Doppelgänger Folge #481 vom 5. August 2025

Cloudflare vs. Perplexity | Nordkoreanische IT-Infiltration #481

Amazon streicht bei Wondery rund ein Drittel der Belegschaft. Lyft will gemeinsam mit Baidu ab 2026 Robotaxis in Großbritannien und Deutschland einsetzen. CrowdStrike meldet tägliche Versuche nordkoreanischer IT-Spezialisten, sich in westliche Firmen einzuschleusen. Der Konflikt Cloudflare ↔ Perplexity verdeutlicht, wie schwer sich legitime AI-Agenten von unerwünschtem Crawling trennen lassen. Palantir überschreitet erstmals die Umsatzmarke von 1 Mrd. USD pro Quartal und profitiert stark von US-Regierungsaufträgen. Nach schwachen Jobzahlen entlässt Präsident Trump die Leiterin des Bureau of Labor Statistics. Elon Musk arbeitet an einer Wiederbelebung des Kurzvideo-Dienstes Vine; parallel tauchen Berichte über Metas interne Torrent-Server auf. El Salvador hebt die Amtszeitbeschränkung für Präsident Bukele auf, Tesla muss nach einem Autopilot-Unfall über 240 Mio. USD zahlen, und Helsinki verzeichnet ein Jahr ohne Verkehrstote. Peter Thiel trat zudem beim rechtskonservativen MCC-Fest in Ungarn auf.


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Philipp Glöckler und Philipp Klöckner sprechen heute über:


(00:00:00) Amazon Wondery Personalabbau

(00:04:45) Lyft & Baidu Robotaxis für Europa

(00:08:50) Nordkoreanische IT-Infiltration

(00:13:55) Cloudflare vs Perplexity Debatte um AI-Crawling

(00:24:40) Palantir Earnings

(00:35:50) Trump, Vine, El Salvador, Tesla-Prozess



Shownotes

Amazon kürzt Wondery-Personal, reorganisiert Audiogeschäft – bloomberg.com

Lyft kooperiert mit Baidu bei Robotaxis in Europa – bloomberg.com

CrowdStrike untersuchte 320 Fälle nordkoreanischer IT-Arbeiter im letzten Jahr – cyberscoop.com

Balaji auf X: "Gute Widerlegung von Cloudflare durch Perplexity..." – x.com

Perplexity umgeht No-Crawl-Direktiven – blog.cloudflare.com

Palantir überschreitet erstmals $1 Milliarde Umsatz – cnbc.com

Donald Trump entlässt Chef der US-Arbeitsstatistik nach schwachem Jobbericht – ft.com

Elon Musk bringt Vine-Archiv zurück – techcrunch.com

El Salvador hebt Amtszeitbeschränkungen auf, Bukele kann Wiederwahl anstreben – bbc.com

Tesla hielt Daten zurück und lenkte Polizei und Kläger in die Irre – electrek.co


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Willkommen zum Doppelgänger Tech Talk Podcast Folge 481 am 6. August 2025. Ich bin Philipp Klöckner und telefoniere zweimal die Woche mit dem Tech Analysten Philipp Klöckner. Heute wieder alles dabei. Wir fangen mit ein bisschen Podcast News an und haben sogar Palantir. Ich musste eben dran denken, es gab irgendwann mal eine Folge, da hast du irgendwie gesagt, wenn Palantir, ich weiß es gar nicht mehr, höher als 7 oder 10 Dollar ist, dann würdest du einen Besen fressen. Aber das muss schon eine ganze, ganze Weile her sein.
Gibt es das? Das ist ja sehr gut nachvollziehbar über die Transkripte. Kann ich mir gut vorstellen. Zum Zeitpunkt des IPOs, was ja ein Direct Listing war, war ich da relativ skeptisch. Es war, würde ich sagen, damals nicht absehbar, wie gesund die Company heute dasteht. Aber da kommen wir später noch drauf.
Erste News, Amazon hat vor, wann war es, 5 Jahren, 4 Jahren, irgendwann Wondery für, glaube 300 Millionen gekauft. Wondery kennen wahrscheinlich die meisten von Kampf der Unternehmen. Ein guter Business-Podcast, der über Firmengeschichten oder Rivalitäten berichtet, auf Englisch und auf Deutsch. Nun wird dort ein bisschen aufgeräumt. Für mich hat sich das so gelesen, als ob man jetzt Post-Merger-Integration ein bisschen später macht, nachdem irgendwie alle das Earn-Out durchhaben. Wie hast du das interpretiert?
Das kann sein. Also ursprünglich sollte Wondery relativ eigenständig weiterlaufen. Dürfen, das war ein Podcast-Studio, sehr erfolgreich, was gegründet wurde mit, ich glaube, Venture Capital auch. Dann hat Amazon es gekauft. Und genau, viele erfolgreiche True-Crime-Formate, aber das englische Business Wars oder deutsche Kampfunternehmen usw. gehören dazu. Und jetzt, also Amazon dementiert die Gerüchte, dass das geschlossen wird, sondern sagt, es ist halt eine Umstrukturierung, bei der 110 Menschen gehen müssen, muss man dazu aber sagen. Also 110 Menschen werden Amazon definitiv verlassen. Ein paar weitere Leute werden in die sogenannte Creator-Betreuungsunit weitergeschoben oder zu Audible, also der Audiosparte. von Amazon. Begründet wird es unter anderem auch so mit dem Aufkommen von Videopodcasts und dass so reine Audioformate nicht mehr oder das zunehmend schwerer wird. Nehme ich an, ich glaube aber auch einfach, dass Amazons Podcaststrategie nicht besonders gut aufgegangen ist. Ich habe jetzt lange nicht mehr in unsere Downloadzahlen geschaut, aber das letzte Mal, dass mich hier erinnere, hat Amazon wirklich einen sehr, sehr kleinen Anteil da ausgemacht, oder?
Ja, ich habe gerade gesehen, 350 Leute haben da gearbeitet oder arbeiten da aktuell laut LinkedIn. Also das ist ja schon ein großer Cut.
Ja, ein Drittel, ungefähr. Ja, und ich meine, es gab andere Podcast-Studios, die geschlossen haben in letzter Zeit, berichtet Bloomberg auch richtig. Es trennt sich ein bisschen die Spreu vom Beizen wahrscheinlich, dass es doch nicht mehr so einfach ist, Geld zu machen und es gibt eben welche, die machen noch größere Aufschläge, es gibt aber auch welche, die einfach eine schwere Zeit haben gerade. Ein bisschen liegt es wahrscheinlich auch daran, dass durch mehr programmatische Werbung die Werbepreise teilweise auch fallen und wie gesagt, dass glaube ich viel Advertiser-Geld eher zu YouTube geht.
Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass in der Podcast-Branche man irgendwie Radio-Werbeverkauf unterschätzt hat. Also man hat gedacht, man kriegt schneller Geld aus dem Radiomarkt. Und es ist so ein bisschen wie im E-Commerce. 2020, 2021, Corona, Post-Corona war das irgendwie alles super krass. Und man ist davon ausgegangen, dass das irgendwie einfach so weiter wächst. So ist es halt nicht. Die Argumentation mit Video, die teile ich noch nicht so ganz. Also bis auf das YouTube und... Spotify, das immer wieder erwähnen, sehe ich das auf Creator-Sicht noch nicht so. Und auch auf Vermarkter-Sicht noch nicht so, dass das so gewünscht ist.
Ich würde auch nicht sagen, dass Videopodcasts jetzt gegen Audiopodcasts per se gewinnen oder sowas. Vielleicht lässt sich das mit Zahlen irgendwie zeigen. Aber ich glaube, das ist eigentlich nicht, was wirklich gemeint ist. Ich glaube, das Problem ist tatsächlich, dass Podcasts mit vielen anderen Entertainment-Formaten konkurrieren. Und dass Dinge wie TikTok, Instagram Reels und YouTube einfach stark in die Nutzungszeit reinfressen. Nicht, weil Leute da ausgerechnet Videopodcasts schauen, sondern weil die irgendwelche videobasierten Formate, unter anderem auch Podcasts von Stephen Bartlett oder so, dort schauen.
Ja, dann ein bisschen News aus der Mobilitätsbranche. Lyft und Baidu wollen Robotaxis nach Europa bringen. Müssen wir uns Sorgen machen? Ist das so ein bisschen so, wie wenn jetzt hier irgendwie Telefonmasten aus China kommen oder einfach Business as usual?
Das ist auf jeden Fall eine berechtigte Frage, glaube ich. Also Lyft, das ist die abgeschlagene Nummer zwei nach Uber in den USA. Die haben jetzt angekündigt, in UK und Deutschland ausgerechnet, ab 2026, also schon nächstes Jahr, erste Robotaxis mit Baidu-Technologie auf den Markt. Markt bringen zu wollen. Dahinter versteht oder sagen, dazu gehört ja, dass Lift zuletzt FreeNow übernommen hat und das macht dann strategisch natürlich deutlich viel mehr Sinn, wenn das quasi der Markt eintritt. Freelift ist in Europa und man damit schon die Buchungsplattform für potenzielle Robotaxis hat, ist es zumindest nachvollziehbar, warum die sich jetzt ausgerechnet für Freenow interessiert haben. Also das muss man, glaube ich, im Zusammenhang sehen. Und dann, ja, die wichtige Frage ist, wollen wir mit chinesischen Robotaxis im Privat- und Businessleben umherfahren? Wollen wir, dass unsere Straßen eventuell davon überwacht werden? Das heißt, ich gehe davon aus, dass es eine politische Debatte darum geben wird. Die Lösung wäre prinzipiell erstmal, dass man das Ganze auf Servern in Deutschland oder der EU macht. Am Ende gilt aber das gleiche wie bei der Palantir-Debatte, kann man 100% sicherstellen. dass diese Autos nicht zum Mutterschiff in China funken. Du hast natürlich perfekte Überwachungsdaten. Du könntest irgendwelche chinesischen Dissidenten auf den Straßen der deutschen Großstädte damit auffinden. Du könntest deutsche Leute, die sich im Taxi befinden, Da können wir immer sagen, da kann man ja einwilligen zu, aber ein Taxi beobachtet ja immer auch den Verkehr um sich oder ein Auto beobachtet immer den Verkehr um sich rum. Und die ganzen Menschen, die sozusagen mitbeobachtet werden, deren Nummernschilder gescannt werden vielleicht. Du könntest ja, wenn du ein Nummernschild von jemandem hast, mehr oder weniger per Taxi eine Ringfahndung nach einer Person machen. Du kannst mit Gesichtserkennungstechnologie Leute, die auf den Bürgersteig gehen, erkennen, theoretisch. Das heißt, entweder muss man sehr hart daran arbeiten, sowas technisch alles auszuschließen. Dann ist die Frage, wie stellt man sicher, dass die Technologie weiterlernt, immer besser wird, wenn sie nicht mit China verbunden ist, wenn sie keine Software-Updates bekommt. Ich glaube, das ist eine große Herausforderung. Ich glaube, das lässt sich jetzt auch nicht vorwerfen lassen, weil sie sozusagen das trojanische Pferd für chinesische Überwachung sind. Muss man dann mal schauen. wie das tatsächlich eingeführt werden soll, was dann die typischen NGOs und Verbraucherschützer dazu sagen. Also vielleicht wieder die gleichen, die bei Penalty auch, sagen wir mal, Chaos Computer Club wird dazu eine Meinung haben, nämlich an eventuell auch andere NGOs. Ja, aber prinzipiell könnte es heißen, dass wir nächstes Jahr schon lauter Influencer-Videos sehen von Leuten, die das erste Mal Taxi, Robotaxi fahren in einer deutschen Großstadt. Juhu!
Ja, und die 10 oder 20 autonomen Autos von Moja hier in Hamburg kriegen dann ein bisschen Konkurrenz.
Genau. Und man muss dazu sagen, Baidu, kein Unternehmen auf der Welt, betreibt mehr autonome Taxen als Baidu. In China sind 1300 Robotaxen unterwegs, die meines Wissens nach mit Baidu-Technologie. Selbst Google, die jetzt ja Millionen Kilometer haben, ist, zumindest was Zahlen angeht, noch nicht so weit. Tesla, wissen wir, wird entweder von Menschen kontrolliert gefahren oder ferngesteuert oder ferngontrolliert. Das heißt, Baidu ist mit Google definitiv der führende Konzern auf dem Gebiet. Und wenn du die Wahl hast, einen Robotaxi-Service einzuführen, dann wäre deine natürliche Wahl, wenn du nach Technologieführerschaft, Sicherheit usw. gehst, definitiv entweder Google oder Baidu. Kommen wir später auch nochmal drauf, um das Thema Sicherheit von Robotaxis oder vermeintlichen Autopiloten. Da gab es ja auch einen spannenden Gerichtsprozess.
Letzte Woche. Dann können wir bei Sicherheit bleiben. Was hat CrowdStrike herausgefunden?
Das klingt vielleicht gar nicht so spannend als News, ist aber wirklich ein Weckruf an alle Menschen, die im weitesten Sinne im HR oder in der Führung von IT-Unternehmen, insbesondere aber auch anderen Unternehmen, arbeiten. Und zwar hat CrowdStrike bekannt gegeben, dass sie letztes Jahr quasi mindestens einmal am Tag im Schnitt einen Versuch aus Nordkorea entdeckt haben, wie jemand aus Nordkorea versucht, einen Job bei einer westlichen Fortune 500 Firma zu ergaunern. Ich habe das schon mal im Vortrag, ich weiß nicht, ob es in der OMR schon drin war oder erst später. Es gibt ja so Tools, womit man sich beim Interview ein bisschen helfen kann, dieses Clue.ly und auch andere. Es gibt aber auch Tools, womit die HR-Abteilung Leute noch besser befragen und screenen können. Und die Nordkoreaner nutzen das so ein bisschen aus, indem sie auf der Gegenseite auch ganz viel KI einsetzen. Also von der Jobsuche, wie finde ich eigentlich einen Job, wo ich mich remote bei einem strategisch wichtigen Unternehmen bewerben kann? Wie löse ich dann das Interview? Wie komme ich da möglichst gut durch? Wie werde ich auch nicht erkannt? Das alles wird mithilfe von KI gemacht aus Nordkorea. Ich finde es interessant, aus dem Artikel wird gar nicht so klar. Ich kenne bisher nur die Story, dass das Nordkorea quasi im Sinne von Industrie Spionage macht, um dann Jobs quasi zu bekommen und an Firmendaten zu gelangen. Es könnte natürlich theoretisch auch sein, dass nordkoreanische Menschen mit Zugang zum Internet, wobei ist das eigentlich eine Tautologie? Ne, eine Tautologie ist es nicht, weil es ist ein Oxymoron. Haben normale Menschen Zugang zum Internet in Nordkorea? Ich glaube nicht. Ansonsten können wir auch sagen, die wollen einfach nur Geld verdienen. Aber ich glaube, es ist tatsächlich State Actor, also es ist nicht die Regierung von Nordkorea, das hauptsächlich macht um, entweder Unternehmen zu erpressen und Geld damit zu verdienen oder einfach Industrie Spionage zu betreiben. Genau, das ist nachweislich mehrmals gelungen, also dass ein Unternehmen jemand aus Nordkorea eingestellt hat als Remote Worker und die dann Zugang zu den Systemen bekommen. Deswegen sollte man eigentlich auch heute weiterhin, glaube ich, Niemanden heiern, den man nicht entweder über viele Kommunikationskanäle gecheckt hat oder idealerweise schon persönlich getroffen hat, auch wenn es Remote-Leute sind. Weil am Ende jedes Zoom-Interview kannst du also die Nordkoreaner verstellen, Stimme, Akzent und Aussehen per KI in den Interviews. Wie gesagt, das sind Cheaten im Prozess, zum Beispiel die Testaufgaben von KI lösen lassen und so weiter. Das ist alles nachvollziehbar. Aber es ist eine Gefahr und hier steht, dass es eben nicht nur US-Unternehmen betrifft, sondern auch Unternehmen in Lateinamerika, Europa. Und am Ende werden einerseits Gehälter zurück nach Pyongyang bezahlt und gleichzeitig sind die Daten eben in Gefahr oder auch Betriebsgeheimnisse in Gefahr.
Dann haben wir endlich Beef. Ich bin ein großer Freund des Beefs. Ich finde, wir sollten auch ein bisschen mehr Beef in der Podcast-Szene haben.
Also mal gucken, mit wem wir zuerst Beef anfangen.
Mit wem? Wir müssen natürlich nach oben schießen.
Du willst sagen, das ist schwer?
Fangen wir mit OMR-Beef an. Die sollen das mal mit dem Running Club ernst meinen und das jede Woche machen, nicht irgendwie sporadisch einmal im Monat. Das ist kein Run Club, das ist nur ein Meeting. Nee, egal. Auf jeden Fall, es gibt AI-Beef.
Bist du wieder als Letzter ins Ziel gekommen oder was ist los? Ich schlaufe nicht. Warst du eine Viertelstunde?
Ich laufe nicht. Die haben so ein großes Pitch über Runclubs gemacht und dann machen sie einen Runclub. Runclubs sind halt wie Podcasts. Das ist Regelmäßigkeit. Wir boykottieren einfach den Runclub. Ab jetzt gibt es einen Runclub jeden Mittwoch um 18 Uhr vom OMR-Office.
Du hast doch gerade gesagt, du läufst nicht.
Irgendein Hörer wird schon laufen.
Du musst die Leading-Bike-Sample machen, weil du musst schon mitlaufen.
Boah, nee, ich weiß nicht. Boah. Ich schaff das nicht. Nee, laufen ist nicht mein... Wenn ich laufen könnte, wäre ich Profifußballer. Haha, auf keinen Fall.
Das erinnert mich an einen Arbeitskollegen. Ich habe meinen Zivildienst ja im Rettungsdienst gemacht. Und zum Rettungsdienst brauchen wir jetzt keine besonders gute universitäre Ausbildung. Es sind ganz viele nette Menschen, die einen wichtigen Job tun. Also ursprünglich habe ich Zivildienst gemacht, unter anderem, um mir nicht bei der Bundeswehr von dümmeren Menschen erzählen zu lassen, was ich machen muss. Sagen wir mal so, das hat nicht so gut funktioniert. Das war im Zivildienst dann letztlich das Gleiche. Aber da gab es einen Kollegen, der hatte so Trump-Hände, also wirklich kleine Hände. Der hat wirklich mal gesagt, wenn er nicht so kurze Finger hätte, wäre er Gynäkologe geworden. Und er war wirklich der Überzeugung, dass das möglich gewesen wäre und er nur an seinen Fingern gescheitert wäre, nicht an dem Medizinstudium. Ich nehme gerade einfach zu, dass er mit dem Fußball erzählt hat. Egal. Wie immer Beef. Worum geht es? Achso, es gibt Beef zwischen Perplexity, der KI-Suchmaschine oder KI-Chatbot-Agentensystem und Cloudflare. Was Cloudflare gemacht hat, darüber haben wir berichtet in einer letzten Sendung. Letztlich haben sie sich so ein bisschen als Schleusenwert am Internet etabliert und gesagt, dass sie jetzt Publishern, Website-Inhabern die Möglichkeit geben, mit einem Klick sämtliche KI-Bots zu blockieren oder einzelne auszuwählen, die man blockiert oder durchlässt. Darauf aufbauend wollen sie natürlich Geld verdienen, Marktplatz aufmachen. Ist einerseits gefährlich, weil sie halt eine sehr infrastrukturelle Rolle haben und so ein bisschen Polizei spielen. Selber andererseits aus Firmensicht total spannend und aus Website-Betreiber-Sicht möchte ich die Option eigentlich auch genauso haben. Also das Feature ist sinnvoll. Natürlich macht die Firma das, um Geld zu verdienen und nicht, um das Internet zum besseren Ort zu machen. Jetzt hat unter anderem Balaji, der ehemalige Andreessen Horowitz Partner, ist so ein bisschen zur Verteidigung gesprungen von Perplexity. Perplexity hat auf Ex einen Post rausgegeben und die argumentieren, also und das ist eigentlich was Balaji auch nur sekundiert, dass man nicht so klar trennen kann. Also das haben wir schon dargestellt in der Folge, dass diese KI-Bots sind ja nicht nur Scraper, die Content klauen, jetzt mal vereinfacht gesagt, von den ganzen Webseiten. Diese Robots durchforsten im wahrsten Sinne des Netzes, indem sie sich wie ein Surfer verhalten und sammeln dann den Indizieren, also sammeln den Inhalt verschiedener Webseiten. Der wird dann genutzt zum Beispiel, um KI darauf zu trainieren. Das ist ein Purpose. Und dann gibt es aber einen anderen Zweck, der immer größer wird, Nämlich, dass während ich eine Live-Recherche bei Perplexity mache, diese auch ebenfalls kleine Robots loslaufen und jetzt versuchen Daten und Fakten, Zahlen, Daten, Fakten zu finden zu meiner Anfrage. Und das passiert sozusagen nicht auf Vorrat, um KI zu trainieren, sondern um jetzt die besten Quellen und Zahlen zu meiner Anfrage zu suchen und zu generieren. Und Perplexity argumentiert meiner Meinung nach zu Recht. dass das ja letztlich nicht das gleiche ist. Das sind jetzt nicht Robots, die Content klauen und missbrauchen. Also man könnte sagen, die werden den natürlich trotzdem überwiegend auswerten und zusammenfassen. Und ob ein Website-Betreiber das möchte, sollte er am Ende immer noch frei wählen können. Aber die handeln natürlich hauptsächlich auf sondern Weisung eines Menschen. Nämlich dieser Agent soll ja die Verlängerung des Menschen ins Internet sein. Und der Mensch sagt ja, bitte such mir die und die Zahlen. Das heißt, es ist nicht so einfach zu sagen, das sind jetzt Rogue Robots oder böse Roboter, die Content klauen im Netz. Das sind eigentlich kleine Systeme, die im Auftrag des Menschen jetzt nach Informationen suchen. Also im Auftrag eines konkreten Individuums. Man könnte es auch noch weiter abstrechen und sagen, Das ist ja nur eine andere Art von Browsing. Mein Browser macht ja nichts anderes. Er geht in meinem Auftrag auf eine HTTP-Adresse und lädt die HTML-Dokumente, die Webseite, die Bilder und Javascripts runter und zeigt sie mir in einer Software an. Im KI-Agentensystem ist das eigentlich ganz ähnlich. Es wird ein Request an die Website gemacht, die Inhalte rausgeladen. Der einzige Unterschied ist, sie werden ja nicht vollständig angezeigt, sondern sie werden interpretiert von einem Browser oder von einem KI-System und das erhalte ich dann. Das heißt, diese Unterscheidung zu machen zwischen Crawler, Scraper, die Inhalte sammeln, um dann zu trainieren, was fast immer, glaube ich, eine Urheberrechtsverletzung ist, oder man zumindest argumentieren könnte, es wäre eine, weil dann Inhalte ausgebeutet werden ohne deine Einstimmung. Das zu trennen von eben jetzt läuft ein konkreter KI-Agent für einen konkreten Menschen los und sucht nach Inhalten. Die Differenzierung braucht es. Und da stimmt übrigens auch East Dakota, ist der Händel von dem Cloudflare-CEO Matthew Prince, der stimmt auch zu, dass es dann noch bessere Segmentierung der Bots geben muss und dass die großen Player alle daran mitarbeiten werden oder erwartet, dass die großen Player daran mitarbeiten. Und dann will man es natürlich genauso differenziert auch blockieren, dass man zum Beispiel sagt, ich möchte nicht, dass Google auf meinen Daten trainiert, aber ich möchte vielleicht in den AI-Overviews erscheinen, wenn meine Webseite eine gute Antwort ist oder Gemini darf mich als Link zurückgeben. Ob Google das genauso zulässt, weil der große Vorteil natürlich ist, dass sie die Macht haben zu sagen, du kriegst gar kein Traffic mehr oder wir wollen alle Rechte an deinem Content, muss man dann sehen, ob das so kommt, aber... Diese Differenzierung wäre natürlich wichtig und Perplexity stellt sich jetzt so ein bisschen als der gute Player dar, der sagt, Cloudflare macht hier so eine Art Overreach, aber darauf haben wir hingewiesen, dass es natürlich gefährlich ist, wenn sich so ein Player da erhebt, zu sagen, wir sind jetzt der Anwalt unserer Kunden und Per Default bei neuen Seiten blocken wir und für alle anderen machen wir es sehr schnell, den Block einzustellen. Und Perplexity sagt auch, dass der Traffic, den sie verursachen, überschätzt wurde von Perplexity, angeblich weil sie ein Dienst namens Browserbase mit zu dem Perplexity-Traffic zählen, den Perplexity manchmal nutzt, aber nicht für 100% des Traffics verantwortlich ist, sagt Perplexity. Das ist so ein bisschen so ein Schulhof-Gerangel. Zur Wahrheit oder sagen wir, Was heißt die Wahrheit? Die Wahrheit kennen wir nicht. Aber Cloudflare's Version der Geschichte ist eine andere. Und zwar haben sie... Perplexitys Darstellung kam am 5. August und einen Tag davor hat Cloudflare Perplexity schon ins Visier genommen. Entweder weil man wusste, dass das kommt oder der Spreizigstang gemeint hat. Und hat darauf hingewiesen, dass Perplexity ein Verhalten zeigt, sagen wir es wirklich, gegen die Internetregeln, wenn man so möchte. ist verstößt. Das ist nicht kriminell, wobei es wahrscheinlich gegen Terms and Conditions verstößt, wenn man Webseiten ungewollt scrapt, aber was sie machen ist, wenn ihr Bot geblockt wird auf einer Webseite, Also es gibt so diese Robots-TXT-Anweisungen, das Robots-Exclusion-Protokoll. Da kann ich sagen, ich möchte nicht, dass Google meine Seite scrapt oder ich möchte nicht, dass die Chinesen oder Russen meine Seite scrapen, also Baidu oder Yandex. Oder ich möchte, dass niemand meine Seite scrapt und Inhalte automatisiert auslesen kann. Und die meisten, in Anführungsstrichen, anständigen Firmen halten sich daran. Das ist so eine Art Code of Conduct, an dem sich Unternehmen freiwillig unterwerfen. Und was Perplexity wohl macht, ist, Wann immer Sie auf diese Disallow-Expression stoßen, also dass jemand sagt, ich möchte nicht, dass Roboter diese Webseite auslesen, auch wenn explizit gesagt wird, ich möchte nicht, dass Perplexity-Scrawler das machen, schicken Sie ein paar Sekunden später einen sozusagen maskierten Stealth-Browser, der sich nicht richtig identifiziert als Perplexity-User. Also jeder Bot gibt so eine Art Signatur mit, wo drin steht, welchen Browser er benutzt. Also, ob er ein Chromium oder was weiß ich nutzt und so eine Art Info, also einen Namen, wie er heißt und wo man weitere Informationen findet. Und beim Perplexity-Bot steht dann zum Beispiel ein Link zu der Webseite Perplexity-User, wo das beschrieben ist, was dieser Bot macht. der sich richtig authentifiziert, eben auf eine Schranke stößt und nicht weiterkommt, dann scheint es so, als wenn eine Armee oder verschiedene Bot-Instanzen von verschiedenen IPs, die durchwechseln, auf einmal die Webseite besuchen und versuchen, des Contents habhaft zu werden. Dabei werden zwei Sachen benutzt, die so typische Bad Practices sind. Also Bad Practices im Sinne von, dass sie moralisch nicht gewollt sind, technisch sind sie eben relativ erfolgreich, nämlich A, man authentifiziert sich nicht als Bot, sondern tut so, als wäre man zum Beispiel ein mobiler Safari-User oder ein MacBook mit einem Safari, das die Webseite aufmacht. Und zusätzlich hat, wirft Cloudflare vor zumindest, hat Perplexity IPs gewechselt. Also ein einfacher Weg, so ein Verhalten zu sperren, wäre halt, indem ich sage, ich sperre das auf IP-Level. Also wann immer was von der, keine Ahnung, 86.256.blablabla kommt, sage ich, diese IP darf jetzt meine Webseite nicht mehr besuchen. Und dann habe ich Perplexity sozusagen auf IP. Wenn man so möchte, auf IP-Ebene gesperrt, selbst wenn der Bot sich nicht daran hält. Aber dann kann ich einfach die IP des Bots sperren und da kann der Bot dann nichts mehr gegen machen, wenn er so einen Hard Bounce bekommt. Und wie perplex es sich aber dagegen wehren könnte, wäre eben, dass Sie mit einem breiten Spektrum an verschiedenen IPs aus verschiedenen IP-Blöcken, so einer Art Riesen-VPN nutzen, um aus verschiedenen Orten der Welt scheinbar darauf zuzugreifen. Und das wirft Cloudflare Ihnen vor, dass Sie genau das tun. Also Sie versuchen die Daten... auf anderem Wege zu bekommen, unter Umgebung des Robots Exclusion-Protokoll. Sie rechtfertigen das, wie gesagt, damit, dass das auf Weisung eines Users passiert. Das macht qualitativen Unterschied, ist aber dennoch eigentlich ein geächtetes Verhalten unter Webaktivisten. Es gibt natürlich andere Leute, die sagen, das freie Internet ist so wichtig, dass man es eben nicht begrenzen sollte. Und Cloudflare wiederum begeht hier das Verbrechen, weil sie der Schleusenwärter fürs freie Internet werden, wobei sie auch das, eigentlich muss man ja sagen, beide agieren auf Weisung des Nutzers. Also natürlich darf der Cloudflare-Besitzer nur eine Funktion zur Verfügung, das einfach zu blockieren. Perplexe wiederum stellt einem User nur eine Möglichkeit zur Verfügung, einfach das Netz auszuwerten. Muss man jetzt überlegen, welche Seite man da... Bezieht ein differenziertes Protokoll, wo man einzelne Use Cases dann eben ausschließen oder erlauben kann. Wäre aber, glaube ich, definitiv ein Weg vorher. Wir schauen mal, wie sich das weiterentwickelt. Das hängt natürlich hauptsächlich davon ab, wie die großen Modelle, also OpenAI, aber auch Perplexity, Cloud und Google zusammenarbeiten mit Cloud. Die fürchten, glaube ich, also ich glaube, die sind nicht happy. Also Google versucht ja genau das gleiche ständig mit irgendwelchen Protokollen und technischen Lösungen wie AMP damals zum Beispiel, das Internet selber zu regulieren und solche Schleusenwerterpositionen einzunehmen, die sehen natürlich genau, was Cloudflare hier tut. Und gleichzeitig kann Google sich weder komplett mit Cloud-Ware verderben, dazu ist auch Cloud-Ware vielleicht nicht zu mächtig, aber ausreichend mächtig. Und gleichzeitig verstehen sie, dass das nicht in ihrem eigenen Interesse sein kann als Google, wenn jemand beginnt, den Content des Internets mehr oder weniger mitzuverwalten. Okay, genau, gar nicht so schlimm der Beef, aber mal gucken, wie sich das noch weiterentwickelt.
Kurze Werbeunterbrechung. Kennt ihr das? Das Telefon klingelt ununterbrochen, aber die Mitarbeitenden sind schon am Limit. Oder es ist nach Feierabend und niemand geht mehr ran. Genau hier setzt Zipgate an. Die haben nämlich eine brandneue Lösung auf den Markt gebracht, die sich AI Frontdesk nennt. AI Frontdesk ist der neue digitale Telefonassistent, angetrieben von künstlicher Intelligenz. Stellt euch vor, ein AI-Agent nimmt euch die lästigen, aber wichtigen Standardaufgaben am Telefon ab. Das heißt konkret, AI Frontdesk kann zum Beispiel häufig bestellte Fragen direkt beantworten. So à la, wann haben sie geöffnet? Oder, wo finde ich ihre Preisliste? Es kann Anliegen aufnehmen, wenn gerade niemand erreichbar ist. Und es leitet Anrufe gezielt an die richtigen Mitarbeitenden weiter. Und das Beste, es ist rund um die Uhr im Einsatz. Das große Ziel dahinter ist klar, Angestellte sollen entlastet werden. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und immer höherem Kostendruck ist es super wichtig, Prozesse zu automatisieren. Aber eben so, dass der Kundenservice nicht darunter leidet, sondern sogar noch besser wird. Mit der Airfront, das sollen Anrufende jederzeit eine Antwort bekommen. Entweder direkt und blitzschnell vom AI-Agent selbst oder sie werden eben gezielt an die richtige Person weitergeleitet. Eine wirklich smarte Lösung, die telefonische Erreichbarkeit und Effizienz in deinem Unternehmen massiv verbessert. Mehr Infos gibt es auf zipgate.de. Werbung Ende.
So, und dann kommen wir zu den Earnings. Das ist wieder eine leicht verkürzte Urlaubsausgabe heute. Deswegen beschränken wir uns auf die wichtigsten Earnings, die zum Dienstagmorgen schon verfügbar waren. Und das war ganz sicher der US-Datenanalysekonzern Palantir, der das erste Mal mehr als eine Milliarde Umsatz im Quartal gemacht hat und wirklich hervorragende Zahlen geliefert hat. Die Aktie ist glaube ich trotzdem nur 5% angesprungen. Das liegt einerseits daran, dass Palantir schon eine der am teuersten bewerteten Aktien ist. Die Zahlen zeigen so ein bisschen warum auch. Und also viel davon war einfach schon antizipiert, dass Palantir viel Rückenwind bekommen wird. Ist eigentlich klar aus verschiedenen Gründen. Die Trump-Regierung ist ein großer Teil der Begründung dafür. Also es kam eine Zahl diese Woche raus, dass durch die Trump-Regierung mit ungefähr 10 Milliarden an Umsätzen rechnen kann, über die nächsten Jahre gerechnet, allein aus der US-Administration. Das hilft und das sieht man auch ganz gut in den Zahlen. Das Umsatzwachstum, also wie gesagt, das erste Mal eine Milliarde Umsatz im Quartal und das erreicht, indem man fast 50% mehr Umsatz gemacht hat als im Vorjahr. Also das Umsatzwachstum liegt bei 48%. Das ist eines der höchsten Wachstumszahlen, Eine der höchsten Wachstumszahlen von den größeren Tech-Konzernen. Daraus resultiert auch zusammen mit der Profitabilität eine Rule of Forty von fast 100 oder über 100, je nachdem wie man rechnet. Ob das jetzt die Bewertung von Palantir wirklich begründet, das muss dann wieder jeder selbst entscheiden. Ich gucke mal kurz, also Palantir ist 380 Milliarden wert inzwischen. Achso, können wir auch selbst ausrechnen. Also machen 1 Milliarde im Quartal sind 4 Millionen. 4 Milliarden im Jahr 380 ist ungefähr das Hundertfache. Des Umsatzes, wer würde sich da beschweren? Ne, es ist schon mit Abstand die höchste Bewertung unter den größeren Software-Companies gemessen am Umsatz, am Profit. Ich gehe gleich darauf ein, aber man kann rechtfertigen, dass sie fast 50% Profitmarge haben. Inzwischen, wenn man ein bisschen was adjustiert, dann würde man sagen 2 Milliarden, dann wäre es das 200-fache des Profits, den man zahlt und das 100-fache des Umsatzes. Alles auf Run-Rate gerechnet oder Last-12-Months, wie auch immer man das sieht. Es ist schon sehr teuer, aber es sind auch wirklich sehr, sehr gute Zahlen. Also Umsatz steigt um 48%. Dann die operativen Ausgaben steigen nur um 22%. Das ist natürlich beeindruckend. Jetzt würde man normalerweise sagen, das ist ein krasser Operating Leverage, dass man mit nur 22% mehr Ausgaben für Personal usw. hat. fast 50% mehr Umsatz machen kann. Ich würde sagen, das spricht auch so ein bisschen dafür, zu verdeutlichen, wie viel Rückenwind die Firma gerade hat. Ich glaube, es gibt wenig Firmen, die das schaffen, mit 20% mehr Kosten 50% mehr Umsatz zu machen, gerade wenn man weiß, wie Palantir auch funktioniert. Was ganz spannend ist, ist, dass es Es gab mal einen größeren Kostenanstieg und zwar war das in Q4 2024, in dem die Wahlen lag. Da entsteht, also eine mögliche Erklärung wäre, dass man sich da so ein bisschen auf die Trump-Ära vorbereitet hat, weil während vorher zum Beispiel die Marketingausgaben so einstellig, dann im Vorquartal um 19% gestiegen sind, steigen die auf einmal um 46% die Marketingausgaben ab. Das liegt viel an Stock-Based Compensation, also dass viele Aktienpakete ausgeteilt wurden auch. Aber man sieht auf jeden Fall sozusagen mit der Wahl von Trump Ende 2024 schon eine, ich würde sagen, klare Akzelerierung der operativen Ausgaben, als hätte man sich so ein bisschen vorbereitet und jetzt wären sozusagen die Sales-Zyklen abgeschlossen. Und jetzt kommen die ersten Umsätze von damals raus, was ja einfach erstmal nur gutes Planen und Handeln ist, aber es wirkt ein bisschen zu gut, beziehungsweise man muss eben verstehen, dass dahinter auch... Der Palantir wurde ja von Peter Thiel gegründet. Der gilt so ein bisschen als Ziehvater von J.D. Vance, starker Unterstützer von Trump und so weiter. Ich glaube, bei Thiel ist es ein Business-Motiv, aber auch ein ideologisches Motiv, was dahinter steht. Aber auf jeden Fall funktioniert es auch aus Business-Sicht ganz gut, diesen Zugang zur US-Regierung zu haben. Dann kommen noch weitere Zinsgewinne dazu. Palantir hat auch ganz gut Cash auf dem Konto inzwischen. Am Ende bleibt eine Net-Profit-Marge nach Gap von 33%, also ein Drittel. Würde man jetzt Share-Based Compensation, die relativ hoch ist, noch weg adjustieren, dann wäre man eigentlich schon dabei, wenn man auf den Operating Cashflow schaut zum Beispiel, der liegt bei 540 Millionen im zweiten Quartal. Also das ist mehr als die Hälfte des Umsatzes, die als Operating Cashflow reinkommt. Das heißt, der tatsächliche Profit ist rein monetär jetzt ohne die Stocks nochmal deutlich höher und so ergibt sich dann eben auch so eine krasse Veränderung. Rule of 40, die addiert quasi Profitabilität und Wachstumsgeschwindigkeit, hat damit den Topwert. Ich habe jetzt die 105, ich glaube das ist das Operating Cashflow Marge berechnet, deswegen geht es auf 105. Palantir selber sagt 94, glaube ich, weil sie die Adjusted Ebitda Marge nehmen. Genau, die Marketingquote ist auf ein Viertel runtergegangen. Früher hat Palantir mal weit über, also fast 40% für Marketing ausgegeben, inzwischen sind es nur noch ein Viertel. Die Magic Number liegt bei 2. Das ist auch nochmal ein gutes Zeichen. Was ich oben beschrieben habe, dass quasi der Umsatz fast zu stark wächst für die Kosten, das zeigt sich so ein bisschen in der Magic Number von 2,0 oder 1,97. Weil das heißt normalerweise, du müsstest mehr für Marketing ausgeben, weil die Payback Period oder die Effizienz des Marketings ist zu hoch, würde ich eigentlich sagen, die Magic Number von 2. Also für... Für jeden ausgegebenen Dollar bekommst du in den nächsten zwölf Monaten zwei Dollar schon zurück. Dann solltest du mehr ausgeben eigentlich, weil dein Marketing ist zu effizient. Du könntest viel mehr ausgeben und noch mehr Umsatz holen. Aber so einfach ist das Geschäft dann eben nicht, weil es sehr langfristig ist. Die Sales-Cycles über Jahre gehen, weil Pendantier hauptsächlich mit großen Unternehmen und Regierungsbehörden, Geheimdiensten, Militär, Polizeibehörden und so weiter kontrahiert werden. Also was man noch sehr klar sieht ist, dass der Mehrumsatz, und das spricht auch so ein bisschen für den Trump-Rückenwind, der Mehrumsatz kommt fast ausschließlich, zumindest im kommerziellen Sektor, aus den USA. Nämlich die kommerziellen, also es gibt Regierungskunden und kommerzielle Kunden als große Unternehmen und der Umsatz dieser großen Unternehmen hat sich in den USA um 93% fast verdoppelt gegenüber dem Vorjahr und international außerhalb der USA ist er um 2% gesunken. Jetzt musst du entweder daran glauben, dass internationale Firmen alle nicht in der Lage sind, die klaren Produktvorteile von Palantir zu sehen oder sie haben Angst vor einem US-Unternehmen, aber egal wie du das Problem löst, du löst es im Zweifel im Moment immer, also du nimmst dann irgendwie... irgendwie Clickview oder Tableau oder was weiß ich, ähnliche Herausforderungen zu lösen oder baust eben deinen eigenen Analytics-Stack. Ja, was ist eine gute Hypothese, warum das, also ich meine, natürlich gibt es Vorbehalte gegenüber Palantir, das wird schon eine Rolle spielen und dass sie sich in den USA verdoppelt, während international Unternehmen nicht einen Cent mehr ausgeben bei Palantir dieses Jahr, das müsste man schon mal fragen, eigentlich was da der Grund ist dahinter. Beim Government Revenue sieht es ein bisschen anders aus, da steigt es in den USA auch schneller, nämlich 53%, außerhalb der USA aber immer noch mit 37%, also nicht ganz so schnell wie in den USA, auch hier, also man sieht die US-Regierung sozusagen gibt schneller mehr Geld mit Palantir aus als andere Regierungen weltweit, aber wir haben ja gehört, dass da jetzt nochmal 25 Millionen allein aus Deutschland, aus Baden-Württemberg hinzukommen. Ja, aber was man sagen muss, das sind hervorragende Zahlen. Nicht so gut, um wahr zu sein, aber so gut, dass sie erwarten lassen, dass hier viele positive Sachen zusammenkommen. Also das Produkt vom Palantir wird reifer, die Kunden haben sehr langfristige Verträge, die sich so compounden. Sehr schön, aber es werden vor allen Dingen auch sehr viele neue Verträge gerade mit hauptsächlich der US-Regierung gemacht und US-Unternehmen fairerweise auch. Das sieht man ja sehr klar. In den Zahlen gemessen an dem Zustand des Unternehmens bei IPO hat es sich wirklich sehr, sehr berappelt. Die Rohmarge ist perfekt, die Profitabilität ist enorm, der Cashflow ist sehr gut. Ob das jetzt 380 Milliarden wert ist oder nicht, das hängt viel damit zusammen, wie sich der CEO auch geriert und so weiter. Aber es ist wahrscheinlich schon ein bisschen überbewertet. Und deswegen jetzt auch kein großer Pop bei diesen sehr, sehr guten Zahlen. Das war halt alles eingepreist in dem schon sehr, sehr hohen Kurs von Palantir.
Vor fünf Jahren, als wir hier angefangen haben mit dem Podcast, hast du denen so ein bisschen vorgeworfen, das wäre eigentlich kein Software-Game, sondern es wäre eine Beratungsfirma. Ist das immer noch der Fall?
Also ich glaube, ich habe nicht gesagt Beratungsfirma, sondern eine Art Implementierungsfirma. Also dass sie Forward Engineers zum Kunden, also ich habe gesagt, deren Kundenbasis, sind Leute, die selber ein bisschen zu doof sind, um vernünftige Software zu bauen. Dazu stehe ich auch heute. Und das trifft bestimmt für die allermeisten Regierungsorganisationen, das trifft auch viele Großkonzerne zu. Weil, wie gesagt, ich habe noch keinen Start-up oder Grown-up gesehen, von den paar Unicorns, die nicht mehr in den Weg gelaufen sind in meinem Leben. die gesagt haben, ja, unsere BI-Unit hat jetzt gesagt, wir kaufen jetzt Palantir, um noch schnellere Analysen zu fahren über die Orders bei Delivery Hero oder so. Sondern da hast du halt einen eigenen Analyse-Stack. Was Palantir macht, ist quasi Daten aus verschiedenen Datenbanken zusammentragen und darauf im einfachsten Fall ein Dashboard zu bauen, im besten Fall eine KI-getriebene Entscheidungslogik zu entwickeln, die entweder menschliche Entscheidungen deutlich beschleunigt, sei es auf dem Schlachtfeld oder in der Logistik, sagen wir mal, Also Logistik im zivilen Sektor meine ich. Und was ich aber mache, das Hauptproblem des Kunden, das kennt man aus dem Beratungsgeschäft wahrscheinlich ganz gut, aber auch aus größeren Tech-Unternehmen. Das Problem ist ja nicht, dass der Kunde nicht in der Lage ist, das Dashboard zu bauen, sondern dass er die Datenquellen zu normalisieren und nutzbar zu machen und anzubinden kann. Und da hat Palenti in der Vergangenheit viel geholfen. Fairerweise muss man sagen, das ist halt so ein Anlaufaufwand, wenn man den einmal gemacht hat, dann wird der immer effizienter. Einerseits, weil die verschiedenen Datenquellen des Kunden würde man in den ersten zwei Jahren des Projektes vielleicht anbinden und danach sinken diese Aufwände natürlich, der Aufwand dafür, der finanzielle Aufwand. Und dann kommt hauptsächlich der Umsatz und man muss das System nur am Laufen halten. Plus mit jedem Kunden, den man sieht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das sehr ähnlich läuft wie bei einem anderen Kunden. Also weil die ja alle ähnliche Software-Stacks am Ende nutzen, wird der Aufwand vielleicht auch ein bisschen kleiner und es wird immer mehr zum Produkt und immer weniger zur Individualagenturleistung. Das sehe ich schon. Dass sich das so stark auswirkt, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht offensichtlich. Aber das ist jetzt weit weg von so einem typischen Plug-and-Play-Produkt, oder so würde ich sagen. Sondern es ist immer ein Teil von, wir schicken ein paar Leute zu euch los, wir gucken mal, welche Daten ihr habt, so ein kleines Projektteam. Dann bauen wir Anbindungen an Gotham oder Foundry. Und dann kriegt ihr, und das ist der Teil, der sehr gut wiederverwendbar ist, natürlich dann entsprechende Dashboards, Analysen, Lagebilder und so weiter, generiert soweit.
Oder könnt Recherchen zum Beispiel machen auf euren eigenen Daten, etc., etc., Wir sind soweit. Es geht in die Schmuddelecke.
Palantir ist ja so ein perfekter Übergang. Ihr habt bestimmt mitbekommen, dass die Börsen so ein bisschen geschüttelt worden sind in den letzten Tagen. Unter anderem hat der Dow zwischenzeitlich mal 650 Punkte verloren, wegen eines schlechten Jobreports. Also es wurden im Konjunkturmonat Juli deutlich weniger Jobs geschaffen. Normalerweise hat man viele Jobs, die im Sommer geschaffen werden. Aber es wurden wenig geschaffen. Relativ gesehen, trotz dieses wirtschaftlich so begabten Präsidenten, Wo wir endlich einen Unternehmer in der Regierung haben, sind die neu geschaffenen Jobs eher deutlich runtergegangen. Also es gab neue Jobs, aber wirklich in deutlich niedriger als erwartetem Ausmaß. Und Trump hat das einzig Logische getan, nämlich seine Wirtschaftspolitik komplett geändert. Natürlich nicht, sondern er hat die Chefin des Statistikbüros rausgeschmissen dafür. Das kennt man aus wirtschaftlichen erfolgreichen Ländern wie Griechenland, Argentinien und teilweise auch China. Da wurden regelmäßig falsche Daten an die autokratischen Regierungen geliefert und am Ende die Statistikbehörden auch manipuliert, sodass man am Ende nur noch auf Weltbankdaten und die Daten von Investmentbanken vertrauen konnte und die staatlichen Zahlen ignoriert hat. So müssen wir in Zukunft auch auf die USA schauen. Also wir müssen nicht nur alles, was dieser Präsident, was aus dessen Mund kommt, stark hinterfragen. Das war ja schon immer so. Sondern jede offizielle Zahl, die aus den USA gemeldet wird, verdient ab jetzt Scrutiny. Man muss überlegen, ist das Trump-Propaganda? Oder bekommen wir jetzt tatsächliche Entwicklungen der US-Wirtschaft reported? Das wird bald auch Inflationszahlen betreffen. Also dieses Statistical Bureau oder wie heißt das genau? Sekunde. Die Statistikbehörde heißt Bureau of Labor Statistics in dem Fall. Also das sind jetzt nur die für den Arbeitsmarkt. Aber ich meine... Damit hat man ja auch immer so einen sogenannten Chilling-Effekt. Also der Nächste, der jetzt reportet für die Regierung, fragt sich natürlich gleich, ob er seinen Job verlieren möchte, ob er jetzt in einem anderen Statistikbüro sitzt oder nicht, ob er seinen Job verlieren möchte oder ob er die Wahrheit sagt. Also so schafft man einen Lakaien-Staat auf jeden Fall, wo die Wahrheit auf einmal zur Zumutung geworden ist. Und Trump hat hier wortwörtlich quasi die Überbringerin der Nachricht gesteinigt. Statt auf das Problem zu reagieren, nämlich dass er das Land mehr und mehr kaputt macht, ist übertrieben. Aber dass er der Wirtschaft nicht wirklich hilft, sondern einfach nur Umverteilung nach oben macht. Deregulierung und für noch mehr Ungleichheit sorgt und an den falschen Stellen, meiner Meinung nach, spart. Klingt alles, wäre ein Skandal gewesen vor zwei Jahren, klingt jetzt nur noch schlüssig. Dann, wir hatten es schon mal angekündigt kurz, Elon Musk will ja den Service Vine zurückbrücken. Vine ist ein Short-Video-Service, der mal auf Twitter lief. Der hat so 6-Sekunden-Loops gemacht, also da konnte man so wie jemand eine Gabel Spaghetti isst oder wie ein Flugzeug, das Touchdown macht oder keine Ahnung, man kann so Mini-Videos senden. Und Elon Musk sagt, er möchte Wein zurückbringen. Das Problem ist so ein bisschen, dass man auch so ein bisschen den Passwort verloren hat anscheinend und es gar nicht so einfach ist. Aber er arbeitet jetzt voll explizit daran, das User-Archiv zurückzubringen. Und das ist natürlich spannend vom Hintergrund, dass Leute irgendwann mal früher dieses neue Video-Tool von Jack Dorsey genutzt haben, um damit coolen Content zu generieren. und jetzt halt so ein durchgeknallter Tech-Bro deine Daten wieder nutzt, um was Neues zu bauen und ganz sicher auch, um darauf KI zu trainieren. Da hattest du natürlich niemals dran gedacht, in dem Moment, wo du die Daten mal hochgeladen hattest, aber genau das wird jetzt mit Daten passieren von Leuten, die irgendwann mal früher Vine genutzt haben. Wozu dieses Tool heute noch bräuchte, bin ich gespannt, was Elon Musk damit bauen will. Im Zweifel möchte er, glaube ich, aber mehr Videodaten. Also er hat, das können wir vorstellen, dass er von seinen KI-Entwicklern, also spekulativ gehört hat, dass YouTube schon einen großen Vorteil hat durch die vielen Videodaten, die sie aggregiert haben. Dass das ein Nachteil erstmal wäre von X, weil doch relativ wenig Leute auf X Videos veröffentlichten. Und vielleicht will man deswegen mehr Vine-Content haben, um auch bei der Videogenerierung noch mehr State-of-the-Art zu werden bei Groks Fähigkeiten. Und zwar, ach Mist, eigentlich wollte ich das vorbereiten, aber dann verweise ich gerne auf den Haken dran Podcast, wo ich es das erste Mal gehört habe. Und zwar soll Meta aus dem gleichen Grund, nämlich um mehr Videocontent zu haben, wenn ich es richtig verstanden habe. Am besten hört man sich das nochmal in der Folge Milchsekunde. Es kann sein, dass die Folge schon irgendwie einen Monat her ist, weil ich das im Urlaub so ein bisschen nachhöre. Nee, nee, war letzte Woche, das weiß ich schon. Aber ich gucke nur noch kurz, welche es war. Und zwar soll Meta quasi so einen eigenen Torrent, wenn ich es richtig verstanden habe. Meta in seinen Offices einen eigenen Torrent-Server betrieben haben. Also so ein Dienst, wo man über so Peer-to-Peer-Netzwerke Dinge austauschen kann. Ganz oft, sagen wir, Copyright-Infringement-Material, also irgendwelche Vorabkopien von Filmen. Und darüber wollte Meta offenbar, sagen wir, digitale Versionen von möglichst vielen Filmen bekommen, um dann darauf KI zu trainieren. Und weil das so ein Tip-for-Tet-System ist, also du musst was hochladen, damit du was runterladen darfst, einfach gesagt, Haben sie überlegt, was können wir denn zur Verfügung stellen, damit wir möglichst viele Downloads anbieten, also unsere Upstream-Rate möglichst hoch ist und wir ganz viel schnell downloaden können fürs Training. Und angeblich sollen sie sich dann entschieden haben, nicht viele Pornos ins Netz zu stellen. weil man damit am meisten Bitrate erzeugt hat, um dann sich viele Download-Credits zusammen zu sparen, um andere Leute Videos dann runterzuladen. Aber die genaue Story, Haken dran, Podcast.
Connecting People.
Aber Connecting People ist ein Nokia-Spruch, nicht Meta, glaube ich. Aber Meta macht meaningful connections.
Irgendwas mit Connection.
Weißt du, warum Wine eingestellt wurde?
Ne, das sagst du mir jetzt. Weil die Creator wollten Kohle haben.
Das können sie ja jetzt von Elon bekommen. Wir wissen ja, wie erfolgreich das ist. Ja, aber ich hatte es ja so ein bisschen angekündigt. Also die Firmen werden nicht nur in Graubereiche gehen, sondern ganz klar illegale Sachen machen, um einen Vorsprung in KI zu bekommen. Also das sind ja so die typischen kleinen Move-Fast-and-Break-Things-Verbrechen, die du da eingehst. Und genau das würde meine Mark Zuckerberg zutrauen. Ob das jetzt wirklich so war, das hört ihr besser nochmal im Haken dran Podcast und bei der verlinkten Quelle.
Stark, weil Compliance das auch so geprüft hätte und dann gesagt hätte, ja, es macht auch aus rechter Sicht irgendwie am meisten Sinn, weil es am wenigsten illegal ist. Es ist irgendwie keine Künstler, keine Musik und so weiter, die irgendwie verletzt werden.
Ja, 100 Prozent. Weil natürlich der kleine Erwachsenenunterhaltung-Anbieter kein so großer Feind ist, wie die großen Filmlabels, die Werbekunden und so weiter bei Meta sind. ob du irgendwie, keine Ahnung, irgend so eine literally Bumsbude, ob die dich verklagt, das wird ein peinlicher Prozess, aber du verdirbst keine großen Kundenbeziehungen. Wir können ja froh sein, dass sie kein CSAM-Material über Kindesmissbrauch genutzt haben, weil das irgendwie noch begehrter gewesen wäre. Ja, wir bleiben bei ähnlicher Qualität. Der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, das Land ist durch zwei Sachen bekannt, glaube ich. Und zwar A, weil es Bitcoin als offiziellen Tender eingeführt hat. Das andere ist, weil sie die deportierten US-Migranten und teilweise ohne fairen Prozess behandelten, vermutlich nicht straffällig gewordenen Leute in ihrem angeblichen Hochsicherheitsgefängnis unter menschenunwürdigen Bedingungen verwahren für die Trump-Regierung. Dieser Bukele, der ein großes Idol von Teilen der Kryptoszene ist, hat jetzt auch erkannt, dass das Land ihn noch länger braucht als seine bestehende Amtszeit und lässt das sogenannte Term Limit, also die Amtszeitsbeschränkung vom Kongress ab. Das heißt, in Zukunft kann er mehrere Amtszeiten dienen. Die Amtszeiten werden auch von fünf auf sechs Jahren verlängert, gleich in dem gleichen Abwasch. Das wurde natürlich im Feinste Autokratenmenü einen Tag vor den Ferien durchs Parlament durchgezogen. Und man muss sagen, der hat eine breite Mehrheit dafür bekommen. Das ist auch richtig. Also fairerweise, weil ich die dummen Kommentare schon kommen sehe. Wir haben in Deutschland natürlich für den Präsidenten auch ein Term Limit. Beziehungsweise der Bundeskanzler, der eigentlich die Macht hat oder die Kanzlerin, wie wir an Merkel gesehen haben, kann deutlich mehr als ein oder zwei Amtsperioden regieren. Das liegt aber daran, dass sie eben vom Parlament ständig überwacht wird. Der Bundespräsident hat ja tatsächlich eine Amtsperiode, darf nur begrenzt antreten. Da der Kanzler quasi ständig vom Volk und Parlament legitimiert wird, brauchen wir das eben nicht in Deutschland. Insofern ist das nicht vergleichbar. In El Salvador geht viel mehr Macht vom Präsidenten aus und deswegen ist es da ein Teil der Abschaffung des Rechtsstaats, wenn man das Term Limit zurückzieht. Also Amnesty International und NGOs sagen auch eigentlich alle, dass das ein starker Rückschritt und Abbau des Rechtsstaats oder der Abbau der Demokratie ist. Bouquet ist aber deswegen noch relativ beliebt im Land, weil er die Gangkriminalität deutlich zurück, also die Mordrate deutlich zurückgeführt hat. Das klingt natürlich erstmal gut, man muss aber dazu wissen, dass er dafür allein letztes Jahr 75.000 Menschen inhaftiert hat. Also im Moment sitzen rund 2% der Bevölkerung von El Salvador im Knast, das ist die höchste Zahl. sagen wir, ein Kerkerate der Welt in den letzten Monaten gewesen. Und neben ein paar Gangmitgliedern scheint er auch ein paar politische Gegner miterwischt zu haben. Also man spricht von Arbitrary, also willkürlichen Verhaftung. Zwei Prozent schon eine ganze Menge. Es ist so, als wenn in jedem Mehrfamilienhaus eigentlich eine Partei ist. Wenn man so möchte, dann kann sich jeder selber ein gutes Equivalent suchen. Vielleicht ist die bessere Information, dass es die höchste Einkerkungsrate der Welt ist, selbst verglichen mit Ländern wie den USA, wo schon echt viele Leute im Knast landen. Wir können mal gucken, was der Einkerkungsrate in Deutschland ist. 0,001 0,001. Das ist einer von 100.000? Also Strafgefangene in Deutschland sind...
Ich würde sagen, halbe Million.
Nee, es sind tatsächlich laut Statista nur 50.000, wenn ich es richtig sehe, Strafgefangene.
Echt? Aber dann habe ich ja recht. Fast.
Ist ja noch weniger. Ja, 50.000. Natürlich, weil die Linken die alle frei rumlaufen lassen. Naja, es sind angeblich nur 50.000. Also das heißt, in El Salvador werden mehr Leute in den Knast gesteckt, als wir insgesamt im Knast haben im letzten Jahr. Und El Salvador zum Vergleich hat das Bruttosozialprodukt von Saarbrücken ungefähr oder Heidelberg. Schöne Grüße an Jan. Also es ist schon ein großer Teil der Bevölkerung. Wie auch immer. Also das sind, wie im Kleinen so im Großen, das sind die Leute, die sagen Krypto. Unterstützen. Dann noch Netznews. Es kam ja, wer Newsletter gelesen hat, weiß es schon, Tesla wurde verurteilt zu 243 Millionen US-Dollar Strafen für einen Unfall, den jemand mit aktiviertem Autopilot verurteilt hat. Die Jury hat zwei Drittel der Schuld beim Fahrer gesehen, das muss man auch ganz klar sagen. Das Auto hat eine Restschuld bekommen, oder Tesla hat eine Restschuld bekommen. Davon gehen 43% als Schadenersatz an die Opfer. 200 Millionen sind sogenannte Punitive Damages, also Strafschadensersatz, könnte man auf Deutsch sagen. sagen, also das bekommen nicht die Familien, sondern wird der Firma als Denkzettel aufgebrummt. Das ist aber eine Viertel Milliarde, ist natürlich für Tesla schon auch ein Geld, das sie lieber, das Geld auf dem Konto haben sie, aber es wird die Ergebnisse ordentlich verhageln. Im Moment fällt es auch ein bisschen mehr auf als sonst, aber das Spannende ist eigentlich, weil Elektrik schreibt über, die haben jetzt die Gerichtsprotokolle gelesen, wir packen links in die Shownotes, und Elektrik schreibt, Also Electrek ist ein EV-Fachmagazin, kann man sagen. Manchmal ein bisschen Boulevardesque, aber eigentlich eine sehr gute Quelle dafür. Und die schreiben, Tesla withheld data, lied and misdirected police and plaintiffs to avoid blame and autopilot crash. Also sie haben das Gericht und die Kläger in die Irre geführt, gelogen und Daten vorenthalten. Und zwar... Und ganz interessant, was im Falle eines Unfalls mit einem Tesla passiert. Der Tesla fährt jemand um oder fährt in eine Brücke oder was weiß ich. Also das Auto wird sich bewusst, dass es einen Schaden angerichtet hat oder Opfer oder Täter in einem Unfall geworden ist. Was das Auto dann macht, ist, dass es die Daten der letzten fünf Minuten mehr oder weniger abgibt. sofort an die Zentrale von Tesla schickt und, und das ist das Spannende, auf dem Auto löscht. Das heißt, wenn jetzt dann die Unfallursachenermittlung da ankommt, fehlen auf einmal genau die Daten, die wichtig wären, um zu ermitteln, ob das Auto eventuell einen Fehler begangen hat oder wie der Unfall überhaupt abgelaufen ist, obwohl das Auto natürlich höchstwahrscheinlich viele Daten erhoben hat, die da unheimlich helfen könnten. Und Tesla hat lange bestritten, dass das so überhaupt passiert. Dann konnte aber ein findiger Ingenieur bei der Ermittlung genau das feststellen, also dass dieses Datenpaket gesendet wurde und lokal gelöscht wurde. Dann hat Tesla sich ewig lange darum gedrückt, diese Daten rauszugeben und so weiter. Das führt jetzt wirklich sehr weit in den Artikel. Wer das interessiert, der kann da reingehen. Aber das ist schon ein interessantes Verhalten. Also dass man die Daten an die Zentrale sendet, geschenkt. Das ist besonders wichtig, um Autos in Zukunft noch sicherer zu machen, verstehe ich alles. Aber dass man die dann auf dem Auto löscht, das ist natürlich die sofortige Verdunklung von möglichen Beweisen, die man versucht automatisiert zu betreiben. Und zeigt auch so ein bisschen die Denkweise von Tesla an der Stelle und auch, sollte uns hinterfragen lassen, ob das die Firma ist, der wir unser Leben anvertrauen wollen, wenn wir uns in Autos bringen. Also, um das auch klar zu sagen, ich würde jederzeit eher einen Tesla fahren, als in irgendeinem Auto auf italienischen Straßen. Ja.
Ich freue mich, wenn du wieder heile zurückkommst.
Die einzigen Raten, die noch höher sind als die Einkerkungsraten in El Salvador, sind die Verkehrsunfalltoten in Italien. Die haben hier bei halb so viel Bevölkerung, glaube ich, doppelt so viel Verkehrstote. Und wenn du ein bisschen rumfährst, verstehst du das sofort. Liegt auch ein bisschen daran, dass die Autos älter sind, glaube ich. In Zukunft kannst du dich fragen, möchtest du ein chinesisches Auto fahren oder möchtest du... Wer ruft hier aus Hamburg an? Ich nicht.
Können wir jetzt nicht rangehen.
OMR, die haben gehört von dem B. Genau, deren Spion. Also in Zukunft musst du dich fragen, möchtest du in einem chinesischen Auto mit Lift fahren, von den Chinesen überwacht werden? Möchtest du... Bei einer Firma, die aktiv versucht, ihre Schuld an einem möglichen Unfall... Das ist so, wie der Typ, der nach einem Unfall sofort eine Flasche Whisky trinkt, um nicht strafzurechnungsfähig zu sein und alles zu vergessen und alles leugnen zu können. Man kann natürlich eh alles leugnen, wenn es einen selber betrifft. Oder was ist die andere Variante? Wenn du die Google-Fährte mit Jaguars, die gehören zu Geely, oder? Und das sind ja auch Chinesen. Gehört Jaguar nicht zu Geely? Ja, ich glaube schon. Aber in Zukunft, wenn alle Autos ja wieder in den USA gebaut werden, dann... Naja. Oder wir bekommen doch noch unseren helfenbeinfarbenen Mercedes mit Bosch-Technologie, der uns sicher durch die Straßen fährt in Zukunft. Wir werden sehen. Jetzt haben wir die gute Nachricht.
Ja, ich habe natürlich eine gute Nachricht.
Sehr gut, sehr gut. Die gute Nachricht ist, ab nächster Folge bin ich wieder in meinem alten Umfeld und noch besser vorbereitet, noch mehr News.
Und vor allem viele Earnings. Aber ja, gute News kommen aus Helsinki. Hast du das mitbekommen, wenn wir schon bei Verkehrsunfällen sind?
Ah, nee, ich habe noch eine schlechte News. Warte, bevor du anfängst. Noch eine schlechte News haben wir. Und zwar gehört definitiv auch in die Schmuckelecke. Es gab ja dieses MCC-Fest 2025 in Esztergom in Ungarn. Ich weiß überhaupt nicht, worüber ich rede. Das ist so ein bisschen in die News gekommen zuletzt, weil dort eine CDU-Abgeordnete sich fraternisierend oder wie heißt das, wenn das Frauen machen? Na, wie auch immer. Also sich sehr gut verstehend, dem Anschein nach sehr gut verstehend mit Alice Weigel gezeigt hat. Also das MCC-Fest. MCC steht für Matthias Corvinius College oder so. Oder Kollegium. Das ist so ein bisschen die rechte Kaserschmiede von Viktor Orban, also eine Privatschule, die der Fidesz-Bewegung sehr nahe steht. Matthias Corvinius war so ein legendärer ungarischer König, der viele militärische Erfolge gefeiert hat. Auf diesem MCC-Fest waren so 50.000 Leute zu Gast. Es wurde immer beschrieben als die Die illiberale Rechte. Ich würde es übersetzen auf die autokratische Rechte, die dort tagt und sich konvient. Und deswegen, wie gesagt, auch Alice Weidel und diese konservative CDU-Politikerin zu Gast. Aber interessanterweise, wer da auch zu Gast war, war nicht nur Sebastian Kurz, der ehemalige österreichische Kanzler und Thiel und Spahn vertraute, sondern auch Peter Thiel selber hat sich auf den Weg gemacht, im schönsten White-Party-Outfit nach Esztergom. Dort nicht per Videoschalte, sondern live vor einer relativ kleinen Bühne gesprochen auf so einem rechten liberalen Gathering. Also das ist Zeichnen müssen, dass Peter Thiels Avancen oder Ambitionen weit über die USA hinausgehen, würde ich sagen. Man muss davon ausgehen, dass er auch weiter autokratische rechte Parteien in Europa unterstützen wird, sei es mit seinem Auftreten. Also er hat da über Technologie geredet. Allein, dass er sich dazu zur Verfügung stellt, ist natürlich interessant. Und dass die sich gegenseitig auf dem Plan haben. Also das... Sagen, die ungarische Rechte weiß, Peter Thiel würde hier gerne sprechen oder Peter Thiel eben bereit ist für die ungarische Rechte, wo ihm natürlich vollkommen klar ist, dass die Störenfriede der EU sind, die Schwule wie ihn verfolgen und trotzdem ist er gerne zu Gast da. Gleiches gilt. Na gut. Ja, jetzt du mit den guten News, bitte.
Helsinki hat jetzt ein Jahr keine Verkehrstose.
Ah, das habe ich auch gehört in Apokalypsum Filtercafé.
Da habe ich es nicht gehört. Ich habe es hier in den Stream bekommen. Aber ja, Tempo 30.
Aber weißt du auch, was die Lösung ist?
Genau. Tempo 30 wird Micky Beisenherz nicht gefallen, aber fürs Volk ist es gut.
Micky hat sich nicht geäußert. Micky took the blame. Seine Freundin hat gesagt, sie findet Tempo ein bisschen scheiße.
Genau, sie findet auch Fahrradwege in Hamburg scheiße. Das ist mir irgendwann mal hängen geblieben.
Fangen wir mit denen auch gleich Beef an. Selbst Jasmin Barek von der Zeit hat ja gesagt, dass sie eine Einschränkung der Freiheit findet, wenn man nicht in Innenstädte mit einem fetten Auto reinfahren kann.
Die Freiheit ihres Autos beschränkt, nehme ich an. Also, Niki und Miki, Hamburg ist viel, viel besser, seitdem es bessere Fahrradwege gibt und es wird noch besser. Und Jermin. Ja, also, auf die Fahrräder und lass die Autos zu Hause stehen oder verkauf sie. In diesem Sinne, ich freue mich, wenn du heil aus Italien zurückkommst.
Wie viele Verkehrstote gibt es in Deutschland im Jahr und in Italien?
Wahrscheinlich so viele, wie in Deutschland im Knast sind. 50.000.
Nee, nicht ganz. Es gab mal einen Höhepunkt in den 80er Jahren, glaube ich. Insbesondere bevor Gurte erfunden wurden und ABS und sowas alles. Aber da hat die Autoindustrie schon viel getan, um das Auto sicherer zu machen, muss man auch mal sagen. Oder schätze mal, wie viele Menschen am Tag im Verkehr sterben.
Im Autoverkehr.
Fünf. Doppelt so viel. Zehn. Jeden Tag. Also ein bisschen über 3000 Menschen, sowohl in Italien als auch in Deutschland. Jeden Tag.
Ja.
Wer leben möchte, Zug fahren. Wer es kann. Mir ist schon klar, dass es nicht überall geht. Aber es sterben deutlich weniger Leute bei den wenigen Zugunglücken, die es gibt.
Genau, das sagt der junge Mann, bevor er jetzt zwölf Stunden im Zug von Italien nach Berlin zurückfährt.
Genau, in dem Moment, ich fahre jetzt eine Stunde ungefähr den Leihwagen wegschmeißen und dann setze ich mich schön in Verona in den ÖRR-Zug nach München und fahre von dort dann weiter nach Berlin mit dem Zug.
Sehr schön. Ich freue mich, dich in Berlin wieder zu sehen.
Das ist auch eine sehr beschauliche Strecke. Ich glaube, ich empfehle das jedes Jahr. Aber über Brenner und Franzenfeste mit der Bahn fahren, da gibt es hässlichere Bahnstrecken. Es gibt ein einigermaßen gutes Bordrestaurant. Also man kann sich da nicht die ganze Fahrt 5,5 Stunden aufreichen. Aber es gibt ein ganz nettes Bordrestaurant bei der österreichischen Bahn. Da kann man einen leckeren grünen Fettliner trinken, während man da die Alpen erklimmt oder was auch immer. Ja.
Ja, gute Reise, habt einen schönen Mittwoch. Bis Samstag.
Peace. Ciao, ciao.