vorprodukte. Dann hast du Hilfsstoffe. Das ist Sachen, die nur genutzt werden, um die Rohstoffe zu verbinden. Zum Beispiel Schrauben oder Dichtungsgummi für die Scheibe. Das sind Hilfsstoffe. Dann gibt es Betriebsstoffe. Hilfsstoffe wären auch die Verpackung zum Beispiel. Wenn ich am Ende so eine schöne Klebefolie packe, dann ist das auch noch ein Hilfsstoff. Und Betriebsstoffe sind Dinge, die zwar gebraucht werden für die Produktion, aber nicht ins Produkt einfließen. Also früher war das Beispiel das Öl für die Maschine, die das Auto baut. Man könnte auch sagen Schablon oder Matrizen. Also du baust die Stoßstange, machst du mit Spritzguss sozusagen aus Plastikmolding, du gießt Plastik in eine Form und baust, daraus entsteht eine Stoßstange. Dann könntest du sagen, diese Form ist wahrscheinlich als Hilfsstoff einzuordnen. schon als Betriebsstoff einzuordnen, weil sie selber untergeht irgendwann und genutzt wird, aber nicht im Produkt einfließt, würde ich zumindest annehmen. Aber wenn nicht, bleiben wir beim Öl, bei dem Tropfen Öl in der Maschine, damit die Maschine weiterläuft. Das noch kurz zu den Koks, wie die bei anderen Geschäftsmodellen aussehen würden. Soweit so gut?
Super. Lass uns weiter zum Balance-Sheet gehen.
Genau. Es gibt hier im Fall von Palantir noch einen kleinen Einschub, der ist auch nicht obligatorisch, sondern fakultativ. Die erklären hier nochmal sozusagen an den Kosten, an allen Kosten, also Cost of Revenue, R&D-Kosten, Sales Marketing und General Admin, steht so ein kleiner eingeklammerte Eins dran, wie sagt man, Fußnote. Und diese Fußnote verweist dann auf den Paragraf, dass diese Posten inkludieren Stock-Based Compensation Expense wie folgt. Und Stock-Based Compensation ist ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. Und es ist eben so, dass die Firmen... Sekunde, ich muss mal kurz gucken, was die Total SBC ist hier.
Bedeutet das in diesem Fall, dass Sales und Marketing das Department am meisten Aktienpakete hat? Oder wie kann man das verstehen?
Ja, genau. Und das würde man ja nicht erwarten. Wobei doch, du kannst Sales-Leute natürlich stark inzentivieren mit Aktien theoretisch, also mit ESOPs. Also wie gesagt, insgesamt ist die Sherpies Compensation hier bei 142 Millionen, während die Kosten insgesamt bei rund 600 Millionen liegen. Das heißt, man würde sagen, dass so ziemlich genau ein Viertel der Kosten in Aktien ausgezahlt werden. Und das wird jetzt hier nochmal ausgewiesen, dass man halt sagt, in den Cost of Revenue von 146 Millionen sind 13 Millionen Share-Based Compensation und nicht mit Cash bezahlt. In den Sales und Marketing von 209 Millionen sind 50,7 Millionen per Shares bezahlt. Von den R&D-Ausgaben in Höhe von 118 Millionen sind 31 Millionen ungefähr mit Aktien bezahlt und von General Admin bezahlt. Das ist der höchste Anteil von 139 Millionen General Admin Kosten. Overhead wären mehr als ein Drittel, nämlich 48 Millionen per Aktien bezahlt. Warum ist das da besonders hoch bei General Admin?
Weil man den CEO so gut bezahlt.
Genau, nicht nur den CEO, sondern vielleicht die ganze C-Suite, aber insbesondere den CEO. Der wird hauptsächlich in Aktien inzentiviert, das ist ja auch gut. Genau, du findest das gut. Genau, ich finde das gut. Du möchtest lieber, dass er ein niedriges Fixgehalt bekommt und keinen Anreiz hat. Aber das kann man in einer der letzten Folgen nochmal hören. Und warum wird das einzeln ausgewiesen? Weil diese... diese Stock-Based Compensation natürlich schon eine Relativierung des Ergebnisses darstellen, weil nämlich von diesen Kosten in Höhe von insgesamt fast 600 Millionen eben ein Viertel gar nicht als Cash wirksam ausgefallen ist, sondern das wirklich in Aktien bezahlt werden. Was nicht heißt, dass es nicht bezahlt wurde, aber die Company hat keinen Cash verloren dafür, deswegen gibt man das einzeln. Das ist nicht immer angegeben, aber immer öfter, würde ich sagen, wenn es nicht da ist, auch nicht schlimm. Man findet so oder so die Stock-Based-Compensation immer auch in der Cashflow-Rechnung, weil um den Cashflow zu berechnen, man das Nettoergebnis berichtigen muss um die Stock-Based-Compensation. Also wenn diese Tabelle mal nicht da ist und ihr möchtet die Stock-Based-Compensation wirklich wissen, dann findet ihr sie entweder in der Kapitalflussrechnung oder in der EBITDA-Reconciliation oder in der Non-Gap Operating Profit Reconciliation, aber darauf gehen wir jetzt nicht tiefer ein. Aber mit STRG-F, Stock Based Compensation, findet ihr sie eigentlich immer irgendwo, selbst wenn sie da nicht explizit ausgewiesen ist, wie in dem Fall hier. Und jetzt springen wir ins Balance Sheet, zu deutsch die Bilanz. Eben haben wir auf die Erträge, den Überschuss, geschaut, die Gewinn- und Verlustrechnungen. Bei der Bilanz geht es darum, welche Welche Vermögenswerte hat das Unternehmen eigentlich und welche Schulden oder Verbindlichkeiten stehen dem gegenüber und was ergibt sich, dass beides in Betracht ziehen eigentlich als der tatsächliche Shareholder Value, also was gehört den Aktionären am Ende. Und für die Bewertung einer Firma ist in den meisten Industrien natürlich die Ertragskraft der Firma wichtiger, aber trotzdem möchte man natürlich wissen, also die Die Bilanz sagt eher, wenn ich das jetzt morgen verkaufen würde und jemand schaut gar nicht auf den Ertrag, was habe ich eigentlich für Vermögenswerte da wirklich. Und das ist natürlich jetzt ein bisschen besonders auch bei einer Softwarefirma, die hat typischerweise einen relativ niedrigen Buchwert, es sei denn, sie hat viel IP eingekauft, wie ein Oracle oder ein SAP oder Salesforce, aber... Genau, da muss man sich jetzt nicht wundern, dass da irgendwie nicht riesengroße Immobilien drinstehen oder irgendwelche großen Anlagen. Die Bilanz beginnt mit den Assets. Assets heißt einfach nur Vermögenswert, also positiv und im Gegensatz zu Liabilities. Man sagt manchmal, du bist ein Asset oder eine Liability, also das heißt, du bist was wert oder eben eher High Maintenance oder kostest was. Assets sind die Vermögensgegenstände, Liabilities sind die Verbindlichkeiten, die man hat. Man beginnt mit den Current Assets. Current heißt flüssig, einfach gesagt. Fließend oder liquide Assets. Kurzfristige Verbindlichkeiten und kurzfristige Habensgegenstände. Und am kurzfristigsten verfügbar ist natürlich... Cash und Cash-Equivalents, zum Beispiel Bitcoin. Aber Cash und Cash-Equivalents, das können Tagesgeldkonten oder sofort verfügbare Finanzinstrumente sein. Die liegen hier bei 767 Millionen Dollar. Das ist auch besonders. Bei der Bilanz oder dem Balance Sheet schaut man nicht im Vergleich zum Vorjahr, außer im vierten Quartal, da schaut man im Vergleich zum Vorjahr, sondern man schaut immer zum Stichtag sozusagen Silvester letzten Jahres, beziehungsweise dem Abschluss des Fiskaljahres, wenn das abweichend ist. Im Normalfall ist es das Kalenderjahr. Das heißt, auch nach neun Monaten vergleicht man nicht zum letzten 30. September, sondern zum letzten 31. Dezember, zum Jahresendbilanz. Und dann sieht man, dass Cash abgeflossen ist aus der Firma. Cash und Cash-Äquivalents sind niedriger als im Dezember. Dann kommt Marketable Securities. Das sind Security, das heißt einfach nur Wertpapiere, Marketable, dass sie handelbar sind. Da sieht man, dass die deutlich gestiegen sind in der Zeit. Das heißt, man versucht nicht unnötig viel Cash zu erhalten, man hat aber einen Überschuss gemacht und den legt man dann aber direkt in Marketable Securities ein. Das werden typischerweise Geldmarktfonds sein. Ich habe ja vorhin gesagt, dass Sie ungefähr 200 Millionen Runrate oder 50 Millionen im Quartal Finanzergebnis haben. Das ist eben Ihr Cash. Achso, hier können wir sehen, was die Current Assets sind. Ich habe gesagt, 4 bis 5 Milliarden, das sind 5,35 Milliarden, die Sie in Current Assets haben. Und damit Sie eben dieses Finanzergebnis bekommen, ist es schwer, 4 Millionen Tagesgeld anzulegen. Deswegen werden Sie das in irgendwelche Geldmarktfonds anlegen. Das soll liquide sein, sagen das Investoren. Das sollen Current Assets bleiben, liquide Anlagen, deswegen macht man es in täglich verfügbare Securities, Wertpapiere. Typischerweise wäre das ein Geldmarktfonds, der täglich handelbar ist. Das heißt, 800 Millionen oder rund 800 Millionen haben Sie Cash-Cash und darüberhin 3,8 Milliarden in irgendwelchen kurzfristig verfügbaren Anlagen. Wie gesagt, typischerweise Tagesgeldkonto mit täglicher Verfügbarkeit, Kapitalmarktfonds oder ähnliches ETF mit täglicher Verfügbarkeit. Dann gilt zu den kurzfristigen oder zu den liquiden Anlagen außerdem Accounts Receivable. Das sind Forderungen gegenüber Kunden. was Kunden mir noch schulden. Sieht man, das ist stark angestiegen. Das heißt aber auch, dass diese Kunden wahrscheinlich noch nicht bezahlt haben, logischerweise. Dann steht noch Prepaid Expenses and Other Current Assets. Das sind Dinge, die ich schon bezahlt habe, Aber wo ich die Leistung noch nicht bekommen habe, deswegen habe ich ein Guthaben oder eine Forderung gegenüber anderen. Deswegen erscheint das hier als kurzfristig verfügbares Guthaben. Dann ergibt sich Total Current Assets, kurzfristig verfügbare Anlagen in Höhe von 5,35 Milliarden. Dazu kommt Property and Equipment in Höhe von 40 Millionen. Der Firma gehört ihr eigenes Hauptquartier, dann würde man das da reinpacken. Ansonsten sind das die eigenen Server, die eigenen Rechner, alles was greifbares physisches Inventar der Firma ist. Theoretisch könnten hier noch so irgendwelche IP-Rechte oder sowas zusätzlich kommen, aber Property Equipment meint eigentlich über CapEx, also über Investitionen aufgebautes, tatsächliches physisches Vermögen. Wie gesagt, beim Hersteller wäre das die Fabrikale oder die Anlagen. Hier wird es eben bestenfalls das Hauptquartier und ein paar Rechner und ein paar Server sein oder was auch, keine Ahnung, was die für teure Couches und so was haben. All das wäre da drin. Dann gibt es noch Operating Lease Right of Use Assets. Du hast Nutzungsrechte an irgendwelchen Sachen, die du mietest oder leasest. Die können eben was wert sein, in dem Fall hier 211. Du willst eigentlich als Firma gar nicht so viele Dinge selber besitzen, sondern idealerweise nur leasen, weil das ansonsten Kapital binden würde, wenn du alles kaufst. Und Other Assets ist einfach ein Container für alles, was sich nicht lohnt, hier einzeln aufzuführen in Höhe von 164.000. Millionen ist eben alles drin, was irgendwie Vermögenswertcharakter hat, aber nicht zu einem der oberen Punkte passt. So, damit haben wir Total Assets von rund 5,8 Milliarden und gehen jetzt auf die Gegenseite der Bilanz oder des Balance Sheets. Da sind eben meine Verbindlichkeiten. Was schulde ich anderen? Das eben waren ja alles Dinge, die ich auf dem Konto habe oder die ich als Guthaben bei anderen habe oder als Forderung gegen andere. Und jetzt kommt die Gegenseite. Was schulde ich anderen oder was haben andere Forderungen gegen mich? Und da bleiben erstmal die Accounts Payable stehen. Accounts Payable sind genau genommen, ich habe schon eine Leistung bezogen, ich habe die Rechnung dafür bekommen und ich schulde die Überweisung noch, einfach gesagt. Also ich habe noch nicht bezahlt. Dann habe ich natürlich hier eine Verbindlichkeit. Dann kommen Accrued Liabilities. Das klingt eigentlich genau ähnlich. Das ist eine aufgelaufene Verbindlichkeit, die schon incurred wurde, aber noch nicht gebildet. Also Ich weiß schon, ich schulde das oder der Umstand, warum ich es schulde, ist schon eingetreten. Ich habe die Blumenvase schon umgetreten. Der, dem sie gehört, hat aber noch nicht gesagt, ich muss sie bezahlen und die Rechnung geschickt. Da ich aber ein guter Buchhalter bin, in buchhalterischer Voraussicht und Sorgfalt, bilde ich schon, im Deutschen würde man sagen, bilde ich eine Rückstellung dafür. Ich weiß, diese Kosten werden auf mich zukommen, auch wenn sie noch nicht in Rechnung gestellt worden sind. Deswegen bilde ich schon eine Liability. Dafür kann halt irgendeine Leistung, die ich schon empfangen habe, wo die Gegenseite aber noch nicht die Rechnung gestellt haben, seien, einfach gesagt.
Aber was wäre das denn hier? Also Software oder Beratungsfirma? Ist ja schon irgendwie eine hohe Summe.
Das könnten zum Beispiel AWS-Gebühren sein oder so, die einfach noch nicht in Rechnung gestellt werden. Also ich weiß irgendwie, ich habe diesen Monat schon wieder so und so viele Credits bei AWS verbraucht. Der Abrechnungszeitraum ist aber über diesen Stichtag hinausgefallen und deswegen steht zwar im AWS-Account schon, du schuldest mir in dem Fall hier 265 Millionen, aber ich habe die Rechnung dafür noch nicht bekommen.
Haben wir jetzt nicht Accounts Payable?
Nee, Accounts Payable ist, wenn ich die Rechnung bekommen habe, aber sie noch nicht bezahlt habe. Das ist wirklich nicht ganz einfach. Also die Frage stellen sich Hörer bestimmt jetzt auch oder Hörerinnen jetzt auch. Also Accounts Payable ist, ich habe eine Leistung empfangen, mir wurde die Rechnung schon zugestellt, ich habe aber noch nicht überwiesen und deswegen ist es ein Verbindliches.
30 Tage, 90 Tage, 200 Euro und so weiter.
Genau, deswegen habe ich aber schon die Verbindlichkeit einzurichten dafür. Ich schulde das Geld natürlich schon dem Kunden. Accrued Liabilities ist, ich schulde es noch nicht in dem Sinne, dass er mir die Rechnung schon gestellt hat, ich weiß aber schon, dass ich diese Kosten ausgelöst habe. Und weil ich ein vernünftiger Buchhalter bin oder Buchhalterin, merke ich mir schon mal oder bilde eine Rückstellung dafür, dass ich sage... Da wird ja eine Rechnung für kommen, dass ich das verbraucht habe. Deswegen mache ich das schon. Glücklich sieht es gerade so aus, als wenn er googelt, ob das stimmt, was ich sage.
Das ist das Level an Vertrauen, das ich hier genieße.
Aber diese Unterscheidung ist nicht die Kenner. Und weil das so einfach ist, aber pass auf, so einfach ist es nicht. Es wird nämlich noch schwerer. Es kommt jetzt nämlich noch Deferred Revenue hinzu. Das ist nämlich, wenn du Umsätze, also wenn du schon Geld bekommen hast von deinen Kunden, und die Leistung aber noch nicht erbracht hast. Also der umgekehrte Fall. Das heißt, Kunden haben mir schon Geld überwiesen. Sie haben gesagt, über die nächsten zwölf Monate zahlen wir jetzt 10 Millionen dafür für eure wertvollen Datenanalysen hier. Und davon sind aber erst zwei Monate abgelaufen. Und deswegen hat Palantir die Leistung noch nicht voll erbracht, aber das Geld schon bekommen. Und deswegen müssen sie auch da eine Verbindlichkeit aufbauen, weil sie die Leistung noch schulden über zehn weitere Monate, das Geld aber schon bekommen haben. Eigentlich gar nicht so schwer. Und weil das aber zu einfach wäre, gibt es außerdem noch im Posten Customer Deposits. Das klingt ja nun wirklich wie das Gleiche. Also Kunden haben mir Geld gegeben, ich schulde die Leistung dafür. Warum unterscheidet man das von Deferred Revenue? Customer Deposits sind deswegen unterschiedlich. Deferred Revenues, ich habe schon einen Vertrag gemacht und ich habe die Leistung noch nicht erbracht. Customer Deposits ist, ein Customer hat zum Beispiel Credits gekauft für irgendwelche Abfragen. Es ist aber noch nicht klar, wie ich diesen Umsatz realisieren werde und ob ich ihn überhaupt realisieren werde. Also eventuell könnte der Kunde auch noch sagen, überweise mir mal das Geld wieder zurück, meine Credits. Oder ich weiß noch gar nicht, ob ich diese Credits in Rechenzeit oder Arbeitszeit oder so umwandeln würde. Also es ist noch gar nicht so 100% klar, wie dieses Revenue entstehen wird. Aber irgendein Kunde hat sein Konto aufgeladen, einfach gesagt. Also die First Revenue ist eigentlich planbarer Umsatz, der noch nicht according to plan realisiert wurde gerade. Und Customer Deposits ist, ja, Guthaben aufgeladen, einfach gesagt. Hier die AYIL-Diskard aufgeladen, aber noch nicht abtelefoniert. Und wir wissen noch nicht, ob eine SMS schreibt dafür oder einen Anruf macht.
War das damals der Grund, warum Jochen Schweitzer so ein bisschen Probleme hat?
Genau, also bei Jochen Schweitzer ist das aus buchhalterischer Sicht natürlich besonders spannend, weil da... kommt es zu genau diesen, also diese Gutscheine muss man eigentlich, würde ich ja zumindest als Customer-Deposit sehen. Das heißt, sagen wir mal, 1000 Leute haben einen Bungee-Sprung für 50 Euro gekauft. Das heißt, ich habe 50.000 Euro Umsatz gemacht. Gut, aber ich schulde den Leuten jetzt auch 1000 Bungee-Sprünge. Das heißt, ich muss quasi Customer-Deposit in Höhe von 50.000 buchen. Und wenn die eingelöst werden, Dann mache ich eine Umbuchung, dann kann ich das als wirklichen Umsatz buchen und die niedrige Kosten dagegen buchen und dann mache ich auch den Gewinn. Ansonsten schulde ich denen das erstmal über drei Jahre oder wie lange die Gutscheine gültig sind. Danach darf ich sie irgendwann noch abschreiben. Irgendwann kann ich dann, nehme ich zum Beispiel an, sozusagen abschreiben. Vielleicht auf Basis von historischen Daten. Also ich weiß, dass nach drei Jahren weniger als zehn Prozent das noch einladen. Dann würde man das wahrscheinlich, beziehungsweise nicht abschreiben dürfen. Also es ist ja keine Abschreibung, sondern es ist eine Korrektur der Rückstellung. Dann kann ich die Rückstellung senken und sagen, ich rechne jetzt nicht mehr damit, dass die alle auf einmal kommen und so weiter. Dann kommt der Gegenpunkt zu Operating Lease Liabilities nochmal. Das ist der Counterpart von was wir oben als Right of Use gemacht haben. Jetzt nicht super wichtig, 47 Millionen. Damit haben wir alle Current Liabilities und dann kommen die Non-Current, die langfristigen Verbindlichkeiten hinzu. Das ist einmal nochmal Deferred Revenue und nochmal Customer Debt Besitz, die nicht kurzfristig, sondern langfristig sind. Da müssen wir jetzt nicht tiefer drauf eingehen, das ist einfach nur andere Termlogik oder andere Duration, die dahinter steckt. Und nochmal ein größerer Posten in Operating Lease Liabilities, der jetzt von der Größe auch ungefähr dem oben entgegensteht. Und dann sind wir bei den Total Liabilities von 1,2 Milliarden ungefähr. Während wir ja Assets, Vermögen, Gegenstände von 5,8 Milliarden haben, Und damit ist stark vereinfacht, hier wird das noch ein bisschen genauer aufgeschlüsselt, aber stark vereinfacht ist das Stockholders Equity, also was den Aktionären gehört an der Firma, nämlich die Vermögensgegenstände abzüglich der Schulden. Und das wären hier 4,5 Milliarden. Also der Buchwert, wenn du so möchtest, oder das Stockholders Equity ist 4,5 Milliarden. Die Firma ist aber mit 150 Milliarden an der Börse bewertet, das heißt mit dem 30-fachen Rund, mehr als 30-fachen. der Vermögensgegenstände. Aber wie gesagt, ich habe ja oben schon gesagt, der Ertragswert der Firma oder so etwas, was sie an Gewinnen produziert, ist in dem Fall wichtiger als die Bilanz bei einer Softwarefirma. Niemand würde jetzt groß auf die Bilanz schauen bei einer Softwarefirma. Und damit wären wir durchs Balance Sheet. Ich muss sagen, also auf Balance Sheet schaue ich in der Regel am wenigsten. Es sei denn, es gibt einfach Punkte, die sehr stark abweichen vom Vorjahr oder bei Handelskonzernen sind oder Produzenten sind Inventories. Das Die Sachen, die ich eingekauft oder produziert habe, um zu schauen, ob die sich aufstauen, zum Beispiel, ob Tesla seine Autos auch verkauft bekommt und so weiter, das sieht man bei den Inventories und die erscheinen unter den kurzfristigen Verwendlichkeiten in der Bilanz im Balance Sheet. Unter den Vermögensgegenständen steht dann Inventory oder Inventories und dann kann man da gucken. Das ist vielleicht der wichtigste Punkt. Man sollte es nicht komplett ignorieren, gerade wenn man irgendeinen Anfangsverdacht hat, dann schaue ich auch oft rein, aber wir pflegen das ja zum Beispiel nicht im Sheet bei uns, weil wir es nicht für so relevant halten in den meisten Fällen. Und so du willst, könnten wir damit weitermachen zum Cashflow Statement, also der Kapitalschlussrechnung.
Sehr gerne. Ist das die Rechnung, bei der die Social Chain ein bisschen...
Genau, wo sie fälschlicherweise Geld, das sie sich nur geborgt hat, als Umsatz dargestellt hat. Stark vereinfacht gesagt.
Dann rein damit.
Genau. Hier ist jetzt wieder das Besondere, dass in aller Regel die Kapitalflussrechnung als Cashflow-Statement nicht auf Quartalsbasis gemacht wird, sondern auf Year-to-Date-Basis. Year-to-Date heißt abgelaufenes Geschäftsjahr. Wie sagt man das auf Deutsch denn? Also bis zum jetzigen Quartal. Das heißt, wenn wir im Q3 sind, würde das Cashflow-System auf die ersten neun Monate schauen. Wenn wir im Q2 sind, wird es auf diese ersten sechs Monate schauen. Am Jahresende schaut es auf das Gesamtjahr und so weiter. Und warum macht man das Cashflow-Statement? Weil im Income-Statement eben viele Komponenten drin sind, zum Beispiel Abschreibung, Service Compensation und so weiter, die nicht cashwirksam sind. Und manchmal möchte ich, um zu wissen, ob die Firma zahlungsfähig bleibt oder Zahlungsüberschüsse erwirtschaftet, Ist das Income Statement allein deswegen nicht aussagekräftig und deswegen möchte ich vielleicht zusätzlich verstehen, was ist hier wirklich Cash Wix hat. Großes Beispiel wäre, eine Firma produziert ohne Ende Güter und baut damit theoretisch Buchgewinne auf oder Bucherträge, aber da sie die gar nicht verkauft und nur Lager aufbaut. verdient sie damit gar kein Geld. Deswegen möchte man eben schauen, haben die denn tatsächlich auch Waren abverkauft gegen Geld und dafür ist dann eventuell das Cashflow-Statement wichtiger. Schauen wir mal rein. Der Operating Cashflow. Das erste wichtige Line-Item ist quasi der Operating Cashflow. Das ist der Überschuss oder Kapitalfluss-Überschuss aus der operativen Tätigkeit. Also macht die Firma mit dem Kerngeschäft Cash, einfach gesagt. Und das berechnet man, indem man das Net-Income nimmt, was wir oben als letzte Zeile sehen. des Income Statements hatten. Und wir berichtigen das jetzt quasi um alle Sachen, die nicht cashwirksam sind. Das heißt, das Net Income war hier bei Palantir bei 391 Millionen. Wir rechnen hinzu die 25 Millionen Abschreibung zum Beispiel. Weil im Income Statement Abschreibungen mit drin sind, also wenn die Server abgeschrieben werden, dann steigen die COGS theoretisch, die Cost of Revenue in diesem Fall, weil ich die Server aber schon vor vielen Quartalen gekauft habe und sie dieses Jahr nicht zahlungswirksam werden, kann ich quasi zu meinem Net Income die Abschreibung wieder hinzurechnen. Also sie war oben drin, hat das Net Income als Kosten gesenkt und weil diese Kosten nicht cashwirksam geworden sind, weil ich die Server ja schon viel früher gekauft habe, ich schreibe sie jetzt nur ab, das ist ein reiner Buchungsvorgang oder ein Buchverlust, der zu denen es kommt, der hat aber mein Net Income gesenkt Und deswegen schreibe ich jetzt quasi die wieder hinzu. Dadurch erhöht sich dann sozusagen der Wert. Du könntest ja sagen, normalerweise würde das Net-Income übrig bleiben. Also ich habe das operative Ergebnis. Dann kommt das Finanzergebnis hinzu oder wird abgezogen. Dann zahle ich die Steuer und dann habe ich das Net-Income. Also die einfachste Sichtweise der Welt wäre, was ein Net-Income ist, muss die Firma ja auch verdient haben und in der Kasse haben dieses Quartal. Aber weil das eben nicht so ist, mache ich jetzt diese zusätzliche Sichtweise. Und weil ich die Abschreibung gar nicht bezahlt habe, sondern nur gebucht habe, kann ich zum Net-Income die Abschreibung jetzt wieder, kann ich das Net-Income um die Abschreibung korrigieren. In dem Fall ist das eben, ich würde es addieren und auf einen höheren Wert kommen, also einen höheren Cash-Gewinn, als ich Buchgewinn habe. Jetzt haben wir vorhin schon gesagt, dass die Cash-Based Compensation ungefähr 400, also genau, weil wir jetzt auf 9 Quartale schauen, ist das größer, auf 410 Millionen sich beläuft. Das ist jetzt über 3 Quartale, wie gesagt 9 Monate. Die gesamte Mitarbeiterbeteiligung über Aktien, das mache ich, wie gesagt, nicht in Cash, sondern ich bezahle das in Aktien. Und während die Mitarbeiterkompensation oben bei den operativen Ausgaben und Cost of Revenue inklusive der Aktienkompensation gerechnet wird und damit wieder mein Ergebnis drückt, kann ich, um den Cashflow rauszufinden, das wieder dazurechnen, weil ich es oben sozusagen zu den Kosten gerechnet habe und mein Ergebnis dadurch reduziert wurde. kann ich, um jetzt die Cashwirksamkeit rauszufinden im Kapitalfluss, kann ich hier wieder oben drauf rechnen. Das gleiche mache ich hier mit Non-Cash Operating Lease Expenses, also auch das ist was, was gar nicht cashwirksam geworden ist, sondern reiner Buchungssatz ist. Dann gibt es Unrealized Gain and Loss from Marketable Securities, also meine Aktien haben zwar Wert verloren und das habe ich im Finanzergebnis berücksichtigt, aber ich habe sie noch gar nicht verkauft, deswegen ist es gar nicht cashwirksam, deswegen kann ich das nach oben berichtigen hier. Dann gibt es Non-Cash Consideration. Ich habe Cash ausgegeben, weil das hat keine Tragwirtschaft, müsste es heißen. Deswegen wird es hier gesenkt. Dann kommt Accounts Receivable Net. Also der Nettoeffekt haben sich meine Forderungen gegenüber Kunden erhöht oder gesenkt. Und das ist jetzt hier ganz interessant. Die Forderung gegenüber Kunden erhöht. haben sich fast verdoppelt von 160 auf 312 Millionen. Das drückt jetzt den Cashflow, weil ich dieses Geld noch gar nicht bekommen habe. Also das habe ich oben schon als Umsatz berechnet oder ausgewiesen. Und weil ich das Geld aber noch nicht bekommen habe, also mein Ertrag vom Cashflow abweicht, muss ich es wieder abziehen. Das heißt, hier wird jetzt das Ergebnis, was wir eben ganz schön aufgepumpt haben, also von 391 Millionen Net-Income haben wir die ganze Stock-Base-Competition von 400 Millionen und ein paar andere Posten auch obendrauf gerechnet und waren ja zwischenzeitlich über 700 Millionen oder über 800 Millionen. Jetzt müssen wir wieder 300 Millionen abziehen, weil wir das Geld noch gar nicht bekommen haben von den Kunden, sondern nur Accounts Receivables aufgebaut haben. Dann kommen ein paar andere kleine Kosten, Accounts Payables, die Differenz, Accrued Liabilities, Customer Deposits kommen hinzu. Das heißt aber auch, dass ich... quasi Geld bekommen habe, wo ich die Leistung nicht erbracht habe. Deswegen ist das jetzt gestiegen. Und am Ende komme ich so auf einen Cashflow von 700 Millionen. Also das ist 400 Millionen, Entschuldigung, 300 Millionen besser als das Nettergebnis vorher. Und man sieht hier so ein bisschen, der Haupteffekt ist ja tatsächlich die Sharebase Compensation. Das wird bei Tech-Unternehmen auch meistens so sein, weil die eben nicht Cash bezahlt wird. Deswegen unterscheidet sich das um den Wert hauptsächlich. Also der Cashflow ist jetzt gegenüber dem Vorjahr schneller gestiegen. Der Umsatz ist um 30% gestiegen. Und der Ertrag hat sich auch um 100%, also verdoppelt eigentlich das Net Income. Und man sieht aber zum Beispiel, dass der Cashflow jetzt unter anderem so stark gestiegen ist, weil die Customer Deposits, also Geld, was ich noch gar nicht verdient habe, sich verdoppelt haben von 84 auf 160 Millionen. Das ist zum Beispiel eine Sache, die man jetzt hier sieht. So, jetzt, wir haben wie gesagt den Net Cash Provided by Operating Activities oder Operating Cashflow nenne ich das oft. Genau, das ist der Kapitalüberfluss aus der operativen Tätigkeit. Da kommt jetzt die Investitionstätigkeit und die Finanztätigkeit hinzu. Oder Investing Activities und Financing Activities. Investing Activities, da werden die zwei größten Posten immer sein. A, Purchase of Property and Equipment. Das ist was wir CapEx nennen. Also es ist, ich habe neue Server gekauft oder ich habe neue Anlagen gekauft, neue Ausstattung für Büros, neue Ausstattung für Personal. Investition, CapEx, Purchase of Property and Equipment oder PPE. Das kostet natürlich Geld und ist in der Regel Cash wirksam, das muss man in der Regel Cash bezahlen, deswegen wird das abgezogen. Und dann die andere große Investing-Tätigkeit ist, wenn ich irgendwelche, entweder Firmen kaufe oder in dem Fall hier die Securities kaufe, Marketable Securities, dann ist das eben auch Investitionstätigkeit. Das Geld dafür muss ich ja auch aufbringen, deswegen würde das hier erscheinen. Dann kommen sozusagen noch die Financing-Activities hinzu. In dem Fall hier ist das jetzt die Ausübung von wann, Exercise of Common Stock Options, also die Ausübung von Optionen, Aktienrückkaufprogramm fällt da drunter, könnten Zinszahlungen und so weiter auch sein und so komme ich dann zum Netto-Geldabfluss oder Zufluss und kann dann hier ausrechnen, wie ich, Am Ende steht dann der Netto-Geld-Zufluss, der jetzt negativer hier, weil man so viel Markete bildet. Also das operative Ergebnis oder operativer Cashflow war 700 Millionen plus. Dann hat man Investitionsausgaben von 980 Millionen gemacht, hauptsächlich indem man diese Securities gekauft hat, wofür dann zukünftig Zinseinnahmen einfallen werden. Dann hat man ein bisschen hin und her finanzielles Ergebnis. Und so ist man am Ende knapp negativ bei der Cash-Bilanz und deswegen hat man weniger Cash als im Vorjahr sogar. Aber dadurch, dass die Marketable Securities, die ja auch Cash-Charakter haben, sich erhöht haben, kann man sagen, die Firma ist trotzdem liquide geblieben oder noch liquider. So, damit hätten wir die drei Pflichtbestandteile geschafft. Ich hoffe, es war verständlich und nicht zu langweilig. Jetzt, um das abzuschließen, hier bei Palantir gibt es jetzt noch weitere Sachen und die unterscheiden sich so ein bisschen von Firma zu Firma. Gleichzeitig tauchen sie aber auch regelmäßig wieder auf. Also einmal macht Palantir hier unter der Überschrift Non-Gap oder GAP Reconciliations. Und Reconciliations ist immer so eine Aufschlüsselung oder eine Brücke, wie ich vom einen Ergebnis zu dem anderen komme. Und in der ersten schreibt Palantir hier Adjusted Income from Operations and Adjusted Operating Margin. Also sie haben die Gap-Kanzel die alle Unternehmen vergleichbar macht und berichten, ist das Income from Operations. Und Palantir sagt immer, wir möchten außerdem Adjusted Income machen. Und deswegen erklären sie, worum sie adjustiert haben. Und wenn man Adjusted liest irgendwo, dann sollte man sich immer anschauen, was wurde da eigentlich abgezogen oder adjustiert verändert. Das ist ja in aller Regel eine schöne Rechnung, muss man sagen. Und deswegen muss man es verstehen. Und was Palantir eben auf Quartalsbasis adjustiert, ist einerseits die Stock-Based Compensation. Also sie tun so, als wenn Gehälter, die sie... Das macht nicht nur Palantir, sondern es ist gar keine Kritik an Palantir. Es ist bei Palantir schon besonders viel, ist bei Snowflake oder Crowdsiker auch relativ viel. Also in Anführungsstrichen würde ich jetzt sagen, sie tun so, als würde man Dinge, die man in Aktien zahlt, nicht bezahlen. Richtig ist, man hat Cash gespart dadurch, aber das Ergebnis sollte natürlich nicht verändert werden dadurch. und adjustieren außerdem die Payroll Taxes, die man bezahlt hat. Also man muss ja nicht nur die Aktien bezahlen, sondern man muss trotzdem noch die Lohnsteuer bezahlen für die Aktien, die man ausgegeben hat an die Mitarbeiter und auch darum adjustiert man. Und dadurch kommt man natürlich auf ein deutlich besseres Operating Income. Also man kommt von einer operativen Marge von 16% nach Gap auf eine adjustierte operative Marge von 38%. Und da kann man natürlich sagen, Also eine Firma kann nur entweder 16% operative Marge oder 38% operative Marge machen. Und im Zweifel sollte man dann den Gap-Kennzahlen vertrauen. Dinge, die man auf jeden Fall adjustieren kann, sind sowas wie Einmalausgaben. Es ist ein IPO passiert und alle haben jetzt irgendwie ein riesen Aktienpaket bekommen. Das passiert nicht jedes Quartal, das zu adjustieren macht Sinn. Man hat eine Firma gekauft, M&A-Kosten, adjustieren macht Sinn. Restrukturierungsprogramme, sehr typisch, dass man die wegradjustiert, weil die einmal sehr hoch sind im Quartal, danach sinken aber ja die Kosten. Deswegen ist es schlau, das schon mal ohne Restrukturierungskosten anzuschauen, damit man das New Normal besser versteht. Aber immer schauen, es ist eben überhaupt nicht untypisch, dass man Stock-Based Compensation rausadjustiert. Wenn jemand adjustiert, dann wird er ganz sicher die Stock-Based Compensation rausadjustieren, aber damit verliert eigentlich das adjustierte Operating Income jegliche Wirkung. Da kann man auch direkt auf den Cashflow schauen. Es handelt sich hierbei nicht um Anlageberatung. Man sollte aufgrund des Gehörten keine Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu Aktien und anderen Wertpapieren treffen. Ihr müsst selbst hinterfragen, ob wir Milliarden meinen, wenn wir Millionen sagen. Es besteht immer das Risiko eines Totalverlustes. Solltet ihr dennoch aufgrund der Informationen im Podcast handeln, handelt ihr stets auf eigenes Risiko und wir können unmöglich für etwaige Verluste haften. Alles könnt ihr auch nochmal unter doppelgänger.io nachlesen. Die nächste Reconciliation ist die des Free Cash Flows. Der Free Cash Flow berechnet sich normalerweise, indem man das Cash aus operativen Geschäften, Net Cash provided by Operating Activities, da zieht man die CapEx ab, also Purchases of Property and Equipment, wie wir vorhin gesagt haben, und Sie ziehen eben zusätzlich, und das macht es dann zu einer Non-Gap-Metric, die abweicht, ziehen Sie die Stock-Based Compensation, beziehungsweise die dafür bezahlten Payroll-Taxes. Sie ziehen die Cash-Komponente der Stock-Based Compensation ab. Die Stock-Based Compensation müssen Sie nicht abziehen, weil die im Net Cash Provided Operating Activities ja schon abgezogen wurde vorher. Da haben wir ja vom Net Profit genau die abgezogen, um zum Net Cash Provided Operating Activities zu kommen. Deswegen kann man sie nicht nochmal abziehen, aber man kann die Cash Komponente nochmal extra abziehen, weil die war im Operating Cash Flow noch enthalten und deswegen adjustiert man Quasi diese zieht die Investition, die CapEx, Purchase of Property and Equipment ab und kommt so zu diesem Adjusted Free Cash Flow, der dann 60% Marge hieße, sozusagen nachdem man das auch noch abgezogen hat. Danach bemessen wäre die Firma natürlich ganz toll profitabel. Und jetzt gibt es noch eine weitere Reconciliation und zwar ist das das Adjusted EBITDA. Das ist eine Reconciliation von wieder Net Income, also der letzten Zeile im Income Statement auf eine adjustierte Sichtweise, das sogenannte adjustierte EBITDA, EBITDA ist das. Das sind die Earnings before Interest, Tax, Depreciation und Amortization, also vor Abschreibung, Steuern und Finanzergebnis. Darauf kommt man, indem man, wie gesagt, das Net Income nach GAP nimmt, was eine sehr strenge Richtlinie ist. Und jetzt fügt man hinzu, also man nimmt das Net Income, hier gibt es noch diese kleine Schleife mit den kommenden Shareholders, das skippen wir mal. Aber man zieht dann ab, fairerweise, das Interest Income. Das macht ja Sinn, das ist ja, was ich gerade eben so ein bisschen bemängelt habe, dass die ein Drittel des Ergebnisses ist ein Zinsergebnis. Deswegen, das ist das Gute hier im adjustierten EBITDA, dass das Zinsfinanzergebnis abgezogen wird. Dadurch senkt es sich erstmal um 52 Millionen Euro. Dann wird das Other Income nochmal wegradjustiert, die Income Taxes werden wegradjustiert, die Abschreibung wird wegradjustiert. Da kommt es ein bisschen aufs Geschäftsmodell an, ob man das machen sollte oder nicht, finde ich. Bei Rent the One Way, wenn man irgendwie die Hälfte seiner Kleider abschreibt. Das ist ein bisschen kompliziert, glaube ich, weil das gehört ja zum Geschäftsmodell oder wenn ein Autovermieter seine Flotte abschreiben muss. Beim Palantir, wenn jetzt die 8 Millionen abgeschrieben werden, das ist, glaube ich, nicht problematisch. Dann wird natürlich wieder die ganze Stock-Based-Compensation back-adjustiert und die Payroll-Taxes, die dazugehören und so kommt man dann auf einen Adjusted-Ebitda mit einer Marge von 39%. Und damit haben wir es... Ach ne, jetzt kommt noch... Achso, jetzt wird es nochmal auf Per-Share-Basis gemacht, das müssen wir nicht mitmachen und dann... Und dann haben wir es eigentlich geschaffen. Ich hoffe, das war nachvollziehbar.
Vielen Dank. Und das guckst du dir an, wenn du so eine E-Mail bekommst und trägst das dann in das Sheet ein. Also doppelgänger.io slash sheet. Und dann machst du noch so ein paar andere Rechnungen.
Genau. Also wenn man in das Sheet schaut, sagen wir die letzten fünf Jahre, dann heißt das, ich habe so ungefähr 20 Mal diesen Report angeschaut und die Zahlen übertragen in das Sheet. Das mache ich tatsächlich händisch, weil man dabei das dann gleich so ein bisschen verdauen kann. Wenn man das weit zurück macht, nervt das ein bisschen, die alten Zahlen interessieren dann nicht mehr, aber die neuen Zahlen einzutragen, dabei analysiert man das ja auch schon ein bisschen und deswegen ist es ganz spannend. Dann berechne ich jetzt ein paar Eins in dem Sheet, also da geht es zum doppelgänger.io-Sheet, da gibt es auch einen Tab unten für Palantir. Da hat man den Vorteil, dass man eben den Periodenvergleich über alle Quartale, die uns bekannt sind oder die wir für relevant erachten, hat. Was ich mir da zum Beispiel anschaue, ist natürlich das Year-on-Year-Wachstum. Das wird die Firma selber auch schon immer reporten. Das ist so wichtig, dass sie natürlich sagen, dass sie jetzt 30% gewachsen sind im Vergleich zum Vorjahr. Ich gucke mir dann bei den meisten aber auch schon das Quartalswachstum an. Palantir ist jetzt kein Modell, was unheimlich viel Saisonalität hat, würde ich sagen. Das heißt... Eine Verlangsamung würde man manchmal im Quartalswachstum zum Beispiel schon ganz gut erkennen. Dann schaue ich mir eigentlich von allen Werten immer die Wachstumsraten an. Ist halt letztlich das Wichtigste. Es geht ja in der BWL immer um die Ableitung und das Wachstum von irgendwelchen Werten und nicht um die absoluten Zahlen. Dann berechne ich mir natürlich die Rohmarge. Das machen manche Unternehmen, geben einem das. Manche machen es nicht explizit, aber... Ich weiß halt, dass man das so bei 80% sehen möchte bei Software, idealerweise noch höher. Deswegen berechne ich die einfache Formel, kann man ja nachvollziehen, ist einfach der rohe Ertrag, also die Differenz zwischen Umsatz und Erstellungskosten des Umsatzes geteilt durch den Umsatz ist die rohe Marge. Das heißt, wenn die Cost of Revenue 20% des Umsatzes ausmachen, ist umgekehrt die rohe Marge eben dann rund 80%. Dann vielleicht ganz spannend, bei Marketing... Da schaut man natürlich so ein bisschen auf die Marketingquote oder Marketing Ratio oder Kosten-Umsatz-Relation im Deutschen. Das heißt, wie viel Prozent des Umsatzes gibt die Firma eigentlich für Marketing aus? Man möchte eigentlich, dass das über die Zeit sinkt. Das ist wieder diese angesprochene Operating Leverage. Wenn ich mit weniger Kostenanstieg immer mehr Umsatz mache, dann müssen relativ die einzelnen Kostenpositionen im Verhältnis zum Umsatz ja kleiner werden. Und das möchte ich sehen. Am Anfang hat eine Softwarefirma echt oft irgendwie 40, 50 Prozent des Umsatzes, gibt sie in Kosten, schon gibt sie in Sales und Marketing aus. Das ist relativ typisch, relativ normal, aber man möchte eigentlich, dass das hinten raus so auf 20 Prozent runterkommt oder vielleicht sogar noch ein bisschen weniger, wenn du den Sales-Force anschaust. Während die wahrscheinlich, Sekunde, ich schätze so 17 Prozent, vielleicht ein bisschen mehr, aber manchmal ist ein Unterschied schon einfacher, um es rauszufinden, als die Internetinformationen. Aber ich schätze, das ist ein guter Umstand. Bei Salesforce ist die Marketingquote, lustigerweise berechne ich die ja nicht. Also Marketingquote ist einfach das Marketing geteilt durch den Gesamtumsatz. Oh, ist höher als ich gedacht hätte. Liegt noch bei 35%. Krass. Also ich bleibe mal bei der Aussage, dass man eigentlich möchte, dass die Richtung 20% geht irgendwann. Und fairerweise, früher war sie mal bei 45%. Aber wie gesagt, man möchte, dass sie auf jeden Fall runter geht. Palantir ist jetzt auf 29% runter. Das ist ganz schön, dass man das sieht. Auch die anderen, also R&D und General Admin im Vergleich zum Umsatz geht runter tendenziell. Dann errechne ich mir natürlich alle Margen. Oben haben wir gesagt, die Bruttomarge oder Rohertragsmarge, Grossmargen bei 80%. Wenn ich das operative Ergebnis durch den Umsatz teile, komme ich zur Operating Marge oder operativen Marge. Das liegt hier bei rund 16%, vielleicht 15,6%. Wenn ich das Net-Income, also die letzte Zeile im Income-Statement, durch den Umsatz teile, komme ich zur sogenannten Profit-Marge oder Net-Marge. Netto-Marge, die liegt bei 21%, weil eben das Finanzergebnis noch hinzukommt, deswegen ist sie noch vorteilhafter. Das gleiche mache ich noch für den operativen Cashflow, die Cashflow-Marge, wobei da manchmal ist es so, dass der Cashflow hauptsächlich in einem Quartal anfällt, deswegen macht es manchmal Sinn, die zu mitteln über vier Quartale, damit sie aussagekräftig ist. Die Magic Number ist eine andere Kennzahl, um die Effektivität des Marketings zu berechnen. Also, wie viel Marketingaufwendung brauche ich, um einen Dollar neuen Umsatz zu machen? Ist das so ein bisschen einfach gesagt? Das kann man ganz gut aus der Magic Number ablesen. Die sieht jetzt bei Palantir mit 0,9 auch sehr gut aus. Die ist idealerweise zwischen 0,6 und 0,8, würde ich sagen. 0,9 ist schon ein sehr, sehr guter Wert. Marketing Ratio habe ich gesagt. Und die Rule of Forty ist, wie gesagt... Die Addition von Wachstumsrate und Profitabilitätskennzahl kann man so ein bisschen nehmen, welche man will. Ich habe jetzt hier den operativen Cashflow genommen, nehme ich mal an, Sekunde. Ich habe die Free Cashflow Marge genommen, muss man aber eben wissen, dass die adjustiert wurde schon. Die sieht jetzt gerade auch sehr gut aus bei Palantir. Das sind die Sachen, die ich noch selber berechne. Ich überlege gerade, ob... Ja, ich glaube, das sind die wichtigsten. Manchmal berechne ich so Umsatz pro Mitarbeiter oder sowas noch als so eine Effizienzkennzahl. Aber ich glaube, das sind die wichtigsten Ratios, die man hier noch drin hätte.
Zum Schluss noch eine Hörerfrage und ein paar kleine Fragen. Philipp hat uns geschrieben, wenn man sich mit Aktienanalysen intensiver beschäftigt, stößt man immer wieder auf die sogenannte Discounted Cashflow Methode, um den Wert einer Firma errechnen bzw. schätzen zu können. Ich frage mich, warum Pip noch nie, zumindest nicht seit den vielen Jahren, die ich den Podcast höre, ein Wort über die Technik zur Analyse von Aktien gesprochen hat. Warum sprichst du nicht über die Discounted Cashflow Methode?
Genau, also richtig ist, wenn man rausfinden will, was ist eigentlich eine faire Bewertung für eine Firma, ist der sogenannte Discounted Cashflow eine Möglichkeit, das rauszufinden. Also einfach gesagt ist, was man macht, man antizipiert oder berechnet, den voraussichtlichen Cashflow-Überschuss, Kapitalfluss-Überschuss der nächsten Perioden, also der nächsten Jahre und diskontiert den ab. Deswegen heißt Discounted Cashflow. Das heißt, ich nehme den Marktzins oder die Kapitalkosten, die ich habe und rechne damit zukünftige Geldabträge. Also Geld, was ich in zehn Jahren bekomme, ist natürlich weniger wert, als was ich sofort habe. Weil ich könnte mein Geld ja auch einfach anlegen und deswegen muss man zukünftige Einnahmen abdiskontieren und mit einer Formel kann man damit quasi Unternehmenswert heute bestimmen, wenn ich weiß, der Unternehmenswert heute sollte ja die Summe aller zukünftigen Rückflüsse sein und so kann man das aufbauen. Das ist richtig so, das werden die meisten Analysten so machen. Man muss mal ein bisschen vorsichtig mit den Worten nie und immer sein. Kleiner Tipp auch so für private Diskussionen. Weil die Aussage, dass wir das nie erwähnt hätten, ist abschlich Quatsch. Also man hätte sich netterweise die Mühe machen können und unter doppelgänger.ei mal Discounted Cashflow eingeben, dann findet man irgendwie ein Dutzend Episoden, in denen wir über Discounted Cashflow geredet haben oder zumindest erwähnt haben. Im Prinzip würde ich immer sagen, wenn man solche Anschuldigungen macht, Die entsprechenden Zitate mitzuliefern, zum Beispiel, indem man da schaut, ob das wirklich noch nie erwähnt wurde oder ob Philipp heute das erste Mal das Wort Discount Cashflow gehört hat. Ich habe tatsächlich mal überlegt, das für ein Modell zu machen, beziehungsweise ich habe ein Sheet, wo ich das mal für eine der Firmen gemacht habe. Warum wir das nicht zur Verfügung stellen im Schied hat zwei Gründe. Der erste ist, man trifft dabei Annahmen über die Firmen. Also ich hatte eben erwähnt, ich müsste die Umsätze und Margen oder beziehungsweise die Kapitalüberflüsse, Überschüsse der nächsten Perioden antizipieren oder schätzen. Und damit treffe ich eine Aussage über das Unternehmen. Für Bankanalysten ist das ihr Job, genau das zu tun. Oder einfach den Aussagen der Firma zu glauben. Ich würde mich schwer damit tun, jetzt für irgendwie 100 Firmen zu antizipieren, wie die sich in den nächsten 10 Jahren entwickeln. Ehrlich gesagt. Also einerseits ist es viel Arbeit und Research, für den ich nicht bezahlt werde. Und andererseits will ich mich auch nicht anmaßen, für die Modelle alle zu verstehen, wie die in Zukunft wachsen. Wie gesagt, Bankanalysten machen das und kommen damit auf gewisse Kursziele. Und das andere ist, wenn ich das tun würde. Ein Palantir macht heute Runrate, Sekunde, der operative Cashflow-Überschuss ist ungefähr eine Milliarde im Jahr, den Palantir gerade macht. Umsatz wächst mit 30%. Wenn ich jetzt einen Discount Cashflow machen würde, käme ich wahrscheinlich irgendwie auf ein Modell, was mir sagt, Palantir ist 50 bis 60 Milliarden wert. Schätze ich mal so. Aus dem Bauch ein bisschen. Educated Guessing. Und jetzt steht Penalty aber bei 66 Dollar und damit 150 Milliarden. Jetzt würden alle sagen, wie dumm ist Philipp denn? Er sagt hier, eine Firma ist 50, 60 Milliarden wert, die an der Börse schon 150 Milliarden wert ist. Kann ja nicht beides wahr sein. Entweder ist der ganze Markt dumm oder Philipp und natürlich ist es Philipp und nicht der Markt. Und deswegen ist der Wert der Modelle, glaube ich, für mich selber, wenn ich eine Firma bepreisen will, dann mache ich in meinem Kopf natürlich was ganz ähnliches. Oder ich mache so ein simples Modell, was mir hilft, das rauszufinden. Aber das dann mit Menschen zu teilen, ohne die Interpretation oder die Annahmen dahinter zu teilen, halte ich für ein bisschen gefährlicher gesagt. Und das macht ja auch, mit Ausnahme von so ein paar High-O-Pi-Fonds, macht das ja auch niemand ernsthaft. Weil hinter jeder Zahl da steht eine gewisse Annahme und ohne die zu erklären, ist das eben schwer aussagekräftig. Ich habe lustigerweise wirklich mal geschaut anhand von Palantir, auf welche Kursziele Analysten kommen. Und man kann das zum Beispiel bei Finwiz sehen oder bei Yahoo sieht man das. Ah ja, Analysis gibt es bei Yahoo. Sekunde, ich glaube, da findet man es auch.
Du bist jetzt bei Yahoo Finance und auf Palantir.
Genau, da sieht man A, dass wirklich die Mehrzahl der Analysten schon auf Hold oder Underperformance hält. Ja, doch, hier sind die Price Targets unter Top Analysts. Da steht Top Analysts und Number One ist Wetbush.
Warum ist das witzig?
Ich überlege gerade, wonach das geordnet ist. Das erschließt sich mir nicht ganz. Ach doch, es ist auch nicht chronologisch. Also nach diesem komischen Score, der mir nicht klar ist. Ich glaube, das ist aber einfach nur, wie optimistisch du bist. Sagen wir das hier irgendwie erklärt? Overall Score? Also ich weiß nicht, wo das geordert ist. Aber das Interessante ist, dass, ich würde sagen, renommierte Banken, irgendwie Goldman Sachs, RBC, Jefferies, Citigroup, sehen Palantir tatsächlich bei 28. Also bei weniger als der Hälfte des aktuellen Kurses. Und das sind nicht sehr alte Analysen. Deutsche Bank sogar bei 21. RBC sagt 9 wäre der Wert. Auch von der Analyse, die dieses Jahr passiert ist. Ich habe gesagt ungefähr ein Drittel, also ich wäre bei 22. Das heißt, sie liegt intuitiv gar nicht so viel anders als diese Analysten. Mit einer Ausnahme, nämlich Wetbush. Und hinter Redbush versteckt sich der Analyst Daniel Ives. Der ist so ein bisschen als Hyperbulle bekannt. Unter anderem jemand, der die Kursziele für Tesla immer wieder nach oben anpasst. Und der sagt halt, Palantir ist 75 Dollar wert, also hat nochmal 10, 15 Prozent Kurspotenzial. Vor kurzer Zeit hat er das gesagt, am 26. November, das ist noch nicht so lange her. hat er gesagt, Palantir 66 ist auch gut für 75. Die sind ja nur mit 500 Mal das operativen Ergebnis bewertet. Warum nicht 600 Mal draus machen? Das ist Dan Ives. Wie gesagt, auch großer Tesla-Bulle. Dan Ives, auch der, der sagt, ein Rückschlag bei C3 AI ist eine Nachkaufsgelegenheit. C3 AI, also was wirklich eine... Aktie ist, die mit KI auch nur mittelbar was zu tun hat. Also es ist ein Palantir, ein wirklich, wirklich schlecht, hoch unprofitabel und wenig Visionen, da rauszukommen. UiPath war ein großer Fan davon. Es fühlt sich ein bisschen an, als wenn manche Fondsmanager, sowohl in Amerika als auch Deutschland, dem so ein bisschen hinterherlaufen, weil vielleicht auch, weil das ein Ultra-Bull ist. UiPath war auch ein großer Fan von. Habe ich mir übrigens in dem Rahmen nochmal angeschaut. Wir waren da immer, oder ich war da immer relativ kritisch bei UiPath. Seit Börsengang in minus 80% und hat kürzlich in der Ära der KI hat UiPath geschafft, nochmal 40% und Wert zu verlieren, wo alle KI-Aktien geflogen sind. Aber auch UiPath und C3EI sind Favoriten von Dan Ice, von Redbush. Dementsprechend, also was der, glaube ich, macht, ist einfach Er ist der eine Analyst, der immer sagt, ich suche mir eine Hype-Aktie, also so interpretiere ich das jetzt, aber er wirkt auf mich, als würde er sich Hype-Aktien suchen und sagen, die können noch 10% gehen, aber ich würde gerne mal dessen Discounted Cashflow-Modell sehen. Also was für ein Bullshit du zusammenrechnen musst, damit du palentier dreimal den Wert der anderen Analysten oder meiner Schätzung. geben kannst oder wie du ein C3-EI bei, ich glaube, er sieht sie bei 50 Dollar, die stehen gerade bei 36 und sind mit 36 schon viel zu teuer und er sieht C3-EI bei 50 Dollar und die EI-Pass viel zu hoch und so weiter. Von daher glaube ich, wer so Discount-Cashflow-Modelle mag, ich glaube, da ist Aswad Damodaran oder wie der heißt, der macht sowas sehr gerne, ist ein Professor. Vielleicht machen wir irgendwann nochmal eine Extra-Folge für Unternehmensbewertung, da hattest du ja auch schon ein paar spannende Fragen. die du selber hattest. Aber ich glaube, Discounted Cashflow-Modelle öffentlich zu teilen, ist einerseits so ein bisschen gefährlich, andererseits bringt es wenig Aufschluss, außer dass man halt lernen kann, wie so ein Discounted Cashflow-Modell funktioniert. Das kann man auch mit jedem YouTube-Video machen, ehrlich gesagt. Ständig eigene Modelle zu unterhalten und die zu teilen, also ihr könnt gerne nochmal sagen, ob irgendjemand super viel Mehrwert da ansieht, dann könnte man es für einzelne Unternehmen vielleicht machen, aber ich, wie gesagt, ich finde es Ein bisschen anmaßend irgendwie zehn Jahre in die Zukunft eines Unternehmens zu schauen und da diese Growth Assumptions zu machen, am Ende ist das sehr arbiträr. Dann kann man sich gerne die Konsensmeinung der, also einfach... irgendwie den Aktiennamen plus Analyst Ratings oder sowas eingeben, dann findet man entweder FinWiz oder Yahoo Finance oder MarketWatch oder sowas und kann dort schauen, was andere Analysten denken, aber auch die teilen nicht ihre Modelle mit euch, sondern nur ihre Kurszieleinschätzung. Genau, da sieht man ja auch schon eine hohe Divergenz. Aber Vorsicht auf jeden Fall vor den Ives und Wetbush-Securities, wie die heißen. Ist auch ganz lustig, wenn du Wetbush eingibst, kommt bei Google als erstes so, ist Wetbush a real investment bank und so eine lustige Phrase. Ich scheine nicht der Einzige zu sein, der da skeptisch ist gegenüber dem Typen.
Ich bin jetzt weiter auf Finance, Yahoo Finance. Bei Palantir, wenn man da so ein bisschen runterscrollt, kommt man auf Valuation Measures, Financial Highlights. Ist da irgendwas dabei, was man verstehen sollte, was du dir anguckst?
Ja, das ist, glaube ich, sogar der wichtigste Tab. Also wenn man auf Statistics geht bei Yahoo Finance, das ist jetzt nur eine App, die man verwenden kann, Dann kommen Valuation Measures und Financial Highlights. Da würde ich einmal reingehen. Das ist zum Beispiel, wo wir oft gucken, wenn ich schaue, was ist eigentlich gerade das KGV einer Firma oder das Price Earnings. Und von Valuation Measures würde man einfach in die linkeste Spalte, das ist die derzeit oder current, also die, wie sagt man, most recent in Deutsch? Aktuell. Die aktuelle Bewertung. Da steht halt, Palantir ist 150 Milliarden wert. Dann der Enterprise Value ist 145 Milliarden.
Was ist der Unterschied zwischen Enterprise Value und Equity Value?
Also Equity Value ist quasi das, was hier als Market Cap steht. Das ist einfach die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Kurs einer Aktie. Also dieses Market Cap oder Marktkapitalisierung rechnet sich einfach aus diesen 2,2 Milliarden Aktien oder was das waren vorhin, die man im Income Statement gesehen hat, multipliziert mit dem Kurs der Aktie. Dann kommt man auf den Equity Value oder was der Markt gerade der Firma damit offensichtlich beimisst. Und Enterprise Value ist dann noch berichtigt um die Cash-Position, einfach gesagt. Also ich ziehe alles Cash ab und füge Schulden hinzu, weil ich will ja gar nicht wissen, wie viel das Cash der Firma wert ist, sondern ich will wissen, wie viel das Kerngeschäft, das Enterprise wert ist. Und dann ist der Wert hier eben 4,5 Milliarden niedriger und zwar, weil zumindest nach Yahoo-Informationen hat Palette hier eben eine 4,5 Milliarden Netto Cash Position und 52 Millionen Schulden. Damit korrigiert sich die Market Cap zum Enterprise Value nach unten. Bei einem Delivery Hero, die glaube ich irgendwie 2 Milliarden Cash, aber 7 Milliarden Schulden haben oder irgendwie sind im Dreh, wäre es genau andersrum. Das heißt, da ist die Market Cap 5 Milliarden höher als der Enterprise Value. Ich hoffe, das macht Sinn. So, darunter steht P slash E oder PE, Price Earnings heißt das, und zwar Trading und Forward Earnings. Trading ist immer auf Basis der letzten zwölf Monate. Forward ist das nächste Geschäftsjahr oder nächste zwölf Monate. Ich weiß nicht, was die hier als Basis nehmen. Typischerweise ist natürlich die Zukunft günstiger als das Abgelaufene, weil man davon ausgeht, dass die Firma im nächsten Jahr mehr Gewinn macht. Deswegen ist das ein Price-Earnings-Verhältnis. Also Price-Earnings ist der Aktienkurs durch die Earnings per Share. Also wir haben ja gesagt, die machen so 6 Cent pro Aktie, mal 4 Quartale sind 24 Cent. Die Aktie ist 66 Dollar wert, deswegen muss ungefähr 300 mal so viel sein wie der Gewinn pro Aktie. Wenn man jetzt den Finanzgewinn noch abzieht, kommt man eben eher Richtung 500. Und das ist ein sehr hohes Kursgewinnverhältnis, würde man im Deutschen sagen. Im englischen Price Earnings, im deutschen Kursgewinnverhältnis. Und dann sowohl 300 als dreistelliges exorbitant hoch. Muss man gar nicht drüber reden. Und Forward Price Earnings ist dann halt niedriger, weil man davon ausgeht, dass in dem Fall hier sich die Gewinne verdoppeln nächstes Jahr, dann halbieren sich natürlich entsprechend, wenn der Kurs gleich bleiben würde, ist die Annahme, würde sich das Price Earnings Verhältnis halbieren. Dann steht hier die PEG-Ratio, das ist Price Earnings Growth. Weil man Firmen, die schnell wachsen, natürlich höher bewerten kann, weil die zukünftigen Erträge schneller erreicht werden oder schneller in große Höhen schwirren werden, kann man das Firmenwachstum sozusagen nochmal nutzen, um das Price Earnings abzudiskontieren. Das heißt, wenn ich eine Firma habe, die langsam wächst, mit 5%, würde ich jetzt hier das Price Earnings von 100 durch 5 rechnen, dann komme ich auf 20%. Habe ich eine Firma, die auch einen Price Earnings von 100 hat, aber mit 50% wächst, dann würde ich die 100 durch 50 rechnen und komme auf einen PEG von 2. Was dann zum Beispiel günstiger wäre. Also PEG zwischen 0,8 und 1,5 gilt so als günstig. Das ist zwar eine Kennzahl, die immerhin schon mal Earnings und Growth mit einbezieht, was schon mal gut ist, aber auch das kann man nicht isoliert betrachten. Aber 3 ist jetzt zum Beispiel schon sehr teuer bei Palantir. Und das ist schon relativ diskontiert, weil das Wachstumgrad noch sehr hoch angenommen wird. Ob das so eintritt, ist ja eine andere Frage. Wenn du dir jetzt einen Crowdstrike anschaust zum Vergleich, dann werden die wahrscheinlich, die ja komischerweise nicht komplett eingestürzt sind, obwohl sie ein Computerproblem haben, haben Price Earning Rows von 0,22. Also sind relativ gesehen ein Zehntel günstiger, ne nur ein Zehntel so günstig. Wie Palantir. Weil sie auch hohes Wachstum haben und aber in Anführungsstrichen ein Price Earnings, vorwärtsgerechnet zumindest, was unter 100 liegt. Das kommt mir fast ein bisschen niedrig vor. Würde man sagen, das ist ein Fehler. Das scheint mir ein Fehler zu sein. Aber auf jeden Fall sind sie günstiger als Palantir, relativ gesehen nach Price Earnings Growth. So, dann haben wir Price-Sales, das ist das Umsatz-Multiple oder Kurs-Umsatz-Verhältnis, da rechnet man halt und auch das ist bei 60, also Palantir ist mit dem 60-fachen des aktuellen Umsatzes berechnet. Das ist wie eine Early-Stage-Software für eine Firma, die sich noch verdoppelt im Umsatz oder so. Absurd, vollkommen absurd. Dann Price Book ist Preis zu Buchwertverhältnis, KBV, 33 mal die Assets ist es wert oder das Equity. Nicht überraschend, weil wie gesagt Softwarefirmen haben wenig Buchwert, das ist normal, darauf muss man jetzt gar nicht rumhacken hier. Dann wird nochmal die Enterprise Value zu Revenue und EBITDA berechnet. Und dann unter den Financial Highlights kann man nochmal schnell die Profitmarge und Operatingmarge sehen, wenn man sie nicht im Sheet sieht. Return on Assets, Return on Equity wäre jetzt am ehesten wieder bei Valuation Metrics, da können wir nochmal drauf eingehen in einer anderen Folge vielleicht. Revenue per Share sieht man hier nochmal, Quarterly Revenue Growth des letzten Quartals, 30% haben wir auch gesagt. quarterly earnings growth ist das Gewinnwachstum, die Schulden, also Cash und Schulden, total Cash und total Debt, da sieht man hier nochmal die current ratios, die Liquiditätskennzahl, wie liquide sind, also was ist das Verhältnis von kurzfristigen Schulden und Verbindlichkeiten, da möchte man natürlich deutlich mehr kurzfristiges Cash haben, als man Verbindlichkeiten hat, also wenn es unter 1 ist, ist das bedrohlich oder unter 1,5 schon, genau, Book Value per Share, wie viel Wie viel Buchwert ist in jeder Aktie drin? Sind hier 2 Dollar in den 66 Dollar. Operating Cashflow haben wir schon erklärt und Levered Free Cashflow ist der Operating Cashflow, nachdem man die Finanzzahlung auch noch abgezahlt hat. Also nachdem die Firma alle Schuldenzahlung bedient hat. Also der Operating-Cashflow ist ja aus der operativen Tätigkeit und damit fehlt noch das Finanzergebnis. Wenn ich jetzt aber noch Schulden zusätzlich abzahlen muss, dann ist der Leverage-Cashflow quasi der Cashflow, nach dem ich allen Verbindlichkeiten nachgekommen bin. Und das ist für die Unternehmensbewertung oder die Kapitalflusskraft des Unternehmens vielleicht die beste Kanzler. Ich glaube, das sind... Und rechts hätte man noch die Dividendenrendite, wenn es eine gibt. Das ist vielleicht auch nochmal wichtig. Und die Anzahl oder Short Ratio, wie viel Prozent sind da gerade Short? Das kann man nochmal draufschauen. Das sind die wichtigsten Kennzahlen.
Und was ist die Short Ratio bei denen?
4% des Free Floats. Das ist, ich würde sagen, relativ im mittleren Bereich. Ich glaube, Leute trauen sich nicht so richtig. Also, aufgrund dieser Überbewertung, oder die ich Überbewertung nenne, müsstest du ja sagen, da müssten sich Shorts da drum schlagen. Gleichzeitig spielt Alex Carp ja schlauerweise schon mit den Retail-Anlegern, indem er so deren Slang benutzt und von Tandys redet und so diese Cringe-Videos macht. dass ich glaube, dass, und weil die Aktie auch einfach performt und die Ergebnisse nicht schlecht sind, natürlich, die ergebnisrechtfertigen Bewertungen nicht, aber sie sagen prinzipiell hat die Firma Momentum und liefert gute Ergebnisse, das ist ja gar keine Frage. Deswegen trauen sich, und weiß ich in der Vergangenheit auch schon viele Short-Seller, die Finger verbrannt haben mit Palantir, traut sich niemand so richtig. Zum Vergleich, bei Beyond Meat zum Beispiel ist die Short-Ratio gerade bei 45%. Also wenn die mal eine überraschende, gute News machen, gibt es da definitiv einen Short Squeeze, weil niemand so schnell die Aktien zurückkaufen kann. Also 4% ist noch im normalen Bereich. Nimm mal eine ganz langweilige Firma, vielleicht Dell oder so. Da wird jetzt niemand groß dafür oder dagegen wetten. Die legen ja auch bei 3%. Also ganz normale Short Ratio, leicht erhöht würde ich sagen. Fast verwunderlich. Aber ich würde auch nicht dagegen wetten. Also ich würde jeden Tag und Sonntag zweimal sagen, Penalty ist viel zu teuer. Also sollte ein Drittel wert sein. Und damit gäbe es ja viel Short-Potenzial. Aber wann der Markt das einsieht und wann die Retail-Anleger aufhören daran zu glauben... Das traue ich mir nicht voraus zu sagen, deswegen werde ich nicht dagegen wetten. Aber dass Palantir in den nächsten 20 Jahren den Cashflow generieren wird, um die Bewertung zu rechtfertigen, da bin ich mir sehr sicher, dass das nicht passiert. Zur Sicherheit, wenn man sich bei Aktien zeigen kann. Keine Anlageberatung.
Wir können ja nochmal das schöne Video vom CEO beim Nordic Walking in die Shownotes tun. Dann würde ich sagen, war es das für heute. Wir tun nochmal vielleicht das schöne Nordic Walking Video vom CEO in die Shownotes und... Vielen Dank. Schönen Nachmittag. Bis zum nächsten Mal.
Peace. Und schreibt uns mal auf Discord oder in die Kommentare, ob ihr mehr solche Formate wollt. Was können wir besser machen? Was war langweilig? Hilft das überhaupt? War was falsch? Was wisst ihr noch besser? An welcher Firma sollten wir es als nächstes machen? Wenn ihr das gefallen findet. Vielleicht machen wir das ja mal wieder, wenn wir Zeit haben. Bis dann. Ciao, ciao.
Der Doppelgänger Tech Talk Podcast ist ein Projekt von Philipp Klöckner und Philipp Blöckler, recherchiert von uns und produziert von Jan aus dem Auf. Weiter diskutieren kannst du in unserer Doppelgänger Discord Community. Fragen und Anfragen kannst du uns gerne per Mail an podcast.doppelgänger.io schicken. Unseren aktuellen Werbepartner findest du in unseren Shownotes. Vielen Dank für deine Zeit und bis Samstag.